Aller guten Blugis sind drei ...

Selbst ist der Gitarrist: Reparieren, Pimpen, Customizen, Eigenbauten
Mintage
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Re: Aller guten Blugis sind drei ...

Beitrag von Mintage » Samstag 28. November 2015, 14:30

colombo hat geschrieben:
Mintage hat geschrieben: Deswegen betrachte man mal die Horden von 70er Strats/Teles: der Korpus komplett in eine fette Polyester-Lackschicht eingetütet, da schwingt nix mehr - und der Lack sieht immer noch gut aus ;) Da hilft wirklich nur irgendwo "Anschlagen" um den zum Abplatzen zu bewegen 8-)
Ich kann dem aber nicht zustimmen. Ich habe eine Strat von 1979 und spiele sie sehr oft und sie schwingt hervorragend. Auch könnte ich nicht sagen, dass der Lack besonders dick ist. Wenn ich mir eine Gitarre anschaue die Farbig lackiert wurde, komme ich in der Summe auf die gleiche Lackstärke wie bei meiner, die nur mit Klarlack lackiert wurde.
Und ja, auch diese Gitarren können schön altern.

Grüßle Rainer
Dieser Klarlack hat jedoch immer noch die ca. 3-fache Dicke als die Nitro-Lackierungen der Pre-CBS-Gitarren ;)

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telly45
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Re: Aller guten Blugis sind drei ...

Beitrag von telly45 » Samstag 28. November 2015, 15:16

So siehts nach gut 60 Jahren aus.

http://www.gregsguitars.de/de/product/2 ... _Std_.html

Die könnte mir auch gefallen, aber ich hätte wahrscheinlich jedesmal Angst, wenn ich sie aus dem Koffer nehme :?
Gruß Rainer

kiroy

Re: Aller guten Blugis sind drei ...

Beitrag von kiroy » Samstag 28. November 2015, 15:41

Naja, jetzt ist der Blugi-Thread schon verwässert. ;)

Das ist meine Strat. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war sie 22 Jahre alt und hatte rund 1.700 Gigs (gut 80 Gigs/Jahr) hinter sich.
Natürlich hatte sie ein paar kleine Macken und Schrammen, aber nichts, was sich hätte fotografieren lassen. Lediglich die Abdeckung der Tremolo-Federn war rot geworden, weil wir mal in der Band immer mit rote Hawaii-Hemden auftraten und die Dinger beim Schwitzen abgefärbt haben. :mrgreen:
Ich habe die Klampfe ganz normal behandelt. Die ist schon auch mal runter- oder umgefallen oder so. Aber solche Schrammen, wie bei den Blugis... ich weiß gar nicht, wie man das im "normalen Leben" hinbekommen soll. :kopf_kratz01:
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Mittlerweile ist die Strat schwarz. Aber nicht weil sie so verschrammt war, sondern nur, weil mir das Weiß nicht mehr gefallen hat.

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Batz Benzer
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Re: Aller guten Blugis sind drei ...

Beitrag von Batz Benzer » Samstag 28. November 2015, 16:16

kiroy hat geschrieben:Aber solche Schrammen, wie bei den Blugis... ich weiß gar nicht, wie man das im "normalen Leben" hinbekommen soll. :kopf_kratz01:
Punkrock!!! :mrgreen:

Im Ernst: Ich bin mit Bands zusammen aufgetreten, die ihre Gitaren am Kabel über die Bühne gezogen und am Ende in die PA geschmissen haben.

Oder such mal nach entsprechenden SRV-Gigs - der war auch nicht zimperlich und hat zum Feiern des Moments auch im Wahnsinn gebadet.

Ich selbst neige allerdings nicht dazu, meinen Gitaren weg zu tun (oder zumindest nur selten... :twisted: )... ich empfinde die Blugs haptisch und klanglich eben als die besten Strats, die ich kenne und die nicht absurd viel Geld kosten. Und da die eben künstliche Schrammen, allerdings überlackiert, haben, habe ich es ihnen wenigstens echt besorgt... und dann gemerkt, was ihnen das klanglich gebracht hat.

