Powersoak Klangbeeinflussung - ein kleines Experiment

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Gurkenpflücker
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Powersoak Klangbeeinflussung - ein kleines Experiment

Beitrag von Gurkenpflücker » Samstag 15. August 2015, 19:07

Hab was aus meiner Aservatenkammer gezaubert für alle, die immer schon mal wissen wollten, was eine Powersoak tatsächlich so mit dem Sound macht. Ich war neugierig genug, selbst mal eine kleinen Versuchsaufbau zu machen.

Testobjekt war ein 1:1 Clone der Dr. Z Airbrake von Gabriel Amplification aus den USA.

Signalkette: Buriss Royal Bluesman -> Airbrake -> Open Back 1x12 mit Celestion Gold -> AKG D112 Mic -> UA 710 Preamp -> Computer

Wie bin ich vorgegangen: Um ein konstantes Testsignal zu erreichen habe ich einen einzelnen G Dur Akkord gespielt (Auf ner Tele mit Stegpickup, wenn ich mich recht erinnere) und dieses Sample immer wieder per Reamping Box durch die verschiedenen Powersoak Einstellungen laufen lassen. Angefangen bei Voll offen, stufenweise runter und bei der Einstellung "Bedroom Level" einmal mit aufgedrehtem und einmal mit zugedrehtem Poti. An allen anderen Komponenten habe ich keine Änderung vorgenommen.

Track 1 zeigt gleichermaßen die Lautstärke- und Klangänderungen bei Einsatz der Airbrake
Track 2 ist genau der selbe Track, allerdings mit Normalisierten Pegeln. D.h. ich habe alle Stufen in der DAW auf den gleichen Pegel gebracht, so dass man ausschließlich die tatsächliche Klangänderung hören kann.

Von dem Ergebnis dürft ihr euch selber ein Bild machen :-)
Viel Spaß.

Gurki

https://soundcloud.com/gitarrenonkel/se ... uator-test
In einer bodenlosen Lodenhose hängen Deine Hoden lose.

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OhNoNoNo
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Re: Powersoak Klangbeeinflussung - ein kleines Experiment

Beitrag von OhNoNoNo » Samstag 15. August 2015, 20:26

Interessanter Beitrag! :thumbsup03:

Ich höre jetzt nicht wirklich Unterschiede. Damit habe ich mich wohl als schwerhörig geoutet. :kopf_kratz01:
Wie ist das denn beim Spielen bei unterschiedlichsten Einstellungen? "Fühlt" man da als Player signifikante Unterschiede, die die Spieldynamik beeinflussen?
Von meinem Commodore 64 gesendet

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Diet
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Re: Powersoak Klangbeeinflussung - ein kleines Experiment

Beitrag von Diet » Sonntag 16. August 2015, 10:30

Moin,

das Thema finde ich gerade momentan sehr interessant und klasse, weil ich alle meine kleineren Amps gerade verkaufe.
Der Grund ist,
erstens: Ich kann etwas Geld gebrauchen ;) :lol:
zweitens: Mein 30 Watt Bluesbreaker Combo i.V. mit meinem Weber Mass Power Soak macht bei kleinen Lautstärken für mich schönere Sounds als "die Kleinen". (Bei lauteren Sachen sowieso)
Genau das habe ich über die letzten Wochen wirklich immer wieder ausprobiert und festgestellt.
Sonst würde ich mich von den Kleinen nicht trennen, denn "Geldnot" bzw. "Verkaufen müssen" herrscht nun auch wieder nicht vor.

Ich hab für mich festgestellt, dass der Unterschied Laut/Zimmerlaut in der bewegten Luft zu suchen ist und nicht in der Größe der Amps.
Das, was den Unterschied ausmacht, kommt bei den Großen mit Power Soak genau so wie bei den Kleinen gleichermaßen zu tragen.
Genau das gilt für mich auch für das Spielgefühl! Laut gibt mehr Rückmeldung. Das liegt aber einfach an der Lautstärke und nicht am Amp bzw. dessen Größe/Leistung. (Und es gibt Amps, die geben Rückmeldung und Amps, die es nicht tun, unabhängig von der Lautstärke.)

Abgesehen davon: Der gleiche Sound laut und leise in der realen Welt wird derart unterschiedlich vom Gehör wahrgenommen, dass es echt verblüfft.
Man braucht nur mal das gleiche Zeug auf seiner Stereoanlage richtig laut und bei "Zimmerlautstärke" im gleichen Raum vergleichen.
(Die beiden klasse gemachte Aufnahmen von Steffen eignen sich da bestens! :thumbsup02: )

Mein ganz subjektives Statement zu den Aufnahmen:
In den beiden Aufnahmen höre ich Unterschiede, der Klang verändert sich.
Interessanterweise aber für mich völlig entgegengesetzt zum allgemeinen Vorurteil, Power Soaks würden Höhen klauen!
In den Aufnahmen höre ich das Gegenteil, es wird eher untenrum und mittendrin einen Hauch dünner.
Aber alles in einem Rahmen, der mit einem leichten Dreh an Reglern wieder geregelt werden kann.
Wenn man denn überhaupt will! Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich das z.B. subjektiv gar nicht unbedingt wollen und wahrscheinlich einen Sound irgendwo weiter rechts in der Aufnahme wählen :)

Ist natürlich alles subjektiv und ein richtig lauter Röhrenamp ist ein geiles Erlebnis, viel geiler als ein leiser Röhrenamp :D
Aber darum geht es ja hier nicht.

