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Re: Der Boss Katana Fred

Verfasst: Dienstag 6. November 2018, 22:25
von partscaster
Paulasyl hat geschrieben:Als ich mal irgendwann eingeworfen habe, dass ein Mustang Top mit 160 Watt samt 4x12 im Bandkontext gegen einen Röhren-Marshall mit 4x12 wenig Durchsetzungsfähigkeit hat, bin ich fast gesteinigt worden...
Durchsetzen kann man sich mit der Kiste. Aber es klingt dann "anstrengend". Wie gesagt: man kann das alles dann so lange tweaken, bis es "schöner" wird. Das muss man dann aber bei jeder Veränderung der Regler, der Position oder des Raumes. Das wäre mir zu nervig. Zuhause "ertrage" ich das, weil ich so schön leise mit dem Katana dengeln kann.

Den Kemper habe ich bisher nicht live probiert. Nur bei Kollegen gehört und ohne Kontext angespielt. Klanglich ist das schon ne andere Hausnummer. Aber irgendwie verliere ich bei allem mit Doppelbelegten Knöppen und Untermenüs am Ende immer schnell die Lust und es kommt der Frust.

Im Grunde hast du Recht: Ein Marshall ist ein Marshall. :smoke01:

Grüße
Michael

Re: Der Boss Katana Fred

Verfasst: Dienstag 6. November 2018, 22:50
von Ingolf
Paulasyl hat geschrieben:Auch beim Kemper wird immer behauptet, dass der einfach alles ganz toll kann und klingt wie die Originale...bis dann eines derselben daneben steht und der Kemper irgendwie doch nicht so das Grüne vom Ei ist.
Da dies das Internet ist, kann ich das so nicht stehen lassen. ;)
Mein Kemper kann sich sowohl gegen meinen Mini Jubilee, aber auch gegen das große JVM 410HJS- Top (an einer Marshall 1936, steht alles in meinem Musikzimmer) prima behaupten.
Und da ich meine Amps auch selbst profile, kann ich in der Tat behaupten, daß die Profiles so klingen wie die Originale.
Skeptiker sind gerne eingeladen, sich davon zu überzeugen.

Re: Der Boss Katana Fred

Verfasst: Mittwoch 7. November 2018, 07:29
von Magman
Nur kurz zum Thema Kemper:

Freunde haben/hatten auch nen Kemper. Ingolf hat Recht wenn er sagt, das die Profile so klingen wie die Originale. War ich selbst schon oft genug dabei und konnte mich auch überzeugen. Man hört (zumindest über die PA) keinen Unterschied. Und wenn man dann letztendlich die Finger von den Profiles ließe wäre auch alles gut. Aber da wird dann halt oft noch zusätzlich viel zu viel Gain mit reingeregelt und an allen Reglern gespielt und getweakt - eben weil es ja geht - und schon klingt es eben nicht mehr wie das Original und oft dann auch unnatürlich. Darin liegt meist der Hase begraben ;) Viele Leute sind damit einfach überfordert. Die wären dann mit einem Katana vielleicht besser bedient.

Re: Der Boss Katana Fred

Verfasst: Mittwoch 7. November 2018, 08:23
von Kershaw
Magman hat geschrieben: .Und wenn man dann letztendlich die Finger von den Profiles ließe wäre auch alles gut. Aber da wird dann halt oft noch zusätzlich viel zu viel Gain mit reingeregelt und an allen Reglern gespielt und getweakt - eben weil es ja geht - und schon klingt es eben nicht mehr wie das Original und oft dann auch unnatürlich. Darin liegt meist der Hase begraben ;)
Das ist der Punkt.

Ich habe das gerade schmerzlich erfahren. An meinem Helix einen wirklich guten JTM45 eingestellt. 2 Tage später dann verschlimmbessert...