Ist, neben den tonalen Vorzügen, doch einfach bloß Geschmackssache; die einen tätowieren ihren Körper, die anderen nicht; die einen verbimsen ihre Gitarre, die anderen hegen und pflegen sie. Manche wollen keinen emotionalen Kontakt zum Arbeitswerkzeug, anderen werden bei jeder kleinen Schramme bekloppt. Die Bude ist für alle von denen und zum Kennenlernen der Anderen da!!! :prost:

Von mir aus hätte ich nix Gerelictes gesucht... aber die Gitarren finden eben Dich, zumindest in meinem Leben. 8-)

Weitermachen,

Batz. :smoke01:
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

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Magman
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Re: Aller guten Blugis sind drei ...

Beitrag von Magman » Samstag 28. November 2015, 19:04

Batz Benzer hat geschrieben:....aber die Gitarren finden eben Dich, zumindest in meinem Leben. 8-)

Weitermachen,

Batz. :smoke01:

So isses, passt :thumbs:

Jetzt nochmals zu den Blugocasters. Ich hatte einige in Händen seit erscheinen. Da war keine schlechte dabei. Überarbeitet man die Gitarren ein wenig hat man im Endeffekt ne richtig tolle Strat in Händen. Als ich meine vor ein paar Monaten zusammengeschraubt hatte war grade eine sehr geile 7 Custom Shop bei mir - die grüne 57'ger - das war eine Klasse Strat und wäre genau mein Ding gewesen bis auf den Preis. Bis auf den besonderen Touch des geilen Halses der 7 war die Vintage rein von der Tonentfaltung her kein bisschen schlechter weshalb ich die 7 auch wieder zurückgehen hatte. Ich hab's einfach nicht eingesehen so viel mehr Geld zu zahlen.
Meine Nick Page Strat hat für mich den perfekten Hals und dazu noch einen phantastischen Sound wie man ihn nur selten findet. War ein Glücksgriff.

Die Blugocasters haben viel Charakter und sind 1a Strats. Ich kann den Micky gut verstehen warum er sich gleich drei Stück an Land gezogen hat! Ich selbst würde wohl bei einer davon nen großen PAF an den Steg schrauben.
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STOMPIN' HEAT …we are ready to rock :mosh:

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Wizard
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Re: Aller guten Blugis sind drei ...

Beitrag von Wizard » Samstag 28. November 2015, 19:33

Ein Originalzitat von R.Gallagher noch, dann is gut :mrgreen: : "Ich habe einen sehr aggressiven Schweiß und einen Lappen hat das Ding nur selten gesehen"
Gruß Peter

immer noch aktuell: >>> leben und leben lassen <<<

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Aratin
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Re: Aller guten Blugis sind drei ...

Beitrag von Aratin » Mittwoch 2. Dezember 2015, 22:31

Mintage hat geschrieben:
Deswegen betrachte man mal die Horden von 70er Strats/Teles: der Korpus komplett in eine fette Polyester-Lackschicht eingetütet, da schwingt nix mehr - und der Lack sieht immer noch gut aus ;) Da hilft wirklich nur irgendwo "Anschlagen" um den zum Abplatzen zu bewegen 8-)

Wenns bei der E-Gitarre schwingt dann ist das keine Gute Idee....ich verweise auf folgenden Artikel, der mir durchaus logisch erscheint, da ich eine Gitarre aus Plexiglas habe die trotzdem irgendwie nach E-Gitarre klingt...

http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/schwingung.html

Mintage
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Re: Aller guten Blugis sind drei ...

Beitrag von Mintage » Donnerstag 3. Dezember 2015, 14:30

Chris_1981 hat geschrieben:
Mintage hat geschrieben:
Deswegen betrachte man mal die Horden von 70er Strats/Teles: der Korpus komplett in eine fette Polyester-Lackschicht eingetütet, da schwingt nix mehr - und der Lack sieht immer noch gut aus ;) Da hilft wirklich nur irgendwo "Anschlagen" um den zum Abplatzen zu bewegen 8-)

Wenns bei der E-Gitarre schwingt dann ist das keine Gute Idee....ich verweise auf folgenden Artikel, der mir durchaus logisch erscheint, da ich eine Gitarre aus Plexiglas habe die trotzdem irgendwie nach E-Gitarre klingt...

http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/schwingung.html
:shock:

Wer schon mal eine fett lackierte 70er Strat komplett entlackt hat und anschließend diese Gitarre nitrolackieren ließ (etwas , was der gute Herr Kraushaar gar nicht anbietet, da er generell mit Polyester lackiert 8-) ), stellt fest, das sich diese Gitarre spür- und hörbar verändert hat, sprich, dynamischer anspricht - und somit besser klingt !

