Marshall JCM 800 vs 14 Amp-Modeler !!!

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Batz Benzer
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Re: Marshall JCM 800 vs 14 Amp-Modeler !!!

Beitrag von Batz Benzer » Mittwoch 8. Januar 2020, 15:15

Diet hat geschrieben:
Mittwoch 8. Januar 2020, 14:18
Mintage hat geschrieben:
Mittwoch 8. Januar 2020, 11:59
Moin,

Ein Blindtest ist eh der falsche Ansatz: das zeigt das Abkacken der
Connaisseure bei Wein/Whiskey-Verköstigungen...!


Grüsse
Rainer
Moin,

was gibt es denn aussagekräftigeres als einen Blindtest? :kopf_kratz01: :D

Das Abkacken der genannten zeigt doch auch nur, dass das Meiste an Meinungen zu welchem Thema auch immer
schon vorweg im Kopf fest verankert ist. Im Kopf ist erst mal ein "das ist so" verankert.
Man hört, schmeckt und sieht und liest zum großen Teil erst mal das, was man hören, lesen
und schmecken will. Wodurch und wie bewusst oder unbewusst ist ganz individuell.
Dazu passt auch bestens der folgende Satz aus einem Beitrag weiter oben:
Natürlich hat ein Modeller gegen einen hochwertigen Röhrenamp, der direkt neben mir steht, bzgl. Spielgefühl kaum eine Chance.
Wieso ist denn das natürlich? Ist das ein Naturgesetz? Nein, aber so was liest man immer wieder und für viele ist das ein Gesetz.
Sich davon zu befreien ist fast übermenschlich, weil der Mensch nun mal so ist, wie er ist.
Ein Blindest ist da bei manchen Themen ein sehr probates Mittel.

Zumal es sowieso hier doch gar kein Entweder-oder gibt. Es gibt einfach Digitale Sachen, die sind so gut wie Röhrenamps
und es gibt Röhrenamps, die sind schlechter oder auch mal besser.

Gruß Diet
Für mich ein sehr guter Beitrag! :thumbsup03:
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

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Paulasyl
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Re: Marshall JCM 800 vs 14 Amp-Modeler !!!

Beitrag von Paulasyl » Mittwoch 8. Januar 2020, 16:12

Ich benutze Modeller hauptsächlich, weil sie praktisch sind. Die müssen auch gar nicht nach einem bestimmten Amp klingen, die grobe Richtung reicht völlig. Inzwischen verfügen die auch über eine sehr gute Dynamik. Mein persönliches Problem damit sind eher die Latenzen (die nur bedingt am Modeller liegen, sondern oft an der darunter werkelnden Hardware bzw. Treiber), die stören bei aktiviertem Monitoring gewaltig. Trocken ins Pult und Reamping ist aber definitiv anders als mit kreischendem Marshall...daher gern zweigleisig mit echtem Amp (der ggf. egal ist, er muß ja nicht mit auf's Band.) und parallel in den Modeller/CabSim.
Just for me: Der Sound könnte noch so geil sein, mit einem Notebook und 'ner Fullrangebox 1x12 ist das für mich kein Rock'n'Roll Gefühl. Ich will den Boliden im Kreuz. Recording ist 'ne ganz andere Nummer, da ist einfach der Fokus woanders.
Mein Körper besteht zu 65% aus Müdigkeit, der Rest ist Hunger.

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tommy
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Re: Marshall JCM 800 vs 14 Amp-Modeler !!!

Beitrag von tommy » Mittwoch 8. Januar 2020, 16:30

Diet hat geschrieben:
Mittwoch 8. Januar 2020, 14:18
Mintage hat geschrieben:
Mittwoch 8. Januar 2020, 11:59
Moin,

Ein Blindtest ist eh der falsche Ansatz: das zeigt das Abkacken der
Connaisseure bei Wein/Whiskey-Verköstigungen...!


Grüsse
Rainer
Moin,

was gibt es denn aussagekräftigeres als einen Blindtest? :kopf_kratz01: :D

Das Abkacken der genannten zeigt doch auch nur, dass das Meiste an Meinungen zu welchem Thema auch immer
schon vorweg im Kopf fest verankert ist. Im Kopf ist erst mal ein "das ist so" verankert.
Man hört, schmeckt und sieht und liest zum großen Teil erst mal das, was man hören, lesen
und schmecken will. Wodurch und wie bewusst oder unbewusst ist ganz individuell.
Dazu passt auch bestens der folgende Satz aus einem Beitrag weiter oben:
Natürlich hat ein Modeller gegen einen hochwertigen Röhrenamp, der direkt neben mir steht, bzgl. Spielgefühl kaum eine Chance.
Wieso ist denn das natürlich? Ist das ein Naturgesetz? Nein, aber so was liest man immer wieder und für viele ist das ein Gesetz.
Sich davon zu befreien ist fast übermenschlich, weil der Mensch nun mal so ist, wie er ist.
Ein Blindest ist da bei manchen Themen ein sehr probates Mittel.

