Amplitube 4, erster Eindruck

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NoiseZone
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Amplitube 4, erster Eindruck

Beitrag von NoiseZone » Dienstag 10. November 2015, 12:50

Hallo Spielkinder ;)

In diesem Review stelle ich euch IK Multimedias neues Amplitude 4 vor.

Ik-Multimedia schreibt dazu selber:
AmpliTube 4 is a guitar and bass tone studio for Mac/PC that works as a standalone application and as a plug-in for your favorite DAW.

Nunja, das mit dem Tone Studio lassen wir mal dahin gestellt, Amplitube ist ein virtuelles Gitarre und Bass Modelling Instrument plugin, welches auch ohne DAW (Cubase/Logic etc.) mit eurem PC/Mac funktioniert.

Ich beschäftige mich schon längere Zeit mit virtuellen/digitalen Verstärkern, war aber nie wirklich davon überzeugt.
Als Revalver 4 (Peavey) raus kam änderte sich das allerdings schlagartig.
Die digitale Abbildung/Simulation von Ampklassikern/Boxen/Mikros werden ja immer besser, was mitunter auch an den heutzutage Leistungsstarken und immer schneller werdenden Computer/Prozessoren liegt. (siehe Kemper, AXEfx etc.)
Womit wir auch gleich beim wichtigsten Punkt angelangt sind.

Wer eine solches Plugin vernünftig nutzen will braucht ein anständiges Audio-Interface mit Hi-Z Instrumenteneingang.
Diese Onboard PC Soundblasterdinger sind schlichtweg ungeeignet.

In meinem Fall nutze ich ein älteres Macbook Pro (2009) mit 2,53 Ghz Dual Core und als Interface ein Apogee One for Mac (1. Version).
Amplitube 4 läuft hierbei recht stabil bei eingestelltem 64 Buffer mit einer Latenz von etwa 6ms.
Das reicht für ein bis zwei Ampmodelle gleichzeitig + ein paar Effekten (zum Vergleich, Revalver 4 braucht hier wesentlich mehr Ressourcen).
Für komplexere Setups mit mehreren Effekten schraubt man (wie bei mir) den Samplebuffer besser nach oben, 128 Buffer mit einer Latenz von etwa 9ms.
Leute mit moderneren Quad Core Systemen brauchen sich hier keine Gedanken zu machen, Amplitube läuft bei niedrigem Buffer nahezu Latenzfrei.
(Getestet mit Intel i7 Quad Core 4Ghz).

Amplitube 4:

Als erste große Neuigkeit schauen wir uns den neuen Ultra Tuner mal an:

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Dieser entpuppt sich als sehr genau, schon beängstigend ultra genau, laut Ik Multimedia eine Genauigkeit von 0,01 cent.
Es zeichnete sich gleich heraus dass meine Klampfe in der Oktavreinheit nachgestellt werden musste.:o

AMPS:

Es gibt natürlich auch "neue" Ampmodelle.

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Neben den neuen JCM 800 / JCM 900 und obigen Silver Jubilee gibt es auch noch einen neuen Plexi (Marshall Major 200) und einen JMP-1 Preamp:

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Einige Ampmodelle gabs auch schon in Amplitube 3, bzw. sind noch vorhanden. Auch die Boogie´s (siehe weiter unten) gab/gibt es schon.
Im Netz kurieren Gerüchte es handelt sich hierbei nur um ein Grafikupdate, dem ist definitiv nicht so, die neuen Amps klingen anders und mMn auch besser.
Da ich alle Amps habe, kann ich die auch untereinander vergleichen ;)

Die neuen Boogie´s schauen nicht nur schöner aus, man kann einige auch um drehen und weitere Einstellungen vornehmen:

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Speaker and Cabs:

Ein weiteres Highlight ist die Speakersimulation:

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Wirkt übersichtlicher und aufgeräumter. Man kann selbstverständlich wieder sämtliche Einstellungen vornehmen, verschiedene Boxentypen, verschiedene Mikrofone, den Raum anpassen, die Overheads in der Breite verschieben usw. usw. usw.
Hierbei kann man schonmal die Zeit vergessen und Stunden verbringen ohne überhaupt irgendwas aufgenommen zu haben...

