Cleaner Amp - Blues Jr.?

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Rio
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Re: Cleaner Amp - Blues Jr.?

Beitrag von Rio » Sonntag 6. November 2016, 11:25

Deluxeplayer hat geschrieben:
Rio hat geschrieben:...ist es wirklich ratsam, wenn man von der ganzen Vintagegeschichte keine Ahnung hat auf eigene Faust so ein Teil zu kaufen?...
Nö, ich denke nicht...
Danke für die ehrliche Antwort! :D
Jemand wie Magman oder ein anderer der sich auskennt... Ja, da bin ich überzeugt, daß sie in der Lage sind sich einen tollen alten Amp herauszupicken.
Ich selber traue mir das nicht wirklich zu. Und in meinem Bekanntenkreis gibt es auch niemanden, der sich mit dem Vintagekram auskennt.
So bleibt mir bei diesem Thema ein ungutes Gefühl und ich lasse vielleicht besser die Finger davon.

@Deluxeplayer: Schöne Musik machst du! :thumbsup03:
Den Sound finde ich gut, aber ehrlich gesagt finde ich ihn jetzt nicht so wahnsinnig iconic. Nicht böse sein, aber da bin ich mit meinem JVM nicht wirklich hintendran.
Der Cleansound am Anfang ist durchaus auch schön, aber ich habe nicht das Gefühl, daß ich den nicht auch hinkriege. Der 1. Overdrive, naja. Der 2. Overdrive (oder anderer PU?) etwas besser... . Für meinen Geschmack! ;)
Der Vibratoeffekt allerdings, klingt für mich definitiv schöner als ich es bisher bei den Reissues gehört habe! War das der Ampeffekt oder ein Pedal?

Liebe Grüße,
Rio
Zuletzt geändert von Rio am Sonntag 6. November 2016, 11:53, insgesamt 1-mal geändert.

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tommy
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Re: Cleaner Amp - Blues Jr.?

Beitrag von tommy » Sonntag 6. November 2016, 11:32

Moin,

alte Amps haben meistens sehr gute Trafos mit richtig viel hochwertigem "Eisen" sowie Isolationen, die heute teilw. nicht mehr erlaubt aber von Vorteil sind. Und Trafos sind sehr klangentscheidend.
Genauso sieht es mit den Röhren aus. Sofern sie noch in Ordnung sind (Vorstufenröhren sind es fast immer), sind sie den heutigen weit überlegen.
Gehäuse sind aus stabilem Echtholz und gut abgelagert. Gerade bei Fender macht die massive Pinie viel für den Klang aus.
PtP macht den Amp sehr servicefreundlich. D.h. Ein Techniker kann alten, ausgelutschten Müll schnell und preiswert ersetzen. Wobei meistens nur Kondensatoren Ärger machen.

All das bringt Vorteile ggü. einem neuen Amp, vorausgesetzt, man muss nicht zu viel hinblättern. Ein reines Rechenbeispiel. Und genau hier kommen alte Silverfaces ins Spiel, sie sind noch gut bezahlbar!
Bei den Speakern ist es m.E. Geschmacksache. Viele sind schon ausgenudelt, machen aber gerade dadurch einen weichen, sweeten Ton, den viele gut finden. Ich persönlich würde mich auf sie aber nicht mehr verlassen, wenn ich Gigs spiele.

Sinngemäßer O-Ton meines Amp Techs, den ich nach einem Kauf übrigens immer mit ins Boot holen würde, allein wegen der angesprochenen elektrischen Sicherheit.

Und zum Schluß ist da ja auch noch der nicht mehr vorhandene Wertverlust.
LG, Tommy


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tommy
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Re: Cleaner Amp - Blues Jr.?

Beitrag von tommy » Sonntag 6. November 2016, 11:37

Wenn ich nochmal so darüber nachdenke, ist das Allerwichtigste eigentlich ein vertrauenswürdiger Amptech oder besser...selbst einer zu sein.

:thumbsup02:
LG, Tommy


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Rio
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Re: Cleaner Amp - Blues Jr.?

Beitrag von Rio » Sonntag 6. November 2016, 12:10

tommy hat geschrieben:Wenn ich nochmal so darüber nachdenke, ist das Allerwichtigste eigentlich ein vertrauenswürdiger Amptech oder besser...selbst einer zu sein.

:thumbsup02:
Irgendwie wird immer klarer, daß solche alten Amps wohl eher etwas, sagen wir spezielles sind.....
Ich habe keinen Amptechniker meines Vertrauens und bin Lichtjahre davon entfernt selber einer zu sein. (Wie viele andere sicherlich auch.)
Aus eigener (auch hier beschriebener) Erfahrung und auch von Magman beschrieben, sind die aktuellen Fender Amps in Punkto Zuverlässigkeit als kritisch zu betrachten. Zumindestens bestimmte Modelle.
Die alten Fender Amps sind für mich allerdings auch ein schwieriges, mit vielen Fragezeichen behaftetes Thema.
Was bleibt? Fender scheidet aus? :?

