Kleine Lautsprecher (< 12")

Amps, Boxen, Speaker & Co.
Herr Gesangsverein
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Kleine Lautsprecher (< 12")

Beitrag von Herr Gesangsverein » Freitag 30. Oktober 2015, 16:41

Ich weiß gar nicht, ob das in dieser Rubrik richtig aufgehoben ist. Hmm...

Ist eigentlich nur eine einfache Frage, mit der Bitte um ganz subjektive Meinungsäußerungen, Gedanken, Anekdoten, Schnapsideen, Tagträume ... ganz egal. Also: Nach meiner begrenzten Erfahrung neigen ja Speaker, die kleiner als 12" sind, nicht selten dazu, etwas dosig zu klingen. Oder wie auch immer man es nennen will - es scheint jedenfalls was zu fehlen gegenüber 12"-Speakern. Oft ist das sogar schon bei geringen Lautstärken zu bemerken, finde ich. Bei 10" geht's noch, darunter oft nicht mehr so richtig. Diesen Eindruck/diese Meinung muss man nicht teilen, sondern ich möchte das ganz bewusst mal als These stehen lassen.

Jetzt die Frage (in dem Bewusstsein, dass natürlich immer alles mit allem zusammenhängt): Liegt das zum größeren Teil an den Speakern selbst, oder liegt es zum größeren Teil daran, dass solche Speaker eben meist in kleine Gehäuse eingebaut sind? Der Einfachheit halber möchte ich dabei auch nur vom Fall eines einzelnen Speakers in einem Gehäuse ausgehen, nicht von 8 x 8", 4 x 6", 2 x 10" oder anderen Zusammenrottungen, bei denen sich zwangsläufig sowohl die (gesamte) Membranfläche als auch die Gehäusegröße verändern.

Wenn ich Zeit, Lust und das benötigte Testmaterial habe, würde ich das auch gern mal selbst ausprobieren (also diverse kleine Speaker in diverse große Gehäuse einsetzen und - sofern es passt - auch umgekehrt), aber dazu komme ich im Moment nicht. Und natürlich habe ich auch selbst eine Ahnung, woran es wohl liegt. Trotzdem wollte ich mal in die Runde fragen.

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Deluxeplayer
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Re: Kleine Lautsprecher (< 12")

Beitrag von Deluxeplayer » Freitag 30. Oktober 2015, 18:08

Hallo!

Früher dachte ich auch man könnte unter 12" nicht viel erwarten - aber Heute denke ich da anders drüber.

Zum Einen gibt es SO viele Unterschiede zwischen den verschiedenen Modellen, dass der "Größenvergleich" völlig unsinnig ist, zum Anderen gibt es Amps - wie z.B. den Fender Princeton Reverb - wo es einfach "passt".

Es gibt halt viele 10-Zöller die aufgrund ihrer Parameter erheblich voller/grösser/runder klingen als viele 12-Zöller.
Wenn man also 10er mit 12ern vergleichen will, muss man 10er und 12er nehmen die auch irgendwie "vergleichbar" sind...

Aber das Wichtigste ist - was will und/oder braucht man? Welche Musik spielt man - und vor allem WO?


Ich hab´mich längere Zeit mit allen möglichen Speakern in allen möglichen Kombinationen beschäftigt, und bin zu der Einsicht gekommen, dass unsere "Vorväter" (Leo Fender, Jim Marshall etc.) das alles schon ziemlich perfekt geregelt hatten ;)

Ich hab´z.B. eine ganz Reihe 12er Speaker in diversen alten Princetons ausprobiert, und fand im Endeffekt immer die 10er besser. Mehr noch - die "starken" 10er haben mir auch nicht gefallen, und ich benutze inzwischen lieber "schwache" 10er...

Wenn mir der 10er da nicht "genug" bringt, brauche/möchte ich (wahrscheinlich) einfach einen größeren/stärkeren Amp!

Am anderen Ende des Spektrums gibt´s halt Amps mit 2x12" oder 4x10", oder gar 4x12"-Speakern - und die sind auch klasse und liefern tolle Sounds - aber ich kann sie einfach nicht GEBRAUCHEN.
Das ist manchmal auch ein bisschen schade, weil ich da auch schon wirklich sehr gut klingende Amps hatte!

Aber - ich habe neulich noch in einem großen (!) Club (mit PA) über meinen Princeton Reverb mit dem originalen (schwachen) 10er gespielt, und der Tonmann meinte mein Amp sei ja unheimlich laut...


Oh, und Champs! Ja, da hab´ ich auch nahezu alles durch - und finde die alten 8-Zöller klasse :thumbsup03:


Gibt aber bestimmt auch andere Meinungen/Erfahrungen dazu ;)


LG - C.

