Kemper vs Helix vs Axe-Fx

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Mintage
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Re: Kemper vs Helix vs Axe-Fx

Beitrag von Mintage » Montag 2. September 2019, 18:54

telly45 hat geschrieben:
Montag 2. September 2019, 08:00
Magman hat geschrieben:
Sonntag 1. September 2019, 16:15
... ein perfekt programmiertes L6 Helix ...
Genau das ist m.E. das Problem vieler User und wäre auch meines. Ich habe mir auf YT mal angeschaut, wie dort Leute ihren Multi einstellen und programmieren und hinterher dann auch richtig gute Sounds rauskommen. Da ist viel Tüftelei und Kenntnis über das Multi erforderlich und mich würde das massiv in Rage bringen :roll: .

Von daher bleibe ich bei meinen paar Gigs lieber bei den 5-10 Knöpfen zum Drehen (Amp und Board) und gut isses. Aber wer viel spielt, den kann ich absolut verstehen, wenn er solch ein Teil nutzen möchte. Und wenn man dann noch jemanden kennt, der sich mit der Programmierung richtig gut auskennt, ist das eine perfekte Lösung.
Es muß wohl am Namen liegen, denn mir geht das genauso !
Das wochenlange Tüfteln würde mir die Böcke komplett nehmen...!

Am vergangenen Samstag hatten wir zwei Kölner Gastbands vor Ort,
die jeweils 45 Minuten spielten - die verbleibenden 3 Stunden wurden
von uns gestaltet. Beide Bands hatten Kemper sowie Helix an Bord -
und bei beiden war die E-Gitarre fast nicht wahrnehmbar ( im Verhältnis
zur Acoustic) und mein Techniker meinte lapidar: "da sind Millionen
Sounds drin - und warum klingt das dann nach nix ?"

Ich komme immer mehr zu dem Schluß, das ich das niemals brauchen
werde, da ich kein Studio-Gitarrist bin, der abrufbereit alles parat
haben muß ! Und in der Unterhaltungsband brauche ich es erst recht nicht - da erlaube ich mir meinen un-effektisierten Ur-Sound :-)

Grüsse
Rainer

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Magman
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Re: Kemper vs Helix vs Axe-Fx

Beitrag von Magman » Montag 2. September 2019, 19:24

Rainer & Rainer,

so wie ihr das seht sah ich es eigentlich auch. Der Kemper und Axe wären nach wie vor nix für mich, aber bei dem Helix Floor ist das was ganz anderes. Es ersetzt ja sozusagen 1:1 dein Board. Du hast deine Grundsounds, wie zB Fender Twin und Marshall JCM45 und nutzt dann deine Overdrives und Effekte wie vorher auch. Und wie schnell hat man 8-10 Pedale auf dem Brett vor sich stehen. Und was kann man sich da Fehlerquellen einheimsen! Ich weiß von was ich rede :?

Klar muss man wissen, wo welcher Effekt am besten sitzt und wie man ihn für sich passend einstellt. Aber das musst du ja im analogen Leben auch! Die Grundeinstellungen (Global Settings) machst du genau ein einziges Mal und dann hat sich das. Wer hier - so wie ich - nicht gleich zurechtkommt, der lässt es sich erklären oder gleich einstellen und gut ist. Der Rest ist sehr einfach. Ich selbst nutze auch keine Editoren am PC oder sowas. Dann wird’s nämlich komplex. Aber wer gerne schraubt, für den ist das klasse. Muss man aber nicht, es geht auch so.


Sieht doch schön aufgeräumt aus und durch die Beschriftung, die man editieren kann weiß man immer wo man drauf tritt ;)

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Diet
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Re: Kemper vs Helix vs Axe-Fx

Beitrag von Diet » Montag 2. September 2019, 22:17

Mintage hat geschrieben:
Montag 2. September 2019, 18:54

Am vergangenen Samstag hatten wir zwei Kölner Gastbands vor Ort,
die jeweils 45 Minuten spielten - die verbleibenden 3 Stunden wurden
von uns gestaltet. Beide Bands hatten Kemper sowie Helix an Bord -
und bei beiden war die E-Gitarre fast nicht wahrnehmbar ( im Verhältnis
zur Acoustic) und mein Techniker meinte lapidar: "da sind Millionen
Sounds drin - und warum klingt das dann nach nix ?"


Grüsse
Rainer
Moin,

ich verstehe das nicht, sorry.
Das Argument, dass sich digital nicht durchsetzt, kommt ja immer wieder mal.
So ja auch hier.
Für mich hat da jemand ganz einfach nur was falsch gemacht.

Ich hab schon damals in den Modeler-Urzeiten Ende der 9ziger das prägende Erlebnis gehabt,
dass ein Gitarrist mit einem Line6 Topteil auf einer Box ganz locker mit einem Peavey 5150 Combo
als Gegner zurecht kam. Seitdem bin ich Line6 Fan. Das war Lance Keltner mit Band. Er spielte den Peavey.