Folge ich der Kraushaarschen Begründung, dann spielt es überhaupt keine Rolle, welchen Lack ich auf den Korpus pappe, geschweige denn, wie dick dieser Lack aufgetragen wird - da ein Korpus einer E-Gitarre ja nicht schwingt... - und wieso spüre ich bei jedem angeschlagenen Ton auf irgendeiner E-Gitarre, das der Korpus vibriert 8-)

Folge ich der o.a. Ausführung, dann müßte ja auch das Korpusholz uninteressant sein, da dieser ja ebenfalls nicht zur Klangbildung beisteuert... :shock:

Das Plexiglasbeispiel ist seit den 70ern bekannt und sorgte klanglich dafür, das es von den Musikern nicht angenommen wurde.

Wenn man Saiten auf einen Stahlträger spannt, kommt da auch ein Klang raus - aber wer will den ;)

Grüße
Rainer

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Re: Aller guten Blugis sind drei ...

Beitrag von tommy » Donnerstag 3. Dezember 2015, 15:14

Mintage hat geschrieben:
Chris_1981 hat geschrieben:
Mintage hat geschrieben:
Deswegen betrachte man mal die Horden von 70er Strats/Teles: der Korpus komplett in eine fette Polyester-Lackschicht eingetütet, da schwingt nix mehr - und der Lack sieht immer noch gut aus ;) Da hilft wirklich nur irgendwo "Anschlagen" um den zum Abplatzen zu bewegen 8-)

Wenns bei der E-Gitarre schwingt dann ist das keine Gute Idee....ich verweise auf folgenden Artikel, der mir durchaus logisch erscheint, da ich eine Gitarre aus Plexiglas habe die trotzdem irgendwie nach E-Gitarre klingt...

http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/schwingung.html
:shock:

Wer schon mal eine fett lackierte 70er Strat komplett entlackt hat und anschließend diese Gitarre nitrolackieren ließ (etwas , was der gute Herr Kraushaar gar nicht anbietet, da er generell mit Polyester lackiert 8-) ), stellt fest, das sich diese Gitarre spür- und hörbar verändert hat, sprich, dynamischer anspricht - und somit besser klingt !

Folge ich der Kraushaarschen Begründung, dann spielt es überhaupt keine Rolle, welchen Lack ich auf den Korpus pappe, geschweige denn, wie dick dieser Lack aufgetragen wird - da ein Korpus einer E-Gitarre ja nicht schwingt... - und wieso spüre ich bei jedem angeschlagenen Ton auf irgendeiner E-Gitarre, das der Korpus vibriert 8-)

Folge ich der o.a. Ausführung, dann müßte ja auch das Korpusholz uninteressant sein, da dieser ja ebenfalls nicht zur Klangbildung beisteuert... :shock:

Das Plexiglasbeispiel ist seit den 70ern bekannt und sorgte klanglich dafür, das es von den Musikern nicht angenommen wurde.

Wenn man Saiten auf einen Stahlträger spannt, kommt da auch ein Klang raus - aber wer will den ;)

Grüße
Rainer

Na ja, spätestens im Nachtrag geht Kollege Kraushaar eigentlich ziemlich deutlich darauf ein, warum die Resonanz der Gitarre trotzdem eine wichtige Rolle spielt:

"Darum schreibe ich vereinfacht: „Eine E-Gitarre soll nicht schwingen.“ Wissend, dass die verbleibende und nicht vermeidbare Resonanz den Charakter des Instruments formt."

Er verwehrt sich nur gegen diese oft argumentierte "Endgültigkeit" bezüglich der Holzschwingungen. Ein elektromagnetischer Tonabnehmer kann nun mal keine Holzschwingungen aufnehmen sondern nur die Saitenschwingungen, die das Holz sozusagen "übrig lässt".
LG, Tommy


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