Der Kompressor Thread

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Magman
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Der Kompressor Thread

Beitrag von Magman » Mittwoch 28. Dezember 2016, 09:21

Hier gehts nicht um den Kompressor im Motor, obwohl der auch sehr geil ist :mrgreen: Nein, hier geht es um Kompression im Sound, bzw diesen zu verstehen, damit zu arbeiten, oder arbeiten zu lassen, oder eben auch nicht :)

Wer von euch nutzt einen Kompressor und warum? Oder umgekehrt, wer von euch mag keinen Kompressor und warum nicht? Klar, es kommt schon sehr auf den Stil an den man bevorzugt und natürlich auch auf das komplette Equipment. Es gibt Amps, die schon so sehr komprimieren, das man eigentlich keinen Kompressor mehr benötigt. Aber es gibt Sounds und Songs, die man ganz ohne Kompressor eigentlich gar nicht richtig spielen kann > Country, oder Gilmour Sounds z.B.
Der 'redeschwallige Olli' hat einen sehr schönes Tutorial hochgeladen und erklärt das eigentlich schon sehr gut. Er redet auch kurz mal von wegen fettem Sound, was ich ja auch sehr gerne tue, weil ich das für mich sehr wichtig finde. Hier macht der Kompressor genau das, was das Ohr gerne mag, er fügt dem Ton Bässe und Tiefmitten hinzu - das was vorher noch dünn und mager geklungen hat wird nun etwas fetter. Dabei spielt es keine Rolle, ob nun clean, oder dirty.

Das oft so lästige Pumpen eines Kompressors :? Genau das mochte ich noch nie und das taten für mich sehr viele Kompressor Pedale. Aber es gibt auch einige, die das nicht so sehr auffällig tun und mehr wie ein Sustainer arbeiten wie zB der Okko Coca Comp, der gute Diamond Comp und seine 1:1 Kopien, wie der Mooer Yellow Comp und Fender der Micro Comp. Ich nutze derzeit den kleinen grünen Fender und hab grade gestern wieder ein wenig damit experimentiert. Vor, oder hinter einem Fuzz oder Overdrive kann das ne richtige Bank sein. Carlos Santana hat so schon seinen ganz speziellen Sound kreiert. Im Cleankanal eine Amps kann das eine Bank sein, aber eben auch im Leadkanal. Eigentlich bräuchte man da aber schon wieder zwei Kompressoren, wenn man nicht leichte Kompromisse eingeht bei den Einstellungen. Wie macht ihr das? Lasst uns hier mal ein wenig diskutieren darüber.


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uwich
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Re: Der Kompressor Thread

Beitrag von uwich » Mittwoch 28. Dezember 2016, 09:29

Ich habe keinen Kompressor und hatte nie einen, da meine ideale Soundvorstellung genau das Gegenteil von Kompression ist: Lautstärkedynamik. Mit einem Kompressor habe ich weniger Dynamik in den Händen bzw. in den Fingern.
Spiele ich stark verzerrt, ist keine oder kaum Dynamik mehr durch die Kompression des Amps da. Da braucht man dann das Gegenteil vom Kompressor --> ein Volumepedal bzw. einen (evtl. Negativ-)Booster.
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FretNoize
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Re: Der Kompressor Thread

Beitrag von FretNoize » Mittwoch 28. Dezember 2016, 09:45

Ich liebe meinen Empress Kompressor. Im Gegensatz zu vielen anderen hat er die Möglichkeit, das unkomprimierte Signal dem komprimierten hinzuzufügen. Damit kann man die Spritzigkeit des Originaltons wiederherstellen, aber die leisen Passagen unterfüttern. Bisher ist mir noch kein Anwendungsfall untergekommen, bei dem er nicht funktioniert hat, ob vor dem Amp oder im Loop. Man braucht aber ein wenig Kompressorwissen, um Attack, Release und Ratio einstellen zu können. Durch die Lichtorgel auf dem Gerät weiß man auch jederzeit, was er macht. Man kann sogar einen EQ in die Detektorlogik einbinden, sodaß er z.B. Bässe weniger komprimiert - das hab ich allerdings noch nie gebraucht. Drei einstellbare Ratios per Schalter. Bei mir läuft er auf 18V. Ich bin sehr begeistert von Empress allgemein (hab noch deren Parametrischen EQ), und dieser Kompressor ist seit langer Zeit eine Konstante auf meinem Pedalboard. Ultimative Alltagswaffe. Das einzige, was ich mir noch daran wünschen würde, ist ein EQ, um manchmal wieder etwas Höhen hinzuzufügen, so wie es z.B. der kleine grüne von Fender hat.

