Line6 Helix

Besprechungen von getestetem Gitarren-Equipment
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Magman
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Re: Line6 Helix

Beitrag von Magman » Donnerstag 28. Januar 2016, 21:04

Wir sind echt'n geiler Laden hier :lol02:
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STOMPIN' HEAT …we are ready to rock :mosh:

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Dreamrider
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Re: Line6 Helix

Beitrag von Dreamrider » Donnerstag 28. Januar 2016, 22:15

Ingolf hat geschrieben:Back to Kemper, Uli.
Ich hab nie verstanden, warum du den verkauft hast.
Zuviele Möglichkeiten?
Mach es wie ich.
Ich spiele einen ganzen Gig mit genau zwei Profiles plus den jeweiligen Songs angepassten Effekten.
Einmal pro Quartal höre ich mal neue Profiles durch. Das macht auch Spaß, hält mich aber nicht vom Gitarrespielen ab.
Vielleicht mal kurz zurück zum eigentlichen Gegenstand dieses Threads, der sich ja im weiteren Sinne auch irgendwo mit "Modelling oder nicht" beschäftigt. Zumindest lese ich das so raus... :geek: Ein paar wohl- bis unüberlegte Gedanken dazu, von mir mal schnell ins Board gehackt.

Ich hatte neben meinem (Cubase Pro 8 eigenem) Guitar Rig bislang zwei Line 6 Produkte als Modelling-Theater in meinem Studio. Am meisten setzte ich den viele Jahre alten Floor Pod Plus ein den ich dann im vergangenen Frühjahr gegen einen Firehawk FX eintauschte.

Die erste große Enttäuschung beim Firehawk: Obgleich zwischen beiden Geräten 4-5 Jahre Entwicklungszeit lagen, klang er nicht besser, im Gegenteil. Auch die Effektsektion war schwachbrüstig und die ganze Bedienung, trotz Blauzahn und Tablette S, nicht nur durch das verzögerte Ansprechen der Bluetooth-Übertragung unbefriedigend. Auch im Netz gabs für den Firehawk auch kaum brauchbare Sounds. Selber stundenlang schrauben bis irgendwas Brauchbares rauskam, war mir bei diesem mittelmäßigen Gerät aus beruflichen Gründen zu teuer.

Nun war noch der Helix im Fokus bzw. am Horizont, der aber, soweit ich das damals im Preview nachvollziehen konnte, trotz des 3-4 fachen Preises keine leichtere Bedienung versprach. Und ich war sowieso noch genervt vom Firehawk.

Somit hatte ich im Sommer letzten Jahres mit "Modellern" (Kemper war mir noch kein Begriff) erstmal fertig und bestellte mir einen Mesa Boogie Mk V:25. Ich hatte ihn schon angetestet und er gefiel mir, aufgrund der einfachen Bedienung, der schnuckligen Größe und des guten Grundsounds. Er klang halt so richtig nach Mesa und Röhre, auch bei halber Lautstärke. (Ein Super-Teil, nach wie vor :!: ). Auch die Möglichkeit der Speakersimulation und der damit verbundenen schönen Anschlussmöglichkeit direkt ans Pult klangen vielversprechend. Zudem war das für mich irgendwie ein "back to the roots feeling" das dieser kleine Amp ausstrahlte.

Am Tag, als der Mk V:25 dann in Berlin beim Händler meines Vertrauens ankam, sagte mir ein guter Bekannter der dort arbeitet, er könne nicht verstehen, dass ich soviel Geld für diesen Amp ausgeben würde. Es gäbe da eine Alternative, die mich sicher umhauen würde. Der Gitarrist aus seiner eigenen Heavy Metall Band (!) hätte diese Alternative vor einem halben Jahr gekauft und anschließend seinen großen Mesa Boogie MK V verkauft. :shock: :shock: :shock: ??!!

Anschließend machten er mit mir einen Blind-Hörtest (schönes Wort ;) ) mit den Sounds der drei besten Amps, die dort herumstanden (Marshall / Hughes & Kettner und dem Mesa), gegen einen Kemper mit den gleichen Sounds, sozusagen frisch profiled.

