Marshall SL 100, MK II Modell 1959

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Air-Mike
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Marshall SL 100, MK II Modell 1959

Beitrag von Air-Mike » Samstag 16. Januar 2016, 11:54

Ich konnte nicht widerstehen, bin mit meiner >50 Jahren immer noch unvernünftig, wollte endlich einen alten, echten, Amp in der Art spielen, wie sie meine Heros spielten. So
bin ich über einen SL 100, ohne MV, 100 Watt, Baujahr 1976 gestolpert - 100 km gefahren, ausgiebig an getestet (allerdings mit Selbstbauboxen der Vorbesitzers), dann zugeschlagen, mitgenommen.
Zuhause an meine 1960 AX Box angeschlossen- mein Haus steht noch, das Überfall Kommando war nach diversen Kaffes und Bierchens dann auch wieder ganz nett, die Nachbarn sind weggezogen...

Hatte den Amp gestern bei meinem Amp Techniker, der ihn mal durchgeschaut hat. Er riet mir eigentlich dazu, die Röhren (auch 20 Jahre alt, aber wohl wenig gespielt) auszutauschen. Sagte mir auch gleich, dass die jetzigen Röhren eigentlich nichts für mich sind, da sie im Kanal 1 zu spitz und Kanal II zu dumpf sind (hängt nicht nur mit den Röhren zusammen, auch mit einem Widerstand im K I). Auch zerrt der Amp sehr früh, was für mich auch nicht richtig passt. Ich spiele ihn z.Z im K I auf 1,5 , K II auf 2.5 mit Powersoak und dem Baldringer DD, um auch Zuhause noch Zerre bei verträgliche Lautstärken zu bekommen. Meine eigentliche Frage: Mein Tech sagte mir, dass es zZ schwierig sein soll für den Amp die richtigen Röhren zu bekommen, die weniger "heiß" sind (in Richtung Zerre), mehr warm und cremig sind.
Habt ihr da ein paar Tipps für mich?????

Ach ja- eins noch: dies ist nicht mein Hauptamp, ich war nur vor Wochen derart gebissen, dass ich der Meinung war/bin, dass man nur eine echter Rocker ist, wenn man einen alten Marshall hat. Dieser Amp muss für mich nicht vernünftig sein- ich finde ihn aber absolut geil...

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Air-Mike
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Re: Marshall SL 100, MK II Modell 1959

Beitrag von Air-Mike » Samstag 16. Januar 2016, 11:57

Ach ja, habe gerade meinen Avatar geändert, da seht ihr den Amp

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Der60er
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Re: Marshall SL 100, MK II Modell 1959

Beitrag von Der60er » Samstag 16. Januar 2016, 12:08

Hi
leider kann ich dir mit den Röhren nicht weiterhelfen , aber ich kann dir sagen betreffs des Kaufs:

du hast alles, aber auch wirklich ALLES richtig gemacht :banana02: :banana02:

Möge die Unvernunft weiterhin siegen!! (ich meine es ernst)

Ich habe in den letzten Wochen und Monaten auch einige unvernünftige Anschaffungen getätigt (gottseidank)
Früher war ich unentschlossen, heute bin ich mir da nicht mehr so sicher.

Grüße vom Wolf

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Garry
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Re: Marshall SL 100, MK II Modell 1959

Beitrag von Garry » Samstag 16. Januar 2016, 12:36

Na ja da wäre erst mal zu klären, was hast du denn für Röhren drinn ? Um den Sound wesntlich zu verändern kannst du eh nur im Bereich der Vorstufenröhren was ausprobieren. Die Endstufenröhren verstärken ja nur, da ist aber wieder die Frage, sind das EL 34 oder KT66 ?

Guitarthunder
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Re: Marshall SL 100, MK II Modell 1959

Beitrag von Guitarthunder » Samstag 16. Januar 2016, 13:40

Hi Mike

mit anderen Röhren in der Vorstufe kannst du am Sound nicht so viel verändern. Es sei denn die Röhren sind patt. Du kannst als erste Röhre eine ECC 81 reinmachen . Die hat eine geringere Verstärkung und dadurch zerrt der Amp später. Allerdings zerrt ein 100er Marshall ohne MV erst wenn dir schon das Blut aus den Ohren läuft. Da ist vielleicht etwas anderes defekt. Von baulichen Veränderungen rate ich dir ab. Lass den Amp im Originalzustand sonst verliert er an Wert. Dein Techniker soll die Endröhren wechseln,falls nötig und einmessen. Die Vorstufenröhren halten viel länger als die Endröhren. Da kannst du aber mit anderen Röhren experimentieren.

Gruß Michael

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Re: Marshall SL 100, MK II Modell 1959

Beitrag von tommy » Samstag 16. Januar 2016, 13:47

..harrharrharrharrrrrr....je oller, je doller...so muss das!

Die Endstufenröhren von JJ klingen vergleichsweise schön harmonisch und warm. V1 würde ich versuchen eine NOS Mullard ECC 81 / 12AT7 zu bekommen. Bei TT gibt es diese hier: http://www.tube-town.net/ttstore/Roehre ... ::592.html

Die habe ich selbst drin. Sie bringt viel Wärme in den Amp und macht ihn cleaner, allerdings bei etwas weniger Lautstärke.

