Weehbo Plexdrive - Quickie-Test Marke Kurz und Schmerzlos

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Batz Benzer
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Weehbo Plexdrive - Quickie-Test Marke Kurz und Schmerzlos

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 16. März 2017, 11:28

Moin moin,

ich habe hier gerade das Weehbo Plexdrive als Leihgabe meines lieben Kumpels Rainer Mumpitz vorliegen und möchte Euch gerne wissen lassen, was ich ganz spontan davon halte; in diesem Sinne erspare ich Euch und mir mal eine genaue Beschreibung, dafür gibt es Bildchen und Videos.

Meines Erachtens handelt es sich bei diesem Pedal um ein Lo-Gain-Zerrer für Single Coil-Gitarren, mit Humbuckern habe ich der Sache garrr nächtz abgewinnen könnnen. Diverse Videos im Netz zeigen allerdings, dass es möglich ist und gut klingen kann; in meinen Händen im Verbund mit meinem Equpment gibt das nur einen erstickten Mitten-Tröt, den ich einfach nicht schön finden kann.

Mit der Strat hingegen geht die Sonne auf: Ein durchaus marshalleskes Ankratzen des Tons ist m.E. Stärke wie Domäne des Plexdrives! - Das geht schon clean los: Hier kann man dem Amp mehr Reaktion, bzw. Interaktion und Schmatz abtrotzen, was mir bestens gefällt. Die Zerrfarben blenden sich nach und nach hinzu und klingen sehr natürlich, wenig ruckelig aus. Bei Mega-Crunch ist dann Schluss, Distortion ist der Kiste fremd.

Ich empfinde das Pedal als klanglich nicht allzu flexibel, die vielen Regelmöglichkeiten erwirken vielmehr eine optimale Anpassung ans Besteck. Dabei bleibt der Ton allerdings immer etwas ausgehöhlt in den Mitten und klingt dennoch natürlich. Schwer zu beschreiben, auch hier dient ein JTM als Analogie, denn der macht das ja genau so.

Mir hat sich im Laufe des Testens der Okko Diablo als Vergleich nahezu aufgezwungen, da ich mich an just diesen erinnert fühlte. Nebeneinander stellt sich dann heraus, dass der Teufelstreter immer einen Mittennöck feilbietet, der dem Plexdrive ganz genau fehlt; auch bröselt die Verzerrung stärker ab. Eine Frage des Geschmacks: Irgendwie liegt mir hier über den Hals-PU der Plexdrive mehr, am Steg nehme ich die Mitten des Okkos gerne in Kauf.

Toll ist beim Weehbo der unabhängig schaltbare Bosst, der wiederum ein paar obere Bässe und Mitten mehr ins Spiel bringt, ohne dabei wie der Diablo zu klingen. Das ist extrem praxisdienlich, zumal nicht nur der Gaingrad, sondern auch die Laustärke zunimmt. Super!

Nochmal zurück zum Vergleich: In der aktuellen Konstellation (Blackheart 5W an Marshall 2x12" mit der Strat) empfinde ich den Plexdrive als natürlicher, amp-ähnlicher, luftiger, weniger verbogen und auch klarer als den Okko. Was eine Ansge ist, da der Okko ja eine Hausnummer für sich ist. Der knödelt dagegen so ein wenig im "Jennifer Rush-Mittenbereich" rum, was bestimmt für die bessere Durchsetzungsfähigkeit sorgt, mir aber klanglich nicht so zusagt.

Tja, wie blöd: Mir gefällt das Ding! Ich werde ihn jetzt noch einmal mit anderen Low-Gain-Pedalen vergleichen, befürchte aber, dass der eventuell hier bleiben muss. Vielleicht finde ich ja noch was, dass Kumpel Mumpitz in Zahlung nehmen würde, dann kann ich nur noch schwer nein sagen (übe es aber sicherheitshalber gleich nochmal was vorm Spiegel; eigentlich mag ich die Kohle derzeit zusammen halten...).

