Markantester Unterschied zur Custom 24 ist neben dem reduzierten optischen Blingbling natürlich der geschraubte Hals und so ist wohl die Zielrichtung auch klar. Mehr Draht und Attack sind gewünscht und werden auch geliefert.
Der Body besteht aus Mahagoni mit einer deutlich erkennbaren Ahorndecke, die auch hier eine tolle Optik abliefert. Dabei sind die Konturen etwas weniger gecarved, die Vertiefungen für die Potis und Schalter fehlen und der ganze Korpus ist minimal schmaler als bei der Custom 24. Zudem haben wir hier eine Verteilung von Mahagoni zu Ahorn im Verhältnis 70:30. Bei der Custom 24 liegt der Ahornanteil etwa bei 40 Prozent.
Der Hals ist aus Ahorn mit Palisandergriffbrett und einer wiederum absolut perfekten Bundierung mit abgerollten Griffbrettkanten über einen 10" Radius. Die Halsrückseite ist mit Nitro-Lack satiniert und hat das Pattern thin Profil, das aber gar nicht sehr dünn ist, deutlich mehr als ein Fender Modern C melden meine Griffel.
Was macht jetzt noch den Preisunterschied von rund 2000 Euro zu einer Custom 24 aus? Gefertigt werden beide in den USA und beide liefern eine herausragende Verarbeitung und Bespielbarkeit. Ein Wechsel zwischen den beiden ist wie heimkommen und wohlfühlen. Die Pickups sind identisch, die in meinen Ohren fantastisch klingenden 85/15. Hier wird der Humbucker Split mit Ziehen des Tonpotis erreicht.
Nicht identisch sind Teile der Hardware. Sowohl die Lockingtuner wie auch das Tremolo stammen aus der koreanischen PRS Fertigung, verrichten ihren Dienst aber absolut klaglos und stimmstabil. Einen hübschen (und sackschweren) Koffer gibt's auch nicht, dafür ein sehr gut gepolstertes Gigbag. Ein reduzierter Arbeitsumfang für die Decke des Korpus und natürlich der angeschraubte Hals sparen Arbeitszeit und Kosten.
Klanglich ist die CE24 hingegen auf höchstem Niveau. Sie hat wie erwartet mehr Attack und Spritzigkeit, dafür weniger Schub untenrum. Man könnte meinen, sie ist fendriger, aber das stimmt nur eingeschränkt, denn sie liefert ggü. einer Fender deutlich mehr Bumms (auch gesplittet) und Sustain, ohne dabei das Twangen zu vergessen und rockt im Humbucker Modus wie die Hölle. Überhaupt nochmal diese 85/15-Humbucker: mit gemäßigten Output liefern sie eine fantastische Detailauflösung und Transparenz, klingen gesplittet hervorragend und vertragen dabei auch viel Gain. Stilistisch sind die nahezu überall daheim und kommen damit der ELWMS schon ziemlich nahe. Dabei niemals plärrig, dünn oder fisselig, sondern immer mit einer angenehmen Wärme.
Die beiden 24er ergänzen sich schon sehr gut, in ihrer Grundcharakteristik ähneln sie sich aber sehr und die Unterschiede liegen im Detail. Klanglich sind das beides PRS und weder F noch G, was mir gut gefällt. Haptisch und von der Verarbeitung sind das mit die besten Instrumente für Gitarristen, die nicht mit dem Instrument kämpfen wollen, sondern sich gerne unterstützen lassen.
Ich habe gesprochen
Schönes Design auch, gefällt mir gut! Dein Review hast du sehr gut verfasst, macht Laune zu lesen. Ich hatte schon 2 dieser Modellserie in Händen, aber mir wäre das Pattern Thin auf Dauer wohl doch zu mager. Ich wäre eher beim Pattern- oder Pattern Vintage Profil zuhause, was dem früheren Wide Fat Profil entspricht und was ich als extrem angenehm und schmeichelnd für die Greifhand empfand. 
- jepp, bin ich zu "oldschool" für - abber alles gutt