Liebe Grüße,
Rio

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Rainer Mumpitz
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Re: Cleaner Amp - Blues Jr.?

Beitrag von Rainer Mumpitz » Sonntag 6. November 2016, 12:50

Rio hat geschrieben:
tommy hat geschrieben:Wenn ich nochmal so darüber nachdenke, ist das Allerwichtigste eigentlich ein vertrauenswürdiger Amptech oder besser...selbst einer zu sein.

:thumbsup02:
Irgendwie wird immer klarer, daß solche alten Amps wohl eher etwas, sagen wir spezielles sind.....
Ich habe keinen Amptechniker meines Vertrauens und bin Lichtjahre davon entfernt selber einer zu sein. (Wie viele andere sicherlich auch.)
Aus eigener (auch hier beschriebener) Erfahrung und auch von Magman beschrieben, sind die aktuellen Fender Amps in Punkto Zuverlässigkeit als kritisch zu betrachten. Zumindestens bestimmte Modelle.
Die alten Fender Amps sind für mich allerdings auch ein schwieriges, mit vielen Fragezeichen behaftetes Thema.
Was bleibt? Fender scheidet aus? :?

Liebe Grüße,
Rio
Hi,

Alternativ könntest Du Dir von z.B Tilman Ritter (www.ritteramps.de) einen Fender nachbauen lassen, der in Punkto Verarbeitung und Wertigkeit der Bauteile wie ein alter Fender sein wird. Vorteil dabei ist auch, dass Du z.B den Speaker selber auswählen kannst oder andere Mods machen lassen kannst. Wird insgesamt auch günstiger als ein u.U fragwürdiger Vintage Fender. Und wie Mäggy schon bemerkte - die neuen Fenders sind leider oft erst recht fragwürdig. Ich hatte hier gerade für 3 Wochen meinen zweiten Supersonic stehen - die Kiste klang absolut geil aber hatte auch wieder die bekannten Macken von vielen neuen Fender-Amps, wie Rauschen und laute Knallgeräusche beim Kanalwechsel etc. blabla.

Der Amp ging wieder retoure und ich hab mir jetzt einen Brunetti Singleman Top mit Box gebraucht auf eBay geschossen. Klingt auch absolut amtlich nach Blackface - d.h, wenn es nicht unbedingt Fender sein muss, gibt's schon Alternativen. :banana03:
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Rainer Mumpitz
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Re: Cleaner Amp - Blues Jr.?

Beitrag von Rainer Mumpitz » Sonntag 6. November 2016, 12:53

tommy hat geschrieben:Wenn ich nochmal so darüber nachdenke, ist das Allerwichtigste eigentlich ein vertrauenswürdiger Amptech oder besser...selbst einer zu sein.

:thumbsup02:
Absolut. Für den Raum Bonn/Siegburg kann ich da Martin Winkler empfehlen (MarWin im Nachbarforum, war auch in der Eifel bei der Session am Samstag dabei). Guter Mann!
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Magman
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Re: Cleaner Amp - Blues Jr.?

Beitrag von Magman » Sonntag 6. November 2016, 13:14

Rainer Mumpitz hat geschrieben: Der Amp ging wieder retoure und ich hab mir jetzt einen Brunetti Singleman Top mit Box gebraucht auf eBay geschossen. Klingt auch absolut amtlich nach Blackface - d.h, wenn es nicht unbedingt Fender sein muss, gibt's schon Alternativen. :banana03:
Woww Glückwunsch, das ist ein sehr sehr guter Amp mit reichlich Clean Headroom! Hatte ich auch schon im Visier, nachdem ich mit dem Combo schon sehr glücklich war. Damals hatte ich ihn als bislang besten Fender meinerseits bezeichnet und irgendwie stehe ich immer noch dazu. Allerdings ist der Hall eines alten DR oder Twin für mich unerreicht und macht mehr als die Hälfte des guten 7ender Sounds aus! Hast du einmal einen solch alten Combo ausgiebig gespielt bist du gefixt für alle Zeiten! Ich könnte mir heute noch in den Allerwertesten beißen das ich meinen 72er Twin so billig verkauft habe, nur weil er eben so sauschwer war.
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Rio
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Re: Cleaner Amp - Blues Jr.?