Zumal es sowieso hier doch gar kein Entweder-oder gibt. Es gibt einfach Digitale Sachen, die sind so gut wie Röhrenamps
und es gibt Röhrenamps, die sind schlechter oder auch mal besser.

Gruß Diet

Sehr guter Beitrag! :thumbsup03:

Ich sehe da noch einen nachvollziehbaren Faktor:

Wer aufgrund einer fest verankerten (vorschnellen) Meinung im Honeymoon Modus einen Batzen Geld auf den Tisch legt, wird sich nur schwerlich selbst eingestehen, einen Fehlkauf getätigt zu haben. Oder habt ihr schonmal jemanden erlebt, der Äusserungen im Sinne von "habe mir letzte Woche für 3.500 Euro eine Gibson gekauft....die ist, wie sich jetzt herausstellt, voll kacke!" macht?
Nein, er redet sich solange ein, dass sie ausgezeichnet ist, bis er es selber glaubt.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Ich möchte nicht wissen, wie viele Glaubenskriege auf der Unfähigkeit basieren, sich selbst schmerzhafte Fehler eingestehen zu können.
LG, Tommy


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Wizard
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Re: Marshall JCM 800 vs 14 Amp-Modeler !!!

Beitrag von Wizard » Mittwoch 8. Januar 2020, 17:18

tommy hat geschrieben:
Mittwoch 8. Januar 2020, 16:30

Wer aufgrund einer fest verankerten (vorschnellen) Meinung im Honeymoon Modus einen Batzen Geld auf den Tisch legt, wird sich nur schwerlich selbst eingestehen, einen Fehlkauf getätigt zu haben. Oder habt ihr schonmal jemanden erlebt, der Äusserungen im Sinne von "habe mir letzte Woche für 3.500 Euro eine Gibson gekauft....die ist, wie sich jetzt herausstellt, voll kacke!" macht?
Nein, er redet sich solange ein, dass sie ausgezeichnet ist, bis er es selber glaubt.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Ich möchte nicht wissen, wie viele Glaubenskriege auf der Unfähigkeit basieren, sich selbst schmerzhafte Fehler eingestehen zu können.
Tommy, das haste schön gesagt und verdammt Recht! :thumbsup03:
Gruß Peter

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Diet
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Re: Marshall JCM 800 vs 14 Amp-Modeler !!!

Beitrag von Diet » Mittwoch 8. Januar 2020, 17:24

Paulasyl hat geschrieben:
Mittwoch 8. Januar 2020, 16:12
Ich benutze Modeller hauptsächlich, weil sie praktisch sind. Die müssen auch gar nicht nach einem bestimmten Amp klingen, die grobe Richtung reicht völlig. Inzwischen verfügen die auch über eine sehr gute Dynamik. Mein persönliches Problem damit sind eher die Latenzen (die nur bedingt am Modeller liegen, sondern oft an der darunter werkelnden Hardware bzw. Treiber), die stören bei aktiviertem Monitoring gewaltig. Trocken ins Pult und Reamping ist aber definitiv anders als mit kreischendem Marshall...daher gern zweigleisig mit echtem Amp (der ggf. egal ist, er muß ja nicht mit auf's Band.) und parallel in den Modeller/CabSim.
Just for me: Der Sound könnte noch so geil sein, mit einem Notebook und 'ner Fullrangebox 1x12 ist das für mich kein Rock'n'Roll Gefühl. Ich will den Boliden im Kreuz. Recording ist 'ne ganz andere Nummer, da ist einfach der Fokus woanders.
Moin,

wir werfen irgendwie ja auch alles in einen großen "Modeller Topf".
Alles ist jetzt Modeller, aber da gibt es ja Plugins, Preamps und komplette Amps.
Und das muss man doch auch alles vor dem Hintergrund individuell bewerten.
Ein VST Plugin mit z.B. einem echten Marshall 100 Watt Top auf 4x12er Box zu vergleichen
und dann das eine oder andere als grundsätzlich "besser" zu bezeichnen ist doch eigentlich absurd :kopf_kratz01:

Gruß Diet

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Ingolf
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Re: Marshall JCM 800 vs 14 Amp-Modeler !!!

Beitrag von Ingolf » Mittwoch 8. Januar 2020, 17:31

Mintage hat geschrieben:
Mittwoch 8. Januar 2020, 11:59
,

Zu denken gibt doch, das selbst Ingolf feststelle, das ein Morgan-Amp
Dinge hinbekommt, die sein Kemper nicht kann ;-)
Ähm... so habe ich das aber nicht gesagt...
Eher, dass der Morgan auf eine andere Art und Weise Spaß macht als der Kemper. :banana02:

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Ingolf
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Re: Marshall JCM 800 vs 14 Amp-Modeler !!!

