Hi,
ich habe ja nun einen Vox AC4TVH, also ein 4 Watt Head ohne Master mit dreistufiger Powerreduzierung, 4 Watt/1 Watt/ 0,25 Watt.
Heute hab ich mal intensiv einen Vergleich in Wohnzimmerlautstärken und leiser (!) zwischen meinen Amps veranstaltet,
die ich hier zu Haus hab. Also Vox AC4TVH, Fender Silverface Deluxe Reverb und Marshall Bluesbreaker Combo.
Die beiden letzteren haben eine Leistung von grobe Richtung 30 Watt, der Deluxe Reverb hat einen stärkeren Outputtrafo
und daher etwas mehr, als ein originaler DR. Den Fender und den Marshall hab ich mit meinem Power Soak, meinem Weber Mass
auf die entsprechenden Lautstärken heruntergewürgt.
Was mich interessierte war, ob der kleine Vox in Sachen leise zu Hause irgendwelche Vorteile gegenüber den
wattstärkeren Amps bietet.
Alle drei klingen natürlich unterschiedlich, aber darum ging es mir nicht. Mir ging es um das Klangvolumen, Ansprechen, die Rückmeldung
oder das Gefühl, das die Amps leise noch bieten.
Ich hab mit einer A/B Box immer zwischen dem Vox über eine 1x12 Box und einem der beiden anderen hin- und her geschaltet,
nachdem ich die Lautstärke jeweils angepasst habe. Bei Zerrsounds hieß das, dass der Weber Mass mächtig heftig ins Spiel kam
und sehr weit heruntergedreht wurde. Alle drei haben ja kein Mastervolumen.
Dabei wurde klar, was wohl mittlerweile alle wissen: Einen 4 Watt Röhrenamp ohne Mastervolume zerren zu lassen, geht deutlich
über Wohnzimmerlautstärke hinaus. Und selbst in der Viertelwatt-Einstellung sind die heftigeren Zerrsounds für eine Etagenwohnung
auf Dauer möglicherweise eher kritisch für das Nachbarschaftsverhältnis, denke ich.
Für mich ergab sich bei der Herumprobiererei, dass man/ich mit den größeren Amps und Power Soak genauso gut in Leisen Gefilden wildern
kann, wie mit dem kleinen Vox. Die Rückmeldung, das Federn, das Klangvolumen und der "Druck", (sofern man davon noch sprechen kann)
sind auf einem gleichen Level.
Der günstige Vox klingt übrigens richtig gut und schlägt meinen alten Peavey Classic 20, der deshalb in diesem Vergleich
gar nicht mehr antreten musste. Der Vox klingt nicht unbedingt besser in dem Sinne, fühlt sich aber besser an, "federt" mehr und hat
mehr "Spong", mehr Rückmeldung parat (Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine)
Der Peavey agiert flacher. Vielleicht braucht er nur mal eine Röhrenkur, das probier ich noch aus. Wenn nicht, wird er mich wohl verlassen.
Also langer Rede kurzer Sinn...
Für mich subjektiv ist ein großer Röhrenamp mit Powersoak zu Haus genauso gut zu handhaben wie kleiner Röhrenamp mit wenig Watt.
Jedenfalls in der Leistungsklasse unter 50 Watt, denke ich. Ein non-Master Hundertwatt-Aggregat ist da vielleicht etwas anders
zu beurteilen, das weiß ich nicht
Wohlbemerkt: Das sind alles Non Master Amps. Mit Mastervolumen kann man Zerrsounds zu Hause natürlich noch etwas besser steuern.
Das ist natürlich nur mein Senf und nur meine Erfahrung!
Gruß Diet