14-bündige Nylons

Klampfen mit ohne Strom
Pfaelzers KSM

Re: 14-bündige Nylons

Beitrag von Pfaelzers KSM » Freitag 17. August 2018, 13:04

Mintage hat geschrieben:
Pfaelzers KSM hat geschrieben:
Mintage hat geschrieben:Martin Seeliger von Lakewood könnte da weiterhelfen ;-)

Grüße
Rainer
Nö, Lakewood hat mich auf ihre Khaya Modelle verwiesen, und die gehen aus vielerlei Gründen (offenporig statt schützende Lackierung, extrem seltsamer Cutaway, Aufpreispolitik für PU, andere Sattelbreite etc.) gar nicht und sie sind nirgends lieferbar und somit nicht antestbar. Außerdem mag ich Lakewood Gitarren nicht sonderlich....für das viele Geld bekommt man imho deutlich bessere (und wirklich handgebaute) Instrumente.

Zum Thema Godin: Ich finde, dass die sehr unnatürlich klingen, vor allem die Dynamik ist schrecklich, das gibt sich mit den Yamaha Silent Modellen nichts...und bei Raguedos kacken die Dinger vollkommen ab...außerdem ist mir der Hals definitv zu flach.

Die Suche geht weiter...zumindest habe ich mit der Zupfgeige in Karlsruhe einen Laden gefunden, der auf Nylons spezialisiert ist...hat aber Betriebsferien bis zum 29.8. :evil:

Wenn nicht, dann halt nixht, die ATX spielt auch Gigs.

Also nur mal am Rande: wenn Du der Meinung bist, das Lakewood nicht handgebaute Gitarren herstellt, dann würde
mich Deine Definition von "handgebaut" interessieren...!
Das Lakewood den Hals und die Decken nicht mehr von Hand schleift, das dürfte jedem klar sein, der diese Tätigkeit
einmal selbst versuchte. Da möchte ich doch mal erfahren, wer das als Kleinstanbieter für bezahlbares (!) Geld
macht (hier meine ich Gitarren für unter 2.000,- Euro, mit der Material- und Verarbeitungsqualität der o.g. Firma ).

Und auf welche Art Gibson seine L-5 seit Jahrzehnten baut, dürft Dir ja bekannt sein - der Handarbeitsteil ist bei denen
nicht höher - dafür aber der aufgerufene Preis ;)

Du kannst ja mal die Factory-Tour bei Lakewood machen, dann siehst Du ganz genau, wieviel Handarbeit drinsteckt.
Und für eine Gitarre aus deutschen Landen, empfinde ich (!) die Preisgestaltung als dezent, wenn ich zum Vergleich
die wirklich maschinellen Hersteller a la Taylor u. Martin betrachte.

Das der Klang von Lakewood ein eigener ist, steht außer Frage - aber den Martin u. Taylor-Sound gibt es ja schon ;-)


Grüße
Rainer
Du hast Recht: Ich kenne keinen Hersteller, der unter 2k€ handgearbeitete akustische Gitarren herstellt. Die meisten Lakewoods, die ich in der Hand hatte, kosteten aber etwa 2.500 bis 3.000 Euro. Und in der Preisklasse stellt z.B. BSG komplett handgearbeitete Gitarren her, wenn auch in Tschechien und nicht in Deutschland 8-)

Ich habe früher auch gedacht, dass Taylor, Martin und Lakewood das High-End-Segment im akustischen Bereich darstellen....durch meine Arbeit im GSN habe ich aber äußerst bemerkenswerte Hersteller von akustischen Gitarren kennengelernt, deren Instrument eben komplett handgebaut sind (im heutigen Marketing-Sprech wären es „Masterbuilts“) und klanglich auch aus objektiver Sicht hinsichtlich Tonentfaltung, Dynamik, Obertonverhalten usw. messbar und hörbar besser sind, wenn natürlich auch zumeist etwas teurer.
Du bist gerne eingeladen, wenn du in die Pfalz kommst, auch diese bemerkenswerte Erfahrung zu machen....