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Diet
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Re: Kleine Lautsprecher (< 12")

Beitrag von Diet » Freitag 30. Oktober 2015, 18:57

Herr Gesangsverein hat geschrieben: Liegt das zum größeren Teil an den Speakern selbst, oder liegt es zum größeren Teil daran, dass solche Speaker eben meist in kleine Gehäuse eingebaut sind?
Moin,

das ist eine interessante Frage!
Ich hab mit einzelnen 10er Speakern bisher keine guten Erfahrungen gemacht und hab nur 12er Speaker am Start.
(4x10 im Super Reverb waren dagegen sehr sehr klasse! Aber es soll ja nur um einzelne Speaker gehen)

Peavey Classic 20, Laney VC15 hatte ich z.B. und die klangen für mich immer besser, wenn ich sie mit einer 12 Box betrieben hab als mit dem originalen Gehäuse und 1x10.
Aber es gibt wohl Ausnahmen. Auf jeden Fall stimme ich da z.B. Carsten in Sachen Princeton zu, da fehlt auch mir immer nichts! Die sind einfach immer geil.
Der Princeton hat aber passend zum Thema auch ein etwas größeres Gehäuse als die beiden genannten Peavey und Laney.
Der Tweed 10er Pro Junior ist dagegen für mich immer nicht passend und das Gehäuse ist kleiner als das des Princeton. (Meine ich jedenfalls, oder irre ich mich?)

Ich würde mal vermuten, das Gehäuse hat zumindest ebenso viel Einfluss wie die Speakergröße.

Der "Beam" spielt aber auch eine Rolle, finde ich.
Ich hatte immer den Eindruck, dass 12 grundsätzlich auch etwas "breiter" abstrahlen und nicht so "zielgerichtet" strahlen.
Aber da gibt es ja auch innerhalb der gleichen Speakergröße deutliche Unterschiede.

Gruß Diet

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telly45
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Re: Kleine Lautsprecher (< 12")

Beitrag von telly45 » Freitag 30. Oktober 2015, 19:34

Ich glaube, dass neben dem eigentlichen Speaker vor allem auch das Gehäuse wichtig ist, indem er eingebaut ist, also Material, Größe, offen oder nicht etc.
Gruß Rainer

espedro

Re: Kleine Lautsprecher (< 12")

Beitrag von espedro » Freitag 30. Oktober 2015, 19:48

Deluxeplayer hat geschrieben:Hallo!

Früher dachte ich auch man könnte unter 12" nicht viel erwarten - aber Heute denke ich da anders drüber.

Zum Einen gibt es SO viele Unterschiede zwischen den verschiedenen Modellen, dass der "Größenvergleich" völlig unsinnig ist, zum Anderen gibt es Amps - wie z.B. den Fender Princeton Reverb - wo es einfach "passt".

Es gibt halt viele 10-Zöller die aufgrund ihrer Parameter erheblich voller/grösser/runder klingen als viele 12-Zöller.
Wenn man also 10er mit 12ern vergleichen will, muss man 10er und 12er nehmen die auch irgendwie "vergleichbar" sind...

Aber das Wichtigste ist - was will und/oder braucht man? Welche Musik spielt man - und vor allem WO?


Ich hab´mich längere Zeit mit allen möglichen Speakern in allen möglichen Kombinationen beschäftigt, und bin zu der Einsicht gekommen, dass unsere "Vorväter" (Leo Fender, Jim Marshall etc.) das alles schon ziemlich perfekt geregelt hatten ;)

Ich hab´z.B. eine ganz Reihe 12er Speaker in diversen alten Princetons ausprobiert, und fand im Endeffekt immer die 10er besser. Mehr noch - die "starken" 10er haben mir auch nicht gefallen, und ich benutze inzwischen lieber "schwache" 10er...

Wenn mir der 10er da nicht "genug" bringt, brauche/möchte ich (wahrscheinlich) einfach einen größeren/stärkeren Amp!

LG - C.
Mir geht das ähnlich.
Da ich nur Combos habe ( früher war das anders, aber nachdem die ersten Bandscheiben Ärger machten... :D ) spiele ich von 10" über 12" bis 15".
Bei einer gründlichen überarbeitung meines Princeton ( Silverface), bei der mich unser ehemaliges Forumsmitglied Ferdi sehr unterstützt hat, habe ich auch lange überlegt, den mit einem 12-zöller auszurüsten. Da der originale Lautsprecher einige Tage nach dem ( Gebraucht-) Kauf Ende der 70er aufgrund Überlastung seinen Geist aufgegeben hat ( der Kleine musste mit seinen 12 Watt im Proberaum gegen ein Marshall-Stack anstinken) werkelte da ein 10er Celestion herum. Nach der Überarbeitung ( Röhren optimiert, Ausgangsübertrager neu gewickelt, usw), war mir der Sound aber noch zu hart. Mir wurde aber im oliven Forum geraten, es mal mit mit einem Jensen, anstatt des Celestion zu probieren. Ich habe dann einen eben reconeten Jensen (C10J) erworben, dann war mein Problen gelöst. Und der Kleine klingt "groß", da ist nichts "dosig". Der kann gut mit meinem HRD (1x12), (Uralt-) AC 30 2x12) und dem 7erditone (1x15) mithalten.
Eigenlich habe ich den damals als "Wohnzimmeramp" gekauft. :D
Dafür taugt er auch immer noch.