Beitrag von Ingolf » Mittwoch 8. Januar 2020, 17:37

tommy hat geschrieben:
Mittwoch 8. Januar 2020, 16:30

Oder habt ihr schonmal jemanden erlebt, der Äusserungen im Sinne von "habe mir letzte Woche für 3.500 Euro eine Gibson gekauft....die ist, wie sich jetzt herausstellt, voll kacke!" macht?
Nein, er redet sich solange ein, dass sie ausgezeichnet ist, bis er es selber glaubt.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
Ersetze "letzte Woche" durch "vor 31 Tagen", denn sonst hätte die Money-back-Regelung noch gegriffen...
Ansonsten: Voll d'accord! :thumbsup02:

Mintage
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Re: Marshall JCM 800 vs 14 Amp-Modeler !!!

Beitrag von Mintage » Mittwoch 8. Januar 2020, 18:24

Ingolf hat geschrieben:
Mittwoch 8. Januar 2020, 17:37
tommy hat geschrieben:
Mittwoch 8. Januar 2020, 16:30

Oder habt ihr schonmal jemanden erlebt, der Äusserungen im Sinne von "habe mir letzte Woche für 3.500 Euro eine Gibson gekauft....die ist, wie sich jetzt herausstellt, voll kacke!" macht?
Nein, er redet sich solange ein, dass sie ausgezeichnet ist, bis er es selber glaubt.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
Ersetze "letzte Woche" durch "vor 31 Tagen", denn sonst hätte die Money-back-Regelung noch gegriffen...
Ansonsten: Voll d'accord! :thumbsup02:
Wer für den o.g. Betrag eine Gibson/Fender etc. kauft, die Kacke ist - der
hat jede Ratio außen vor gelassen...! Mir ist schleierhaft, wie das einem
Nicht-Anfänger passieren kann ?!?

Aber genau davon lebt die Branche - ich habe es ja eine Dekade lang
erlebt ;-)

Selbiges hört man ja auch nie von Audi/BMW/Benz-Kunden, die nicht
fassen können, was an den Zossen alles verbastelt ist :-)

Grüsse
Rainer

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Molle
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Re: Marshall JCM 800 vs 14 Amp-Modeler !!!

Beitrag von Molle » Mittwoch 8. Januar 2020, 23:56

Mintage hat geschrieben:
Mittwoch 8. Januar 2020, 11:59

Ein Blindtest ist eh der falsche Ansatz: das zeigt das Abkacken der
Connaisseure bei Wein/Whiskey-Verköstigungen...!
das ist m.e. ein zirkelschluss. vom ergebnis her wird der ansatz kritisiert ...

andrea hat es schon schön auf den punkt gebracht: testen und sich nicht selbst dabei belügen, das ist das einzige mittel und das geht wohl am besten, wenn man sich nur auf das konzentriert,worauf es ankommt, d.h. was man hört und fühlt. blindtest eben !

denn sonst macht man sich nicht frei von sachen wie aussehen, gewicht, preis, prestige, xy spielt das dings auch usw..

aber nichts für ungut. der ewige kampf röhre gegen modeler wird andauern und noch lange, lange nicht gewonnen werden. jedem tierchen sein pläsierchen.

molle
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FretNoize
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Re: Marshall JCM 800 vs 14 Amp-Modeler !!!

Beitrag von FretNoize » Montag 13. Januar 2020, 12:04

Selbst in einem Blindtest wird der lauteste Amp immer siegen. Waaaas, Holger, was redest Du für einen Müll, natürlich stellt man die Lautstärke gleich ein!
Bis man dann merkt: Das geht gar nicht. Nehmen wir an, wir nehmen die db-Anzeige des Mischpultes. Das ist nicht wirklich eine Anzeige, die die Empfindlichkeiten DEINES Ohres berücksichtigt. Oder wir normalisieren die WAV-Dateien - auch schlecht. Ohren sind unterschiedlich, und das nachgeschaltete Hirn ganz besonders. Das eine Ohr empfindet Frequenzen um 2kHz besonders stark, das andere 1,2kHz. Das eine Hirn läßt sich durch stärkere Bässe beeinflussen, das andere durch starke Mitten.

Im Umkehrschluß bedeutet das aber, daß man seine präferierte Lösung (Röhre oder Modeller) noch verbessern kann: Man muß nur lauter machen ;)

Mir ist das alles schnurzpiep. Ich hab ein Axe-Fx hier, das ist genial, ich hab einen Bogner Goldfinger und passende 1x12er hier, die spiele ich nie, weil sie zu laut für mein Appartment sind. Ich hab alles hier, um tolle Musik zu machen, aber ich erkenne schmerzhaft, wie gut andere sind, und wieviel mir fehlt.

Und noch ein anderer Gedanke: Wir reden hier über ein Hobby (jedenfalls für die meisten hier), da ist es doch sch...egal, was objektiv da hinten rauskommt. Das Gefühl ist das wichtige, und wenn wir einen Röhrenamp RIECHEN und dem Ding ansehen, daß er einige Bühnen gesehen hat, dann ist doch fast egal, wie er klingt ;)
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