Ich hab vor ein paar Wochen Ingolf mit seinem Kemper live gehört, mit der Betonung auf gehört.
Und gerade heute Nachmittag musste mein Deluxe Reverb ausgiebige Runden gegen meinen ZenAmp kämpfen
und hat dabei etliche Runden verloren.
Meine Erfahrungen sind da echt anders.

Ich bin mir sicher, wer sich mit einem guten Modeler nicht durchsetzt, der hat ihn falsch eingestellt.
Vielleicht spielen die vielen Möglichkeiten ja bei vielen Leuten wirklich eine Rolle.
Man wird verleitet, in Effekten herumzuschwimmen, weil alles verfügbar ist und verliert das Augenmerk auf dem Grundsound.

Seit den Neunzigern hab ich immer Röhrenamps und Modeler gleichzeitig besessen und immer wieder
auf Herz und Nieren ohne Vorbehalte gegeneinander antreten lassen. Auch im Bandkontext.
Und zwar, weil ich mich immer wieder von den Parteien, Meinungen und Vorbehalten anstecken ließ :?
Geht mir heute noch so, deshalb schreibe ich das hier wohl auch :kopf_kratz01: :mad01:

Egal, ich glaube, es ist wichtig, einen Modeler wie einen Amp zu sehen und zu benutzten und nicht wie ein Effektgerät.
Dann kommt man damit auch überall klar und durch.

Nur mein Senf,
ich bin Röhren und Modeler Fan, Besitzer und Nutzer.

Gruß Diet

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Re: Kemper vs Helix vs Axe-Fx

Beitrag von tommy » Montag 2. September 2019, 22:57

Ergänzend zu Dieters Aussagen möchte ich noch völlig sachlich und unvoreingenommen Folgendes hinzufügen:

Ich habe ja seine Band bei unseren letzten beiden Open Airs gehört. Dieter hatte für mich beide Male den besten Gitarrensound von allen anwesenden Musikern.....und zwar mit seinem Zen Amp.
Auch bei einem gemeinsamen Treffen in seinem Probenraum hat mich der Zen Amp voll überzeugt.
LG, Tommy


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telly45
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Re: Kemper vs Helix vs Axe-Fx

Beitrag von telly45 » Montag 2. September 2019, 23:20

Ich habe auch bereits des öfteren Modeler live gehört. Das passt, wenn jemand damit umgehen kann. Leider können das nicht alle und mir ist es einfach zu lästig, mich da einzuarbeiten. Von daher liebe ich das KISS Prinzip, das mir mein (Röhren-)amp bietet.
Gruß Rainer

Mintage
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Re: Kemper vs Helix vs Axe-Fx

Beitrag von Mintage » Dienstag 3. September 2019, 09:50

Moin,

es geht mir überhaupt nicht um Röhre vs. Digital !!

Ich bin nur konstant überrascht, wie L E B L O S diese Sounds aus
einer PA (!) kommen, bzw. im Bandkontext untergehen !

Wie geil irgendwas zu Hause oder im Proberaum alleine klingt,
ist völlig wurscht - entscheidend ist auf dem Platz, sprich auf der
Bühne !

Und ich lechze ja danach, diese o.g. Möglichkeiten tollzufinden -
allein aus Transportgründen.
Ich habe auch das Gefühl, das mir das Helix-Prinzip da näher liegt
als der Kemper...!
Ich werde Martins Erfahrungen sehr interessiert verfolgen ;-)

Grüsse
Rainer

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Re: Kemper vs Helix vs Axe-Fx

Beitrag von tommy » Dienstag 3. September 2019, 10:52

Mintage hat geschrieben:
Dienstag 3. September 2019, 09:50
Moin,

es geht mir überhaupt nicht um Röhre vs. Digital !!

Ich bin nur konstant überrascht, wie L E B L O S diese Sounds aus
einer PA (!) kommen, bzw. im Bandkontext untergehen !

Wie geil irgendwas zu Hause oder im Proberaum alleine klingt,
ist völlig wurscht - entscheidend ist auf dem Platz, sprich auf der
Bühne !

Und ich lechze ja danach, diese o.g. Möglichkeiten tollzufinden -
allein aus Transportgründen.
Ich habe auch das Gefühl, das mir das Helix-Prinzip da näher liegt
als der Kemper...!
Ich werde Martins Erfahrungen sehr interessiert verfolgen ;-)

Grüsse
Rainer

Moin Rainer,

ich selbst bin etwas hin und her gerissen. Ich frage mich in diesem Zusammenhang immer: Was will man als "Publikum" eigentlich hören?
Das analoge, direkte, unmittelbare Signal aller infrage kommenden "Gerätschaften" oder das "aufgearbeitete" HiFi Endergebnis ala Wohnzimmer Musikgenuss?
Bei Ersterem dürften Mikroabnahmen von "echtem" Equipment zielführend sein. Oder zumindest eine entsprechende Bearbeitung der digital generierten Sounds aus Kemper, Helix und Co.
Zweiteres ist dann praktisch eine Art Endmix inklusive Mastering, welches aus der PA dringt. Ich würde das im Idealfall nun nicht unbedingt leblos nennen. Andererseits hat es aber meistens auch nicht diese Direktheit und Dynamik von Mikroabnahmen der entsprechenden "analogen" Signale.
Am meisten packt mich persönlich immer noch eine Publikums Direktbeschallung von der Bühne herab. Natürlich nur im möglichen Rahmen. Ich mag's roh, unverfälscht und superdynamisch. Ist aber 'ne reine Geschmacksache und im größeren Rahmen natürlich nicht möglich.

