Der Gitarrist, sein Sound und das Gefühl...

Amps, Boxen, Speaker & Co.
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muelrich
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Re: Amp1 von BluGuitar

Beitrag von muelrich » Samstag 11. April 2015, 21:17

Duke hat geschrieben:
FretNoize hat geschrieben:...
Die Unterschiede im Sound sind weg, wenn der Drummer bis vier gezählt hat...
Der Satz wäre einen eigenen Thread wert. :D
Wenn die Band einsteigt, dann fängt IMO der Spaß an gutem Sound an und gerade die qualitativen Unterschiede werden deutlich.
Ich finde, die Unterschiede in der Wahrnehmung betshen darin, was wir als Gitarristen brauchen, um uns wohlzufühlen und dem, was der Zuhörer braucht.

Ich spiele inzwischen über ein "Brot-und-Butter"-Setup, was für mich einfach in der Bedienung ist und Sounds liefert, die für "draußen" vollkommen ausreichen.

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Magman
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Der Gitarrist, sein Sound und das Gefühl...

Beitrag von Magman » Samstag 11. April 2015, 23:20

Duke hat geschrieben:
FretNoize hat geschrieben:...
Die Unterschiede im Sound sind weg, wenn der Drummer bis vier gezählt hat...
Der Satz wäre einen eigenen Thread wert. :D
Wenn die Band einsteigt, dann fängt IMO der Spaß an gutem Sound an und gerade die qualitativen Unterschiede werden deutlich.
Ich finde dieses Thema auch interessant und zwar deshalb weil mich interessiert wie ihr darüber denkt. Ich hab das Thema auch hier im Verstärkungsbereich erstellt weil es da genau hingehört.

Ich hab ja nun auch alles an Amps gespielt was es so gibt im Bereich von 39 bis 3000 Euro. Der Satz oben ist teils schon richtig, aber wenn der Drummer anzählt geht auch vieles verloren was uns vorher noch so gefallen hat, oder negatives wechselt zum positiven. Effekte lösen sich regelrecht auf oder lassen die Gitarre im Bandsound verschwinden, alles ist plötzlich anders.

Dem Publikum ist es egal, Hauptsache es klingt. Wieviel Lob hab ich bekommen was den guten Sound eines 7ender Mustang betrifft und was haben dann teils Gitarristen im Publikum die Nase gerümpft als ich ihnen erklärt habe was das für ein Amp ist.
Prinzipiell spielt es keine Rolle ob wir einen Mustang oder einen alten original Blackface Vibrolux spielen. Der Sound entscheidet und beide klingen im Bandsound fast identisch.

Aber nun kommt ein Faktor welcher doch sehr entscheidend ist: Feeling & Rebound zwischen Amp, Gitarre und Spieler. Eben das was zurückkommt, das was wir spüren bei einem Ton. Das entscheidet sehr oft über unsere Spiellust. Fühlt man sich wohl und geht der Sound sozusagen 'durch den Körper' spielen wir oft über unserem eigentlichen Niveau, alles geht leichter, es fließt alles leichter aus der Hand. Das schaffst du nur mit einem Amp der diese Erwartungen erfüllt. Da spielt die Art oder Marke teils auch eine große Rolle. Man identifiziert sich mit einer Marke, es inspiriert dich. Nicht jeder denkt und fühlt so, aber bei den meisten steckt wohl doch dieses Gefühl.

Ich komme mit vielem klar. Zuhause zB mit einem Fly3, oder mit meinem Zenamp. Aber wenn ich in meinem Sound baden möchte, "wenn ich aus mir rausgehen möchte" - und dann ist es meist laut - geht das bei mir am besten mit meinem Puretone oder den beiden vollaufgedrehten TM5. Dann müssen Gitarren und Amps auch irgendwie sexy sein. Verrückt gell :mrgreen:

Wie geht es euch da?
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STOMPIN' HEAT …we are ready to rock :mosh:

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Diet
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Re: Amp1 von BluGuitar

Beitrag von Diet » Sonntag 12. April 2015, 00:03

muelrich hat geschrieben:
Duke hat geschrieben:
FretNoize hat geschrieben:...
Die Unterschiede im Sound sind weg, wenn der Drummer bis vier gezählt hat...
Der Satz wäre einen eigenen Thread wert. :D
Wenn die Band einsteigt, dann fängt IMO der Spaß an gutem Sound an und gerade die qualitativen Unterschiede werden deutlich.
Ich finde, die Unterschiede in der Wahrnehmung betshen darin, was wir als Gitarristen brauchen, um uns wohlzufühlen und dem, was der Zuhörer braucht.

