Bogner La Grange Pedal

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Magman
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Re: BoR-Mod ??

Beitrag von Magman » Montag 3. Oktober 2016, 14:40

Richard hat geschrieben:@McFly => mich würde interessieren, was an deiner BoR modifiziert wurde ??

LG
Richard
Schau mal Richard, hier hat der Chris was dazu geschrieben.
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Paulasyl
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Re: Bogner La Grange Pedal

Beitrag von Paulasyl » Sonntag 25. Dezember 2016, 12:18

Jetzt ist der La Grange 3 Tage bei mir und ich schenke mir nach diesem tollen Review natürlich ein weiteres. Ich schreibe das hier mit einem richtig fetten Grinsen im Gesicht. "Der Gerät" ist tatsächlich die lange gesuchte Allroundwaffe. Man findet jede Menge Sounds und Möglichkeiten zum herumspielen oder zum Recorden bestimmte Richtungen abzurufen, aber auch schnell DEN Sound für's Board, an dem man nicht mehr groß rumschraubt. Aber alles irgendwie stimmig und zwar so, dass sogar meine stiefmütterlich behandeltete Stratocaster richtig Laune macht. Der Ton wird einfach griffiger, stehender und unglaublich chunky.
Ausprobiert habe ich das DIng bisher an einem Marshall 4140 Club&Country (die inzwischen sehr rare Variante des Fender Twin), einem Marshall DSL 100H, einem Blackstar HT-5 und auch vor einem ID:Core 40, also einer reinrassigen (Modeling-)Transe.
Unterschiede, die durch die Amps zwangsläufig enstehen, lassen sich über die 50/50-Regelung, Tone und Presence sehr gut kompensieren. Einzig der Variacschalter wird bei mir nur sehr selten zum Zuge kommen, weil der derartig komprimiert, dass bei der Paula mit 11er Saiten und hartem Anschlag der Amp regelrecht in die Knie geht und deutlich pumpt.
Also anschlagen, dem mächtigen Knick abwarten und merken, wie langsam wieder Höhen und Transparenz reinkommen und den Bauch wegnehmen. Das ist technisch allerdings geil gelöst, verhält es sich doch wie ein ordentlich geknechteter Röhrenamp, ist allerdings nix für meine Spielweise.
Der Geräuschpegel des Pedals ist erfreulich gering. Aufgefallen ist mir, dass die einzelnen Zerrgrade doch auch charakterliche Unterschiede aufweisen. Zum Beispiel Mittelstellung mit weniger Gain klingt etwas frischer und nicht so suppig wie Low Gain weiter aufgerissen. Der Boost ist für mich unfaßbar geil, weil er schlicht nix macht ausser boosten. Man hat seinen Sound und legt die nötige Soloschüppe obendrauf, die Änderungen kommen bloß vom Ampeingang, je nachdem, wie der auf den Pegelsprung reagiert. Dabei kann der Booster mehr Boost als man gebrauchen kann, aber Headroom war ja noch nie verkehrt (außer bei Röhren natürlich ;) ).

Vorerst abschließend (das Ding muß ja noch im Proberaum ran , da mit Marshall JVM 410 H und Blackheart Handsome Devil) klingen sogar die Marshalls mehr nach Marshall und die anderen einfach so, dass man gar nicht aufhören will zu dudeln. Auf jeden Fall ein Kandidat für "always on", selbst vor den Amps, die das Ding eigentlich nachbilden sollte. Besonders Spaß hat's gemacht, die 100 Watt des 4140 voll aufzureissen und nur noch das Volume an der Vorstufe zu regeln.

Natürlich geht auch Heavy Metal, aber da gibt es - wie ich finde -, deutlich bessere Lösungen. Wenn alles wunschgemäß läuft, wird der JVM demnächst um einen weiteren Kanal aufgewertet, man kann aber mit dem Bogner auf dem Board auch einen unbekannten Amp gestellt bekommen, da lässt sich auch aus einem DDR-Amp von 1975 noch war G'scheits rausholen...
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Re: Bogner La Grange Pedal

Beitrag von SilviaGold » Sonntag 25. Dezember 2016, 13:12

Danke für den interessanten Bericht.... :thumbsup03:

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Magman
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Re: Bogner La Grange Pedal