Ich muss schon allein von Berufs wegen meinen Ohren trauen, doch nach dieser Vorführung traute ich ihnen dann nicht mehr. Ich hörte nämlich irgendwie keinen Unterschied. Der Kemper war allerdings bei dieser kleinen Vorführung nicht etwa über eine klangverfärbene Marshall oder "Sonstwasbox" (wie z.B. bei den Vorführungen von denen Martin erzählt hat) sondern über eine "neutrale" Aktivbox namens RCF 4 Pro angeschlossen. Es haute mich völlig um: Der Profiler gab die Sounds nicht unterscheidbar von den soeben profilten Amps wieder. Auch die Ansprache bei der Gitarre war dieselbe. Das konnte nicht sein, und durfte es eigentlich auch nicht: dann könnte ja jeder.... und in Zukunft... und überhaupt... :boing01:

Ich stornierte kurz entschlossen den Mesa und erwarb stattdessen den Kemper. Aber am Anfang wollte ich viel zu viel mit und von dem Teil. Ich war fasziniert von den hunderten brauchbarer Amp-Profile, die es für den Kemper im Netz und vor allem auch ab Werk gab und gibt. Man will sie gleich alle laden und möglichst noch gleichzeitig an einem Abend mit allen Gitarren spielen. (Leider hat der Kemper ja nur 2000 Speicherplätze 8-) ) Ich, jedenfalls, war bald ziemlich gestresst, den ich hatte mich in einer Art "Soundjungle" verirrt. Bald dachte ich: wie schön war es doch damals, 1975, im Jugendfreitzeitheim "Haus der Mitte": den Marshall angeworfen, auf den Big Muff und das Cry Baby gedrückt, und ab gings. :banana03:

Anstatt allerdings den Kemper wieder zu veräußern, fing ich nach dieser geschilderten Sturm- und Drangphase und der Beschäftigung mit den kempereigenen Beieinflussungsmöglichkeiten dann nochmal von vorn an. Ich landete schließlich bei 20 oder weniger Konfigurationen, die dem persönlichen Stress und Chaos ein nachhaltiges Ende setzten. Diese Konfigurationen gingen auf vier oder fünf Amp- und Boxenkombinationen zurück. Den Rest variierte ich innerhalb dieser Konfigurationen selbst. Zum Beispiel: meine fast ausschließlich genutzten Clean Sounds sind ein AC30 (1962), ein Fender Vibrolux 1967 und ein Mesa Rectifier, die ich dann in Sache FX, Gain oder Eq leicht auf meinen jeweiligen Geschmack/ die jeweilige Gitarre zuschneide. Als Bassounds für meinen Thunderbird Bass habe ich genau 2 Lieblingssounds: Einen Ampeg und einen 59er Fender Bassmann.

(Schluss mit der "Kempange", sonst verweist mich jemand von der Spielleitung hier gleich wieder in den verwaisten Kemperthread :mrgreen: )

Deshalb lieber schnell zu meinem persönlichen Fazit:

Amps, gleich welcher Couleur, stehen und fallen mit ihrer Bedienbarkeit. Da können sie so viele Möglichkeiten und Effekte ein- und angebaut gebaut haben, wie sie wollen. Fast alle "herkömmlichen " Röhrenamps haben diese übersichtliche Bedienbarkeit. Viele neue Amps, und darunter auch auffallend viele "Modeller", haben sie nicht mehr. Das stört einge völlig zu Recht (Ich lese auch lieber Bücher als PDFs). Als Mensch, der ständig mit Studioequipment und dem ganzen virtuellen Studiokram an Outboardeffekten zu tun hat, geht man allerdings irgendwie anders an die neuen Amps ran.

Ein guter Gitarrenamp, inklusive Box, steht und fällt natürlich darüber hinaus auch mit dem ganz persönlichen Feeling, das er bei einem auslöst. Es muss unter die Haut gehen. Ich, als jahrelanger Amateur-DXer, dachte beim Profiler sofort an meine geliebten alten KW-Weltempfänger vom Schlage eines Lowe oder Grundig Satellit, und mir wurde warm ums Herz. (Anderen wird schlecht, wenn sie sowas sehen). Aber ich kann auch jeden verstehen, der schon immer von einem Marshall-Turm oder einem historischen VOX AC30 geträumt hatte, ihn nun endlich besitzt, beziehungsweise schon jahrelang dieser Konfiguration als seiner Traumkombi vertraut, und dabei -bis das die Röhre uns scheidet- bleibt. Es ist doch schön, dass manche Menschen 2000 Euro für einen modernen Einkanaler-Röhrenamp, andere aber auch die gleiche "Mary" für einen Modelling Amp mit unzähligen Möglichkeiten ausgeben und trotzdem richtig glücklich damit werden.

