Zerrer / Booster - die soundmäßig differenzieren

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Duke

Zerrer / Booster - die soundmäßig differenzieren

Beitrag von Duke » Samstag 30. Mai 2020, 12:36

Tach zusammen,

vor dem Hintergrund Recording hab ich mich in den letzten Monaten mal wieder intensiver mit dem Thema Pedale beschäftigt.

Es ging also nicht um die Frage, "Was ist das One-and-only-Pedal" sondern, welche Pedale erweitern die Soundpalette. Es geht also nicht um die "Schweizer-Taschenmesser", sondern um die Charakterköpfe.

Für mich waren und sind die Pedale, die dass können relevant. Als Amps sind Vox, Fender Tweed / Blackface und die Marshall-Palette von JTM - JCM800 am Start.

Und, klar, man kann die meisten Pedal so einstellen, dass sie weitestgehend gleich tönen. Klingt dann aber meist auch eintönig und bringt das Potenzial nicht wirklich rüber.

Die Pedale, die bei mir hängen geblieben sind:

a) Baldringer Dualdrive - mehr Marshall geht es nicht.
b) SoT bzw. KoT - auch rockig, kann Sachen die der DD definitiv nicht kann und vice versa, außerdem ein sehr geiler Booster
c) Chandler Germanium Booster - lässt beim klassischen 60-ties-Sound keine Fragen offen, funktioniert vor allen Amps
d) Simble - Cremiger aber doch sehr dynamischer Zerrer, IMO unfasslich gut
e) Vertex Steel Stringer - Dumble-Clean, zumindest für meinen Geschmack. Sehr fein für Clean-Soli
f) Vemuran Jan Ray - eigentlich nur bestellt, um ihn nach dem Test zurückzusicken. Bleibt, macht süchtig. Eines der Pedale, dass man anschaltet und sich beim nächsten mal auf die Uhr schauen fragt, wo jetzt die letzt Stunde geblieben ist. ;-) Klingt wie ein aufgedrehter, sehr guter Fender, aber realisierbar bei jeder Lautstärke.
g) Carcosas Fuzz - kann alle Fuzz-Sounds, die ich so brauche (wenn ich sie denn mal brauche)
h) Maxon TS-9 - macht immer genau das, was es soll. Nutze ihn aber immer nur klassisch, also Zerre 0, Treble/Volume 7 - voll
edit: i) Rocket Archer (silber) - ultimativ geiler Booster (Drive auf 0), zusammen mit dem TS-9 und auch alleine, echt eine Macht. Hatte auch mal diese "Kupfer-ähnliche da" - die differenzieren IMO untereinander nicht wirklich.

Was sind so eure Pedale, die soundmäßig differenzieren?
Zuletzt geändert von Duke am Samstag 6. Juni 2020, 13:58, insgesamt 1-mal geändert.

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Magman
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Re: Zerrer / Booster - die soundmäßig differenzieren

Beitrag von Magman » Samstag 30. Mai 2020, 13:14

Interessant Uwe :thumbs:

Da ich gerade eine ganze Armada von Pedalen testete vor meinem Amp halte ich mich nun ganz klein und bescheiden:

Fulltone OCD V1.3 - das für mich beste Overdrive Pedal aller Zeiten, egal ob nun als Boost, oder als Marshall-voiced Pedal. Egal vor welchem Amp, es funzte immer. Lässt sich außerdem wunderbar stacken.

Mad Professor Twimble Simble - eine Dumble ODS Simulation plus Predrive der alles bietet was ich mir so vorstelle. Im Verbund mit dem OCD eine regelrechte Macht!

Dr.No Kafuzz - dank Micky habe ich damit genau den Fuzzsound gefunden den ich immer wollte, ihn aber nie gefunden habe. Tolles Pedal!

Das war’s dann auch schon :prost:
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Re: Zerrer / Booster - die soundmäßig differenzieren

Beitrag von Diet » Samstag 30. Mai 2020, 14:08

Moin,

den Baldringer Dual Drive benutze ich, wenn ich in der Band mal Röhrenamps nutze.
Funktioniert für mich auch bestens vorm Deluxe Reverb. Ich erinnere mich, dass Mintage kürzlich hier schrieb, dass die
Kombination gar nicht geht. Das kann ich nicht nachvollziehen, für mich klappt das bestens.
Für mich klingt das Pedal aber auch nicht nach Marshall, sondern neutral. Er klingt immer so, wie der Amp, der dahinter ist.
Ist also eher Taschenmesser für mich.

Speziell mit dem Bluesbreaker/JTM45 Combo hab ich gerne meinen BSM Rangemaster am Start. Da dreh ich den Normal Kanal
des Combos dann fast ganz auf, booste das mit dem Treble Booster und dreh das mit meinem Weber Mass Power Soak auf
erträgliche Lautstärke. Das ist für mich subjektiv "der" Marshallsound.

Für Fuzz hab ich ein Durham Crazy Horse und ein Guitarsystems Fuzz Tool. Damit geht für mich alles, was ich in Sachen
Fuzz brauche. Besonders das Durham macht echt Spaß, weil es auch richtig kaputt klingen kann.

Für weichere, artige, nette "dumbelige" Sachen hab ich ein altes Fulltone Full Drive II. Alle "Dumble" Pedale, die ich hatte konnten
das letztendlich auch nicht besser und gingen irgendwann weg.