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Lautsprecher:

Ihr werdet es kaum glauben, aber man kann hier tatsächlich verschiedene Speaker per Mausklick tauschen und untereinander kombinieren:

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Neben den üblichen verdächtigen Celestions sind auch ein paar Alnicos, Jensens, Weber Silver, EV12 und ein paar Exoten dabei.

Der Rest:

Es gibt natürlich noch mehr, Stompboxes, Effekte, Routinemöglichkeiten, Looper, 8 Track-Recorder etc.
Natürlich auch sehr gut klingende Bassamps, Basscabs Basseffekte, was hier aber leider den Rahmen sprengen würde.

Klang:

Ich finde die neuen Amps sind sehr gelungen, Soundtechnisch gibt es da nichts zu meckern.
Das Spielgefühl ist natürlich anders als wenn man direkt vor einem echten Amp steht und die direkte Rückmeldung bekommt.
Gewöhnungssache ;)

Soundfiles gibt es (noch) nicht, habe allerdings ein Live-Video gemacht in dem man die obigen Amps (und auch ein paar andere) hören und sogar sehen kann :)

[youtube]http://youtu.be/HSIb9mXZ4Ms[/youtube]

In dem Video handelt es sich um Werkspresets, um das volle Potential solcher Plugins ausschöpfen zu können muss man einige Zeit und Geduld einbringen um persönlich perfekte Presets zu erstellen.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.

Da Bass auch gut rüber kommt, hier mal ein paar Bassamps:

[youtube]http://youtu.be/FyunpYrnyTs[/youtube]
Zuletzt geändert von NoiseZone am Dienstag 17. November 2015, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Amplitube 4, erster Eindruck

Beitrag von Batz Benzer » Dienstag 10. November 2015, 13:08

Feine Sache; danke fürs Review!!! :thumbsup03:

Besten Gruß,

Batz.
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Re: Amplitube 4, erster Eindruck

Beitrag von FretNoize » Dienstag 10. November 2015, 13:32

Cool, ich mag ja mein Axe-Fx, aber die GUI hier ist 1000mal besser. Hat IK Multimedia immer noch diesen blöden Authentifizierungsmechanismus? Nervt mich jedesmal bei einer Neuinstallation, wenn ich alle Uralt-Plugins beim ersten benutzen umständlich neu authentifizieren muß. Ich verwende sie deswegen nicht mehr, aber wenn man mal ein altes Projekt lädt...
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Re: Amplitube 4, erster Eindruck

Beitrag von NoiseZone » Dienstag 10. November 2015, 13:55

Ja, leider, ist aber bei Revalver ähnlich umständlich.

Neu aufsetzen musste ich noch nicht, falls ja habe ich ein Time Machine Backup ;)

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Re: Amplitube 4, erster Eindruck

Beitrag von tommy » Dienstag 10. November 2015, 15:40

Moin,

danke für das Review!

Was mich ja brennend interessieren würde:

Inwieweit sind die Erkenntnisse, die man bei den Amp---Cabinet---Speaker---Mikrofonierungs---(etc.) Variationen in der DAW erlangt, anwendbar auf identische Variationen im Equipment Echtbetrieb? Das wäre doch der Hammer, um Endloskäufe von bspw. Speakern bei der Bestückung von Cabinets oder ewig dauernde Mikrofonierungsorgien etc. zu vermeiden bzw. zu vereinfachen!
Eine Vorplanungsmöglichkeit, um im Echtbetrieb ruckzuck zum Ziel zu kommen.
LG, Tommy


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Re: Amplitube 4, erster Eindruck

Beitrag von bluesation » Dienstag 10. November 2015, 15:45

Ich hatte die 4er mal getestet und wieder runtergeworfen. Installiert ist noch eine üppig ausgestattete 3er Version. Die Neuerungen waren mir nicht bedeutsam genug. DAW hab ich schon. Gut 5 neue Marshall Modelle, da ich aber auch GR, TH2, Podfarm und Revalver4 hier habe, hat es damit keinen Mangel. Einzig das neue CabRoom Modul hat mich interessiert, aber ich glaube das ist ein Zeitrauber. Außerdem, wenn gut werden soll nutze ich das BigBox Set von redwirez.