Man muss die Finger davon lassen können, wenn man einen guten Sound gefunden hat :mad01:

Re: Der Boss Katana Fred

Verfasst: Mittwoch 7. November 2018, 08:50
von partscaster
Magman hat geschrieben:Und wenn man dann letztendlich die Finger von den Profiles ließe wäre auch alles gut. Aber da wird dann halt oft noch zusätzlich viel zu viel Gain mit reingeregelt und an allen Reglern gespielt und getweakt - eben weil es ja geht - und schon klingt es eben nicht mehr wie das Original und oft dann auch unnatürlich. Darin liegt meist der Hase begraben ;)
Die Profile lassen sich wirklich nur in geringem Rahmen anpassen. Egal ob Gain oder EQ. Es klingt schnell "unnatürlich". Deswegen ist die Kiste am besten da aufgehoben, wo jemand eigene Profile erstellt.
Dann klingt es wirklich auch im direkten Vergleich gleich.

Grüße
Michael

Re: Der Boss Katana Fred

Verfasst: Mittwoch 7. November 2018, 14:29
von Diet
Moin,

den Gedanken, dass ein Ampsound irgendwie "natürlich" oder "unnatürlich" sein soll, finde ich lustig :D

Was ist denn ein "natürlicher" Ampsound?

Ist nicht bös gemeint :prost: ;)

Gruß Diet

Re: Der Boss Katana Fred

Verfasst: Mittwoch 7. November 2018, 14:59
von Ingolf
Magman hat geschrieben:Nur kurz zum Thema Kemper:
... Und wenn man dann letztendlich die Finger von den Profiles ließe wäre auch alles gut. Aber da wird dann halt oft noch zusätzlich viel zu viel Gain mit reingeregelt und an allen Reglern gespielt und getweakt - eben weil es ja geht - und schon klingt es eben nicht mehr wie das Original und oft dann auch unnatürlich.
Ja, das höre ich immer wieder. 'Option paralysis' nennen das wohl die Kollegen im angelsächsischen Raum.
Ich habe damit nie ein Problem, da ich in dem Moment aufhöre, an irgendwelchen Reglern zu drehen, an dem ich mein Ziel erreicht habe. Das betrifft sowohl Amps als auch Effekte.
Ketzerisch gesagt würde ich behaupten, daß dies mehr diejenigen von uns betrifft, die nicht genau wissen, was sie eigentlich hören möchten.
Und grundsätzlich gilt halt, daß man Regler nicht benutzen muß, nur weil sie da sind.

Re: Der Boss Katana Fred

Verfasst: Mittwoch 7. November 2018, 18:10
von partscaster
Diet hat geschrieben:Moin,

den Gedanken, dass ein Ampsound irgendwie "natürlich" oder "unnatürlich" sein soll, finde ich lustig :D

Was ist denn ein "natürlicher" Ampsound?

Ist nicht bös gemeint :prost: ;)

Gruß Diet
Deswegen die Gänsefüßchen. :mrgreen:

Das Ohr hat sich ja irgendwie an bestimmte Frequenzen gewöhnt, die eine E-Gitarre in der Musik so für sich beansprucht. Manche Amps bzw. Lautsprecher betonen in gewissen Situationen Frequenzen, die das (mein) Ohr da nicht haben möchte. Meistens etwas quäkiges in den tieferen Mitten. Da das ganze beim Katana über den Line Out verschwindet, vermute ich, dass der Lautsprecher dafür verantwortlich ist.
Bei Abnahme mit einem Mikro bekommt man das auch gut weg. Vielleicht hilft mehr lautes Einspielen auch noch etwas!?

Am Ende hört das Publikum, wie man mir grad letzte Woche mehrmals mitteilte, das alles gar nicht. Und wenn ich deine Aufnahmen mit dem älteren Pod höre, den ich mit Sicherheit oft für einen deiner Amps gehalten hätte, ist wohl auch vieles Graswachsen begründet auf "kann gar nicht so gut sein wie xyz". :lol:

Heute klang der Amp auch wieder sehr gut, weil ich ein paar neue Riffs und Licks gelernt habe.



