Ich habe aus verschiedenen Gründen auch vor, in Zukunft erstmal nur noch per Modeler direkt in die Anlage zu spielen. Die Schlepperei und die häufigen Diskussionen über zu laute Amps gehen mir schon länger auf den Keks. Dazu kommt, dass meine Kollegen in der Band sich ziemlich wenig um Sound kümmern. Mir ist in der letzten Zeit immer mehr bewusst geworden, dass es nichts bringt, wenn man der einzige ist, der da immer an den Feinheiten bastelt und dafür auch Mengen an Talern versenkt. Und das Publikum interessiert es absolut gar nicht. Nich zuletzt mögen meine Ohren auch keine Dröhnung mehr. Die letzten 10-15 Gigs habe ich kein Pedal Board mehr dabei gehabt, sondern nur noch mein Zoom G3. Während zuerst immer noch ein Zerrer extra zum Einsatz kam, habe ich den auch irgendwann eingespart, weil der Unterschied live kaum auszumachen war. Also war nur noch ein Wah, das G3 und mein Amp dabei.
Ein Kollege, der einen der letzten Gigs besuchte, war ganz erstaunt, dass ich trotz der massiven Verkleinerung des Equipments noch immer gleich klinge.
Obwohl ich die Amp-Simulationen aus dem G3 ursprünglich gar nicht so gut fand, habe ich jetzt einfach noch mal ein bisschen damit rumprobiert. Es gefallen mir noch immer nicht alle, aber einige Modelle lassen sich doch richtig gut nutzen. Das Spielgefühl finde ich persönlich jetzt auch nicht dramatisch anders, als bei einem wegen der permanenten Lautstärkediskussion abgewürgten Röhrenamp. Dagegen eigentlich sogar besser. Nur einen kleinen Monitor werde ich mir zur Sicherheit - falls mal nichts brauchbares da ist - wohl lieber besorgen. Der Vorteil daran ist auch, dass ich Gesang und Akustikgitarre da dann ebenfalls drauflegen kann.
Apropos Akustik: Ich habe sogar ein recht brauchbares Preset mit einer Akustikgitarrensimulation gebastelt, von dem ich wette, dass da im Kontext der Band niemand zwischen eben dieser und dem Piezo-Gezirpe aus der Dreadnought unterscheiden kann. Zumindest nicht bei kleinen Gigs ohne große Anlage und Mischer.
Ich kann "OhNoNoNos" bestreben also sehr gut nachvollziehen. Und woher die Kiste kommt, ist doch vollkommen egal. Wenn's funktioniert, funktioniert's!
Als der Behringer V-Amp damals rauskam, hatte ich den lange im Einsatz. Besonders für Proben, zu denen ich mit der Bahn gefahren bin. Hat immer gut funktioniert.
Mein Traum-Amp wäre ein (richtig guter) Fender Princeton. Ich liebe kleine Amps und auch kleine Speaker. Den würde ich dann auch wieder gerne "schleppen". Leider ist die aktuelle Reissue nicht so doll und für das gebotene Qualitätsniveau auch viel zu teuer. TAD/Ritter oder ein alter wären wohl die einzigen, ebenfalls relativ teuren Alternativen. Irgendwann vielleicht mal, aber im Moment mach ich mal Equipmentfasten.
Grüße
Michael