"Zu brav" hat er gesagt! "Zu brav"!

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Mintage
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Re: "Zu brav" hat er gesagt! "Zu brav"!

Beitrag von Mintage » Dienstag 23. Juni 2015, 18:47

Moin,

da bin ich auch bei Dir: als Allround-Amp für eine "breitaufgestelle" Coverband würde ich den Deluxe Reverb auch nicht als Hauptmaschine benutzen. Aufgrund ihres Vor- und Endstufenkonzeptes sind meiner Meinung nach gerade die Crunch- und Highgain-Sounds - egal mit welchem Hilfsmittel erzeugt u. egal mit welchem Speaker - nicht befriedigend in diesem von Roland gesuchten Kontext.

Für mich (!) ist der Deluxe Reverb mein "Lust-Amp" wenn es um gehaltvolle Klanggestaltung geht - also genau konträr zu dem, was das Anforderungsprofil einer Allround-Band verlangt ;)

Aber da muß Roland durch - and it will be a long, long road 8-)

Grüße
Rainer

kiroy

Re: "Zu brav" hat er gesagt! "Zu brav"!

Beitrag von kiroy » Dienstag 23. Juni 2015, 20:04

*gelöscht*
Zuletzt geändert von kiroy am Dienstag 11. August 2015, 05:56, insgesamt 1-mal geändert.

partscaster
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Re: "Zu brav" hat er gesagt! "Zu brav"!

Beitrag von partscaster » Dienstag 23. Juni 2015, 20:23

kiroy hat geschrieben:
partscaster hat geschrieben:Den Deluxe würde ich mit dem GT wohl gar nicht nutzen wollen...
Hm, und ich dachte, der Deluxe Reverb ist besonders geeignet für (Zerr-)Effekte. Tja, ich spiele den Deluxe Reverb tatsächlich mit wenig Pegel. Volume ist immer knapp unter "3", vielleicht klingt's deshalb so "brav". :kopf_kratz01:
Ich persönlich (!) finde, dass die meisten ("klassischen") Röhrenamps ziemlich dünn und charakterlos klingen, wenn sie unterhalb ihres "Sweetspots" betrieben werden. Und da für den Klang der meisten (aller?) Zerrpedal der Grundklang des Amps sehr wichtig ist, sind die Ergebnisse dementsprechend nicht so doll, wenn der Amp schön nicht so richtig lebendig läuft.
Man kann das übrigens auch gut bei diversen Youtube-Videos hören/sehen, da klingen Pedale und Amps oft grauenvoll "klingelig" und langweilig, weil versucht wird, sie bei Zimmerlautstärke zu präsentieren. :mrgreen:

Grüße
Michael

Klaus
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Re: "Zu brav" hat er gesagt! "Zu brav"!

Beitrag von Klaus » Dienstag 23. Juni 2015, 21:13

Hallo,
einen '65 Deluxe Reverb Reissue spiele ich auch fast ständig. Und das auch in einer Coverband. Wobei ich allerdings nicht versuche, irgendwelche "Orginalsounds" der gecoverten Songs originalgetreu nachzubilden. Ich setze vielmehr jeweils "meine" Sounds ein, die mir zu dem jeweiligen Song gefallen.

Meistens betreibe ich den Amp mit dem Volumen-Regler irgendwo zwischen "4" und "6". Dabei ist er mit Singlecoils noch "clean" bzw. wird über "5" so langsam fetter im Klang, ohne dass das schon zerrig wäre.
Für angezerrte oder verzerrte Sounds benutze ich dann Effektpedale - davon allerdings mehrere.
Eine MI Audio Crunch Box für eher fette Zerr-Sounds, für Crunch/Solo kommen ein Fulltone OCD, ein Okko Diablo und ein MEK Ze(h)ndrive zum Einsatz - je nach Lust, Laune, Raum und Gitarre. Und damit klingt der dann auch gar nicht mehr "brav" - finde ich. Für "freche/schmutzige" Sounds würde ich zunächst den OCD probieren.

Seit einer Weile habe ich einen Rocket Archer. Den kann man sehr schön nutzen, um den Amp fetter klingen zu lassen. Also wenn man den Amp leiser spielen muss/will, kann man mit dem Archer einen Sound erreichen, der so klingt, als würde er Amp eigentlich lauter gespielt und so langsam fetter klingen.