Blöd ist nach wie vor unter Windows, dass man das Ding nur als Administrator installieren kann. Ich habe meine DAW und all den Kram aber als extra Benutzer installiert. Ferner sollte man eh nur als Admin arbeiten, wenn es unbedingt notwendig ist. Beim Amplitube 3 habe ich es mit viel List geschafft, es auch als Nicht-Admin zum laufen zu bringen. Den Aufwand wollte ich mir nicht nochmal antun.

Bemerkenswert finde ich, dass die V4 nur noch als 64 bit Variante angeboten wird. Ist mir sonst bei Neuerscheinungen noch nicht aufgefallen.
Gruß Tom

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Re: Amplitube 4, erster Eindruck

Beitrag von NoiseZone » Dienstag 10. November 2015, 16:21

tommy hat geschrieben:Moin,

danke für das Review!

Was mich ja brennend interessieren würde:

Inwieweit sind die Erkenntnisse, die man bei den Amp---Cabinet---Speaker---Mikrofonierungs---(etc.) Variationen in der DAW erlangt, anwendbar auf identische Variationen im Equipment Echtbetrieb? Das wäre doch der Hammer, um Endloskäufe von bspw. Speakern bei der Bestückung von Cabinets oder ewig dauernde Mikrofonierungsorgien etc. zu vermeiden bzw. zu vereinfachen!
Eine Vorplanungsmöglichkeit, um im Echtbetrieb ruckzuck zum Ziel zu kommen.

Ähm jein...

Also man hört schon deutlich den Unterschied von, meinetwegen Greenback zu V30 Speaker, ob das übertragbar ist, keine Ahnung, hängen zuviel Faktoren von ab, Signalverarbeitung, welcher Amp Pate stand usw.
Speakerkombinationen kann man aber schon ganz gut testen.

Man kann aber, falls vorhanden, mit dem Preamp Out (oder Send bei seriellem FX-Loop) vom eigenen Amp in den Computer gehen, und das Preampsignal, was nackt ohne Endstufe und Lautsprecher furchtbar klingt, durch die Speakersim von Amplitube laufen lassen.
Man sollte halt den internen Amp von Amplitube abschalten.
Das geht ganz gut, bin ich gerade dabei zu testen ;)

Allerdings geht das auch mit allen anderen Guitar Plugins.

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Re: Amplitube 4, erster Eindruck

Beitrag von NoiseZone » Dienstag 10. November 2015, 16:26

bluesation hat geschrieben:Ich hatte die 4er mal getestet und wieder runtergeworfen. Installiert ist noch eine üppig ausgestattete 3er Version. Die Neuerungen waren mir nicht bedeutsam genug. DAW hab ich schon. Gut 5 neue Marshall Modelle, da ich aber auch GR, TH2, Podfarm und Revalver4 hier habe, hat es damit keinen Mangel. Einzig das neue CabRoom Modul hat mich interessiert, aber ich glaube das ist ein Zeitrauber. Außerdem, wenn gut werden soll nutze ich das BigBox Set von redwirez.
Ja, das 3er ist auch alleine schon üppig ausgestattet, Rev4 klingt ja auch hervorragend, dank redwirez Speakersim (glaub das irgendwo mal gelesen zu haben)

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Re: Amplitube 4, erster Eindruck

Beitrag von partscaster » Dienstag 10. November 2015, 17:29

Danke für deine Eindrücke!! :thumbsup03:

Sehe ich das richtig, dass es keinen Demo-Mode für die neuen Amps etc. gibt? Oder bin ich nur zu blöd die zu finden?

Grüße
Michael

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Re: Amplitube 4, erster Eindruck

Beitrag von NoiseZone » Dienstag 10. November 2015, 17:33

Glaube doch, unter dem Buy Button steht was von Download, evtl. kann man das ein paar Tage testen.

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