Aber bei Crunch oder high gain nutze ich eigentlich nie einen zusätzlichen Kompressor, nur bei Clean.

Vor dem Bass hab ich manchmal einen Markbass Compressore, einen Röhrenkompressor. Der braucht aber mehr Fingerspitzengefühl beim Einstellen, von daher verwende ich sehr oft den UAD Faichild 660 beim Aufnehmen, der "fettet" besser ;) Der Empress sitzt fest auf meinem Gitarrenboard, von daher hab ich ihn noch nie für Bass verwendet, würde aber sicher auch funktionieren.
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tommy
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Re: Der Kompressor Thread

Beitrag von tommy » Mittwoch 28. Dezember 2016, 09:52

Mir geht es genau wie Uwe. Für mich ist gerade das Spiel mit der Dynamik inspirierend.
Allerdings finde ich ein Kompressorpedal als reinen Effekt manchmal interessant. Für langes Sustain oder Anschlagknack. Meine Frau benutzt für ihren Bass ein solches Pedal genau nur für diesen Effekt. Es heisst auch Boss Sustainer oder so ähnlich. Das Gute an diesem Gerät ist das Poti "Sustain". Dreht man es auf, gibt es halt mehr Sustain und aus die Maus. Schön einfach!
Mit den typischen Kompressoreistellungen wie Attack, Threshold, Ratio, Irgendwas kommen wir einfach nicht klar. Das hat Boss wohl auch gemerkt! :mrgreen:


Ach ja, das hier ist es:


https://www.thomann.de/de/boss_cs3_comp ... tainer.htm


Knack und Sustain....fertig! Es verändert übrigens bei moderater Einstellung kein bisschen den Ton.
LG, Tommy


Esst mehr Obst!

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Re: Der Kompressor Thread

Beitrag von telly45 » Mittwoch 28. Dezember 2016, 09:59

Ich nutze ja auch seit einiger Zeit den OKKO Coca Comp. Allerdings nur mit minimalen Einstellungen. Das liegt vmtl. daran, dass ich meine Amps alle so einstelle, dass sie schon von sich aus genügend Kompression liefern, also niemals ultraclean. Von daher glaube ich für mich, dass ich eher keinen Kompressor brauche. Mir gefallen die eigentlich am besten, wenn der Amp so richtig clean ist für diese funky Sachen. Aber wie gesagt, sowas spiele ich nicht und von daher teile ich auch eher Uwes Meinung, dass mir ein zusätzlich zu meinen Ampeinstellungen verwendeter Kompressor zuviel Dynamik klaut.
Gruß Rainer

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Batz Benzer
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Re: Der Kompressor Thread

Beitrag von Batz Benzer » Mittwoch 28. Dezember 2016, 10:13

Moin,

ich besitze zwei Kompressoren für zwei unterschiedliche Jobs:

Soll man ihn NICHT hören könnne, ist Barbers Soul Press mein Favorit, da er parallel komprimiert, das Kompressor-Signal also dem Original beigemischt wird. So ist Pumpen kein Problem, auch agiert er klanglich neutral. Tolle Sache!

Möchte ich den Kompressor als Klangeffekt wie bei RHCP "Under the bridge" nutzen, kommt der MXR Super Comp zum Zuge; hat einen herrlichen Eigenklang!

Generell bin ich aber eher der Kein Kompressor-Typ. :smoke01:

Liebe Grüße,

Batz.
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

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Motörheiko
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Re: Der Kompressor Thread

Beitrag von Motörheiko » Mittwoch 28. Dezember 2016, 10:19

... ich "lebe" im Livebetrieb gut ohne Kompressor ... sind ein paar Knöpfe und ein Schalter weniger ...
notasis - Oasis Tribute Band

Loki
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Re: Der Kompressor Thread

Beitrag von Loki » Mittwoch 28. Dezember 2016, 10:48

Ich hab auch keinen Kompressor. Noch nie gehabt, noch nie vermisst. Wüsste auch nicht, wo ich den bei meinen geschätzt 90% Fingerpicking einsetzen sollte
Lust ist, wenn ich spiele. Frust ist, wenn ich mich höre

