Mintage hat geschrieben:
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Welcher Amp ist bei Euch derjenige, der Euch ähnlich ans Herz gewachsen, bei dem Ihr wißt, er läßt Euch nicht im Stich ?
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Ich konnte mich in den letzten 20 Jahren, seitdem ich als Gitarrist oft live spiele, immer auf meine Amps verlassen (mit 1 Ausnahme, siehe unten).
Gewechselt habe ich sie nur, weil ich alles kompakter und vor allem leichter haben wollte.
Begonnen habe ich mit einem Fender Twin II, der einen fantastischen Cleansound hatte, der Rest kam von Pedalen. Danach kam ein Peavey Classic 50, der clean fast so gut klang, dafür aber noch einen sehr guten Zerrsound hatte. Zu der Zeit machte ich nur eigene Songs.
Dann kam vor 14 Jahren SixAffair, wo ich ganz unterschiedliche Sounds bereithalten musste und ich versuchte es mit Modelling von Line 6, Behringer (mit Midi) und später nochmal Line 6. Das war gar nichts für mich.
Ab dann nur noch „echte“ und Mehrkanaler Amps: Lange Zeit ein MesaBoogie Mark IV. Göttlicher Amp - wenn er richtig eingestellt war! Da das aber nicht immer der Fall war, wollte ich einen „idiotensicheren“ und das war dann der Koch Multitone II. Klang super, war aber durch 2x12 auch schwer.
Außerdem war das der einzige Amp, der öfter so mal nicht so wollte, wie ich...
Bei mehreren Open-Air Gigs brach nach ca. 30min. total die Leistung ein und er klang nur noch ganz schwach krächzend. Im Proberaum trat das nie auf, ich vermute es lag an der Bias-Einstellung.
Nächster - und jahrelang sehr zufrieden gespielter Amp war ein alter Marshall 6101 Combo. Ein abgerocktes Arbeitspferd, das fantastisch klang und absolut zuverlässig. Getrennt habe ich mich dann erst kürzlich, nachdem ich alte Aufnahmen von mir mit dem Fender Twin gehört hatte. Da wollte ich wieder einen richtigen fenderigen Cleansound. Da ich ja auf Mehrkanaler fixiert war, wechselte ich kurz zu einem Koch Twintone II, der auf jedenfall ein super Amp ist. Aber die Suche nach meinem alten Cleansound ließ mich nicht mehr los. Nur leicht, kompakt und recht leistungsschwach musste es sein, da wir in der Band recht leise auf der Bühne sind und alles abnehmen.
Ein Fender Blues Deluxe wäre es beinahe geworden, doch ist mir auch der viel zu laut.
Und so landete ich vor 2 Monaten bei einem gemoddeten Fender Blues Junior III („Billm-Mod“). Dieser Amp inspiriert mich total! Ich brauche keine 3Kanaler mehr, sondern durch den recht geringen Headroom habe ich in geringer Lautstärke (plus ein paar Treterlein) alles an der Hand und den besten Sound meines Lebens!
U.a.dadurch, dass der Bias nun einstellbar ist, habe ich keinerlei Bedenken, den Amp die nächsten Jahre live zu spielen.
Letzte Woche hatte ich einen geilen Gig damit und habe mich auf Anhieb sowas von wohl gefühlt (und meine Band auch).
Und damit ich ihn nicht immer mitnehmen muss, habe ich mir gleich noch einen zweiten (gemoddeten) für daheim gekauft...