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Koch Jupiter 45

Verfasst: Dienstag 30. Juni 2015, 21:13
von BruderM
Tag zusammen,
nach einigen Wochen Erfahrung möchte ich hier kurz meinen neuen Meisterkoch vorstellen.
Ein 2-kanaliger Hybridamp mit 2 AX7-Röhren und 12-Zoll-LS.
Das Gerät hat meinen TM18 abgelöst, zu dem ich 2 Jahre lang eine Art Hassliebe bezüglich der Ämpzerre entwickelt habe, obwohl mit das Grundkonzept sehr gefallen hat. Der Jupiter ist vom Grundkonzept und den Features ähnlich, 2Kanäle mit Boost, RecordingOut, Kombo, für mich passt das.
Der Koch holt seine Röhrenkomponente im Ton ja aus den AX7, ähnlich dem Konzept der alten H&K-Attax, die ich einige Jahre gespielt habe. Ich hatte auch die CreamMachine mit der gleichen Röhrenbestückung und bis neulich ein Tonelab LE, bei welchem ich auch meine, den Röhrentyp aus der Zerre rausgehört zu haben, wenn man den TUBE-Regler heftig reingedreht hat.
Beim Koch ist das anders, der klingt irgendwie erwachsener. Beide Kanäle erlauben, so etwas wie Vor- und Endstufe getrennt zu regeln, der Master heisst hier "Dimmer".
Mit Strat gehts im CleanKanal fenderartig bis zu einem leichten Crunch. Das tönt in meinen ohren allerdings besser als bei den H&K-Amps, die ich hatte, wo bei weit aufgedrehtem Clean die Zerre irgendwie angestrengt und unorganischer gewirkt hat. Kommt hier besser und wenn man den 2ten Volumeregler ("master") reindreht, ergibt sich wirklich so eine Art hintergründiger Endstufenzerre, das wirkt ja auch bei Röhrenamps irgendwie anders als eine aufgerissene Vorstufe. Sehr schön.
Der Zerrkanal legt da nochmal eine Schüppe drauf, maximaler Zerrgrad bis ClassicRock, würde ich sagen, für alles darüber hinaus dann nochmal ein fussschaltbarer Boost, den ich sehr praxisgerecht abgestimmt höre (beim TM war der zwar durchsetzungsstark aber tonal eher mau). Wunderbar, um zum Riff das Solo zu spielen.
Natürlich ist ein 12-Zoll-Combo nichts für Metaller, obwohl Koch dafür ein Schwestermodell "Startrooper" hat - warum die diesen schönen Amps so bescheuerte Namen geben, versteh ich nicht.

Zerrkanäle sind tonal immer Geschmackssache, wo der Markt hunderte Verzerrerpedale aushält, kann ein Verstärker nicht allen gefallen, die Tendenz ist Marshallig, würde ich sagen, in jedem Fall aber ERWACHSEN und damit ernstzunehmen. Aus meiner Sicht kann man damit prima arbeiten, mir gefällt die tonale Abstimmung sehr gut. Definitiv kene Alibiröhre, sondern vollwertiges Sounddesign; ich vermute, daß wesentliche Anteile aus der Transistorschaltung kommen.

Was sonst? Die Optik mit weissen Potis auf grünem Tolex finde ich schick, die Idee mit den verschieden grossen Potiknöpfen macht die Einstellung supergut erkennbar, warum macht das eigentlich sonst keiner? die Klangregelung ist praxisgerecht, aber nicht aufregend, den DigiHall finde ich gut.
:thumbs:
Anteil am erwachsenen Klang hat das relativ grosszügig bemessene Gehäuse und der SICA-Speaker. Kommt sehr souverän und angenehm unaufgeregt, da braucht die Klangregelung nur noch feinabstimmen.
Nur so leicht und kompakt wie KOCH die Kiste bewirbt, ist das Ganze so nicht mehr so ganz, man hat schon eine Menge Kiste zu schleppen.

Gar keine Nachteile?
Leichtes Netzbrummen zeigt an, daß der Koch eingeschaltet ist; schade, das können meine anderen Kisten im Regelfall nahezu geräuschlos (ich bin da allerdigs sensibel, im Proberaum ist das unerheblich). Dazu noch frequenzkorrigierter leinAut und alles ist Prima. Der Jupiter kann aber auch ohne mit einem enigermassen zivilisierten Trommler locker mithalten, das müssten 45 Röhrenwatt sein...... :lol: .

Fazit:
Zu unrecht ein Nischendasein,
Prima praxistaugliches Design,
Tonal voll auf der Höhe, gute Verarbeitung, bezahlbarer Preis.
Ausprobieren

LG
Marc :banana02:

PS: ich habe keinerlei geschäftliche Beziehungen zu Händlern oder Herstellern

Re: Koch Jupiter 45

Verfasst: Montag 17. Oktober 2022, 15:16
von kunstetter
Gerade gefunden und ausgebuddelt, weil immer latentes Interesse an der Lösung besteht.

Wie wirksam ist denn der "Dimmer"? Das ist ja kein Standard-Mastervolumen, sondern wirklich eine Leistungsreduzierung, Oder?
Wenn ja, wie leise ungefähr kann der Jupp denn noch "gut" klingen?

TyKai

Re: Koch Jupiter 45

Verfasst: Montag 17. Oktober 2022, 15:48
von Schnabelrock
BruderM hat geschrieben:
Dienstag 30. Juni 2015, 21:13
Natürlich ist ein 12-Zoll-Combo nichts für Metaller, obwohl Koch dafür ein Schwestermodell "Startrooper" hat - warum die diesen schönen Amps so bescheuerte Namen geben, versteh ich nicht.
Ja hallo, das sind doch tolle Namen. Anderswo heißt sowas "JPT112-45R". Das ist mal Kacke.

Re: Koch Jupiter 45

Verfasst: Montag 17. Oktober 2022, 16:33
von Batz Benzer
Sag das mal C3PO oder R2D2! :D

Re: Koch Jupiter 45

Verfasst: Montag 17. Oktober 2022, 18:29
von BruderM
kunstetter hat geschrieben:
Montag 17. Oktober 2022, 15:16
Gerade gefunden und ausgebuddelt, weil immer latentes Interesse an der Lösung besteht.

Wie wirksam ist denn der "Dimmer"? Das ist ja kein Standard-Mastervolumen, sondern wirklich eine Leistungsreduzierung, Oder?
Wenn ja, wie leise ungefähr kann der Jupp denn noch "gut" klingen?

TyKai
Hallo TyKai,
der Dimmer ist kein Attenuator oder so was, das Ding hat ja auch nur 2 ECC83, da kommen so keine Watts zusammen.
Die sind aber scheinbar so verschaltet, daß die eine für Vorstufenzerre zuständig ist, die andere für Endstufenartiges. Und das ist auch beides getrennt regelbar. Vorstufe regelt so, wie mans kennt bis klassische (Hard-)rockgefilde und Endstufenzerre ist ja eher wie eine Grundierung und macht hintergründiges Fauchen.......
Wenn man eh Gähn auf die 12 will, ist das weitgehend egal, man kann aber eine cleane oder ein bisschen angeschmauchte Vorstufe mit einer heiseren Endstufenzerre verbinden, das kann schön sein und zwar bei jeder Lautstärke.

Gruß
Marc (dem die neue KingsX-Scheibe sehr gut gefällt......:)