Beitrag von Rio » Sonntag 6. November 2016, 13:36

Rainer Mumpitz hat geschrieben: Hi,
Alternativ könntest Du Dir von z.B Tilman Ritter (http://www.ritteramps.de) einen Fender nachbauen lassen, der in Punkto Verarbeitung und Wertigkeit der Bauteile wie ein alter Fender sein wird.
Ja genau, das zog ich als Option durchaus in Betracht. Ritter, Captain Körg, etc.
Aber jetzt lese ich (tommy), daß die neuen Amps ja garnicht mehr so gut klingen können, weil die Trafos und Ausgangsübertrager von den alten Amps aus Materialien gebaut wurden, die heute nicht mehr erlaubt sind!?....echt blöd.
Wie Magman's Freund meinte, einen Fender der 1-2 jahre alt ist und keine Mucken zeigt, klingt für mich auch gut.

Ein Techniker von Thomann hat zu mir gesagt, daß die Hot Rods (Deluxe, Blues Deluxe) noch am besten seien. Großserie, Entwicklungsstufen, weit verbreitet. Da würde seitens Fender am meisten überarbeitet und nachgebessert werden. Von der Qualität "meiner" drei 68' Custom Deluxe Reverb, die er selbst miterleben konnte, war er wenig angetan. Naja, er äußerte sich zurückhaltend und bezeichnete es als "fragwürdig". Sagte aber auch, daß "die Dinger in Massen rausgingen und ebenso in großer Zahl zurückkämen". Das war allerdings 2015. Vielleicht hat sich ja etwas getan.
Das Gute ist, daß ich ja einen guten Amp habe. Daher kann Ich relativ entspannt auf eine gute Gelegenheit warten. Mit "haben will", lebt es sich auch ganz gut, weil Spannung und Neugierde und so auch nicht die schlechtesten Gefühle sind, die man haben kann. ;)

Liebe Grüße,
Rio

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Re: Cleaner Amp - Blues Jr.?

Beitrag von Wizard » Sonntag 6. November 2016, 13:59

Rio hat geschrieben:Daher kann Ich relativ entspannt auf eine gute Gelegenheit warten. Mit "haben will", lebt es sich auch ganz gut, weil Spannung und Neugierde und so auch nicht die schlechtesten Gefühle sind, die man haben kann. ;)
Vorfreude gehört für mich zu den angenehmsten Freuden :!: :thumbsup03:
Gruß Peter

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Re: Cleaner Amp - Blues Jr.?

Beitrag von tommy » Sonntag 6. November 2016, 15:01

Rio hat geschrieben:
Rainer Mumpitz hat geschrieben: Hi,

Ja genau, das zog ich als Option durchaus in Betracht. Ritter, Captain Körg, etc.
Aber jetzt lese ich (tommy), daß die neuen Amps ja garnicht mehr so gut klingen können, weil die Trafos und Ausgangsübertrager von den alten Amps aus Materialien gebaut wurden, die heute nicht mehr erlaubt sind!?....echt blöd.

Liebe Grüße,
Rio

Es gibt auch heute gutes Material, welches das alte Zeug prima ersetzen kann. Hat ja letzlich auch etwas mit Geschmacksache zu tun. Gerade bei Trafos gibt es wieder sehr gute Qualität, auch wenn sie nicht genauso klingen wie bspw. alte Drake, Partridge etc.Trafos. Im gut gemachten Kontext kann es aber genau das sein, was Du magst.
Bei Röhren sieht es leider anders aus. Klingen können sie schon, nur ist es mit der Verarbeitungsqualität und der Haltbarkeit definitiv nicht mehr gut bestellt.
Gute Holzgehäuse gibt es auch heute noch.
Leider sind das aber alles Dinge, die ein moderner Massenhersteller wie Fender nicht unbedingt für ihre Standardverstärker verwenden.
Bei teuren "Boutique" oder Custom Anfertigungen kann das schon wieder anders aussehen.
Insofern sind Läden wie Ritter etc. durchaus eine gute Adresse.

Hier war aber unter anderem von alten Fender Silverface die Rede. Gerade diese bekommt man m.E. noch zu einem günstigen Preis angeboten. Nimmt man die Kosten für eine moderate Überholung durch einen Tech hinzu, bewegt man sich durchaus in einem überlegenswerten Bereich, gerade wenn man auch noch die Wertstabilität oder sogar Steigerung ins Kalkül nimmt.

Auch ausserhalb der renomierten Marken, bekommt man tolle alte Verstärker für richtig Schmales angeboten. Alte Firmen aus Deutschland und England haben durchaus hervorragende Geräte gebaut. Selmer, Echolette, Miles Platting, Stramp, nur um mal ein paar zu nennen, die ich selbst schon in den Fingern hatte. Ein Amptech ist aber m.E. hier unabdingbar.

Aber wie schon gesagt, ist auch Geschmacksache. Was aber m.E. definitiv nichts mit Geschmacksache zu tun hat, ist die Tatsache, dass man für wenig Geld eben qualitativ keine Wunder bei neuen Massenartikeln erwarten darf.
LG, Tommy


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