Was meine L5 in diesem Zusammenhang zu suchen hat, ist mir jetzt nicht ganz klar...und da ich noch nie die Herstellungsstätten von Gibson besucht habe (im Gegensatz zu Firmen wie Fender, Taylor etc, u.a. eben auch Lakewood ;) , bei denen ich schon war), kann ich zur Herstellung der Baureihe L5 bei Gibson nichts sagen. :kopf_kratz01:

Dass ich Lakewood-Gitarren nicht mag, sagt ja nichts über deren Qualität aus, es gibt gibt eine Menge qualitativ hochwertige Gitarrenmarken, die ich persönlich aus verschiedenen Gründen trotzdem nicht gerne spiele. Aber in diesem Thread geht es darum, dass ich eine Gitarre für mich suche, und da darf ich (glaube ich zumindest) schon persönliche Präferenzen äußern. ;)

Mintage
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Re: 14-bündige Nylons

Beitrag von Mintage » Samstag 18. August 2018, 11:54

Der Großteil der bei GSN angebotenen Gitarren liegt in einem
Preisbereich, bei dem der durchschnittliche Lakewood-Preis von
2.500,- bis 3.000,- Euro als Billig-Angebot erscheint...!
( ich habe Lakewood genannt, da die in Deutschland produzieren, in
Deutschland Steuern zahlen und sich Gedanken um alternative
Tonhölzer machen bzw. diese auch verwenden )

Aber vielleicht hat mich da meine über zehnjährige Tätigkeit an der Seite eines
"Zupfinstrumentenmacher-Meisters" zu sehr geprägt - so das ich ab einer
gewissen Preisklasse diese Instrumente schmunzelnd betrachten und
spielen kann ;-)

Grüße
Rainer

Grüße
Rainer

Pfaelzers KSM

Re: 14-bündige Nylons

Beitrag von Pfaelzers KSM » Samstag 18. August 2018, 13:27

Mintage hat geschrieben:Der Großteil der bei GSN angebotenen Gitarren liegt in einem
Preisbereich, bei dem der durchschnittliche Lakewood-Preis von
2.500,- bis 3.000,- Euro als Billig-Angebot erscheint...!
( ich habe Lakewood genannt, da die in Deutschland produzieren, in
Deutschland Steuern zahlen und sich Gedanken um alternative
Tonhölzer machen bzw. diese auch verwenden )

Aber vielleicht hat mich da meine über zehnjährige Tätigkeit an der Seite eines
"Zupfinstrumentenmacher-Meisters" zu sehr geprägt - so das ich ab einer
gewissen Preisklasse diese Instrumente schmunzelnd betrachten und
spielen kann ;-)

Grüße
Rainer
Hallo Rainer, es würde mich interessieren, welcher Zupfinstrumentenmachermeister gemeint ist, und welche Tätigkeit du 10 Jahre für ihn ausgeführ hast?Und was lässt dich dadurch an Instrumenten hoher Preisklassen schmunzeln?

Mintage
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Re: 14-bündige Nylons

Beitrag von Mintage » Sonntag 19. August 2018, 13:22

Pfaelzers KSM hat geschrieben:
Mintage hat geschrieben:Der Großteil der bei GSN angebotenen Gitarren liegt in einem
Preisbereich, bei dem der durchschnittliche Lakewood-Preis von
2.500,- bis 3.000,- Euro als Billig-Angebot erscheint...!
( ich habe Lakewood genannt, da die in Deutschland produzieren, in
Deutschland Steuern zahlen und sich Gedanken um alternative
Tonhölzer machen bzw. diese auch verwenden )

Aber vielleicht hat mich da meine über zehnjährige Tätigkeit an der Seite eines
"Zupfinstrumentenmacher-Meisters" zu sehr geprägt - so das ich ab einer
gewissen Preisklasse diese Instrumente schmunzelnd betrachten und
spielen kann ;-)