P.S. Tausche am besten erst mal nur die V1 aus. Endstufenröhren aus alter Fertigung sind eigentlich Gold wert, Funktionstüchtigkeit vorausgesetzt. Die halten ewig, da viel besser verarbeitet. Andere geben dafür horrende Summen aus. Das hat durchaus seinen Grund!

:mosh:
LG, Tommy


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Re: Marshall SL 100, MK II Modell 1959

Beitrag von schobbe » Samstag 16. Januar 2016, 13:58

Tach,
ich habe schon ein paar Marshalls 1959 gehabt und im Prinzip war bei jedem dieser Amps der eine Kanal zu dumpf, der andere zu brilliant und dünn.

Abhilfe hab ich durch Patchen der beiden Kanäle gemacht( ich kann auf dem Bild nicht genau sehen ob du die Kanäle gebrückt hast) , ich hab dem Dumpfen Klang einfach etwas Brillanz dazu gemischt. Damals hatte ich einen Baldringer DD und hatte immer einen klasse Sound . Der Amp hat ohne den DD allerdings erst bei großen Lautstärken gezerrt , klang klasse, war aber saulaut. Den 1959 habe ich nur auf Festivals so weit aufgedrehen können. Dabei darf man nicht vergessen dass der Amp ohne Zerrer kein Highgain gebracht hat, durch die Lautstärke aber genügend Sustain über Amp, Speaker Gitarre erzeugt hat. Macht schon Spaß wenn man auf der Bühne die Gitarre aufdreht und die Gitarren anfängt zu schwingen !!!

Viel Grüße
Heiko

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Air-Mike
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Re: Marshall SL 100, MK II Modell 1959

Beitrag von Air-Mike » Samstag 16. Januar 2016, 15:15

tommy hat geschrieben:..harrharrharrharrrrrr....je oller, je doller...so muss das!

Die Endstufenröhren von JJ klingen vergleichsweise schön harmonisch und warm. V1 würde ich versuchen eine NOS Mullard ECC 81 / 12AT7 zu bekommen. Bei TT gibt es diese hier: http://www.tube-town.net/ttstore/Roehre ... ::592.html

Die habe ich selbst drin. Sie bringt viel Wärme in den Amp und macht ihn cleaner, allerdings bei etwas weniger Lautstärke.
:mosh:
Danke für diese Hinweise. Ich werde auch mal schauen, welche Endstufenröhren drin sind- weiß ich grad mal nicht.
Den Hinweis mit der V1 werde ich sicher umsetzen- die etwas geringere Lautstärke kann man wohl gerade mal hinnehmen ;)
Ich patche beide Kanäle, passt dann für meine R8 ganz gut.

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Re: Marshall SL 100, MK II Modell 1959

Beitrag von Deluxeplayer » Samstag 16. Januar 2016, 15:27

Hi Mike!

Ja, herzlichen Glückwunsch zum neuen/alten Amp - und zu deiner Unvernunft :thumbsup03:

Ich persönlich bin strikt GEGEN eine 12AT7 in der Eingangsstufe.
Warum sollte man einem HEISSEN Amp eine KÄLTERE Röhre antun?
Da hättest du ja gleich einen Twin Reverb kaufen können ;)

LG - C.

Mintage
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Re: Marshall SL 100, MK II Modell 1959

Beitrag von Mintage » Samstag 16. Januar 2016, 15:35

Yeah, Yeah, Yeah - das war eine weise Entscheidung, diesen Amp zu kaufen :thumbsup03:

Natürlich kann man mit verschiedenen Vorstufen variieren, aber gerade bei einem Non-Master Plexi sind die Unterschiede
marginal - da geht es vor allem um den "stabilen Lauf" ...!

Wenn die Röhren, die seit 20 Jahren drin sind, intakt sind, nebengeräuschfrei arbeiten und auch nach 4-5 Stunden stabil
laufen - warum sollen diese dann raus :kopf_kratz01:

Der Marshall Silver Jubilee-Amp meines Bruders hat seit seinem Kauf 1987 die Originalröhren drin: eine Messung ergab vor kurzem,
das beide Endröhren bei 34mA liegen, das ganze absolut nebengeräuschfrei, laut und gut klingend - geändert wird da gar nix 8-)

Für die "heiße" Einstellung eines Amps ist vor allem die Ruhestrom-Einstellung (Bias) zuständig - und wer ist dafür zuständig ?
Der Techniker, der sich mit der Materie auskennt !!!

Die heute erhältlichen Röhren von z. B. Tube Amp Doctor sorgen für gutklingenden, langanhaltenden, stressfreien Lauf - sind aber mit den echten alten NOS-Röhren nicht vergleichbar ! Aber das geht allen Röhrenanbietern so (es sei denn, Dir macht es nix aus für ein Quartett NOS EL34 ca. 800,- zu zahlen 8-) )

Bei solch schönen, alten Amps würde ich generell nur zu einem Techniker gehen, der regelmässig (!) mit alten Marshall/Fender-Amps
zu tun hat. Die Möglichkeit des "Verbockens" ist sonst sehr groß ;)

Grüße
Rainer

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