J-45

Klampfen mit ohne Strom
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Magman
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J-45

Beitrag von Magman » Montag 12. Dezember 2022, 08:35

Ein Gitarrenmodell, was mir schon immer gut gefiel - optisch und auch vom Sound, war und ist die Gibson J-45. Da mein Interesse an akustischer Gitarre wieder mehr gewachsen ist, schaue ich mich gerade danach um. Die Gibson ist mir zu teuer und ich weiß, es gibt sehr gute Kopien davon.
Ein Freund hat mir empfohlen, doch mal die Epiphone Slash J-45 zu testen. Er selbst spielt eine Gibson J-45 und er war begeistert von dem Preisleistungsverhältnis der Epi. Hat die einer von Euch auch schon mal befingert?

Des Weiteren ist die Eastman E10SS eine ebenso tolle Kopie. Schade nur, das sie kein Pickupsystem ab Werk eingebaut hat. Klar, kann man nachrüsten.
Hier sind beide im Test und Vergleich. Ich glaube die Eastman hat hier die Nase etwas vorn im rein akustischem Sound, klingt voller und wärmer. Was meint ihr dazu?



Hier die Eastman im Vergleich mit dem Original:

Bild
STOMPIN' HEAT …we are ready to rock :mosh:

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inselwissen
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Re: J-45

Beitrag von inselwissen » Montag 12. Dezember 2022, 09:43

Die J-45 ist so ein Thema für sich und den Vergleich im Video von Max Guitar finde ich sehr spannend. :mrgreen:

Die Binsen-Weisheit zu Eastman ist, dass deren Gitarren nicht wirklich wie ihre optischen Vorbilder klingen. Ich würde bei der E10SS auch nicht von einer J-45-Kopie sprechen. Eastman hat sein eigenes Bracing und eigene klangliche Vorstellungen. Was sich für meine Ohren durch das komplette Eastman-Sortiment zieht, ist eine klangliche Ausgewogenheit durch das Frequenzspektrum. Das finden manche langweilig, ich mag den Eastman-Haussound aber sehr. Höre ich hier auch.

Was ich aber auch höre, ist dass die Epiphone der Gibson im Vergleich in Sachen Klangfülle vollkommen davongaloppiert. Die scheinen zielsicher zur schlechtesten J-45 im Haus gegriffen zu haben. EIne gute J-45 klingt für meine Ohren etwas stumpf und "thumpy", mit vollen Tiefmitten, unaufdringlichen Höhen und einem etwas beschnittenen Obertonspektrum. Das kann im Video die Epiphone besser als die Gibson.

Man nennt die J-45 nicht umsonst "the songwriter's workhorse". Zu einer gut abgehangenen J-45 kann man auch leise singen, ohne dass einem irgendwas frequenzmäßig in die Stimme grätscht. Beweisstück A, ich glaube eine '67.



Auch noch interessant finde ich dieses Review-Video zur aktuellen Epiphone J-45. Nicht nur als Bewertung des Epiphone-Modells, sondern auch um zu sehen, wie ein Gitarrenbauer, der sonst nur Highend-Obertonbomben baut, auf den J-45-Klang reagiert. :rofl:


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Batz Benzer
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Re: J-45

Beitrag von Batz Benzer » Montag 12. Dezember 2022, 10:07

Mein Band-Buddy Jan, den ja einige von Euch aus der Eifel kennen, hat zwar nicht dieses Modell, aber auch eine vollmassive Epiphone, deren genaues Modell ich morgen nachhalten kann, da ich ihn dann aller Voraussicht nach sehen werde.

Die hat mich nicht überzeugen können. Klar, Klassen besser als die günstigen Modelle, aber da war immer noch was, dass mich zu sehr an die billigen Hobel erinnert hat; ich glaube, es war eine gewisse "Flatness" bei zu viel "Schrrrrännnnng!", falls das jemandem weiter hilft. :D ;)

Ich werde all dies präzisieren, sollte ich Dienstag Abend Kontakt haben. :thumbsup03:
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inselwissen
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Re: J-45

Beitrag von inselwissen » Montag 12. Dezember 2022, 10:37

Batz Benzer hat geschrieben:
Montag 12. Dezember 2022, 10:07
Mein Band-Buddy Jan, den ja einige von Euch aus der Eifel kennen, hat zwar nicht dieses Modell, aber auch eine vollmassive Epiphone, deren genaues Modell ich morgen nachhalten kann, da ich ihn dann aller Voraussicht nach sehen werde.

Die hat mich nicht überzeugen können. Klar, Klassen besser als die günstigen Modelle, aber da war immer noch was, dass mich zu sehr an die billigen Hobel erinnert hat; ich glaube, es war eine gewisse "Flatness" bei zu viel "Schrrrrännnnng!", falls das jemandem weiter hilft. :D ;)

Ich werde all dies präzisieren, sollte ich Dienstag Abend Kontakt haben. :thumbsup03:
Wenn es eine ältere Masterbilt ist (also die AJ-, DR- und EF-Modelle), kann ich das komplett unterschreiben.

Die waren, als man sie noch neu kaufen konnte, so etwas wie die Standardempfehlung in ihrem Segment. Die erste vollmassive Akustikgitarre, die man sich als Upgrade zur Anfänger-Gitarre kauft. Ich hatte mehrere und die klangen alle ziemlich tot. "Overbuilt" ist der englische Begriff, den ich da zücken würde. Schwer, dicke Decken, nicht sonderlich dynamisch in der Ansprache. Habe den Hype nie verstanden und verstehe jetzt die Preise nicht, zu denen die teilweise gebraucht weggehen.