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Batz Benzer
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Re: Kleine Lautsprecher (< 12")

Beitrag von Batz Benzer » Samstag 31. Oktober 2015, 00:05

Diet hat geschrieben:Ich würde mal vermuten, das Gehäuse hat zumindest ebenso viel Einfluss wie die Speakergröße.
Als ich damals mit Framus zusammen gearbeitet hatte, hat man mir als Einflussverteilung 80% Gehäuse und 20% Speaker genannt. Ich konnte es nie verifizieren, finde es aber in der Praxis zumindest tendentiell bestätigt.

Hat jetzt natürlich nix mit dem Parameter Speakergröße zu tun, aber besser als nix. :clown:

Lieben Gruß,

Batz.
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M. L. Schwan
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Re: Kleine Lautsprecher (< 12")

Beitrag von M. L. Schwan » Samstag 31. Oktober 2015, 09:34

Hallo,
das kleine Speaker dosig klingen kann ich aus meiner Erfahrung nicht bestätigen.
Ich besitze zwei Combos mit 8er Lautsprecher und zwar einen Tweed Champ und einen AER Compact.
Da klingt nix dosig.
Viele Grüße
- Der Schwan -

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Magman
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Re: Kleine Lautsprecher (< 12")

Beitrag von Magman » Samstag 31. Oktober 2015, 11:15

M. L. Schwan hat geschrieben:Hallo,
das kleine Speaker dosig klingen kann ich aus meiner Erfahrung nicht bestätigen.
Ich besitze zwei Combos mit 8er Lautsprecher und zwar einen Tweed Champ und einen AER Compact.
Da klingt nix dosig.
So ist es! Hätte nie erwartet das ein solch kleiner Amp wie der SF Vibro Champ solch gute Sounds hervorzaubert! Sagen wir mal so, es fehlt halt ein wenig Fundament untenrum. Die Physik lässt sich halt nun mal nicht überlisten. Aber hupen tut dieser Amp nicht. Viele andere allerdings schon.

Ich mag aber auch keine Amps mit einem einzigen 10" Speaker, ganz egal welcher Marke. Zwei davon müssen es schon sein um mir zu gefallen 8-)
Wir haben schon öfters mal einen interessanten Test veranstaltet mit einem 7 Pro Junior, der einen 10er hat und einem Blues Junior mit einem 12er. Tauscht man da mal die Speaker-Anschlüsse wird einem sehr schnell klar welcher Amp da tonal die Nase vorne hat und zwar sehr deutlich!
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STOMPIN' HEAT …we are ready to rock :mosh:

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telly45
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Re: Kleine Lautsprecher (< 12")

Beitrag von telly45 » Samstag 31. Oktober 2015, 11:26

Magman hat geschrieben:...
Wir haben schon öfters mal einen interessanten Test veranstaltet mit einem 7 Pro Junior, der einen 10er hat und einem Blues Junior mit einem 12er. Tauscht man da mal die Speaker-Anschlüsse wird einem sehr schnell klar welcher Amp da tonal die Nase vorne hat und zwar sehr deutlich!
Bestimmt der Blues Jr. mit dem 10er Speaker :D ;)
Gruß Rainer

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OhNoNoNo
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Re: Kleine Lautsprecher (< 12")

Beitrag von OhNoNoNo » Samstag 31. Oktober 2015, 14:21

Generell ist das nicht wirklich festzumachen.

I.d.R. werden Boxen nach eigenem Klangempfinden alleine und ohne weitere Instrumente beurteilt.
Das so beliebte Fundament geht da schnell ins Auge, weil man damit in einer Band oft untergeht. Da hilft auch kein "lauter drehen" mehr.

Meiner Erfahrung nach kommt ein ausgewogener 10" er im Bandgefüge gut zurecht; natürlich abhängig vom Musikstil. Meine Erfahrungen beziehen sich daher auf poppige und rockige Sachen mit hohem Cleananteil. ;)
Auf der Bühne muß man sich selber gut hören und bis ca. 100 Personen braucht's auch mit einem 10"er keine Abnahme - obwohl Abnahme, so vorhanden, immer gut ist.

So bin ich schon seit Jahren nur mit einem 10"er in der Box unterwegs. Spart einiges an Gewicht und so ein Eminence Legend 105 läßt mir keine Wünsche offen. Für zu Hause ist mir das wieder zu mächtig. Da reicht mir ein 8" Combo, der auch live gut geht und ansonsten ein Microcube Modeler um Sachen einzuüben.

Wer mehr braucht, wird seine Gründe haben. :thumbs:

Ach ja, 10"er in kleinem Gehäuse ist grenzwertig. Die benötigen schon ausreichend Volumen. Da gibt's hiesige Firmen, die Passendes konfigurieren und klanglich und gewichtsmäßig jeden Zweifel ausräumen. ;)
Zum Ausprobieren gibt's Adapter, mit denen man 10"er mal in eine 12er Box reinschrauben kann. Da kann man dann für wenig Geld staunen ...
Von meinem Commodore 64 gesendet

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