Viele Grüße, Klaus

SilviaGold

Re: "Zu brav" hat er gesagt! "Zu brav"!

Beitrag von SilviaGold » Dienstag 23. Juni 2015, 21:19

Hallo und mal ganz Frank und frei zum Thema :)

Von 1 zu 2 machts 3 :P

1. Es gibt doch wohl kein Gerät das ALLE Sounds bedienen kann...oder?
Wenn nun von 10 Sounds 1er mal nicht so 100%ig passt ist das doch kein Grund sofort komplett auf analog umzusteigen :o
Ich finde du solltest nicht übersehen das du somit zu 90% m Sound-Zielbereich bist :D

2.Andererseits- es liegt in der Natur - alles verändeert sich - auch Deine Wahrnehmung! Durch die Erfahrung (Spielzeit) mit den Boss kannst du jetzt noch besser die Unterschiede hören.

3. Warum also nicht mit einem AB Schalter entweder über den dgitalen Boss in den Amp oder in ein passendes analoges Pedal (Fuzz, Rat, Drive) in den Amp.

Sprich das Boss behalten AB Box + passendes Pedal einfach mal eine Weile dazustellen. So schlimm wird es nicht sein mit dem Platzbedarf.
Das kostet doch heute auch nicht die Welt :prost:

:bb: Den Blues hat man immer irgendwie -das ist ok
LG Andrea

PS: Wenn jetzt der Deluxe nicht passt - passt nachher irgend ein anderer AMp nicht 100%
Sicher andere Amps zu probieren lohnt trotzdem - bestimmt findest du :D mit der Zeit einen anderen Liebling - warum auch nicht. ;)

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75Deluxe
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Re: "Zu brav" hat er gesagt! "Zu brav"!

Beitrag von 75Deluxe » Dienstag 23. Juni 2015, 21:48

kiroy hat geschrieben:[
75Deluxe hat geschrieben:...Ich würde an deiner Stelle wieder einen Mehrkanaler spielen und das Boss behalten...
:thumbsup02: Genau das erscheint mir im Augenblick auch wieder erstrebenswert. Ich schaue mich mal um, was es so an mehrkanaligen Amps gibt. Leider ist der 6101 ja nicht gerade ein Leichtgewicht.
Doch - mein 6101 IST ein Leichtgewicht!
Als erstes habe ich den Speaker mit dem riesigen, sauschweren Magneten rausgeschmissen und bei eBay verkauft. Da zahlen einige eine Menge Geld dafür... :-)
Dann kam ein federleichter Jensen Neo rein - einen anderen Speaker spiele ich nicht mehr, der passt für mich perfekt und wiegt fast nix.
Und dann kamen unten noch 4 Rollen dran (wobei ich den Amp meist mit einer Hand trage, so leicht ist der jetzt)...
Der 6101 ist übrigens der einzige Marshall, bei dem mir der Cleansound gefällt, weshalb ich den spiele. Genauso hatte ich das vorher schon mit dem Koch Multitone und davor mit dem Boogie Mark IV gemacht.
Aber das braucht´s alles nicht, ein Koch Twintone oder Koch Studiotone würde genau so gut passen und ist ein toller Amp, den ich mir gut für dich vorstellen kann!
Ich nutze das Boss GT10 mit der 4-Kabel Methode und davon fast nur die Effekte. Erst seit kurzem benutze ich öfters ein paar Booster/Zerrer aus dem Boss vor dem Clean oder Crunch-Kanal. Das ist ultra kompakt, enorm flexibel und ich bediene damit alle Sounds unseres sehr breit aufgestellten Repertoires (weshalb ich seit Jahren diesbezüglich völlig GAS-frei bin)!
Eigenbau-Strat, Gibson Les Paul DeLuxe, Rickenbacker 660/12, Egnater Rebel 30 Combo, Sigma Hummingbird Custom, Rickenbacker 4003 S Bass, Maruszczyk Jake 4+Bass, Fender Deluxe-8 Lapsteel, Duesenberg Pomona Lapsteel, ...

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Re: "Zu brav" hat er gesagt! "Zu brav"!

Beitrag von M. L. Schwan » Dienstag 23. Juni 2015, 22:17

SilviaGold hat geschrieben:Hallo und mal ganz Frank und frei zum Thema :)
....
Hallo Kiroy,
das sehe ich auch so. Nur weil ein Sound nicht zu 100% passt würde ich nicht das gesamte Konzept über den Haufen werfen.

