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Amps und Stromversorgung

Verfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 10:33
von Diet
Moin,

mir hat es irgendwie keine Ruhe gelassen, dass mein Deluxe Reverb in Quakenbrück
teilweise sehr merkwürdig klang.

Deshalb hab ich hier mal ein bisschen mit der Stromversorgung rumexperimentiert.
Es ging mit dem Netzkabel des Amps direkt in die Steckdose, dann über verschiedene 3- 4- und 8 Fachverteiler
mit und ohne Schalter, über verschiedene einfache Verlängerungskabel und zwei kleine Kabeltrommeln 10 und 15 m
halb- und ganz ausgerollt.
Mit einer halb ausgerollten Kabeltrommel und einem 4 Fach Verteiler hatte ich den "Quakenbrück-Effekt", der
Deluxe ist damit recht leise und die Ampzerre klingt wie ein Fuzz.

Das war allerdings das einzige wirklich schlecht bzw. nicht funktionierende Setup. Bei allen anderen Konstellationen meinte ich
zwar manchmal Unterschiede zu hören, aber die war nicht wirklich entscheidend.

Ich könnte mir vorstellen, dass es sich auch noch weiter auswirkt, wenn noch mehr Verbraucher wie Stressbrett oder
ein weiterer Amp an der gleichen Quelle hängen. Aber ich hatte keinen Bock mehr, noch weiter herumzuprobieren.

Mir war nur wichtig zu wissen, ob mein DR eine Macke hat. Das scheint nicht der Fall zu sein.
Und ich lerne für mich draus, dass ich keine billo-Verteiler und Kabeltrommeln mehr benutze und die Zuleitung
möglichst kurz halte.


Gruß Diet

Re: Amps und Stromversorgung

Verfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 10:36
von Batz Benzer
Spannendes Thema!

Ich würde mich hier über viel Erfahrungs-Feedback freuen. :thumbsup03:

Liebe Grüße,

Batz.

Re: Amps und Stromversorgung

Verfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 11:14
von FretNoize
Diet hat geschrieben:halb ausgerollten Kabeltrommel
Ui, das halb ausgerollt kann schon mal gefährlich werden. Damit hast du ja quasi eine Spule, und wenn dann noch ein paar Ampere durchgehen...

Re: Amps und Stromversorgung

Verfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 11:28
von partscaster
Ich bin ja mittlerweile bei vielem sehr entspannt, was in Musikerkreisen so an Mythen und Mysterien a.k.a. Bullshit verbreitet wird, aber dass ein Röhrenamp empfindlich auf Spannungsunterschiede und "Dreck" im Strom reagiert ist einfach Fakt.

Wer die Möglichkeit hat, sollte mal über eine längere Zeit regelmäßig die Spannung messen, die die häuslichen Steckdosen so liefern. Da sind in vielen Gebieten ordentliche Schwankungen auszumachen.

Grüße
Michael

Re: Amps und Stromversorgung

Verfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 11:39
von tommy
partscaster hat geschrieben:Ich bin ja mittlerweile bei vielem sehr entspannt, was in Musikerkreisen so an Mythen und Mysterien a.k.a. Bullshit verbreitet wird, aber dass ein Röhrenamp empfindlich auf Spannungsunterschiede und "Dreck" im Strom reagiert ist einfach Fakt.

Wer die Möglichkeit hat, sollte mal über eine längere Zeit regelmäßig die Spannung messen, die die häuslichen Steckdosen so liefern. Da sind in vielen Gebieten ordentliche Schwankungen auszumachen.

Grüße
Michael
Das kann ich bestätigen.

Bei uns im Probenraum (Gewerbegebiet) variiert der Sound von sämtlichen Verstärkern (PA, 2xGitarre und Bassamp) regelmäßig von "wohliger Gänsehaut" bis vergleichsweise flach, hart und leise.

Ich denke, gerade in einem Gewerbegebiet gibt es viele Abhängigkeiten in Sachen benötigter Verbrauche und Bedarfseinspeisung durch das zuständige Umspannwerk. Da kann es wohl schon zu heftigen Schwankungen und Einstrahlungen kommen.
Bislang habe ich es allerdings versäumt, den Umständen mit einem Multimeter auf den Pelz zu rücken. :tuete01:

Auch mit Kaskadierungen von Steckerleisten und Verlängerungskabeln etc. hatte ich schon so meine Beobachtungen. Mal davon abgesehen, dass das eigentlich nicht erlaubt ist, kann ich mir vorstellen, dass Übergangswiderstände, mehrere unterschiedliche Phasen der Geräte sowie Kondensatoreffekte für Schweinereien sorgen. Idealerweise sollte jedes Gerät einen eigenen Zugang zum Sicherungskasten besitzen, bei allen die gleiche Phasenlage vorliegen und Kabelagen sich nicht überkreuzen.
Ist natürlich mit normalem Aufwand nicht zu realisieren und eher im HiFi Bereich angesagt.