So viel von mir auf die Schnelle zum Weehbo Plexdive; weitere Erkenntnisse folgend eventuell in Bälde. Wäre toll, wenn andere hier ihre Erfahrungen anschließen würden. :smoke01:

Liebe Grüße,

Batz.
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Batz Benzer
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Re: Weehbo Plexdrive - Quickie-Test Marke Kurz und Schmerzlo

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 16. März 2017, 11:37

Ha, der erste Griff war gleich ein Volltreffer: Mein von Monte Allums gemoddeter Boss SD-1 kriegt das genau so, bzw. mir ähnlich genug hin (allerdings ohne die Boost-Möglichkeit)...! Puh...!!! :boing02:

Dennoch oder gerade deswegen: Thumbs up für das Plexdrive, sährrr ghodte Kiste...!!! :thumbsup03: :thumbsup03: :thumbsup03:
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Re: Weehbo Plexdrive - Quickie-Test Marke Kurz und Schmerzlo

Beitrag von partscaster » Donnerstag 16. März 2017, 11:55

Batz Benzer hat geschrieben:Dennoch oder gerade deswegen: Thumbs up für das Plexdrive, sährrr ghodte Kiste...!!!
Ähm... also von mir gäbe es da keinen Daumen. 239€ gegen 59€ + ein paar Cent für Mod Parts. ;)

Grüße
Michael

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Batz Benzer
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Re: Weehbo Plexdrive - Quickie-Test Marke Kurz und Schmerzlo

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 16. März 2017, 12:10

Hey Michael,

ich habe gerade nochmal nachgeschaut: Das Mod-Kit kostet $ 23.99 und muss in den USA geordert werden; da ich zu doof zum Löten bin, müsste ich also jemanden gewinnen, das für mich zu tun.

Gehen wir mal davon aus, dass der Zoll nicht zuschlüge, wären das also 59+23+Arbeitszeit in €. Macht wohl ca. 130-150€ und eine Meeeenge Wartezeit (Lieferung, Umbau).

Was ich dann nicht habe: Sowohl die flexible Anpassung ans eigene Set als auch den wirklich guten Boost (in EINEM Gehäuse mit EINER Stromversorgung). Sind die beiden 80-100€ wert? - Das muss jeder selbst entscheiden.

Im Vergleich mit anderen Angeboten empfinde ich persönlich das Weehbo aber nicht als teuer; der Okko kostet ja ungefähr dasselbe. ;)

Nix desto trotz sollten wir evtl. mal einen Thread aufmachen, der da heissen könnte: Der Ton von Boutique- und Edel-Pedalen zum Bruchteil des Preises ... :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Liebe Grüße,

Batz. :smoke01:
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Re: Weehbo Plexdrive - Quickie-Test Marke Kurz und Schmerzlo

Beitrag von partscaster » Donnerstag 16. März 2017, 12:30

Batz Benzer hat geschrieben:
Nix desto trotz sollten wir evtl. mal einen Thread aufmachen, der da heissen könnte: Der Ton von Boutique- und Edel-Pedalen zum Bruchteil des Preises ... :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Das war jetzt fast eine der berühmten G.A.S Rechtfertigungsrechnungen wie sie nur besonders eifrige Schüler der Gitarristik und Kaufologie beherrschen . :lol:

Und: ja! :prost:

Grüße
Michael

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Re: Weehbo Plexdrive - Quickie-Test Marke Kurz und Schmerzlo

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 16. März 2017, 12:34

partscaster hat geschrieben:Das war jetzt fast eine der berühmten G.A.S Rechtfertigungsrechnungen wie sie nur besonders eifrige Schüler der Gitarristik und Kaufologie beherrschen . :lol:
Geil, Michael: Guilty as charged...!!! :muahaha:
partscaster hat geschrieben:Und: ja! :prost:
:prost:
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Re: Weehbo Plexdrive - Quickie-Test Marke Kurz und Schmerzlo

Beitrag von Wizard » Donnerstag 16. März 2017, 13:48

Gute Dinge kosten nun mal (etwas mehr) Geld.

