Für die Kemper User hier

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tommy
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Re: Für die Kemper User hier

Beitrag von tommy » Donnerstag 30. Oktober 2014, 15:47

Moin,

dieser Thread brachte mich wieder mal ein wenig zum Nachdenken:

Immer wieder sind die Lager stark gespalten, was die Diskussion über Röhren-, Transistor- bzw. Analog-, Digitaltechnik betrifft. Mein ernstgemeinter Ansatz: Kann es möglicherweise sein, dass der medizinisch indizierte Zustand des jeweiligen Gehörs jedes Beteiligten maßgeblich zum "Glaubenskrieg" beiträgt, vielleicht sogar hauptverantwortlich zeichnet?

Da gibt es einmal die Menschen, die über ein völlig intaktes Gehör verfügen und in der Lage sind, über das gesamte menschliche Frequenzspektrum bis in hohe Frequenzen Töne und Obertöne wahrzunehmen und dieses auch selektiv umsetzen können.....und......

....die Anderen: Menschen, die aufgrund ihres Alters oder durch Lärmtraumata (typische Rockmusiker Krankheit) starke, vermutlich unbemerkte Hörschäden mit sich herumtragen (meist ja ein schleichender Prozess). Diese Menschen sind halt nicht mehr in der Lage, subtile Digital-/Analog Unterschiede wahrzunehmen. Sie können diese halt einfach nicht mehr empfinden. Wenn dann auch noch selektives Hören nur schwach ausgeprägt ist, wird es noch unmöglicher.

Was ich damit sagen will ist, dass es aus o.g Gründen womöglich unmöglich ist, eine objektive Diskussion über das Thema Digital/Analog etc. zu führen, solange kein Hörtest als "Befähigung" vorliegt.

P.S. Ich schreibe hier nur über den reinen Höreindruck, Feeling und Response etc. ist eine ganz andere Geschichte.
LG, Tommy


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Batz Benzer
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Re: Für die Kemper User hier

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 30. Oktober 2014, 15:55

zenAmp und Kemper miteinander zu vergleichen ist insofern schwer als ersterer ja noch "über die Luft" via normalem Gitarrenspeaker geht, derweil der Kemper fullrange an HiFi liefert; somit kann letzterer gar keinen dreidimensionalen Amp-Eindruck hinterlassen, sondern "nur" wie ein Amp über Abhöre klingen.

Betrunken bin ich ein ziemlich mieser Gitarrist/Musiker, daher ist Alkohol und Gitarre für mich eigentlich ein NoGo. Komischerweise konnte ich vor weinigen Wochen leicht beschickert den Unterschied zwischen Modeling und Realamp wesentlich besser fühlen und auch hören als nüchtern (dabei ging es mir gar nicht um diesen Unterschied; ich wollte bloß was Gitarre zocken...); was ein Glück, dass ich mich mal abends angetrunken an die Amps gesetzt und es dabei herausgefunden hatte.

Settingwechsel hin oder her: Gespielt habe ich dennoch in beiden Fällen mies... :tuete01:

Lieben Gruß,

Batz. :smoke01:
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MiBe
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Re: Für die Kemper User hier

Beitrag von MiBe » Donnerstag 30. Oktober 2014, 16:06

Guter Ansatz!

Hören muss man auch "lernen".
Gute Beispiele findet man immer wieder in der HiFi und HighEnd-Szene.

Da gibt es unglaublich viele Menschen, die ihre (oftmals total scheixxe abgestimmte und falsch im Raum positionierte) Stereoanlage über den Klee loben, bis sie mal in ein gut gemachtes "Musikzimmer" kommen. :geek:

Ich dachte früher als Teenager auch, das meine Technics-Anlage toll wäre. Leider habe ich einen Onkel, der eine sehr gute Anlage zu Hause hatte, und so wurde ich "versaut".
Das war dann eine lange und teure Suche, aber heute habe ich eine Stereoanlage, bei der ich Katie Melua vor mir sehe, wenn ich die Augen zu mache.... :thumbs:

Ich höre auch kein Gras wachsen, aber den Unterschied zwischen einem schrottigen und einem hochwertigen Chinchkabel zwischen CD-Player und Verstärker, den höre ich schon.