Der Reverend mit dem Rauschebart sagte ja mal sinngemäß: Wenn Du groß klingen willst, dann benutze kleine Amps.
Und was nutzte der immer so bzw. was macht seinen Sound? Wie man meistens liest wohl immer noch in erster Linie der alte Marshall JMP1 Preamp.

Ich hab nach eigenem intensiven Rumgemache/probiere in der letzten Zeit genau zu diesem Thema für mich festgestellt:
Hubraum ist immer noch nicht zu ersetzten! Und zwar auch leise nicht ;) :D
Mein Bluesbreaker Combo i.V. mit Power Soak klang in jeder Situation größer/schöner/besser/geiler als meine kleinen Amps.
Für mich ist der einzige noch bleibende Vorteil der Kleinwattdinger die Gewichtssituation.

Also von mir ein absolutes Plus für Power Soaks.
Jedenfalls für meinen Weber Mass. Schlechte Power Soaks wirds wohl auch geben, aber das ist widerum ein anderes Thema.

Natürlich alles nur mein ganz eigener Senf und jeder Jeck ist und hört anders ;)

Gruß Diet

Duke

Re: Powersoak Klangbeeinflussung - ein kleines Experiment

Beitrag von Duke » Sonntag 16. August 2015, 19:51

Finde die Unterschiede jetzt auch vernachlässigbar.

Spiele seit geraumer Zeit mit Scaling. Bei mir ist der Amp immer zwischen 11:00 und 13:00 Uhr eingestellt, dann ist er je nach Gitarre genau richtig in der Sättigung.
Danach mache ich alles über das Scaling, das maximal bis zur Hälfte offen ist.

Bin damit bis jetzt immer lautstärkemäßig in realen Bandsituationen ausgekommen, obwohl mein Morgan nur 15 Watt hat (aber halt sehr geile Trafos).

Klanglich ist es halt etwas anders, aber definitiv nicht schlechter als ohne Leistungsreduktion. Möchte das Feature nie wieder missen.

Unterschiedliche Powersoaks zu vergleichen, wäre übrigens ein nettes Thema für Quakenbrück... :banana02: :banana03:

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Wizard
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Re: Powersoak Klangbeeinflussung - ein kleines Experiment

Beitrag von Wizard » Sonntag 16. August 2015, 21:14

Duke hat geschrieben:
Unterschiedliche Powersoaks zu vergleichen, wäre übrigens ein nettes Thema für Quakenbrück... :banana02: :banana03:
Gute Idee :thumbsup03: :mosh:
Gruß Peter

immer noch aktuell: >>> leben und leben lassen <<<

HaWe
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Re: Powersoak Klangbeeinflussung - ein kleines Experiment

Beitrag von HaWe » Montag 17. August 2015, 12:53

Im obigen Beispiel höre ich auch nur marginale Unterschiede.

Den Vorschlag
Wizard hat geschrieben:
Duke hat geschrieben:
Unterschiedliche Powersoaks zu vergleichen, wäre übrigens ein nettes Thema für Quakenbrück... :banana02: :banana03:
Gute Idee :thumbsup03: :mosh:
fänd ich eben falls Gut ......Test in Reallautstärke! :mosh:

Ich könnte den Powersoak von Bernd (Finetone) mitbringen.

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Diet
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Re: Powersoak Klangbeeinflussung - ein kleines Experiment

Beitrag von Diet » Montag 17. August 2015, 13:09

HaWe hat geschrieben:Im obigen Beispiel höre ich auch nur marginale Unterschiede.

Den Vorschlag
Wizard hat geschrieben:
Duke hat geschrieben:
Unterschiedliche Powersoaks zu vergleichen, wäre übrigens ein nettes Thema für Quakenbrück... :banana02: :banana03:
Gute Idee :thumbsup03: :mosh:
fänd ich eben falls Gut ......Test in Reallautstärke! :mosh:

Ich könnte den Powersoak von Bernd (Finetone) mitbringen.
Ich kann meinen Weber Mass mitbringen.

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MiBe
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Re: Powersoak Klangbeeinflussung - ein kleines Experiment

Beitrag von MiBe » Sonntag 23. August 2015, 10:49

Ich halte es da wie Diet.

Großer Amp (JTM45) mit Rivera Rock Crusher passt immer und überal (OK, bis auf`s Gewicht).

Der Rock Crusher ist zwar sche..teuer, aber im Vergleich zu den anderen, die ich testen konnte, am Klangneutralsten.
Er "klaut" zwar auch etwas an Höhen, dies aber konstant über den gesamten Regelbereich und daher lässt es sich sehr gut damit arbeiten, da man dies über die Klangregelung des Amps sehr gut kompensieren kann.

Dies hat mich an anderen Soaks am meisten gestört. Dort ändert sich der Klang je nach Reduktion gewaltig und mann muss immer nachregeln.

Auf einen Vergleich in Quakendings freue ich mich aber sehr, da der Rivera ja nun wirklich nicht billig ist und evtl. gibt es ja doch was vergleichbares in günstiger.

PS: Am Silver Jubilee nutze ich den Rivera nicht. Da genügt mir der sehr gute Master des Amps.
One Life. Live it.

Gruß, Michael

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Re: Powersoak Klangbeeinflussung - ein kleines Experiment

Beitrag von Big Al » Montag 24. August 2015, 12:53

Nach hinten raus verändert sich der Bass und Mittenbereich, dadurch kommen die Höhen anders raus, es verändert sich also das Signal über die Strecke - je nach Gitarre und PU würde man hier vielleicht dann nachregeln - es ist ja wie schon erwähnt, nicht so drastisch, dass sowas nicht mehr möglich wäre. Interessanter Test, danke Steffen!
Denk da lieber nochmal drüber nach (Stoppok)

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