Rate mal mit Benzerthal oder: Marshall-Shootout!

[Butterkräm]

Habe es mir nochmal angehört, ich bleibe bei Nr. 1 dem Mosfet.
Gerade weil Du was vom 0,1 Watt-Modus und daher eben auch mit Endstufenverzerrung schrubst, hört man m.E. bei Nr. 1 mehr Wärme als Endstufenkompression.
Nur meine Meinung.
Grüße,
Hannes

[Big Al]

... wenn es mir nur um aufgenommenen Klang ginge, hättest Du natürlich Recht: Aus Produzentensicht ist das quatsch, im Kontext sind die Unterschiede marginal.

Aber als Liebhaber von Marshall-Klangtexturen, dem der Mikrokosmos der Unterschiede wichtig ist, als jemand, der die unterschiedliche Gegenwehr der Amps genießt, das differierende Design liebt, dem es um jede noch so kleine Nuance geht, gibt es für mich aus meine Sicht schon 100%ig Sinn: Für mich sind Amps mehr als Klangwerkzeuge für Musikaufnahmen.

Allerdings vergiftet m.E. zu viel Besitz die Seele; spätestens aus diesem Grude stimme ich Dir zu, dass ich den Andertons-Maaschl nicht auch noch haben musste.

Lieben Gruß,

Batz.

Das verstehe ich absolut. Die süssen kleinen Kisten die du da dein Eigen nennst, sind Kleinode der Rockgeschichte und sexy as hell... mit der Brille auf, biste ein Trottel, dass du dir diese einmalige und geile Gelegenheit entgehen hast lassen

[Batz Benzer]

[NoiseZone]

Ok, über die Behringer Truth Lautsprecher, welche natürlich die Wahrheit ans Licht bringen

Ich finde # 1 auch am besten, demnach muss das der Mosfet sein

Oder Batz hat den Amp absichtlich schlecht eingestellt dass man ihn nicht raus hört

Also ich rate mal, von gut nacht schlecht (persönliche Meinung)

1 Mosfet
2 JCM
4 JMP
3 JTM

[Batz Benzer]

ACHTUNG: SPOILER-ALERT!!! LÖSUNG INSIDE!!!

Wer noch für sich mitraten möchte, sollte diesen Beitrag erst einmal ignorieren.


Ansonsten...


Solche Vergleiche wie dieser hier helfen mir, mit möglichst neutralen Ohren zu hören, wie das Klangbild nach außen wirkt.

Insofern war es für mich ein sehr erhellender Test, was von den Eindrücken, die ich als Gitarrist während des Spielens aufnehme, später auch noch hörbar ist.

Die Disziplin war ja hier eher hoch-gainig, und da hat sich - nicht ganz unerwartet - auch der Spezialist für diese Disziplin für mich nach vorne gespielt, da er am harmonischsten, am meisten federnd und feinzeichend atmete, und dieser Amp war der JCM1. Er war auch der leistete bei der Aufnahme, weshalb ich einen zweiten Take aufgenommen, aber nicht verwendet hatte, da die Endstufe ihm das Atmen abgewöhnen wollte, was ich natürlich nicht zulassen konnte.

Das ist eben der Vorteil des Master-Volumens; bei JMP wie JTM hatte ich ja keine andere Wahl, da die Verzerrung durch die Endstufe alleine entsteht.

Gepresster, eventuell leicht überfordert und am lautesten im Raum war der JMP1 für mich. Er ist nicht so gut zu kontrollieren und bollert ordentlich, allerdings mit weniger Bassfundament. Dafür ist er definitiv der Lauteste; ich habe den Eindruck, dass er sich im Mix am ehesten durchsetzen würde.

Deutlich überfordert war in meinen Ohren der JTM1, der für viele von Euch auch aus der Rolle fiel: Wenige mochten ihn genau dafür, die meisten nicht. Er ist eben kein Gain-Amp, sondern eher für cleane und crunchige Erlebniswelten geschaffen.

Tja, und dann ist da noch Gevatter Mosfet, der für mich im Raum sehr nach dem JCM1 klang, dabei aber nicht so edel federt und rund komprimiert. Ob es der Transen-Tatsache oder dem niedrigen Master-Level geschuldet war, dass ich ihm als einzigen Verstärker im Testfeld aufgrund der extremen Lautstärke keine Endstufensättigung gönnen wollte - was weiß ich. Auch dieser Amp fiel für Euch aus der Rolle - ungefähr gleichermaßen positiv wie negativ.

Heute habe ich mich geärgert, dass ich nicht auch den JTM1 in Kombination mit der PlexiLounge "akustisch fotografiert" hatte, aber da die Mikros schon wieder abgebaut sind, wäre ein nachträglicher Vergleich nicht fair. Da ich dieses Soundbild mit der Strat allerdings extrem liebe, wird es evtl. in anderem Kontext mal nachgereicht.

So, genug palavert, hier jetzt die Auflösung:








Amp 1 = JCM1 (80s)

Amp 2 = JMP1 (70s)

Amp 3 = JTM1 (60s)

Amp 4 = Mosfet (original 80s)








Natürlich ist alles auch immer eine Frage des Kontextes; der erste Amp, den man hört, wird quasi zur Referenz, an der man dann misst. Hört Euch die Amps mal in einer anderen, beliebigen Reihenfolge an: Ihr werdet merken, dass es einen Unterschied macht, wenn man ehrlich zu sich ist - finde ich zumindest.

Auch ist es, wie bereits erwähnt, eine Frage der Disziplin: Hätte ich z.B. die Strat oder LowGain, bzw. gar Clean gewählt, wäre das Ergebnis ganz sicher ein anderes; evtl. mache ich das demnächst mal.

Danke für die Mühe, die Ihr Euch gemacht habt; ich habe für mich dabei jedenfalls mal wieder eine Menge gelernt.

Lieben Gruß,

Batz.

[Magman]

Danke für die Auflösung Batz. Nun wenn man eine Marshall Transe nicht mehr raushört stimmt was nicht, oder es ist keine Marshall Transe
Nee ohne Quatsch, egal wo der MosFet gestanden hätte, den Unterschied zur Röhre hört man finde ich sogar recht deutlich.

Der JCM klingt wirklich phantastisch und für mich auch am authentischsten nach klassischem Marshall-Rock-Sound. Yeeeeeeeeeeeaaaaaaaah

[SilviaGold]

Ein netter Quiz... aber soetwas rauszuhören bleibt wohl auch für wirkliche "Kenner" schwer ( zähle mich nicht dazu)
Nachdem ich Magmans Auswahl gelesen hatte, und nach 2maligem Hören, dachte ich auch der 4. würde der Mosfetz sein, aber ich wollte zu meiner Meinung stehen und nicht umeditieren
Andererseits gehts ja neben dem Klang in Wirklichkeit um das Spielgefühl, das man hat und nicht hören kann... und äh die Musik die man damit macht

[NoiseZone]

Ha, am Laptop hab ich den Mosfet erkannt.
Taugen die Behringer doch nix

[Beppo]

50 % Trefferquote !

[Batz Benzer]

Siehste mal: Nor worries, man...!

Noch ein mir wichtiger Gedanke: Das auch nur leichte Verändern der Mikro-Positionen gibt klanglich eindeutig sehr, sehr, sehr viel mehr Unterschied als die Amps zueinander haben; es kann zwar die Struktur des ans Mikro gelieferten Signals nicht ändern, aber die Klangfarben komplett verbiegen.

Lieben Gruß,

Batz.