Grüße
Rainer
Hallo Rainer, es würde mich interessieren, welcher Zupfinstrumentenmachermeister gemeint ist, und welche Tätigkeit du 10 Jahre für ihn ausgeführ hast?Und was lässt dich dadurch an Instrumenten hoher Preisklassen schmunzeln?
Moin,

ich war für den Bereich Ein- und Verkauf tätig und habe die üblichen
Service-Leistungen an Gitarren erledigt, die im täglichen Geschäft so
anfallen ( Halskrümmung, Saitenlage, Tremolo einstellen, Bünde
abrichten etc. ). Das schöne an so einem reinen Gitarrenfachgeschäft war,
das man die ganze Bandbreite an Gitarren u. Gitarristen kennenlernen
konnte ( und eben noch die Zeit, als alle großen Marken einen
Vertrieb in Deutschland hatten: Musik Meyer, Meinl und Fender selbst
hatten Hausmessen, wo man alles (!) sehen konnte, was es vom jeweiligen
Hersteller gab - war eine schöne Zeit ! )
Das hatte zur Folge, das ich mir ein paar Gitarren zulegte, die ich ohne
den Einkaufspreisvorteil nicht gekauft hätte ;-)

Der Grund meines Schmunzelns bei Gitarren (!) Preisen ab 5.000,- Euro ist
der, das ein Kleinstanbieter das verlangen muß/kann, um zu überleben - in
der Hoffnung, das der Kunde das akzeptiert und nachvollziehen will.
Die Holzpreise für egal welcher Art einer Acoustic sind "dezent", das
Leistenbild der zumeist Fichtendecke variiert selten - will sagen, der
jeweilige Gitarrenbauer berechnet dem Kunden entweder jede einzelne
Arbeitsstunde - oder nicht...!
Die kleine Stückzahl gepaart mit aufwendigen Verzierungen bzw. exotischen Hölzern sorgen dafür, das die Preise hochgehen.
Dazu die jeweilige klangliche Vision des Gitarrenbauers - und schon gehts
weiter nach oben.
Nichtsdestotrotz ist eine Gitarre ein günstiges Arbeitsgerät, wenn man es
mit klassischen Streichinstrumenten vergleicht ;-)

Es gibt Menschen, die wollen sich, ihre Band, ihren Arbeitsplatz im
Internet präsentieren - ich halte mich an die Maxime, für keine Firma
Reklame zu machen. Das mir das bei dem oben beschriebenen
Musikgeschäft leicht fällt liegt daran, das es wie in einer schönen
Ehe unschön enden kann...!

Grüße
Ra7ner

Pfaelzers KSM

Re: 14-bündige Nylons

Beitrag von Pfaelzers KSM » Sonntag 19. August 2018, 14:17

Mintage hat geschrieben: Die Holzpreise für egal welcher Art einer Acoustic sind "dezent", das
Leistenbild der zumeist Fichtendecke variiert selten - will sagen, der
jeweilige Gitarrenbauer berechnet dem Kunden entweder jede einzelne
Arbeitsstunde - oder nicht...!
Na ja, Riopalisander, Tigerwood etc. sind m.E. schon preisintensive Hölzer, dabei auch sehr aufwändig in der Verarbeitung und nebenbei auch noch in der Verwaltung (CITES). Adirondack- und Engelmannfichte hoher optischer und tonaler Qualität sind auch nicht einfach zu bekommen und dementsprechend auch preisintensiv...Nitro- oder Schellacklackierungen sind schon zeitaufwändig, und zwischen dem Standardbinding bei Taylor oder Lakewood und dem Binding bei Rozawood liegen wahrscheinlich auch einige Arbeitsstunden....
Aber da mag ein jeder darüber denken, was er will. Ich für meinen Teil empfinde den soundlichen und haptischen Unterschied dieser "teuren" Instrumente gegenüber Serienherstellern als gravierend genug, um die Preise zu rechtfertigen. Das mag ein jeder anders beurteilen.
Mintage hat geschrieben:Es gibt Menschen, die wollen sich, ihre Band, ihren Arbeitsplatz im
Internet präsentieren - ich halte mich an die Maxime, für keine Firma
Reklame zu machen. Das mir das bei dem oben beschriebenen
Musikgeschäft leicht fällt liegt daran, das es wie in einer schönen
Ehe unschön enden kann...!
Ich persönlich empfinde es in einem Gitarrenforum als nicht verwerflich, die Mitgliedschaft in einer Band oder die Mitarbeit in einem Betrieb der GItarrenbranche darzustellen, und dabei auch die entsprechenden Namen zu nennen und so dem Lesenden Querverweise zu ermöglichen; ich empfinde es vielmehr sogar als sehr hilfreich, einen eventuellen beruflichen Background des Postenden im Gitarrensektor zu kennen, um dessen Posts besser einschätzen zu können. Ich persönlich hätte mich nicht in dem (durchaus als Arroganz interpretierbaren) Maße über Tontechnik, Harmonielehre oder auch Gitarrenkonstruktion auslassen, wenn ich nicht in diesen Bereichen gearbeitet hätte und das auch für jeden nachvollziehbar belegt hätte (wodurch vielleicht die Arroganzvermutung etwas eingedämpft wurde ;) ). Wie jeder andere mache ich mich durch Veröffentlichung meiner Gedanken in diesem Forum "angreifbar", und ich finde es als ganz hilfreich, hier und da Musik von mir oder meinen Kapellen zu posten (was ich jetzt auch in bisher 3 Forum ausführlich getan habe), um zu zeigen, dass ich wenigstens ein klein wenig auch tue, was ich sage/schreibe. Auch sind meine Geschichten aus meiner Zeit als Dozent an der SAE oder wenn ich vom GSN berichte weder als Werbung noch zur Erhöhung meines Standings gedacht, sondern es gehört einfach zu meinem persönlichen Schreibstil dazu, Ross und Reiter zu nennen und nicht "ein bekanntes Gitarrengeschäft" oder "eine Privatschule für Tontechnik" zu schreiben. Sorry, wenn das "Influencing" empfunden wird, so ist es nicht gedacht; ich bin zu naiv und zu "oldschool", um darauf zu kommen, dass man das als Werbung empfinden könnte.