Ich spiele inzwischen über ein "Brot-und-Butter"-Setup, was für mich einfach in der Bedienung ist und Sounds liefert, die für "draußen" vollkommen ausreichen.
Hi Uli,

ja, der letzte Satz passt auch für mich.
Bei mir ist das der Zentera, der zwar damals alles andere war, mittlerweile aber zum "Brot und Butter" Amp in finanzieller Sicht geworden ist.
Aber eher, weil es praktischer ist! Ich fühle mich zwar sehr wohl damit, aber ich weiß dabei auch, dass ich mich in Sachen Sound z.B. mit meinem Bluesbreaker Combo plus Pedalboard noch etwas wohler fühlen würde! ;)

Gruß Diet

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muelrich
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Re: Der Gitarrist, sein Sound und das Gefühl...

Beitrag von muelrich » Sonntag 12. April 2015, 10:13

Interessantes Thema *grins*

Einige spontane Gedanken zum Wohlfühlen:

Im Sound baden? Das hatte ich zuletzt erlebt, als ich ein Rig eines getunten Marshalls im Kemper (er hat Jehova gesagt) mit ordentlicher Lautstärke gespielt hatte. Da ist mir - bildlich gesprochen - einer abgegangen.

Da sind wir schon bei Puntk 2: Lautstärke. Auch das trägt dazu bei. Wie auch unser Ex-Mitglied Ferdi mag ich es laut. Wenn ich einen gewissen Pegel habe, spiele ich gefühlt geiler. Das fällt mit unserem unplugged-Trio natürlich richtig schwer. Da habe ich oft beim Solieren das Gefühl, dass mir da was fehlt und ich deshalb weit schlechter spiele, als ich könnte.

Und damit komme ich zu Punkt 3: die groovende Ryhthmusgruppe. Mit einem Akustik-Rhythmus-Gitarristen und einem Percussionisten als Fundament ist das was ganz anders als mit Bassist und Drummer, insbesondere, wenn man gerne frickelt und jazz-rock-funk infisziert ist.

Und als Punkt 4 kommt für mich hinzu, dass ich ein "Mädchen" bin. Eine Gitarre muss für mich schön sein und eine angenehme Haptik haben. Wenn diese beiden Kriterien nicht erfüllt sind, nehme ich die nicht in die Hand.

tbc ...

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tommy
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Re: Der Gitarrist, sein Sound und das Gefühl...

Beitrag von tommy » Sonntag 12. April 2015, 10:26

...dem habe ich so gar nichts hinzuzufügen! :thumbsup03:

(Schade, war eigentlich ein schöner Thread!)

:lol02:
LG, Tommy


Esst mehr Obst!

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Deluxeplayer
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Re: Der Gitarrist, sein Sound und das Gefühl...

Beitrag von Deluxeplayer » Sonntag 12. April 2015, 11:48

Hi!

Ich hab´mich in den letzten Jahren ziemlich intensiv mit Amps, Speakern, Sounds etc. beschäftigt - was immerhin dazu geführt hat, dass ich heute besser weiß was ich hören/fühlen möchte, UND wie ich es erreichen kann ;)
Ein Röhrenamp mit moderater Leistung, ein (am besten zwei-stufiges) Overdrive-Pedal, optional Hall/Delay - und die Knöpfe an der Gitarre!

Ich hatte kürzlich einen kleinen Solo-Gig wo ich in den LOW-Eingang meines Champion 600 gespielt habe - das hab´ich wirklich noch NIE gemacht, aber es klang trotzdem gut ;)

Etwas anderes ist es aber dann noch, wenn man (einigermaßen) laut spielen kann und sich die verschiedenen Aspekte des Sounds (Gitarre, Effekte, Amp, Speaker, Raum...) gegenseitig zu ungeahnten/und unvorhersehbaren Höhen aufschaukeln - dann kann ich auch spielerisch nochmal ganz anders "abgehen" :thumbsup03:


LG - C.