Und das Konzept scheint ja nun mal zu sein, Effekte vor cleanem Amp. Mit einem Mehrkanaler holst Du Dir wieder andere Probleme rein.

Gscheiden Zerrer davor und gut is :mrgreen:

Gruß
Viele Grüße
- Der Schwan -

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Beppo
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Re: "Zu brav" hat er gesagt! "Zu brav"!

Beitrag von Beppo » Dienstag 23. Juni 2015, 22:32

Ich finde auch, dass ein Deluxe Reverb eine gute Basis ist. Kommt halt auf die Sounds an, die man braucht. Wenn die Basis bereits ein solider Crunch ist und für Solis usw. noch mehr Gain draufkommt, dann vielleicht doch wieder nicht. Aber es gibt kaum einen schöneren Clean Sound für Funk und Soul als ein Blackface.

Wenns beim Zerren a weng rotziger sein soll, dann nehme ich die Box of Rock davor. Das wird kein echter Marshall, aber klingt gut!
Wenn´s net brummt is kaputt!

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Re: "Zu brav" hat er gesagt! "Zu brav"!

Beitrag von Deluxeplayer » Dienstag 23. Juni 2015, 22:38

Hi!

Ich persönlich wüsste ja nicht warum man einen anderen Amp als einen DELUXE spielen sollte :kopf_kratz01:

Aber klar - wenn man ihn zu leise spielt, kann er durchaus ein bisschen "brav" sein - das wollte Herr Fender damals so haben ;)

Hier zwei simple Tricks die man mal ausprobieren kann ohne Geld auszugeben.

1. Man zieht die Vorstufenröhre des ungenutzten Kanals.

Die meisten Leute spielen ja gern den Kanal mit Hall + Vibrato - dann kann man die allererste Röhre (V1) ziehen.
Wenn man lieber den ersten Kanal (ohne Hall + Vibrato) spielt, dann zieht man die zweite Röhre.

Dadurch erhöht sich die Verstärkung in der Vorstufe und der Amp verzerrt früher.

2. Die soeben gezogene 12AX7 kann man versuchsweise Phasentreiber (V6 - letzte Vorstufenröhre) einsetzen.

Dadurch erhöht sich noch einmal die Verzerrung des Amps.

Oh, und NOCH ein Tip:

Man kann auch die beiden Kanäle "brücken" - so, wie man das auch bei den alten Marshalls mit 4 Inputs gerne macht.
Beim Deluxe Reverb ist es nicht ganz so einfach/unkompliziert, da die beiden Kanäle "out of phase" sind, aber wenn man ein bisschen schraubt bekommt man auch hier andere/fettere Sounds raus!


LG - vom DELUXEplayer ;)

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Magman
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Re: "Zu brav" hat er gesagt! "Zu brav"!

Beitrag von Magman » Dienstag 23. Juni 2015, 23:35

partscaster hat geschrieben:
Ich persönlich (!) finde, dass die meisten ("klassischen") Röhrenamps ziemlich dünn und charakterlos klingen, wenn sie unterhalb ihres "Sweetspots" betrieben werden. Und da für den Klang der meisten (aller?) Zerrpedal der Grundklang des Amps sehr wichtig ist, sind die Ergebnisse dementsprechend nicht so doll, wenn der Amp schön nicht so richtig lebendig läuft.
Und der Michael bringt es voll auf den Punkt :thumbsup03: Ein DR klingt auch erst so richtig gut und fängt an zu federn wenn er eine gewisse Grundlautstärke hat. Das ist bei den meisten guten Tubeamps so und das macht sie halt auch besonders.

Roland du kannst das mal probieren indem du einen Power Soak an den Amp hängst und dann so ein wenig in den Sättigungsbereich kommst. Mein Ritter hatte das als Modifikation eingebaut und es funktionierte wunderbar. Du brauchst keinen Mehrkanaler. Und wenn doch dann teste einen den man in der Leistung einstellen kann. Vorstufensättigung ist was völlig anderes als Endstufensättigung! Ich zeige dir das gerne mal auf der Session ;)
Bild
STOMPIN' HEAT …we are ready to rock :mosh:

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