Es gibt Menschen in diesem Forum, deren Meinung ich gerade wegen ihrer Veröffentlichung ihrer Musik und ihrer Erfahrung sehr schätze; die Website der Band, der Webspace auf Dropbox mit Stücken desjenigen oder auch das Austauschen von "Branchengeschichten" und Erfahrungen mit Firmen jeder Art, die der ein oder andere in diesem Forum machen dürfte, machen imho dieses Forum so spannend und lesenswert.

Und das mag der Grund sein, warum ich nach dem Gitarrenbauer gefragt habe...entschuldige, falls ich deine Privatsphäre tangiert haben sollte, das war nicht meine Absicht :oops:


Nachtrag: Aber ob und was man in musikalisch/gitarristischer Hinsicht von sich preisgeben will, ist natürlich jedem selbst überlassen, sich bedeckt zu halten, mag in den heutigen Zeiten von Datenklau auch keine Fehler sein. 8-)

Mintage
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Re: 14-bündige Nylons

Beitrag von Mintage » Sonntag 19. August 2018, 14:40

Du bist doch nicht in meine Privatsphäre eingetreten - und ich fühle
mich auch in keinster Weise "angegangen", alles ist gut :-)

Ich freue mich ja auch über den regen Austausch in diesem (!) Forum
und erfreue mich an den interessanten Beiträgen und Sichtweisen !!

Ich bin ja auch über 50 und damit automatisch oldschool - nur das
sich bei mir dieses oldschool in einem bestimmten Umgehen mit
meinem Verhalten im Internet äußert. Das heißt aber keinesfalls,
das ich andere Vorgehensweisen "schlechter" finde !!!

Wünsche Dir einen sonnigen Nachmittag,

Grüße
Rainer

Pfaelzers KSM

Re: 14-bündige Nylons

Beitrag von Pfaelzers KSM » Montag 20. August 2018, 08:53

Back to topic:

Hat jemand schon Erfahrungen mit Angel Lopez Gitarren gemacht?

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Vintage Deluxe
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Re: 14-bündige Nylons

Beitrag von Vintage Deluxe » Montag 20. August 2018, 19:09

"One chord is fine. Two chords are pushing it. Three chords and you're into jazz." - Lou Reed

Pfaelzers KSM

Re: 14-bündige Nylons

Beitrag von Pfaelzers KSM » Montag 20. August 2018, 22:02

Vintage Deluxe hat geschrieben:Bin ich gerade drüber gestolpert: https://www.tfoa.eu/de/cordoba-cordoba- ... -rose.html
Vielen Dank, das hilft! :thumbsup02:

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Re: 14-bündige Nylons

Beitrag von Vintage Deluxe » Montag 20. August 2018, 22:37

Gern geschehen! :thumbsup02:
"One chord is fine. Two chords are pushing it. Three chords and you're into jazz." - Lou Reed

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