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M. L. Schwan
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Re: Der Gitarrist, sein Sound und das Gefühl...

Beitrag von M. L. Schwan » Sonntag 12. April 2015, 11:51

Hallo,
und deswegen mag ich nicht mit Knüppelschlagzeugern zusammenspielen. Wenn der auf die halboffene Hihat eindrischt, dann bleibt vom Gitarrensound tatsächlich nichts mehr übrig. Und die Gitarre lauter machen dass die Ohren schmerzen ist für mich keine Lösung. (Mit Gehörschutz übrigens auch nicht!)

Um mich wohlzufühlen benötige ich einen Sound mit viel Dynamik. Das kann natürlich nur funktionieren wenn die gesamte Band dynamisch spielt und ich quasi nicht permanent am Anschlag spielen muß um durchzukommen.
Gruß
Viele Grüße
- Der Schwan -

partscaster
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Re: Der Gitarrist, sein Sound und das Gefühl...

Beitrag von partscaster » Sonntag 12. April 2015, 11:59

Je länger ich spiele, desto mehr kristallisiert sich heraus, dass weder die Marke noch der Preis des Equipments das ist, was "es" für mich ausmacht. Manchmal macht es einfach klick und manchmal nicht. Das ist auch kaum berechenbar. Vor allem, weil IMHO nicht jedes Equipment (bzw. jeder Sound) in jedes Umfeld passt. Blues-Soli mit glattem, mittenarmen High-Gain-Brett klingen für mich einfach nur langweilig und tot. Auch weil sich das viel zu einfach spielen lässt. Auf der anderen Seite dürfte Herr Van Halen mit einem Amp ohne Kompression und extremer Dynamik so seine Probleme bekommen. Es muss halt passen!

Die Sache mit dem berühmten Band-Kontext ist auch eine IMHO oft falsch verstandene. Ja, ein Sound muss durchsetzungsfähig sein. Sollte aber auch in Momenten, in den die Gitarre alleine spielt nicht den Schädel spalten oder schei@@e klingen. Ist ein Instrument in der Band zu vorlaut oder zu leise, stimmt oft eben einfach das Arrangement des Songs nicht. Nicht der Sound.

Grüße
Michael

Duke

Re: Der Gitarrist, sein Sound und das Gefühl...

Beitrag von Duke » Sonntag 12. April 2015, 13:04

Magman hat geschrieben:
Duke hat geschrieben:
FretNoize hat geschrieben:...
Die Unterschiede im Sound sind weg, wenn der Drummer bis vier gezählt hat...
Der Satz wäre einen eigenen Thread wert. :D
Wenn die Band einsteigt, dann fängt IMO der Spaß an gutem Sound an und gerade die qualitativen Unterschiede werden deutlich.

...Der Satz oben ist teils schon richtig, aber wenn der Drummer anzählt geht auch vieles verloren was uns vorher noch so gefallen hat, oder negatives wechselt zum positiven. Effekte lösen sich regelrecht auf oder lassen die Gitarre im Bandsound verschwinden, alles ist plötzlich anders.
....
Dem Publikum ist es egal, Hauptsache es klingt. Wieviel Lob hab ich bekommen was den guten Sound eines 7ender Mustang betrifft und was haben dann teils Gitarristen im Publikum die ...

Wie geht es euch da?
Persönlich denke ich bei der Aussage mit dem Schlagzeuger und dem Sound, der dann sekundär wird immer an z. B. Robben Ford oder Larry Carlton, die immer wieder ihre Dumble rauskramen, obwohl sie sicherlich über jeden Verstärker auf diesem Planeten spielen könnten und sicherlich auch ihren Sound erzeugen können. Bei Robben hab ich das auch schon erleben dürfen.

Robben spielt für sein Slapbackdelay nach wie vor sein 2290-Delay von T.C. im sehr speziellen Effektweg seines Dumble, obwohl er so ein Delay heute wohl mit jedem 100,- Euro Multi erzeugen könnte. Er betreibt also einen erheblichen Aufwand, dafür und er wird seine Gründe haben.