Beitrag von Magman » Sonntag 25. Dezember 2016, 13:21

Ja, man merkt dir die Lust und Freude an bei deinem Review. Danke :thumbs: Da hast du wohl wirklich was gefunden was dich anfixt :banana03:

PS: als du "suppig" geschrieben hast musste ich soooofort an den redeschwallenden Session Olli denken :mrgreen:
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Paulasyl
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Re: Bogner La Grange Pedal

Beitrag von Paulasyl » Sonntag 25. Dezember 2016, 13:51

:mrgreen: Ja hallo, hier ist der Paulasyl von der Gitarrenbude und ich zeig Euch heute den Bogner....

Einen Nachtrag hätte ich noch: Mit outputstarken Pickups (wie zb. der 498T) kriegt man den Bogner auch ohne Variac soweit in die Knie, dass der zwischenzeitlich komplett zumacht. Das allerdings nur im Low Gain Mode, der Effekt stellt sich in den anderen Gainstufen nicht ein. Ist kein Beinbruch, sollte aber erwähnt werden. Kann man sich ja drauf einstellen...

Edit: Sodale, im Proberaum kommt vor dem Marshall JVM clean channel ordentlich Spaß auf. Der Sound ist sehr ähnlich dem, den der Marshall selber bringt (im entsprechenden Kanal), dabei aber etwas offener, transparenter, luftiger. Den Bogner aus und den Marshall auf den Bognersound einstellen liefert ein etwas flacheres, flaueres Ergebnis. Wird im Bandgebrate kaum auffallen... Ein richtiges Highlight ist dann allerdings, wenn ich den Blackheart Handsome Devil per Vorstufe an den Breakup bringe, an der 4x12 die Hälfte der 15-Watt aufreiße und dann den Bogner anwerfe: Heiland die Berge! Da sieht der "echte Marshall" aber alt aus, das singt und perlt und drückt und überhaupt. Dabei hängt das Setup hervorragend am Anschlag, aber Poti kann es schon mal schnell zu Höhenverlust kommen, wobei das natürlich immer von vielen Faktoren abhängt.

Es gab nur einen Wermutstropfen: Das Harley Benton Power Plant auf meinem Board verträgt sich nicht mit dem Bogner, der blinkt nur sofort los, als sei seine Batterie leer und gibt keinen Mucks von sich.. Der kleine Bruder daheim (Power Plant Junior) hat das problemlos gefressen. Ich werde da nochmal die Spannung nachmessen und womöglich dann auf Palmer umsteigen müssen.
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Re: Bogner La Grange Pedal

Beitrag von Paulasyl » Freitag 3. Februar 2017, 21:45

Heute mal ein wenig Threadnekromatik. Es ist nämlich doch noch nicht alles gesagt.
Ich habe mir zu Testzwecken ein "billiges" Expressionpedal zugelegt, um mal die Funktion am La Grange zu testen. Jetzt weiß ich nicht, ob es am Pedal oder am Bogner liegt: Allein das Vorhandensein des Pedals an der Buchse nimmt etwas Dampf raus. Ungefähr so, wie man das von den Effektwegen von Marshalls kennt. Also nicht richtig anders, sondern irgendwie mit "Filter". Allein das stört mich persönlich massiv, ich werde mir also mal irgendwo etwas leihen, das mehr taugt. Im Prinzip funktioniert das Ganze aber, erfordert aber wirklich Gepfriemel, um musikalisch damit umzugehen.
Der nächste Schritt war, mal den DSL 100H ins Setup zu bauen. JVM abstöpseln, DSL dranstöpseln.50 Watt per Triode einschalten, Crunch-Kanal wählen und so gerade eben ins "Breakup" fahren. Dann auf den Bogner latschen und ungläubig den Unterkiefer fallen lassen. Der prinzipiell weichere und früher komprimierende Triodensound macht etwas ähnliches wie der VARIAC-Schalter am Boger, nur dezenter. Da isser, der ganz alte Plexi JTM. Der Marshall mit dem "Marshall in a box" produziert sahnige, singende Töne, wohlgemerkt im Rhythm-Setup auf Low Gain Stellung. Aber man kann mal zwischen Bratakkorden und Single Note Lines wechseln, ohne dass den Single Notes die Eier fehlen oder die Akkorde zu viel rumgainen.