Insofern tragen die Axe, Helixe und Kemperixe dieser Welt dazu bei unser Leben bunter (und insbesondere im Studio einfacher) zu gestalten. So schön bunt, wie es erstklassige Verstärker wie Marshall, Hiwatt, Stramp (Peter Strüvens kleiner Schreihals von 1973), Twin Reverb und AC30 schon immer getan haben. Nur der Dynacord-Kofferverstärker von meinem Schulkumpel Micha in der 6. Klasse, den ihm seine Eltern bei Hertie zum 12. Geburtstag gekauft hatten, klang immer richtig schei... :tuete01:

Wie langweilig wäre es wenn wir alle mit derselben Gitarre, über die selbe Kiste, die gleichen Griffe und Soli spielen würden. Über was sollte man dann in einem solchen Forum reden? Vielleicht über Beziehungs-Kisten? Ich weiß nicht so recht... :undwech:

Obwohl, ein schöner Amp kann auch eine richtig schöne Beziehungskiste sein, bzw. werden! :smoke01:

Abendliche Grüße ans Forum :prost:
Sven
Zuletzt geändert von Dreamrider am Freitag 29. Januar 2016, 01:47, insgesamt 6-mal geändert.
"Singe, wem Gesang gegeben, wer's nicht kann, soll einen heben"... Heinz Erhardt

SilviaGold

Re: Line6 Helix

Beitrag von SilviaGold » Donnerstag 28. Januar 2016, 22:46

Bin zurück. Nur noch kurz angemerkt: ja der gute Wizard hat recht! :D

So back to Topic.

Wenn ich DEIN Kemper hör Erlebnis gehabt hätte - wär ich auch überzeugt.
Gut es käme auch noch das Spielgefühl dazu, was mir ja gefallen muss.

Leider - ich habe eine Vorführung über JBL PA Boxen gehört, ihn damals "auf schnell" einmal per Kopfhörer gehört, Videos geschaut, Test gelesen, konnte mich der bisher nicht überzeugen. So wie auch kein Line6 Krempel, Mustang und Vox. Immer waren die Dinger mit so einem Eigenklang behaftet zudem auch mit etwas Latenz und weniger Dynamik.

Das jemand aber - wenn er so etwas gekonnt einsetzt, viele Vorteile nutzen kann und sich alles mit kompletter Band oder nach fertiger Songproduktion spitze Sounds und gute Musik damit machen kann- das kann ich wiederum nicht abstreiten. Ich denke es ist sowieso immer: DAS was man musikalisch daraus macht - was viel wichtiger ist als der Sound.

Ich streube mich zugegebenermaßen auch immernoch sehr, nach meinen bisherigen Erfahrungen. Vieleicht möchte ich eben jetzt auch nur erstmal die Wirklichkeit erleben und keine Simulation. So das ich später dann, davon gesättigt... mal nochmal auf Digitalsimulation umsteige.

Das sind so meine paar Cents dazu. :)
Zuletzt geändert von SilviaGold am Donnerstag 28. Januar 2016, 23:17, insgesamt 3-mal geändert.

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Wizard
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Re: Line6 Helix

Beitrag von Wizard » Donnerstag 28. Januar 2016, 22:56

Dreamrider hat geschrieben: Obwohl, ein schöner Amp kann auch eine richtig schöne Beziehungskiste sein, bzw. werden! :smoke01:
Womit du recht hast. Mein Fender Twin Reverb begleitet mich bald 20 Jahre - ist zwar nicht mein Hauptamp, aber nett isser :bb:

PS: Danke für deinen umfangreichen Artikel. Du schreibst interessante Sachen, jetzt generell auf deine Beiträge bezogen :thumbsup03:
Gruß Peter

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tommy
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Re: Line6 Helix

Beitrag von tommy » Freitag 29. Januar 2016, 07:08

Wizard hat geschrieben:
PS: Danke für deinen umfangreichen Artikel. Du schreibst interessante Sachen, jetzt generell auf deine Beiträge bezogen :thumbsup03:

...SCHDÜMMT!

:danke:
LG, Tommy


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Re: Line6 Helix

Beitrag von telly45 » Freitag 29. Januar 2016, 07:50

Auch von mir :danke: für den interessanten Beitrag. Ich bin ebenfalls zurück bei wenigen Knöpfe, weil ich damit am besten zurecht komme und mich nun wieder aufs Spielen konzentriere und nicht auf die Frage ob in der Kiste (Mustang, Grandmeister U.a.) doch noch irgendein besserer Sound versteckt ist. Jetzt gibts nur noch Bass, Treble und Volume, 15 Röhrensatz und gut isses :thumbsup02:
Gruß Rainer

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muelrich
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Re: Line6 Helix

Beitrag von muelrich » Freitag 29. Januar 2016, 08:58

SilviaGold hat geschrieben: Auch wohl keine Wöfin im Schafspelz
Wölfin im Schafspelz? Wie jetzt? AfD-Anhänger ? S.C.N.R.

Hier in Westkasachstan sagt man oft: meinst Du das jetzt politisch oder sexuell?
Punkt 1 haben wir oben abgehakt, kommen wir zu ..... :muahaha:

*Ironiemodus = off* *Bürostress fortsetzen = on*

partscaster
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Re: Line6 Helix

Beitrag von partscaster » Freitag 29. Januar 2016, 09:00

muelrich hat geschrieben:
SilviaGold hat geschrieben: Auch wohl keine Wöfin im Schafspelz
Wölfin im Schafspelz? Wie jetzt? AfD-Anhänger ? S.C.N.R.