Eine Box of Rock hab ich noch als "Marshall" Pedal. Auch noch einen alten Ibanez TS9 aus den Achtzigern z.B.
Aber ich benutze eigentlich nur die oben genannten wirklich. (Wenn ich denn überhaupt noch mal Pedale benutze)

Gruß Diet

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Re: Zerrer / Booster - die soundmäßig differenzieren

Beitrag von Wizard » Samstag 30. Mai 2020, 16:11

Magman hat geschrieben:
Samstag 30. Mai 2020, 13:14


Fulltone OCD V1.3
Hier ist ein guter Überblick von allen OCD Versionen: https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... VHSS-kLiZi
Gruß Peter

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Re: Zerrer / Booster - die soundmäßig differenzieren

Beitrag von Magman » Samstag 30. Mai 2020, 16:18

Wizard hat geschrieben:
Samstag 30. Mai 2020, 16:11
Magman hat geschrieben:
Samstag 30. Mai 2020, 13:14


Fulltone OCD V1.3
Hier ist ein guter Überblick von allen OCD Versionen: https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... VHSS-kLiZi
Vielen Dank Peter, den Link kannte ich noch nicht :prost:
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Re: Zerrer / Booster - die soundmäßig differenzieren

Beitrag von uwich » Samstag 30. Mai 2020, 17:01

Benutze jetzt ja nur noch selten Pedale, habe dieses aber viele Jahre getan und immer noch etliche Overdrive und Distortions im Schrank. Favoriten sind seit Jahren:

-Timmy Overdrive für weichen Crunch
-OCD für Rock als Allzweckwaffe
(Timmy und OCD zusammen für das Rockbrett oder Soloboost, wenn vorher eines der anderen beiden alleine an war)
-Brunetti Mercury Box für "singende" Sounds à la Santana
Musikarbeiter

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Re: Zerrer / Booster - die soundmäßig differenzieren

Beitrag von Wizard » Samstag 30. Mai 2020, 17:52

Ich war bisher immer der Meinung, dass der OCD am besten alleine kann (bei mir ein always-on-TS 808 mit kaum Gain davor).

Eben hab ich mal das Bluesbreaker II Pedal davorgeschaltet aufgrund seines doch eher dunkleren Tons, was man vom OCD ja nicht behaupten kann. Und genau diese Combi (inclusive TS) schenkt mir einen weiteren geilen Sound! :mosh:
Gruß Peter

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Re: Zerrer / Booster - die soundmäßig differenzieren

Beitrag von Duke » Sonntag 31. Mai 2020, 10:26

@DIet: Interessant, dass du fast keine Pedale nutzt. :lol:
Die, die du da am Start hast sind aber schon sehr nett.
Gefühlt ist der Baldringer von der Gainstruktur für mich immer marshallesk. Ist sehr transparent und lässt den Amp durchklingen, klar. Hat aber in der Standardeinstellung immer die Marshall-Gene. Meiner hat auch ein Fender-Voicing. Finde ich auch gut, im Vergleich lande ich dann aber immer eher bei den Dumble-gevoiceten Pedalen.
Muss mir den Kanal mal wieder auf Standard umstellen lassen. :kopf_kratz01:

Die Box of Rock hatte ich vor Jahren mal gegen den Dualdrive verglichen. Der Dualdrive konnte damals die Sounds einfach nachbauen, klang dann für mich aber immer irgendwie besser und fühlte sich vor allem besser an.
Wäre jetzt für mich nicht ausreichend differenzierend, wie letztlich alle MiaB-Pedale, sowas hängt aber neben dem Sound aber auch immer von der Art zu spielen ab, darf man nicht unterschätzen.

Die Einschätzung Dualdrive in Kombination mit einem Fender Deluxe Reverb teile ich komplett - klingt hammermäßig.

@Uwich: Der Timmy soll ja ähnlich wie der Vemuram sein. Alles was ich bisher gehört habe ist echt traumhaft. IMO sehr stark differenzierend. Besser kann man diese Art von Sound nicht umsetzen.

Grundsätzlich wäre der OCD für mich ein Pedal für Live. Klingt immer richtig gut.
Bin an der Baustelle hier mit Archer gestacked mit dem TS glücklich, wenn wenn es pleximäßig Rocken soll.
Gegen Baldringer und King of Tone differenziert der OCD mir persönlich nicht genug, geht also zurück.

Was mich wundert ist, dass Echoplex-artige Booster und Distortion-Pedale á la Rat noch nicht genannt wurden.
Für mich sind jetzt beide eher nix (wobei ich so eine alte Ratte schon gerne hätte).

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MonacoFranke
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Re: Zerrer / Booster - die soundmäßig differenzieren

Beitrag von MonacoFranke » Montag 15. Juni 2020, 10:08

Was ich erstaunlich finde ist die Wiederauferstehung des Nobels ODR-1. Als ich in den 90er Jahren in den Livebandbetrieb eingestiegen bin, war das Nobels eher so ein Billigpedal aus Deutschland. Ich wäre damals nie auf die Idee gekommen, eines zu kaufen.

Damals habe ich Verzerrung ausschließlich über den (Mehrkanal-)Verstärker erzeugt und das Signal für Solos mit einem TC Electronic geboostet. Mit zeitlichem Abstand und nach erheblichen Zukäufen von Verzerren (ich mag sie gar nicht alle auflisten, aber auch echt Hochpreisige wie Analogman und Klon) ist mir heute wieder der Nobels begegnet. Er soll ja seinen eigenen Charakter besonders in der Kombination Strat mit Tweed/BF-Amp entfalten. Hat(te) den jemand von Euch und kann dazu etwas sagen?
Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.

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Re: Zerrer / Booster - die soundmäßig differenzieren

Beitrag von Batz Benzer » Montag 15. Juni 2020, 10:14

Hier!

Ich hatte den und kann bestätigen, dass er seinen eigenen Klang hat, der mir immer zu unnatürlich und verbogen erschien, weshalb ich das Ding auch nicht mehr habe. ;)

Lieben Gruß,

Batz.
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- George Martin

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