Re: Amps und Stromversorgung

Verfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 11:41
von finetone
Diet hat geschrieben:Moin,

mir hat es irgendwie keine Ruhe gelassen, dass mein Deluxe Reverb in Quakenbrück
teilweise sehr merkwürdig klang.

Deshalb hab ich hier mal ein bisschen mit der Stromversorgung rumexperimentiert.
Es ging mit dem Netzkabel des Amps direkt in die Steckdose, dann über verschiedene 3- 4- und 8 Fachverteiler
mit und ohne Schalter, über verschiedene einfache Verlängerungskabel und zwei kleine Kabeltrommeln 10 und 15 m
halb- und ganz ausgerollt.
Mit einer halb ausgerollten Kabeltrommel und einem 4 Fach Verteiler hatte ich den "Quakenbrück-Effekt", der
Deluxe ist damit recht leise und die Ampzerre klingt wie ein Fuzz.

Das war allerdings das einzige wirklich schlecht bzw. nicht funktionierende Setup. Bei allen anderen Konstellationen meinte ich
zwar manchmal Unterschiede zu hören, aber die war nicht wirklich entscheidend.

Ich könnte mir vorstellen, dass es sich auch noch weiter auswirkt, wenn noch mehr Verbraucher wie Stressbrett oder
ein weiterer Amp an der gleichen Quelle hängen. Aber ich hatte keinen Bock mehr, noch weiter herumzuprobieren.

Mir war nur wichtig zu wissen, ob mein DR eine Macke hat. Das scheint nicht der Fall zu sein.
Und ich lerne für mich draus, dass ich keine billo-Verteiler und Kabeltrommeln mehr benutze und die Zuleitung
möglichst kurz halte.


Gruß Diet
Im Proberaum und auf der Bühne haben bei uns keine "China-Böller" mehr was zu suchen, zumindest nicht wenn ich dabei bin. Da bin ich sehr konsequent und gnadenlos.
Ich verweigere mich auch, sollte ein Veranstalter über so etwas vorab auf der Bühne Spannung bereitstellen.
Die Dinger sind mit billigsten Materialien aufgebaut, die Federspannung der Kontakte läßt nach ein paar mal einstecken und rausziehen erheblich nach, was dann auch zum geringerem Kontaktschluß bzw. höheren Übergangswiderständen führt. Das könnte bei Dir Dieter auch der Fall gewesen sein.
Ich fahre mit "Brennerstuhl" (10-25 EUR, je nach Größe und Kabellänge) die ganzen letzten Jahre ganz gut, (robust, gut verarbeitet, made in Germany).

Kabeltrommel immer abwickeln und nie als "Spule" betreiben => Erhitzungsgefahr! (also wenn richtig Last drüber geht)

Btw: Ich habe immer einen Prüfstecker dabei und checke vorab die Spannungsversorgung auf grundsätzliche Sicherheit (Schutzleiterfunktion), und neuerdings habe ich auch eine Steckdosenleiste mit angebauten FI-Schutzstecker im Gepäck.

Re: Amps und Stromversorgung

Verfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 11:46
von Diet
FretNoize hat geschrieben:
Diet hat geschrieben:halb ausgerollten Kabeltrommel
Ui, das halb ausgerollt kann schon mal gefährlich werden. Damit hast du ja quasi eine Spule, und wenn dann noch ein paar Ampere durchgehen...
Jepp, da kann es heiß zugehen ;)

Re: Amps und Stromversorgung

Verfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 13:10
von SilviaGold
Möglicherweise war also auch die "Stromversorgung" der Grund warum Peter's Princeton nur noch fuzzelte...denn Zuhause ging er wieder bei ihm :idea:

Re: Amps und Stromversorgung

Verfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 16:28
von Magman
Könnte es sein, das es keine 220V waren? Ich weiß von Monteuren unseres Energie-Versorgungsunternehmens das es große Schwankungen geben kann.

Re: Amps und Stromversorgung

Verfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 17:16
von Diet
Moin,

so, wie es aussieht reagieren Amps auf sowas wohl auch unterschiedlich.
An der Stromquelle, an der mein Deluxe so grottig klang hing z.B. auch Jogis Tweed Blues Deluxe und der klang da klasse.

Am gleichen Strang wie Peters kränkelndem Princeton hing auch der kleine Tweed Pro , wenn ich mich nicht irre.
Und der klang da wiederum auch total klasse.

Beide betroffenen Amps sind Fender Reverb Amps, vielleicht sind die ja besonders empfindlich :kopf_kratz01:

Sch...stromdreckmist :motz01: ;)

Gruß Diet