Zu den "richtigen" Leadtönen habe ich einerseits einen eher als Booster eingestellten OCD als auch den Booster im La Grange benutzt, der OCD fördert eher die Kompression und lässt den VARIAC-Effekt noch stärker werden, der eingebaute Booster macht halt mehr Lärm und dadurch ein wenig mehr Gain. Für "Nichteingeweihte" dürfte der Unterschied aber lässlich sein.

Als Fazit bis hierher: Der La Grange scheint im Moment die Allzweckwaffe zu sein!
Man weiß nie genau, wie er sich vor welchem Amp verhält, aber man kann jede Menge anpassen und er passt zu jedem Amp. Für mich reicht im Moment die Gewissheit, dass ich auch mit einem Einkanaler noch klar komme und notfalls nur mit dem Pedalboard zum Gig fahren kann. Nach gestern Abend mit dem DSL 100H an einer 1960 und einer Harley Benton 4x12 mit dem Bogner und einer Gibson Les Paul Traditional musste mine Fru mir jedenfalls im Schlaf das Grinsen aus dem Gesicht ziehen!
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Re: Bogner La Grange Pedal

Beitrag von Der60er » Donnerstag 4. Mai 2017, 17:02

An die La Grange User:
könnt ihr mit dem LG einen mittenbetonten - sprich schönen runden brown Sound end80er van Halen Sound - hinbekommen?
In einigen YT vids wird das zwar so "gesagt", aber was man da zu hören bekommt ist - zumindest für meine Ohren - das nicht der Klang, den ich erwarte.
Früher war ich unentschlossen, heute bin ich mir da nicht mehr so sicher.

Grüße vom Wolf

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Re: Bogner La Grange Pedal

Beitrag von Paulasyl » Donnerstag 4. Mai 2017, 18:35

Definitv ja!

Gainmäßig ist alles drin, der Sound kann sehr tight werden, der Variac tut ein Übriges. Für mein Ohr steckt da jede Menge Eddie drin, auch wenn ich persönlich die Low Gain Einstellung bevorzuge und das Ganze mehr wie frühe ZZTop klingen lasse. Spätestens die Boostfunktion vor einem Röhrenamp macht ordentlich was her!
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Re: Bogner La Grange Pedal

Beitrag von Gutmann » Donnerstag 4. Mai 2017, 18:56

Also, ich würde sagen ja - Van Halen steckt in dem Gerät drin. Ob das jetzt richtig authentischer Brownsound ist kann ich gar nicht sagen. Aber mit aktiviertem Variac, mittelmäßig viel Gain und aktiviertem Boost überkommt es mich immer mal wieder, ein hot for teacher rauszuhauen...

Ich finde, gerade der Variac macht da viel, ich der structure-Switch bringt so ein wenig mehr Schwammigkeit und Sättigung rein.
Für mich immer noch ein wahnsinnig vielseitiges Pedal, da hat sich nix geändert!

Edit: und das in der Zwischenzeit hier ein ähnlicher Kommentar geschrieben wurde zeigt mir dass ich nicht völlig daneben liege mit meiner Einschätzung...
With great gain comes great responsibility.

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Re: Bogner La Grange Pedal

Beitrag von Der60er » Samstag 13. Mai 2017, 13:26

Ich habe mir nun vom T das LG - als B Stock - kommen lassen. Enttäuschung!
Funzt nicht, beide LEDs blinken abwechselnd, kein Ton. Zeigt ja eigtl Batterie leer an. Also an Stromanschluss, das gleiche Ergebnis, blinken, kein Ton. Leere Batterie raus, an Stom, gleiches Ergebnis.

Retour geschickt, neues B Stock Pedal kommen lassen, funzt mit voller Batterie, steckt man 9V Netz an, wieder das gleiche, blinken, kein Ton.
Batterie raus genommen, an Netz, blinken, kein Ton.

Mache ich was falsch oder verschicken die defektes Zeugs?
Die angewendeten Netzanschlüsse funzen bei allen anderen Pedalen einwandfrei.
Früher war ich unentschlossen, heute bin ich mir da nicht mehr so sicher.

Grüße vom Wolf

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