Ein ähnlich klingender Gerräät zu einem Bruchteil des Originals (?) hat dann seine Schwachstellen oft gerne in der Verarbeitung, sprich es gibt
Aussetzer, Wackler, null Output etc. Kennen wir alle ... Deshalb sei's dir gegönnt, Micky und ja, den Satz oben schenk ich dir :mrgreen: und du schenkst ihn deiner Frau :undwech:
Gruß Peter

immer noch aktuell: >>> leben und leben lassen <<<

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Re: Weehbo Plexdrive - Quickie-Test Marke Kurz und Schmerzlo

Beitrag von partscaster » Donnerstag 16. März 2017, 14:15

Wizard hat geschrieben:
Ein ähnlich klingender Gerräät zu einem Bruchteil des Originals (?) hat dann seine Schwachstellen oft gerne in der Verarbeitung, sprich es gibt
Aussetzer, Wackler, null Output etc. ..
Aber Kakerlaken, Pedale von Boss und Keith Richards sind doch die "Dinge", die uns alle überleben werden. :mrgreen:

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Re: Weehbo Plexdrive - Quickie-Test Marke Kurz und Schmerzlo

Beitrag von Magman » Donnerstag 16. März 2017, 21:45

Danke für deinen Erfahrungsbericht lieber Batz :banana02:

Ich hatte das JCM Drive und Plexdrive auch schon. Ich war Anfangs sehr begeistert, gerade auch mit Tele und Strat. Es ist ja mehr ein Preamp als ein reines Overdrive Pedal. Von daher passt ein clean eingestellter Amp am besten. Bei mir war das der Puretone. Die Freude hielt nicht lange, als ich mal wieder meinen OCD Clone (ihr kennt ihn) vorm Amp hatte. Für mich ging da wieder die Sonne auf 8-)
Die Weehbo Pedale drücken dir nen Sound auf, den du dir durch die vielen Regler und Schalter dahin-tweaken kannst. Wenn dir der Sound passt ist alles gut. Aber bei mir war es leider nicht so auf Dauer. Ich sag's mal so, mir war der Sound nicht organisch genug und klaute mir auch zu viel des guten Puretone Charakters. Von daher gingen auch beide Pedale wieder und erfreuten einen anderen Kollegen ;)
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tommy
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Re: Weehbo Plexdrive - Quickie-Test Marke Kurz und Schmerzlo

Beitrag von tommy » Donnerstag 16. März 2017, 22:31

Magman hat geschrieben:Danke für deinen Erfahrungsbericht lieber Batz :banana02:

Ich hatte das JCM Drive und Plexdrive auch schon. Ich war Anfangs sehr begeistert, gerade auch mit Tele und Strat. Es ist ja mehr ein Preamp als ein reines Overdrive Pedal. Von daher passt ein clean eingestellter Amp am besten. Bei mir war das der Puretone. Die Freude hielt nicht lange, als ich mal wieder meinen OCD Clone (ihr kennt ihn) vorm Amp hatte. Für mich ging da wieder die Sonne auf 8-)
Die Weehbo Pedale drücken dir nen Sound auf, den du dir durch die vielen Regler und Schalter dahin-tweaken kannst. Wenn dir der Sound passt ist alles gut. Aber bei mir war es leider nicht so auf Dauer. Ich sag's mal so, mir war der Sound nicht organisch genug und klaute mir auch zu viel des guten Puretone Charakters. Von daher gingen auch beide Pedale wieder und erfreuten einen anderen Kollegen ;)

"Nicht organisch genug" trifft es ganz gut! Mein JCM Drive klingt prinzipiell gut aber irgendwie auch merkwürdig trocken. Es fehlt "saftiges Fleisch", wobei wir wieder bei "nicht organisch" wären. Den gleichen Eindruck habe ich übrigens auch schon seit jeher bei Boss Verzerrern.
LG, Tommy


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