Multi-FX kontra Einzeleffekte

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M. L. Schwan
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Re: Multi-FX kontra Einzeleffekte

Beitrag von M. L. Schwan » Sonntag 7. Mai 2017, 13:05

Hallo Martin,
hab ich das jetzt richtig verstanden? Du kannst deine drei Edelpedale (199,- + 259,- + 189,-) durch einen Zoom Multieffekt (79,-) ersetzen und hörst keinen Unterschied?
Viele Grüße
- Der Schwan -

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telly45
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Re: Multi-FX kontra Einzeleffekte

Beitrag von telly45 » Sonntag 7. Mai 2017, 13:10

M. L. Schwan hat geschrieben:Hallo Martin,
hab ich das jetzt richtig verstanden? Du kannst deine drei Edelpedale (199,- + 259,- + 189,-) durch einen Zoom Multieffekt (79,-) ersetzen und hörst keinen Unterschied?
Ich denke, dass es v.a. um den Einsatz im Bandkontext und entsprechender Lautstärke geht. Im stillen Kämmerlein mag der Unterschied vielleicht deutlicher ausfallen.
Gruß Rainer

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Magman
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Re: Multi-FX kontra Einzeleffekte

Beitrag von Magman » Sonntag 7. Mai 2017, 14:54

M. L. Schwan hat geschrieben:Hallo Martin,
hab ich das jetzt richtig verstanden? Du kannst deine drei Edelpedale (199,- + 259,- + 189,-) durch einen Zoom Multieffekt (79,-) ersetzen und hörst keinen Unterschied?
So ist es, es ist Tatsache. Ich behaupte von mir, recht gute Ohren zu haben wenn es um Soundfindung geht. Die Zooms sind echt sehr gut was klassische Effekte angeht.

Ich hatte das vor ein paar Jahren schon einmal mitgemacht, damals hatte ich mir (des großen Hypes wegen) ein Strymon Flint gebraucht gekauft. Ich fand es auch echt gut. Ich hab dann deren Sounds recht zeitaufwendig mit dem G1on nachgebaut und nach den Bandproben keinen Unterschied mehr festgestellt. Meinen Bandkollegen gefiel der Federhall des Zooms auch viel besser, weil lange nicht so aufdringlich und auch natürlicher klingend. Also ging es...

Ich denke, ich bin nun wieder einmal so weit. Ich muss aber auch sagen, seitdem ich wieder viel live spiele habe ich auch wieder viel mehr Sinn zur Musik gefunden und dabei festgestellt wie unwichtig dabei eigentlich Gear ist!
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Mintage
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Re: Multi-FX kontra Einzeleffekte

Beitrag von Mintage » Sonntag 7. Mai 2017, 18:50

Moin,

meine Effekte sind in jedweder Situation folgende: Rockett Archer - Okko Diablo -
Baldringer Dualdrive.

Diese gehen in einen Fender-Röhrenamp oder einen JTM45.
Der Bühnenalltag lehrte mich, das Reverb/Delay und Chorus "draußen" nur
dann wahrgenommen werden, wenn sie nervigst eingestellt sind...
( Pink Floyd oder U2-Coverband ausgenommen ! ) !

Der jeweilige Saal/Raum hat bereits "Hall" genug und ein Delay sorgt
für weitere Irritationen ;-)

Nehme ich hingegen etwas auf oder spiele allein zu Hause, dann machen diese
Effekte hingegen Spaß - da sie " hörbar" sind.

Wenn ich jedoch sehe, wie oft die Multis meines Mitgitarristen auf der
Bühne die Grätsche machen, dann bestärkt mich das auch diesbezüglich...!

Grüße
Rainer

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Re: Multi-FX kontra Einzeleffekte

Beitrag von Magman » Sonntag 7. Mai 2017, 19:22

Mintage hat geschrieben:Moin,

meine Effekte sind in jedweder Situation folgende: Rockett Archer - Okko Diablo - Baldringer Dualdrive.
Ich selbst sehe oben genannte Pedale eigentlich nicht wirklich als Effekte Rainer. Die machen ja eigentlich mehr Ampsound ;)
Mintage hat geschrieben: Wenn ich jedoch sehe, wie oft die Multis meines Mitgitarristen auf der Bühne die Grätsche machen, dann bestärkt mich das auch diesbezüglich...!

