Moin,
ich bin mal so frei und krame den Thread nochmal hervor.
Nach Abklingen der "alles ist toll weil viel Geld bezahlt!" Phase, möchte ich hier erneut meinen Senf zum Dual Drive loswerden.....ganz sachlich und unvoreingenommen:
DAS PEDAL IST SUPERDUPER WELTKLASSE!!! 
Nee, mal im Ernst jetzt.
Es ist schon merkwürdig, wie sehr man sich an etwas gewöhnt. Nach ein paar Monaten Benutzung nahm ich halt nur noch ein Zerrpedal wahr, dass gut funktionierte und das tat, was es soll....nicht mehr und nicht weniger. Und genau das scheint wiederum ein Indiz dafür zu sein, wie gut es eigentlich ist.
Nach anfänglichen Fummeleien mit den Jumpern und den Trimmpotis (zu Letzteren komme ich später noch), verrichtet das Pedal zuverlässig seinen Dienst. Bezeichnend fand ich übrigens, dass ich zuletzt sämtliche Jumper so gesetzt hatte, dass keine Beeinflussungen mehr vorlagen. Nix warm, nix Boost. Pedal pur sozusagen. Wenn der Grundsound seit vielen Jahren einfach stimmt, wohl die beste Option. Nun bin ich aber auch ein Typ, der den reinen Grundsound in jedem Zerrgrad erhalten möchte. Für Leute, die bestimmte Färbungen favorisieren, bietet die Jumperei neben den Tonpotis eine ganze Menge Möglichkeiten.
Noch mal zurück zu den Trimmpotis für die Resonanzanpassung:
Ich habe von vielen gelesen, dass sie keine Veränderung bei der Betätigung wahrgenommen haben.
Man muss m.E. die Einstellung bei einer ordentlichen Grundlautstärke des Amps vornehmen. Ausserdem sollte der Amp eine gute Qualität vorweisen und clean eingestellt sein.
Dreht man nun an den Trimmpotis, verschieben sich subtil die Mittenfrequenzen. Schwer zu beschreiben. Ein hin und her Drehen hat eine Art Flangereffekt zur Folge. Die richtige Einstellung ist dann die, die dem Klang des Amps ohne Pedal am nächsten kommt. Hilfreich ist es m.E., das DD vorher auf linear zu jumpern. Wie gesagt, die Wirkung der Anpassung ist aber sehr subtil.
Weiter zur Wirkungsweise des Pedals.
Sein herausragendstes Merkmal ist neben der möglichen, praktisch nicht vorhandenen Grundsound Beeinflussung die Dynamikbandbreite. Was man in die Gitarre reinkloppt, springt unvermittelt aus dem Pedal heraus! Palm Mute Powerchords sind eine wahre Freude. Man könnte die Gitarre regelrecht als Cajon missbrauchen, wenn der Trommler mal unpässlich ist.
Allein die Verzerrung nur mit dem Gitarrenanschlag zu steuern, funktioniert hervorragend und äusserst subtil, von der Steuerung über das Volume Poti ganz zu schweigen.
Zu dem Tonestack des DD vermag ich zu sagen, dass es genau das tut, was es soll und was man erwartet. Eine interaktive, gegenseitige Beeinflussung findet praktisch nicht statt. Für mich sehr angenehm und übersichtlich.
Gewöhnungsprozess:
Meine Wahrnehmung bezüglich der Vorzüge und der Alleinstellungsmerkmale ließ im Laufe der Zeit ziemlich nach. Das Pedal verrichtete klaglos und letztlich völlig unauffällig seinen Dienst. Wie positiv dieser Umstand zu werten ist erfuhr ich letztens, als ich es dann mal mit all meinen anderen Zerrpedalen verglich (von zart Lowgain bis volle Kanne). Nach meinen anfänglichen Zweifeln, ob nicht doch ein verborgener Schatz in meinem Pedalkoffer schlummerte und wachgeküsst werden sollte, stellte ich eindeutig fest, dass das Dual Drive in allen Belangen deutlich die Nase vorn hatte. Das hätte ich in der krassen Form so nicht erwartet!
Der Mensch ist doch ein sehr vergessliches Gewohnheitstier. Sich hin und wieder neu zu eichen, kann doch sehr nützlich sein und zeigt einem auf, ob man noch in der richtigen Spur ist.
Das gilt übrigens in allen Lebenslagen gleichsam.
Oha, jetzt habe ich mich in Rage geschrieben! Eigentlich sollte es nur ein kleiner "After Honeymoon" Nachtrag werden!
Andererseits ist es für mich das DD wert, näher unter die Lupe genommen zu werden. Für den Ein oder Anderen ist es vielleicht hilfreich.
für die Geduld!
Da hast du wohl wirklich den Zerrer deines Lebens gefunden 
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