Noch ein gutes "bildliches" Beispiel. Wenn man über die heimische Anlage die Luft zwischen den Saiten einer Akustikgitarre schwirren sieht, dann ist die Kette gut.

Aber ich schweife ab...
One Life. Live it.

Gruß, Michael

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Batz Benzer
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Re: Für die Kemper User hier

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 30. Oktober 2014, 16:10

Schweifen Sie bitte weiter: Das sind m.E. sehr gute Analogien wie Denkanstöße, mit denen man arbeiten und sich dem Phänomen bestens annähern kann.

Weitermachen,

Batz. :smoke01:
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Karsten
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Re: Für die Kemper User hier

Beitrag von Karsten » Donnerstag 30. Oktober 2014, 16:44

derweil der Kemper fullrange an HiFi liefert
...nach dem Video wäre ich jetzt davon ausgegangen das der über die Marshallbox spielt... also der Kemper an sich, schon dafür gedacht ist einen "echten" Amp zu ersetzen.
Hören muss man auch "lernen"
:thumbsup03:

SilviaGold

Re: Für die Kemper User hier

Beitrag von SilviaGold » Donnerstag 30. Oktober 2014, 16:44

Genau...das mit dem Hörvermögen des Einzelnen und der Abhöre ist eine wichtige Komponente. Dann haben ja auch noch de Hörpsychologie. Schon können wir schön disskutieren :motz01:

:banana02: Als Musikerin die spielt und nicht nur hört, kann ich beides nicht trennen! Im Gegenteil ich möchte mit der SpielAKTION die HörAKTION möglichst angenehm Verbinden und Genießen können. Jeder hat dabei andere Vorlieben und damit Erfahrungen. (Mal ganz latenz formuliert)

Nene ..das hört sich ja an...ich will kein Sex mit dem Gitarrenberater :rofl:

Wenn ich mit einem "digitalen" Gerät plötzlich andere Fühl- und Höreindrücke habe ..ist das so. Das kann man nicht wegdiskutieren.
Die Erfahrungen anderer zu denm Thema interessieren mich aber schon. Und ich probiere auch selbst gerne weiter aus.

Es ist klar das man das eine nicht gegen das andere ausspieln muss und alles Vor- und Nachteile hat. Aber belügen möchte ich mich selbst nicht. Je länger ich mich damit beschäftige merke ich: Ein Röhrenamp hat einen formbareren und 3D mäßigeren Ton.

SilviaGold

Re: Für die Kemper User hier

Beitrag von SilviaGold » Donnerstag 30. Oktober 2014, 16:54

Magman hat geschrieben:
SilviaGold hat geschrieben: Ich wundere mich doch immer sehr über die Aussage, das heutige Technik, Röhrensounds sooo guut nachbilden könne. Mäh...
Leider nicht!
Heute? Nee das konnte man bereits so richtig gut vor etwa 12-13 Jahren. Wenn du die Marshall Plexis des Zentera/Zenamps hörst, spielst und fühlst und darauf stehst brauchst du sonst nicht mehr viel :thumbs:

Ich hab den Kemper auch ausgiebig getestet und kam damit nicht so richtig zurecht. Nicht das der schlecht klang, nein nein der klang sogar gut, aber das Feel war für mich nicht das was ich brauche um mich wohl zu fühlen. Da war der Zen damals schon weit überlegen.
Beim Zenamp... gut den kenne ich nur von Videos... höre ich denselben Effekt... der hat einen "Eigenklang" den er jedem Amp-modell beifügt.
Das man damit Musik spielen kann die Spass macht und gut klingt, glaube ich dir gern. Mag also gut sein das der Kemper da in der Beziehung nicht anders ist. Hört sich nur ein wenig anders an. Hauptsache es macht Spass! :bb:

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Magman
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Re: Für die Kemper User hier

Beitrag von Magman » Donnerstag 30. Oktober 2014, 17:13

SilviaGold hat geschrieben:
Beim Zenamp... gut den kenne ich nur von Videos...
Andrea nur über Videos beurteilen kannste eh abhaken, da klingt vieles ganz anders als in Wirklichkeit. Wenn man an etwas Interesse hat muss man es immer selbst testen.
Wir hatten uns ja schon mal "Spielzeug" zugeschickt :mrgreen: Nur so gehts richtig!