Grüße
Rainer
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partscaster
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Re: Multi-FX kontra Einzeleffekte

Beitrag von partscaster » Sonntag 7. Mai 2017, 20:41

telly45 hat geschrieben:
Und Multis und Modeler hatte ich einige inklusive eines Grandmeister. Ich war nur am Rumdrehen und Suchen, ob es nicht noch irgendwie besser klingen könnte :irre01:
Da waren aber nicht die Geräte schuld. :mrgreen:

Guitarthunder hat geschrieben: Allerdings möchte ich das in erster Linie vor dem Amp betreiben. Nutzt das jemand hier auch so?
Ja! Ich habe nur die Effekte vor dem Amp genutzt. Die Geschichte mit der 4-Kabel Methode, bei der man dann pro Patch Amp-Vorstufe oder ein Model aus dem POD nimmt, funktioniert zwar, war mir dann aber doch zu komplex für den Live-Betrieb. Da will man ja schon schnell mal den EQ anpassen oder so, was dann Aufwand bedeutet.

Rein vor dem Amp, als Alternative zum Pedal Board, ist die Bedienung dann auch nicht schwieriger als mit Einzelpedalen.

Grüße
Michael

Duke

Re: Multi-FX kontra Einzeleffekte

Beitrag von Duke » Sonntag 7. Mai 2017, 21:08

Finde grds. beides gut, hängt halt vom Kontext ab.
Bei der Qualität der Effekte bin ich allerdings anscheinend extrem sensibel.

Grundsätzlich komm ich mit einem Vox- oder vintage Marshall + Echoplex-Style-Delay bestens klar. Zerrer sind halt sehr nett, muss aber nicht zwingend sein, wenn man den Amp schön in die Sättigung fahren kann und mit dem Volumenpoti arbeiten kann (im Sinn, dass der Amp das hergibt).
Mehr braucht man eigentlich nicht, aber, geht es immer nur ums "brauchen". Einige Dinge sind halt einfach nett und machen Spaß...

Das Ax8 als mein primäres Multieffekt ist halt super kompakt, funktioniert im Trio auch super direkt in die PA. Macht vor dem Amp eine super Figur. Klasse zum Recorden etc.
Lege mir bei den Effekten ein paar Sache zurecht, wie Hall, Surfhall, verschiedene Delays (immer auf Tape-Basis), Diverse Treffer (Fuzz-Face, Timmie, TS-Varianten etc.) Tremolo, Rotary, Phaser, Wah, Compressor und manchmal auch etwas Chorus.
Ist der Kram einmal eingestellt, verwende ich ihn, dass wars.
Wenn ich nicht direkt in die PA gehe, nutze ich es übrigens immer vor dem Amp.

Je mehr Instrumente zusammenkommen, umso mehr kann, sollte man IMO den Effektanteil reduzieren.

Ob Dinge funktionieren kann man aus meiner Erfahrung übrigens immer nur dann sagen, wenn Drums und insbesondere Becken dabei sind. Ansonsten bleibt es eher theoretisch. :kopf_kratz01:

Sobald Gitarrenspeaker im Spiel sind, würde ich nach meiner Erfahrung immer den Modeller einpacken und auch zum klassischen Besteck greifen. :lol:

Finde immer wieder interessant, wie die Zoom-Dinger bewertet werden. Jeder nimmt da sicherlich anders war.
Für mich haben die nicht funktioniert.
Meine gar nicht primär den Sound, den fand ich o. k., aber mehr halt auch nicht, sondern das Spielgefühl, kam und komme ich nicht mit klar...

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uwich
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Re: Multi-FX kontra Einzeleffekte

Beitrag von uwich » Sonntag 7. Mai 2017, 22:16

Ich glaube, der Unterschied liegt nicht in der Technik sondern viel mehr in der Erfahrung der Anwender. Bis man einen Modulationseffekt wirklich nutzen kann, muss man viele Dutzend Stunden damit gespielt haben und alle Parameterschrauben kennen. Ein Delay, ein Tremolo, ein Chorus, einen Flanger, ein AutoWah usw. Das sind praktisch alles kleine Einzelinstrumente im Setup und man benötigt einige Jahre Erfahrung, bis man damit umgehen kann im Zusammenspiel mit Pickup, Anschlagstechnik usw.

