E-Gitarre im Urlaub

Besprechungen von getestetem Gitarren-Equipment
Antworten
Benutzeravatar
telly45
Beiträge: 5443
Registriert: Dienstag 21. Oktober 2014, 23:32
Wohnort: Churchtown in the Munich outback
Kontaktdaten:

E-Gitarre im Urlaub

Beitrag von telly45 » Samstag 25. Oktober 2014, 09:17

Auf der Suche nach einer Urlaubs-Mitnehm-Verstärkungs-Lösung hatte ich bereits zur Loungezeit ;) drei Testkandidaten bei mir.

- Vox Stomplab http://www.thomann.de/de/vox_stomplab_i_guitar.htm

- Line 6 Pocket Pod http://www.thomann.de/de/line6_pocket_pod.htm

- Digitech Element XP http://www.thomann.de/de/digitech_element_xp.htm

Einsatzzweck ist eine kopfhörertaugliche Verstärkungslösung für die E-Gitarre im Urlaub, die nur minimal Platz wegnimmt, also idealerweise im Koffer / Hartbag zu transportieren ist.

Vorweg, das Vox fiel sofort raus, grausige Presets und auch im manuellen Betrieb konnte ich keine vernünftigen Sounds einstellen.

Beim Pod und Element waren in den Presets immer wieder gute Sounds dabei, Einsatzbereich Clean bis Classic Rock, also kein Metal oder ähnlich harte Sachen. Das klingt bei beiden über Kopfhörer recht authentisch und ich hätte hier keinen Favoriten ausmachen können, was den Klang angeht.

Bedienung
Daher war das dann für mich der ausschlaggebende Punkt. Beide können manuelle Sounds abseits der Presets erstellen und abspeichern. Der Pod geht auch mit Batterien, Digitech nur mit mitgeliefertem Netzteil. Vorteil fürs Digitech: es könnte auch im Live-Betrieb verwendet werden, da es als Bodenpedal (in der XP-Variante sogar mit Expressionpedal) ausgelegt ist.

Die Erstellung eigener Presets ist beim Digitech denkbar einfach, hier ist die Menüführung wirklich idiotensicher, wenn man sich mit dem grundlegenden Aufbau von Amps und Effektketten auskennt. Im EDIT-Modus wird man vom Wah zum vorgeschalteten Effekt (Comp / OD) zum Amp zum EQ und dann in die nachgeschalteten Effekte Delay, Reverb und Modulation geführt. Alles am Gerät gut abzulesen und in vernünftigen Bereichen editierbar. Das gefällt mir sehr gut. Der Pod ist hier bei weitem nicht so komfortabel zu bedienen.

Ich habe also am Digitech ein paar eigene Sounds erstellt und mir dann gedacht, komm, häng die Kiste doch mal an die PA, ein Ausgang dafür ist ja da. Siehe da, das klingt gar nicht mal so schlecht, sicher kein High-Class-Modeling, aber wir reden hier von einem 89.- Euro Gerät! Um einen Gig mit abgerauchtem Amp zu Ende zu spielen, reicht mir das zur Verfügung stehende auf jeden Fall. Von daher habe ich also das Digitech Element behalten. Es passt problemlos in mein Hardcase, kann sehr gut mit Kopfhörer und taugt sogar als Notfalllösung für den Gig. 4 voreingestellte Sounds (Clean, Knusper, Crunch, Lead), das Pedal als Volumeregler, das reicht fürs notwendigste. Jeweils ein bisschen Hall oder Delay drauf und gut isses.

Wer es noch etwas kompakter mag und auf eine Fußbedienbarkeit keinen Wert legt, kann auch den Pocket Pod nehmen, ich finde den wirklich nicht schlecht.

Das Digitech Element ist für mich persönlich das rundere Paket, hat nette Plexisounds an Board, einen hübschen Tweedcrunch und ein ordentliches Soldano-Brett neben dem Blackface-Clean. Um es klar zu sagen, nichts, mit dem ich auf die Dauer live oder im Proberaum spielen wollte, aber für Urlaub und Gigrettung - Chapeau für nen knappen Hunni!
Gruß Rainer

Antworten