Donner Fuzz Seeker

Besprechungen von getestetem Gitarren-Equipment
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Batz Benzer
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Donner Fuzz Seeker

Beitrag von Batz Benzer » Mittwoch 8. April 2020, 18:45

Gegenstand dieser Besprechung ist das Donner Fuzz Seeker, ein Fuzz-Pedal mit zuschaltbarem Oktave-Up-Effekt; das Teil kostet derzeit 37€ (Stand 04/20).

Zum Aufbau: Das Ding ist klein! Gerade mal 13cm lang und 6cm tief, Metallgehäuse. Hinten gibt es In und Out und 9V, oben jeweils einen Fußschalter nebst grüner Leuchte (Hallo, Ingo!) für On/Off, bzw. Oktave On/Off, süße, gut greif- wie ablesbare Mini-Potis für Level, Tone, Fluffy (=Gain) und Octave. Bleibt ein Schieberegler, der zwischen Flat und Scoop wechselt.

Der Seeker kommt übrigens in einer schmucken Schatulle, die mit Magnetverschluss schon was hermachen würde, wenn sie nicht, wie in meinem Fall, von einem langen Transportweg und/oder etwaigen Vorbesitzern, schon etwas häufiger außen geküsst worden wäre. ;)

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Die Verarbeitung ist monstermäßig gut, das Pedal macht einen sehr guten, robusten Eindruck: Höchstnote!

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Kommen wir also zur Praxis: Ich hatte das große Vergnügen, in den letzten Tagen, Wochen und Monaten sehr viele kostenintensive Fuzzes jeglicher klanglicher Couleur genießen zu können. Diese bestachen meist durch ihr Äußeres, waren Kunstgegenstände, so dass die klangliche Ebene bisweilen nicht unbedingt im Vordergrund stand.

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Da tut es gut, mal wieder einen günstigen Brot- und Butter-Effekt zu spielen, wenn man ein Octave-Fuzz so betiteln kann.

Hier geht es also, neben der äußeren Funktionalität, ausschließlich um die inneren Werte. Und diese sind dermaßen gut, dass ich dieses, rein aus klanglicher Sicht, allen letztlich gekauften Fuzzes vorziehen würde.

Bitte sacken lassen: Klanglich sind die 37€ besser angelegt als in manchen 300€-Boutique-Wahnsinn!

Denn: Hier gibt es ein schönes Grund-Fuzz, welches genug Trennung durch Höhen bei gleichzeitigem druckvollen Bass- und Mittenkörper bietet. Es liebt es higainig, macht "Oumph!", es kann Obertöne schreien, es interagiert sehr musikalisch und hat nicht bloß einen Sweet-Spot.

Die Möglichkeit, die hohe Oktave per Footswitch zuzuschalten, erhöht den Praxiswert ungemein: Rhythmus- und Solo-Octave-Sound sind perfekt aufeinander abgestimmt.

Apropos Oktave: Beim Heiligen St. Hendrix, diese ist regelbar und somit von subtil bis zur vollen Dröhnung anzupassen. Herrlich!

Wechselt man auf "Scoop", dünnt es die Mitten zugunsten einer Bässe- und Höhen-Badewanneneinstellung aus: Das ist ebenfalls ein brauchbares Angebot!

Übrigens lässt sich das Donner ganz wunderbar mit der Gitarren-Lautstärke steuern; gegen Null hat man einen sehr passablen Kunst-Sitar-Sound.

Das Nebengeräuschverhalten ist in beiden Positionen je nach Gain-Grad absolut angemessen.

Fazit: Es muss optisch nicht fancy sein, aber den Job bestens erledigen? - Kauf' Dir das Donner Fuzz Seeker! Das PLV ist gigantisch, die Klangbreite und -güte beachtlich; es gibt keine Nachteile! :thumbsup03:

Lieben Gruß,

Batz. :smoke01:

PS: Hier wird das Pedal artgerecht vorgeführt:

"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

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Wizard
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Re: Donner Fuzz Seeker

Beitrag von Wizard » Mittwoch 8. April 2020, 21:34

Hi Batz, habs mit Interesse gelesen und das Video geschaut :thumbsup03:
Ist ne echte Alternative zu den oft sehr teuren Füzzen. Und noch ne Oktave oben drauf - gefällt mir gut, cooles Teil wie's scheint :afro:
Gruß Peter

immer noch aktuell: >>> leben und leben lassen <<<

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Re: Donner Fuzz Seeker

Beitrag von Magman » Mittwoch 8. April 2020, 21:40

Klingt gut und ist gewiss nicht hässlich. Zudem der kleine Preis - wer sowas in der Art von Fuzz sucht hat von dir nen guten Tipp bekommen Batz :thumbsup03:
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STOMPIN' HEAT …we are ready to rock :mosh:

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Re: Donner Fuzz Seeker

Beitrag von Batz Benzer » Mittwoch 8. April 2020, 22:17

Danke, Gents! :prost:
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Diet
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Re: Donner Fuzz Seeker

Beitrag von Diet » Mittwoch 8. April 2020, 22:20

Klasse Bericht, interessantes Pedal :danke:

Fuzz
äh .. Gruß
Diet

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Batz Benzer
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Re: Donner Fuzz Seeker

Beitrag von Batz Benzer » Freitag 10. April 2020, 17:39

Soderle,

ich habe heute das Donner mit dem bisherigen Platzhalter in der Rubrik Fuzz mit Octave Up, meinem Danelectro French Toast, verglichen.

Man kann beide ziemlich gleich einstellen, jedoch bleibt das Donner eindeutiger, aber auch technischer, das Dano hingegen etwas musikalischer, organischer, dafür aber auch verwaschener. Außerdem ist das Fuzz Seeker etwas mittiger, das French Toast dafür etwas magischer.

Ich finde beide klasse! Und ich der Preisklasse muss ich mich auch nicht entscheiden und behalte daher einfach mal beide. 8-)

Lieben Gruß,

Batz.

PS: Danke, Diet! :thumbsup03:
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Re: Donner Fuzz Seeker

Beitrag von Batz Benzer » Samstag 11. April 2020, 14:58

Nachdem ich mich mit allen Fuzzes auch im Vergleich noch viele Tage ausgiebig beschäftigt habe, muss ich eine oben stehende Aussage relativieren: Nein, das ist nicht das am besten klingende Fuzz der letzten Zeit!

Es klingt gut, ist überdies gefällig, da ziemlich konventionell. Es ist ungemein praktisch. Aber es ist nicht inspirierender als der Skull oder das Turd, eher schneller erschlossen wie im Rahmen dessen, was man so "normal" nennt.

Ich kann damit eher mein Ding durchziehen, es ist überdies allgemein zugänglicher; die anderne beiden genannten "Pedale" nötigen mich dazu, dass ich mich auf sie einlasse, was und wie ich spiele.

So, jetzt isses richtig. :thumbsup03:
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