SilviaGold

Re: Der Kompressor Thread

Beitrag von SilviaGold » Mittwoch 28. Dezember 2016, 11:03

Ich benutze für CLEAN gelegentlich einen Saff/ross Kompressor den ich mal nachgebaut habe. Er gefiel mir beim vergleich zum Dynacomp oder Yellowcomp immer besser. Ich spüre irgendwie ein lebendiges Arbeiten.
Ein Dyna färbt ja leider dunkler und neigt auch zum Pumpen...er ist irgendwie behäbiger. Der Yellow ist irgendwie nicht Fisch nicht Fleisch für mich, ja den würde ich wohl auch immer anlassen und ihn kaum bemerken...ich möchte den Comp aber irgendwie spüren :-) .
Denn ich benutze zwischendurch bei Akustikgitarre, Strat oder Tele gerne mal einen Comp, um etwas mehr Schub beim solieren zu haben. Der Attack soll möglichst erhalten bleiben, die Compression nur sehr leicht eingesetzt... aber es soll spürbar sein: Das das Signal etwas hoch gehalten werden um länger Ton (Sustain) zu haben.
Ich habe als Feature einen weiteren Schalter womit ich vorbestimmen/anpassen kann: ob die Dynamik eher bei Bass, Mitten oder Treble ansetzt.
So kann ich dann WENN gewollt gezielt pushen. Damit spiele ich schonmal rum... und bemerke auch wie sich das Spielgefühl ändern kann.
Ein Dry/Wet Mixregler wäre interessant.
Der Boss CS3 interessiert mich auch wegen dem Sustainpoti - aber ich habe die Erfahrung das Bosspedale auch immer etwas Härte mitbringen.
Ein Test dazu und auch eine wirkliche Erfahrung mit dem gelobten Coca Comp stehen noch aus.
Für Funky - Clicks oder um Akustikstrummings - Peaks zu begrenzen finde ich einen Compressor auch interessant.
Es bleibt aber mein FAZIT: COMP muss nicht aber kann :D
LG Andrea

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Diet
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Re: Der Kompressor Thread

Beitrag von Diet » Mittwoch 28. Dezember 2016, 11:38

Moin,

nach der Aufnahme wird alles komprimiert.
Man hört heute auf keiner Aufnahme irgendwo eine unkomprimierte Gitarrenspur, niemalsnich :P
Das macht hörbarer, durchsetzungsfähiger, dicker, besser platzierbar...

Darüber denk ich öfter mal nach, wenn ich wie meistens ohne Kompressor spiele :kopf_kratz01:

Ich benutze gerne mal einen Kompressor i.V. mit der Tele bei cleanen Sounds. Da ist von Haus aus so viel Dynamik da,
da stört der Dynamikverlust mich nicht so. Bei bestimmten Sachen wie z.B. Chicken-Picking Zeugs kann ein Kompressor das Spielen
sehr, fast schon extrem erleichtern. Für mich jedenfalls. Da setz ich gerne einen ein.
Und auch bei so richtig Funk-Clean Rhythm Zeug ist ein Kompressor eigentlich fast schon ein Muss.

Außerdem manchmal auch richtig intensiv als Klangeffekt, dann kann auch das Pumpen mal absolut gewollt sein.
Das aber nur bei Aufnahmen. In unserer Band konnte ich sowas bisher nicht so richtig einsetzten.

Dass ich in der Band so wenig einen Kompressor einsetze liegt auch daran, dass ich fast ausschließlich meine ES spiele.
Würde ich immer mit der Tele loslegen, wäre sicher auch öfter ein Kompressor im Spiel. Da bin ich mir sicher.

Ich glaube, das hängt live auch extrem viel von der Gitarre und auch vom Zerrgrad ab.
Eine Tele oder eine dicke Paula komprimieren sind ja zwei Paar Schuh und cleanen Fender Twin Pling oder dicke Boogiezerre komprimieren ebenso.

Also ich seh das so:
Kompressor is geil wenns passt,
wenn nich, dann nich :D ;)

Ich hab einen alten Guyatone mit vier Reglern und einen MXR Dynacomp.
Der Guyatone rauscht leider etwas, aber ich mag die beiden.
Beim Recording nutze ich alles mögliche an vorhandenen Plugins.

Gruß Diet
Zuletzt geändert von Diet am Mittwoch 28. Dezember 2016, 11:46, insgesamt 2-mal geändert.

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