Der Kemper funktioniert für viele Leute. Allerdings sollen die Verkaufszahlen doch sehr nach unten gegangen sein...
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STOMPIN' HEAT …we are ready to rock :mosh:

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MiBe
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Re: Für die Kemper User hier

Beitrag von MiBe » Donnerstag 30. Oktober 2014, 17:23

Meine Erfahrung mit Moddelern ist relativ gering.

Ich hatte vor Jahren mal so einen kleinen POD (keine Ahnung, wie das Ding genau hiess) als Übeamp.
Später irgendwann ein VOX Tonelab.

Klanglich fand ich beide jetzt nicht wirklich schlecht, aber das Spielgefühl war irgendwie anders. Schwer zu beschreiben, ich würde es mit den Worten: matschiger, indirekter oder steriler bezeichnen.

Ich versuche es mal so zu erklären: Bei einem normalen Amp (egal ob Röhre oder Transe) höre ich den Ton in dem Moment wenn das Plektrum die Saite beim Anschlag freigibt. Also sobald die Saite zu schwingen beginnt spüre und höre ich den Ton gleichzeitig. Bei dem POD und dem VOX kam der Ton gefühlt später.
Diese Latenz hat mir das Spielgefühl total versaut, und daher waren beide Geräte nicht lange bei mir. Ich habe seit dem keinem einzigen Modeller mehr getestet (auch nicht den Kemper) kann also nicht sagen ob modernere Geräte dieses Problem auch noch haben.

Zum Thema DA-Wandler im HighEnd-Bereich:

Ich höre beim direkten AB-Vergleich zwischen einer Analogen Quelle und CD keinen wirklichen Unterschied (guter CD-Player vorausgesetzt).
Aber: LP`s kann ich stundenlang laut hören und habe Spaß dabei. Bei digitalen Quellen ist es oft so, das es mich das laute hören nach spätestens 2 Stunden "nervt". Ich muss dann leiser machen oder besser ganz abschalten. Nicht das es fühlbar schlechter oder anders klingt, aber ich möchte dann einfach nicht mehr. Erst mit einem guten (Musical Fidelity) DA-Wandler wurde meine Kette zu Hause (trotz sehr gutem Audio Aero CD-Player und Jadis Vollverstärker) für CD´s für mich "Dauerhörbar".
One Life. Live it.

Gruß, Michael

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Re: Für die Kemper User hier

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 30. Oktober 2014, 17:26

Dejavu hat geschrieben:
derweil der Kemper fullrange an HiFi liefert
...nach dem Video wäre ich jetzt davon ausgegangen das der über die Marshallbox spielt... also der Kemper an sich, schon dafür gedacht ist einen "echten" Amp zu ersetzen.
Dem ist aber meines Wissens nicht so; das Standardmodell hat ja noch nicht mal eine Endstufe. Und das Modell mit Endstufe klingt vielen dann nicht echt genug...
Andrea hat geschrieben:Wenn ich mit einem "digitalen" Gerät plötzlich andere Fühl- und Höreindrücke habe ..ist das so. Das kann man nicht wegdiskutieren.
Die Erfahrungen anderer zu denm Thema interessieren mich aber schon. Und ich probiere auch selbst gerne weiter aus.

Es ist klar das man das eine nicht gegen das andere ausspieln muss und alles Vor- und Nachteile hat. Aber belügen möchte ich mich selbst nicht. Je länger ich mich damit beschäftige merke ich: Ein Röhrenamp hat einen formbareren und 3D mäßigeren Ton.
So richtig wirklich überprüfen, ob es nicht evtl. "nur nicht klingt, weil es nicht darf", kannst Du nur im direkten Blind-A/B-Vergleich; hattest Du hierzu schon mal die Gelegenheit?

Mir persönlich ganz wichtig: Deine Meinung ist Deine Meinung, die auch nicht verteidigt werden muss. Wahrheit ist m.E. immer subjektiv. ;)

Gruß,

Batz.
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