Hier in Westkasachstan sagt man oft: meinst Du das jetzt politisch oder sexuell?
Punkt 1 haben wir oben abgehakt, kommen wir zu ..... :muahaha:

*Ironiemodus = off* *Bürostress fortsetzen = on*
Andrea ist hier vollkommen unpolitisch unterwegs, es kann also nur... :undwech:

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muelrich
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Re: Line6 Helix

Beitrag von muelrich » Freitag 29. Januar 2016, 09:12

Sven: danke für den langen Beitrag. Genau so habe ich meine Kemper Zeit auch gesehen und heute weiß ich auch nicht mehr so genau, warum ich den verkauft habe !

Nochmal kurz zurück zu meinem Anliegen: ich spiele Akustik, E-Gitarre und Bass und brauche dafür eine Lösung.

Wenn mein Helix wieder geht, sieht es momentan so aus, dass ich den Bass über ein TECH VT dlx ins Pult, die Akustikgitarre über einen Fishman Platiunum Pro (plus 3 tc toneprintpedale) und die E-Gitarre über den Koch (plus Stressbrett) spielen werde . Das klingt alles fein, ist mir für diesen Zweck aber echt zuviel Geraffel.

Entweder gehts zurück zum Kemper. (wobei ich in den anderen Projekten, wo ich nur E-Gitarre spiele, doch die Koch-Lösung bevorzuge). Oder ich kaufe mir für kleinen Geld wieder den ME-80. Das sind zwar alles nur Brot-und Butter-Sounds. Damit war ich aber (Preis-Leistungs-Verhältnis) zufrieden. Kleiner Aufwand, akzeptabler Sound. Gut ist.

"Akzeptable" Sounds kann der Helix auch. In der Preisklasse erwarte ich mehr !

Und falls ich irgendwen abgeschreckt haben sollte: ICH bin zu faul (und oder zu blöd), aus dem Teil geile Sounds rauszukriegen. Das heißt nicht, dass das grundsätzlich nicht geht !
Der Marco Wendel von blueamps.de z.B., der ja normalerweise Kemper spielt, hat nach längerem Schrauben aus dem Helix auch Lösungen rausbekommen. Dem sein (rheinischer Genetiv) Akustikgitarren-Preset benutzt aber auch zB drei Kompressoren. Das ist mir alles zu tricky.

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Dreamrider
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Re: Line6 Helix

Beitrag von Dreamrider » Freitag 29. Januar 2016, 10:13

muelrich hat geschrieben:Sven: danke für den langen Beitrag. Genau so habe ich meine Kemper Zeit auch gesehen und heute weiß ich auch nicht mehr so genau, warum ich den verkauft habe !

Nochmal kurz zurück zu meinem Anliegen: ich spiele Akustik, E-Gitarre und Bass und brauche dafür eine Lösung.
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Hallo Muelrich (ich kenne leider nur Deinen Nickname oder ist er das nicht?),

meine persönliche Lösung wäre folgende: E-Gitarre und Bass über einen Kemper (oder einen anderen Amp Deiner Wahl). Die Akustik-Gitarre nicht über den Fishman in einen Gitarrenamp, sondern mit einem (besser noch zwei) zwei Roede Nt-5, (das sind Kondensatormikrofone mit einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis) und einem guten Preamp mit Kompressor direkt abgenommen (muss ja nicht gleich mein Avalon VT 737 Vacuum Tube sein ;) ). Oder aber auch mit einem guten Interface (z.B. RME) direkt in den Computer.

Ich habe jahrelang, "aus Faulheit", meine teure Ovation Standard Balladeer aus dem Custom Shop über den eingebauten OP Pro Pre-Tonabnehmer aufgenommen, das Ganze dann mit den Cubase oder Mixer-Eq's "hingebogen" und mich auf diese Weise lange mit einem für Ovation-Verhältnisse schwachen Sound zufrieden gegeben. Seit einigen Jahren mache ich das über die Roedes und der Sound ist, im positiven Sinne, nicht vergleichbar. Kein Tonabnehmer der Welt kann das volle Klangspektrum von guten Akustik- oder Konzertgitarren wiedergeben, deshalb wundere ich mich ein wenig, dass selbst in Martin- oder Taylor Gitarren sowas überhaupt eingebaut wird. Insofern würde ich die Entscheidung, nämlich für welchen Amp, keinesfalls von der Akustik-Gitarre abhängig machen. Die gehört, meiner Ansicht nach, immer mit guten Mikrofonen auf- bzw, abgenommen. Das direkte Einstöpseln einer Konzert oder Westerngitarre in einen Gitarrenamp über Tonabnehmer ist immer ein Kompromiss, wenn auch oft nicht anders möglich.

Grüße
Sven
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