Interessant waren meine Erfahrungen beim letzten Budentreffen. Hier hat Ingolf seinen Kemper im "Echtampmodus -sic-" über eine geile Gitarrenbox gejagt. Das war fett und authentisch!
Es gibt wohl also durchaus ein "Sowohl als Auch".
Für mich ist ein Kemper mit Endstufe sowohl ein geiler, äusserst vielseitiger Amp, als auch die bessere Alternative zu einem Analogamp im DI Box Betrieb.
Alles Weitere ist m.E. reine Anwendungssache. D.h. in Deinem Kontext: Digitalisierte Bands machen es sich im Livebetrieb m.E. häufig zu einfach. "Glattgebügelt" sorgt halt auch für weniger Probleme.
LG, Tommy


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Re: Kemper vs Helix vs Axe-Fx

Beitrag von Magman » Dienstag 3. September 2019, 12:56

Ich kann das schon irgendwie verstehen, denn es gibt genügend Leute da draußen, die einfach von allem zu viel auf dem Gitarrensignal liegen haben. Im Wohnzimmer per Editor Sounds basteln und dann 1:1 auf die Bühne übertragen geht definitiv in die Hose! Zu viel Gain, Hall, oder Geschwurbel lässt die Gitarre gern "im Hintergrund verschwinden", ganz egal wie laut man sie macht. Ich erlebe das bei Bands da draußen all zu oft und da ist es egal ob Kemper, Axel, oder Felix.

Nebenbei:
Seit dem ich einen Sender habe gehe ich auch mal raus hören wie es klingt. Großer Vorteil übrigens! Mit der Blubox samt ihren ausgesuchten IR's ist mein Sound nochmals authentischer geworden aus der PA. Und zwar lautstärkeunabhängig von dem, was ich auf der Bühne höre. Es klingt einfach kompakt und saugudd wie wir Saarländer sagen! Das funktioniert dann mit dem Helix Floor auch. Weil dort kann ich die IR's laden und nutzen die ich mag. Ich sehe das als großen Vorteil. Ich bin auch kein Preset-Spieler. Ich bin eher der Stompbox-Spieler - schalte das dazu, was ich will. Also alles genau so, wie schon seit eh und je.

Trotz der ganzen Digitalisierung denke ich selbst aber immer noch analog ;)
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Blues-Verne

Re: Kemper vs Helix vs Axe-Fx

Beitrag von Blues-Verne » Dienstag 3. September 2019, 23:40

Diet hat geschrieben:
Montag 2. September 2019, 22:17

Moin,

ich verstehe das nicht, sorry.
Das Argument, dass sich digital nicht durchsetzt, kommt ja immer wieder mal.
So ja auch hier.
Für mich hat da jemand ganz einfach nur was falsch gemacht.

...
Egal, ich glaube, es ist wichtig, einen Modeler wie einen Amp zu sehen und zu benutzten und nicht wie ein Effektgerät.
Dann kommt man damit auch überall klar und durch.

Nur mein Senf,
ich bin Röhren und Modeler Fan, Besitzer und Nutzer.

Gruß Diet
DAS, mein Lieber, kann ich voll unterschreiben! :thumbsup02: Meine Sammlung an Tubeamps ist nicht gerade klein. Aber wenns vielseitig werden soll pack ich den Zenamp ein. Durchsetzungsmanko hatte ich damit nie - egal ob mono oder stereo mit ZusatzCabinet.

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Magman
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Re: Kemper vs Helix vs Axe-Fx

Beitrag von Magman » Mittwoch 4. September 2019, 11:10

Blues-Verne hat geschrieben:
Dienstag 3. September 2019, 23:40
..... wenns vielseitig werden soll pack ich den Zenamp ein. Durchsetzungsmanko hatte ich damit nie - egal ob mono oder stereo

Mit dem Zenamp hatte ich Jahre lang gespielt und überall Lob für meinen Livesound geerntet. Ich hab mich problemlos durchgesetzt und mich vor allem immer gut gehört auf der Bühne, da ich den Amp immer als pers. Monitor aufgestellt hatte. Und damals waren Bluesharp, Hammond und Bläsersatz in der Band. Was das heißt um sich durchzusetzen (vor allem mit der Strat) muss ich niemanden erklären. Das war harter Kampf um beliebte Frequenzen :P
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