Grüße
Michael

Re: Der Boss Katana Fred

Verfasst: Mittwoch 7. November 2018, 20:01
von Mintage
Ingolf hat geschrieben:
Magman hat geschrieben:Nur kurz zum Thema Kemper:
... Und wenn man dann letztendlich die Finger von den Profiles ließe wäre auch alles gut. Aber da wird dann halt oft noch zusätzlich viel zu viel Gain mit reingeregelt und an allen Reglern gespielt und getweakt - eben weil es ja geht - und schon klingt es eben nicht mehr wie das Original und oft dann auch unnatürlich.
Ja, das höre ich immer wieder. 'Option paralysis' nennen das wohl die Kollegen im angelsächsischen Raum.
Ich habe damit nie ein Problem, da ich in dem Moment aufhöre, an irgendwelchen Reglern zu drehen, an dem ich mein Ziel erreicht habe. Das betrifft sowohl Amps als auch Effekte.
Ketzerisch gesagt würde ich behaupten, daß dies mehr diejenigen von uns betrifft, die nicht genau wissen, was sie eigentlich hören möchten.
Und grundsätzlich gilt halt, daß man Regler nicht benutzen muß, nur weil sie da sind.

Moin Ingolf,

ich denke da liegt das Hauptproblem: sehr viele sind sich bzgl. ihres
eigenen Sounds unsicher - und drehen und drehen, egal ob Amp,
Bodentreter oder Kemper/Helix...!

Bei meinen Amps und Tretern habe ich seit Jahren die gleiche
Poti-Einstellung, weil sie so immer gleich das Mikro ansteuern und
meine Ohren das Signal bekommen, was ich gewohnt bin.

Zu Hause funktioniert das auch bei heruntergedrehtem Vol.Poti -
allerdings ist der Pegel definitiv kein "bedroom level"... ( die Eifel
ist sehr musikerfreundlich ;-) ).

Was mich definitiv interessiert: wenn Du immer die drei gleichen
Sounds am Kemper abrufst - wo ist dann der Vorteil, da Du die
o.g. Amps ja hast ? Ist das rein gewichtsmässig oder der Tatsache
geschuldet, das ein Marshall auf Kneipen-Level nicht gut klingt !?

Grüsse
Rainer

Re: Der Boss Katana Fred

Verfasst: Mittwoch 7. November 2018, 20:17
von Ingolf
Mintage hat geschrieben:Was mich definitiv interessiert: wenn Du immer die drei gleichen
Sounds am Kemper abrufst - wo ist dann der Vorteil, da Du die
o.g. Amps ja hast ? Ist das rein gewichtsmässig oder der Tatsache
geschuldet, das ein Marshall auf Kneipen-Level nicht gut klingt !?
Grüsse
Rainer
Moin Rainer,

was ich definitiv lieben gelernt habe, ist, dass ich aus meinem Yamaha DXR 10- Monitor, der vor mir auf dem Boden liegt und der vom Kemper gefüttert wird, definitiv immer einen gleichen und konsistenten Sound bekomme, bei jeder gewünschten Lautstärke und mit einem breiten Abstrahlwinkel auf der Bühne, ohne Beam.
Marshall auf Kneipenlevel ist sicher ein Nebenargument (trifft ebenso auf Vox zu, in der Band spiele ich fast nur Vox- Sounds).
Es ist also gar nicht so sehr die Gewichtsersparnis (DXR 10 wiegt ca. 14 kg, Kemper mit Case 6 kg, Kemper Remotecontrol mit 2 Expressionpedalen im Case wiegt auch nochmal 5 kg). Da könnte ich auch einen AC 15 und ein paar Pedale nehmen, das tut sich ja nichts.
Nein, es ist definitiv die Soundkonsistenz, die diese Lösung mein Favorit sein lässt.

Viele Grüße!