Peavey 6505 Mini Head

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Magman
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Peavey 6505 Mini Head

Beitrag von Magman » Samstag 14. November 2015, 19:39

Es kommt sehr oft vor das ich Amps teste, aber es kommt extrem selten vor das ich einen Peavey teste. Das liegt nicht daran das ich diese Fa nicht mag, es liegt vielmehr daran das die Amps nicht meine Soundvorstellungen haben und ich sie auch optisch nicht all zu schön finde.
Der brandneue Peavey 6505 MH stand dann allerdings heute bei mir zum großen Test. Mein Kumpel hat ihn sich gekauft und war begeistert wie klassisch er doch klingt. Das machte mich schon ein wenig neugierig da ich weiß das er einen guten Geschmack hat und nicht gleich in Euphorie verfällt.

Als ich ihn auspackte und auf meine Box stellte dachte ich an nix anderes als an Mäddel, denn so ist nun halt mal die Optik. Das Head ist handlich und mit 8 Kilo auch schön leicht. Die Ausstattung ist hervorragend für einen Tubeamp in dieser Preisklasse. 650 Öcken kostet das Mini Head derzeit beim großen T.
Was ich interessant fand waren die 20 Watt welche sich noch auf 5 und 1 Watt drosseln lassen. Einen Minuspunkt gab es allerdings bereits ohne das ich ihn einschaltete. Die Regler samt Beschriftung sind extrem schlecht abzulesen, da hat Peavey keine gute Wahl getroffen! Selbst aus 1 Meter sieht man so gut wie nix mehr. Und es gibt einiges zu regeln an dem Amp, da ist nüscht mit einmal einstellen und gut ist....

Der Amp hat 3 Kanäle, Clean, Crunch und Lead. Man kann also getrost auf Verzerrer aller Art verzichten.

Ich habe den Amp an meine 112er TT Box mit Celestion Century angeschlossen und hatte sie geschlossen genutzt. Ist ja ne Flexback.

Was soll ich sagen, diese Kiste rockt wie die Sau, hat Gain ohne Ende, kann süß und brav, oder böse klingen, kann klassischen Rock bedienen und abgehn wie ein Zäpfchen im Leadkanal. Klasse ist, das man den Amp bereits im Cleankanal schon richtig übersteuern kann. Die Klangreglung greift sehr gut und mit Resonance und Presence findet man egal mit welcher Klampfe und Box immer einen guten Sound. Resonance ist vor allem interessant wenn man etwas leiser spielt, das ergibt je weiter man nach rechts regelt mehr Fülle und Breite. Sehr schön!
Der Amp klingt in allen drei Leistungsstufen gut. Der simulierte Ausgang klingt gut, ist allerdings etwas höhenbedämpft. Ist aber in meinen Ohren nicht sooo schlimm. Schiebt man halt aus dem Mischer ein paar Höhen rein und gut ist.
Mit dem PreGain Regler lässt sich die Übersteuerung einstellen. Der PreGain Regler für Clean und Rhythm macht zwischen 6 und 7 einen zu großen Sprung. Das gefiel mir nicht so gut, das hätte man mit einem anderen Potiwert vielleicht besser hinbekommen.

Er verträgt sich sehr gut mit Pedalen aller Art davor. Der 6505 besitzt einen sehr schönen digitalen Hall. Richtig klasse und nie aufdringlich. Auch hier haben die Peavey Menschen eine sehr gute Wahl getroffen. Das ich mal mit einem eingebauten Hall zufrieden bin soll schon was heißen :mrgreen:

Also wer ein flexibles Head für Bluesrock, klassischen Rock bis Mäddel sucht wird mit dem Mini Head sehr gut bedient. Mit der Strat und Tele kann man auch problemlos Soul und Funk spielen. Für jazziges ist der Amp eher weniger geeignet. Extrem positiv überrascht war ich als ich meine Casino Coupé darüber spielte. Ich habe diese P90 Gitarre noch nicht so schön singen gehört. Phantastische Kombination!

Wer die Gelegenheit hat sollte den Amp mal anspielen, macht sehr viel Spaß und bietet auch sehr viel für die Knete. Toller Amp für zuhause und für die Session.

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Re: Peavey 6505 Mini Head

Beitrag von Batz Benzer » Samstag 14. November 2015, 19:47

Ich hatte seinerzeit mal den 5150 und halte diesen bis dato für einen der besten Rockamps überhaupt; der 6505 interessiert mich daher schon länger: Vielen Dank für Deinen Bericht! :smoke01:
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Re: Peavey 6505 Mini Head

Beitrag von 75Deluxe » Samstag 14. November 2015, 22:11

Interessant!
Ich hatte schon etliche Peaveys, obwohl mir die Optik (außer beim Classic 50, den ich sehr lange gespielt habe) auch nicht so zusagt. Aber bei mir waren das immer Amps, mit denen ich sofort gut zurecht kam und mich wohlgefühlt habe!
Obwohl ich ja aktuell völlig GAS-frei bin, ist es doch gut zu wissen, dass es da noch einen 3Kanaler gibt, der mir gefallen könnte.
Eigenbau-Strat, Gibson Les Paul DeLuxe, Rickenbacker 660/12, Egnater Rebel 30 Combo, Sigma Hummingbird Custom, Rickenbacker 4003 S Bass, Maruszczyk Jake 4+Bass, Fender Deluxe-8 Lapsteel, Duesenberg Pomona Lapsteel, ...

