Also ich finde, hier muss man wirklich mal differenzieren: Barfuß oder Socken? Und dann (ganz wichtig): Badeschlappen oder nicht? Falls ja: mit Streifen? Im Jugendzimmer oder im Hobbyraum? Man kann das nicht einfach in einen Pott werfen, es handelt sich doch um ganz unterschiedliche stilistische Ansätze.bluesation hat geschrieben:Die Socken-Barfuß-Fraktion: Haben wir alle schon gesehen, weiß jeder was gemeint ist.
Aber mal ernsthaft: Dass Selbstdarstellung hier die treibende Kraft ist, würde ich auch so sehen. Andererseits würde ich das Bestreben, den präsentierten Kram im besten Licht dastehen zu lassen, nicht nur denen unterstellen, die Verkaufsabsichten damit verbinden (Hersteller, Händler), sondern im gleichen Maße auch den Anwendern/Endkunden. Man kennt es doch von privaten Rezensionen aller Art: Das eigene Zeug ist immer gut, sonst hätte man ja Mist gekauft, und Mist kaufen nur Leute, die keine Ahnung haben. Und wenn Selbstdarstellung die treibende Kraft ist, muss man diesen Eindruck nun mal vermeiden. Ich meine also, dass die Motivation bei allen Fraktionen im Grunde ähnlich ist, es aber einfach gravierende Unterschiede darin gibt, wie gut es gelingt, den Kram im besten Licht dastehen zu lassen.
Jedenfalls muss man schon gründlich suchen, um Videos zu finden, in denen ausdrücklich herausgestellt wird, wie mies der präsentierte Kram ist (obwohl das, wenn man mal sowas findet, oft unterhaltsamer ist). Viel leichter findet man welche, bei denen die beabsichtigte Botschaft (X klingt toll) in deutlichem Widerspruch zum präsentierten Tonmaterial steht (Botschaft: X klingt sch...).
Das sehe ich auch so: Die Grenzen zwischen Fake, Marketing und der "Beschränkung auf die Schokoladenseite" sind kaum eindeutig zu ziehen.bluesation hat geschrieben:Grundsätzliches Problem: Watt iss e ne Fake? Wo hört Marketing auf und fängt Fake an.
Weiter oben wurden auch Stereoeffekte angesprochen. Es kommt natürlich drauf an, welche eingesetzt werden und in welchem Ausmaß dies geschieht. Nur: Wenn man z.B. einen Gitarrenamp präsentiert und dabei unterstellt, dass die Zielgruppe den Klang von Gitarrenamps nur mit gebührendem Hörabstand im Raum kennt (oder aber von kommerziellen Aufnahmen), dann ist es vielleicht auch nicht ideal, den staubtrockenen Sound eines Mikros in 1 cm Abstand zu präsentieren. Denn wer nicht weiß, wie sich das normalerweise anhört (nämlich staubtrocken...), könnte die falschen Schlüsse daraus ziehen. Insofern also eine Frage des richtigen Maßes. Aus diesem Grund würde ich vielleicht hier...
... ein paar klitzkleine Abstriche machen, sofern es bei der Nachbearbeitung nur darum geht, die Gerätschaften so darzustellen, wie sie sich darstellen würden, wenn der Zuschauer/-hörer sie in einer ähnlichen Umgebung einsetzen würde. Dann halte ich das für einen "legitimen Fake". Aber auch hier sind die Grenzen zur irreführenden Beschönigung natürlich fließend...Diet hat geschrieben:dass jegliche gezielte Klangnachbearbeitung im Grunde Fake ist