In dem Gebraucht-Segment haut die jede Stanford locker weg. Und die neuen Inspired by Gibsons sind glücklicherweise auch eine ganz andere Liga.

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Batz Benzer
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Re: J-45

Beitrag von Batz Benzer » Montag 12. Dezember 2022, 11:01

Ich wäre vorsichtig, Stanford-Gitarren zu generalisieren; die wechseln auch die Herstellerwerke wie die Unterhosen, so das ich ein- und dasselbe Modell unterschiedlichst gebaut wie klingend erlebt habe.

Dabei waren einerseits ein paar ganz hervorragende Instrumente, die locker drei Zwei- bis Dreifache ihrer Preisklasse wert gewesen sind und andererseits ziemlich totes Holz. ;)
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Re: J-45

Beitrag von telly45 » Montag 12. Dezember 2022, 11:06

Eine J45 war auch ganz lange auf meinem Beuteschema, geworden ist es aber dann eine Martin 000-18. Ich finde die 000 oder OM Modelle einfach als optimale Lösung zwischen Sound, Handlichkeit und Vielseitigkeit. Meine ist durch die Mahagoni-Fichte Kombination präsent, aber nicht aufdringlich und macht im Prinzip jede Spielart klaglos mit.

Aber im Thema Akustikgitarre kann man sich m.E. noch deutlich mehr verlieren als bei den elektrischen Pendants. Hier wirken sich kleine bauliche oder Materialänderungen sehr auf den Ton aus, so dass man gar nicht daran vorbeikommt, intensiv zu testen und dabei auch losgelöst von Bauformen, Herstellern etc zu sein.
Gruß Rainer

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Re: J-45

Beitrag von inselwissen » Montag 12. Dezember 2022, 11:09

Batz Benzer hat geschrieben:
Montag 12. Dezember 2022, 11:01
Ich wäre vorsichtig, Stanford-Gitarren zu generalisieren; die wechseln auch die Herstellerwerke wie die Unterhosen, so das ich ein- und dasselbe Modell unterschiedlichst gebaut wie klingend erlebt habe.

Dabei waren einerseits ein paar ganz hervorragende Instrumente, die locker drei Zwei- bis Dreifache ihrer Preisklasse wert gewesen sind und andererseits ziemlich totes Holz. ;)
Ne richtig miese Stanford hatte ich noch nicht in den Händen, aber dann einigen wir uns auf "eine gute Stanford haut die locker weg". :mrgreen:

Mit deren J-45-Kopie habe ich übrigens noch keine Berührungspunkte gehabt, aber hier steht eine wirklich exzellente Blonde Sister 200 und ich hatte eine Weile lang eine sehr gute D-Bird, der ich manchmal noch nachtrauere. Meine Erfahrungen insbesondere mit den Gibson-Kopien von Stanford sind darum durchweg positiv. :thumbsup02:

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Re: J-45

Beitrag von Batz Benzer » Montag 12. Dezember 2022, 11:17

Ich hatte eine haptisch wie klanglich sehr gute DJ-45, deren Hals sich dann leider zulasten des Diskants getwisted hat; danach hatte ich eine schwerere, stabilere DJ-45 aus einem anderen Werk, die mich klanglich nicht mehr abgeholt hat.

Ich hatte eine frühe D-Bird, der ich ebenfalls hinterher trauere. :prost:

Und ich hatte eine Blonde Sister, die jetzt keine verkehrte Gitarre, aber auch gar nichts besonderes war und mit der Vorgabe klanglich fast gar nichts zu tun hatte. ;)

Die frühen Sigma JM-SG45 sind ziemlich gute Gitarren fürs Geld (weiland 330-350€) gewesen; hier ein Vergleich mit dem Orschinoul...:

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Re: J-45

Beitrag von inselwissen » Montag 12. Dezember 2022, 11:28

Batz Benzer hat geschrieben:
Montag 12. Dezember 2022, 11:17
Und ich hatte eine Blonde Sister, die jetzt keine verkehrte Gitarre, aber auch gar nichts besonderes war und mit der Vorgabe klanglich fast gar nichts zu tun hatte. ;)
Das deckt sich dann wieder gar nicht mit meinen Erfahrungen. Meine klingt wirklich frappierend nach J-200.

Also die volle Klanggüte ist jetzt vielleicht nicht da, aber sie hat diesen tighten Subwoofer-Bass, das kleine Loch in den Mitten und das Gestrahle obenrum und entwickelt eine beträchtliche Lautstärke, wenn man sie mit dem Plektrum in Gang setzt.

Vielleicht hatte ich bisher einfach Glück mit Stanford und habe durch Zufall die Gitarren der richtigen Ära gekauft. :boing01:

Genug off topic jetzt. Wir wollten ja eigentlich über die J-45 reden. :mrgreen:

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Re: J-45

Beitrag von Batz Benzer » Montag 12. Dezember 2022, 11:38

Daher kam ich ja zu der Sigma J45. ;)

(Und wer weiß, ob unsere beiden blonden Schwestern dieselbe Eltern haben; bei mir isses am Ende eine Sigma GJM-SG 100 https://www.gitarrenbu.de/viewtopic.php?f=15&t=3118 geworden und geblieben, die eher eine Klasse für sich denn J-200-Kopie darstellt; besagter Kollege hat eine vollmassive Sigma Jumbo, die wesentlich typischer, aber für meine Ohren eben nicht besser klingt. ;) )
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