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Re: Peavey 6505 Mini Head

Beitrag von FretNoize » Sonntag 15. November 2015, 10:00

Der interessiert mich auch schon eine Weile. Danke für's GAS ;)
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Magman
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Re: Peavey 6505 Mini Head

Beitrag von Magman » Sonntag 15. November 2015, 13:04

Mein Kumpel leiht mir den Amp mal für ne Probe aus. Da wird sich dann zeigen wie gut er sich durchsetzt. Prinzipiell würde mir ja fast schon der Cleankanal ausreichen. In Verbindung mit dem Bright Switch wird der Sound mit Strat oder Tele um einiges dreckiger und man kann via Gitarrenvolumepoti von fast klingelclean bis SRV Bluesbrett regeln. Mit dem MojoMojo dabei ist das ein Sound zum niederknien geil. Stellt euch einfach mal den Topboost Schalter an einem Atze30 vor. Das ganze dann noch zwei Spuren geiler 8-)

Aber der Rhythm Kanal hat es faustdick in sich und ist mMn der absolute Favorit in diesem Amp. Da deckst du wirklich alles an Topsounds des klassischen Rock ab. Man spielt sofort bekannte Licks und Riffs aus dieser Sparte. Rainer teste diesen Amp nie an, hörst du! ;) ;)
In diesem Kanal fühlte sich meine Coupé pudelpudelwohl. Hättet ihr hören müssen, das kann man nicht beschreiben. Einfach nur SAUGEIL! Aber auch die mit PAF bestückte Gibson LPJ klingt dort richtig fett.

Wie klingt er im Vergleich zu dem artverwandten TM18. Beide Amps haben ja EL84 Tubes. Ich hab gerade einen hier bei dem ich die Röhren tauschte. Ganz ehrlich? Bis auf den ultradynamischen Cleankanal der den TM18 auszeichnet klingt der Peavey viel viel mehr nach bekannten Rocksounds. Der 6505 MH hat die Nase da sehr deutlich vorn, ist wesentlich flexibler, kommt besser mit verschiedenen Gitarrentypen und Pedalen zurecht und zickt nicht rum.
Der Peavey kommt mit T.S.I., das ist eine Abkürzung für Tube Status Indication, die den Betriebszustand der beiden EL 84 Endstufenröhren anzeigt und diese auch überwacht. Arbeitet also ähnlich bei das TSC-Protection-System von H&K. Er hat eine üppigere Ausstattung, einen hervorragend klingenden Hall, leuchtet aber nicht so schön blau :mrgreen:

Ach ja, wir hatten auch über das Design gesprochen und man könnte das Head schon ein wenig "entschärfen". Das böse schwarze Gitter wird z.B. durch ein farbiges Tolex-Board (oder auch Stoff) überdeckt und auch die Poti Knöpfe werden gegen schönere und besser ablesbare ausgetauscht. Vielleicht gibt es auch noch eine neue Faceplate von TT. Verrückt gell :irre01: :mrgreen:
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Re: Peavey 6505 Mini Head

Beitrag von Manuel » Montag 16. November 2015, 09:34

Hallo Martin,

danke für den ausführlichen Bericht. Peavey-Amps sind m.M.n. generell unteschätzt.
Ich bin jetzt seit einigen Jahren mit dem alten Peavey Valveking VK100 Top sehr zufrieden.
Auch der Clean-Kanal klingt wirklich sehr gut und geht schwer in die Fender-Richtung.

Die Dinger gehen zur Zeit gebraucht für 200 - 250 Euro über den Tisch. Sollte ich einen neuen Amp brauchen,
würde ich den sofort wieder kaufen. Aber bis jetzt hatte ich mit der Zuverlässigkeit kaum Probleme.
Einmal musste ein Röhrensockel nachgelötet werden, das wars auch schon ...
Grusz,

Manuel

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Ich mag E-Gitarren, Röhrenverstärker und Effektgeräte, Hauptsache nicht zu teuer ... ;)

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Re: Peavey 6505 Mini Head

Beitrag von FretNoize » Montag 16. November 2015, 13:02

Weil ich mit dem Budda ein Problem in der Hinsicht hatte, bin ich ein gebranntes Kind in Bezug auf Amps mit einem geteilten EQ für 2 Kanäle. Nachdem Du so begeistert warst, nehme ich an, das ist kein Problem für Dich, Martin?
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Re: Peavey 6505 Mini Head

Beitrag von Magman » Montag 16. November 2015, 13:52

FretNoize hat geschrieben:Weil ich mit dem Budda ein Problem in der Hinsicht hatte, bin ich ein gebranntes Kind in Bezug auf Amps mit einem geteilten EQ für 2 Kanäle. Nachdem Du so begeistert warst, nehme ich an, das ist kein Problem für Dich, Martin?
Holger ich hatte keinen Footswitch angeschlossen und mir nur pro Kanal passende Sounds ausgesucht. Allerdings hatte ich den EQ nur einmal eingestellt und je nach Gitarre dann Presence und Resonance nachgeregelt. Dabei stand TMB auch ziemlich neutral. Der Brigthswitch greift auch nur im Clean und Rhythm Kanal. Dort kann man ihn auch gut gebrauchen mit Strat oder Tele.
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Re: Peavey 6505 Mini Head

Beitrag von FretNoize » Mittwoch 25. November 2015, 11:51

Magman hat geschrieben:Mein Kumpel leiht mir den Amp mal für ne Probe aus. Da wird sich dann zeigen wie gut er sich durchsetzt.
Und? Schon geprobt?
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Re: Peavey 6505 Mini Head

Beitrag von Magman » Mittwoch 25. November 2015, 13:03

FretNoize hat geschrieben:
Magman hat geschrieben:Mein Kumpel leiht mir den Amp mal für ne Probe aus. Da wird sich dann zeigen wie gut er sich durchsetzt.
Und? Schon geprobt?
Nein noch nicht. Derzeit zwei Kranke in der Band :(
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