Man lernt den Einzeleffekt am Besten, wenn man auch ein einzelnes Effektgerät benutzt. Hat man die Erfahrung und kann mit allen Effekten umgehen, dann kann man auch einen Multi-Fx benutzen und weiß, wie man seine Sounds programmiert.

Aus meiner Sicht passiert aber meist genau das Gegenteil: die Anfänger kaufen die Dinger mit 2342523 Parametern und haben schnell keine Lust mehr und die Erfahrenen bauen sich ein Brett mit 10 Einzeltretern. Aus meiner Sicht sollte ein Anfänger mit einer Gitarre mit einem 2-Kanaler-Amp mit Hall anfangen. Wenn er genau weiß, wie er alle denkbaren Sounds aus dem Setup herausholt (nur mit Anschlagstechnik, Volume- und Toneregler, Pickupwahl, Soundeinstellungen am Amp), dann darf er den ersten Modulationseffekt benutzen und 1 Jahr damit üben. Nach einem Jahr den zweiten usw. Dann wird auch was draus.
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Magman
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Re: Multi-FX kontra Einzeleffekte

Beitrag von Magman » Sonntag 7. Mai 2017, 22:35

Duke hat geschrieben: Finde immer wieder interessant, wie die Zoom-Dinger bewertet werden. Jeder nimmt da sicherlich anders war.
Für mich haben die nicht funktioniert.
Meine gar nicht primär den Sound, den fand ich o. k., aber mehr halt auch nicht, sondern das Spielgefühl, kam und komme ich nicht mit klar...
Komisch Uwe, bin ich doch selbst jemand, der sehr stark vom Feel abhängig ist. Was sich nicht entsprechend anfühlt lasse ich links liegen! Ich denke wohl, es liegt am Amp, ich hatte nämlich auch schon Amps wo ich nicht zufrieden war zusammen mit den Multis. Das wa zB der Egnater Rebel und auch der Tubemeister 18. Schwierige Amps in Sachen Effekte. Der Retro Channel RR1 zB liebte die Zooms genauso. Da hatte ich auch nen irre guten RockSound, der sich super anfasste und 1a aufs Spiel reagierte. So ist es jetzt mit dem SM60.

Um so mehr freue ich mich darauf, mein Set mal zu einer Session mitzubringen. Dort könnt ihr/ du ja auch gerne mal selbst testen. Meine Pedale behalte ich mal noch.
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Re: Multi-FX kontra Einzeleffekte

Beitrag von Magman » Sonntag 7. Mai 2017, 22:54

uwich hat geschrieben:....sehr viel Wahres
Gut auf den Punkt gebracht Uwe :thumbsup03: ich erwähnte ja, das ich schon einigen Leute zu ihren Wunschsounds geholfen habe, weil sie mich um Rat fragten. Und ja, meist waren sie einfach nur überfordert, klammerten sich letztendlich an Werkpresets, die meist den Leuten im Laden zeigen sollen was alles so drinsteckt. Und das ist oft viel zu viel des Guten, macht dann zuhause mehr kaputt als gut.
Es hilft zB sehr, wenn man "analog" denkt. Also erst mal alles ausschaltet, dann mit etwas Hall beginnt, dann mit ein wenig Echo würzt usw. Jürgen Rath zeigte mir mal wie man zB mit 2-3 verschiedenen Delays zum Ziel kommt. Hall störte da nur. Oder wie man zB die Delays mit Hall ausklingen lässt, oder man Gitarren breiter im Sound macht. Da kann man sehr geile Sounds rausholen, wenn man es kann. Zuviel Hall zusammen mit Delay holt dich meist ganz weit nach hinten mit der Gitarre. Da kannst du noch so laut aufdrehen. Immerwieder interessant bei Sessions, da löscht man sich regelrecht aus im Effektbrei. Immerhin will man dort ja auch zeigen was man alles hat. Manch einer lässt sich helfen, andere schauen grimmig, wollen es ganz genau so und fertig. Tja :P

Treffen in der Band 2 Gitarren aufeinander wird's eh interessant. Da muss man völlig anders tweaken!
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