Beide könnten über Endorsements für irgendwelche Verstärkerfirmen sicherlich einen guten Teil ihres Lebensunterhalts bestreiten, tun das aber nicht. Allein der Verkauf der Amps könnte ein nettes Zubrot zur Rente sein, sie behalten sie trotzdem.

Hab mal einen sehr interessanten Bericht (finde ich gerade nicht) über Duane Allman gelesen, in dem beschrieben wurde, mit welcher Intensität sich Duane mit seinen Gitarren auseinandergesetzt hat, bis er die für sich optimale Auswahl zusammen hatte.
Und das bereits in den End-60-gern, wo es noch eine Rießenauswahl an geilen Zeugs zu guten Preisen gab.

Mich bringt das immer etwas zu nachdenken... :kopf_kratz01: :kopf_kratz01: :kopf_kratz01:

Klar kann man mit einfacheren Mitteln Sound produzieren, aber warum soll man sich mit weniger als 100% Wohlfühlfaktor zufrieden geben oder Kompromisse eingehen? :prost: :banana03:
Zuletzt geändert von Duke am Sonntag 12. April 2015, 17:33, insgesamt 1-mal geändert.

SilviaGold

Re: Der Gitarrist, sein Sound und das Gefühl...

Beitrag von SilviaGold » Sonntag 12. April 2015, 15:59

1. Mal zu mir selbst als Musikerin, denn davon geht ja alles aus:

Irgendwann habe ich erkannt ich kann nur das Musikgefühl weitergeben, das ich auch selbst habe
Dieses ist allerdings nicht besonders häufig in der Musik gewesen, die ich selbst viel gehört habe oder doch so gerne auch gespielt hätte.
Glücklicherweise höre/kenne ich aber ein großes Spectrum an Styles. Es bleibt genug über, das eben auch zu mir passt - am Besten dann komponiert in EIGENEN Songs.

2. dann also erst zu den Zuhörern:

Es ist doch immer so, das den Zuhörern irgendwie andere Aspekte der Musik besonders wichtig sind, als die von einem selbst - also bleibt mein Ansatz: Das zu spielen was mir gefällt und das so gut möglich.

Dafür brauche ich erstmal wieder auch die stimmige Grundhaltung von mir selbst, d.H. ich muss wohlfühlen. Ohne das, nutzt mir auch die passende Grundeinstellung des Equipments nicht besonders viel. Dh.: bin ich gut drauf kann ich auch mit schlechten Bedingungen relativ gut spielen. Anders herum - bin ich nicht gut zurecht - läuft auch mit super Gitarre, Amp und pipapo nichts so recht.

Ich muss also wirklich dafür sorgen das es mir menschlich gut geht und zweitens :D Üben - d.H mit dem Instrument (und Equipment) auf Tuchfühlung bleiben.

Mit der Zeit hat sich für mich als Setup die Akustikgitarre als 1. Wahl rausgestellt (es musste keine Martin sein), dazu ein feiner kleiner Roland AC33 Amp.

Nach einigem rumprobieren über die ganzen "Lehrjahre" (ne man ist ja nie da raus :lol: aber etwas) ist mir klar das: dauerndes Wechseln und Knöppchen drehen, wohl neue Ideen, aber kein besseres Songs durchspielen oder Virtuosität am Instrument bringen. Ich versuche also nicht dauernd etwas zu verändern, sondern die Einstellung anzuvisieren, die mir auch Dynamik, den gewünschten Klang und Stabilität bieten.

Ich merke dann beim Live spielen immer wieder erneut, was sich draussen im Freien verliert, umsetzen lässt oder nicht. Da muss ich mich also immernoch weiterhin versuchen einzupendeln- mit Wunsch und Real-Vorstellung :D - Es gibt also immer nur den SpieRaum - keine festen SpielPunkt.

Auch die genaue Stimmung, ein gutes Verhältnis von Konzentration u. Lockerheit sind alles "Einstellungen" die ich versuche im Rahmen des "Gigs" einzuhalten.

Ja - so ein gutes Brot und Butter Equipment - ja das ist das Ziel - und ein Radler kann auch nicht schaden :banana02: :D
Zuletzt geändert von SilviaGold am Sonntag 12. April 2015, 16:20, insgesamt 1-mal geändert.

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