Vintage Strat Setup

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bobtonic
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Vintage Strat Setup

Beitrag von bobtonic » Mittwoch 13. Januar 2016, 15:00

Hi Leute,

erstmal hallo in eurem schönen, kleinem, leicht verstecktem Forum ;)


Gleich mal ein Anliegen bzw. ein Anreiz zur Diskussion.

Es geht um ein Setup für eine Strat 7.25" + Vintage Frets.

Ich habe vorher eine 2012 Junior gespielt und das einstellen ist schon ziemlich anders.
Hab den Neck fast schnurr gerade gestellt und die Wraparound so hoch das es nicht schnarrt.
Bin ich gut mit "gefahren".

Bei einer Vintage strat scheint das ein wenig anders zu laufen.
Habe jetzt den Hals fast gerade und die E & B Saiten so hoch das man ca. 3 halbtöne benden kann.
Rest nach Radius.
Allerdings ist die Saitenlage jetzt ziemlich hoch und trozdem schnarrt es in den höheren lagen, so das es Sustain klaut.
Es scheint ein wenig mehr "tricky" zu sein. Bei der Junior bin ich überzeugt das ein grader Hals auch besser klingt, sie hat so einfach mehr Attack, klingt und spielt sich straffer.

Kann das sein das die Vintage Strats ein bisschen mehr krümmung brauchen?

Habt ihr Tips? Wie geht ihr vor?

Schonmal danke & Gruß :banana02:

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Manuel
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Re: Vintage Strat Setup

Beitrag von Manuel » Mittwoch 13. Januar 2016, 15:32

Hallo Bob & herzlich Willkommen!

Ich habe selbst mit meiner ersten Strat bei der Einstellung schwer gekämpft, da ich nur Gibson-Artiges gewohnt war.
Ich würde sagen, ein bischen mehr Halskrümmung als "fast gerade" solltest du mal probieren.
Man kann das ja langsam angehen. Ne viertel Drehung, Hals setzen lassen, testen, usw.

Warum meinst du, das wir ein "leicht verstecktes Forum sind?

Wenn du magst, kannst du dich hier gerne mit ein paar Worten vorstellen:

http://gitarrenbu.de/viewtopic.php?f=26&t=39
Grusz,

Manuel

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Ich mag E-Gitarren, Röhrenverstärker und Effektgeräte, Hauptsache nicht zu teuer ... ;)

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Magman
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Re: Vintage Strat Setup

Beitrag von Magman » Mittwoch 13. Januar 2016, 19:40

Hallo und willkommen hier in unserer Bude 8-)

Sehr viele klassische Strats kommen sehr schlecht eingestellt aus dem Karton zu Hause an und nicht selten sind die Bünde schlecht, oder gar nicht abgerichtet. Daran liegt es meistens. Auch ein klassischer Strat Neck mit 7.25er Radius darf schnurgerade sein. Auch dort lässt sich eine sehr niedrige Saitenlage einstellen so wie bei einer Les Paul o.ä. Eine Strat sauber und so einzustellen das sie richtig Spaß macht ist mit reichlich Erfahrung und Know How verbunden. Ein versierter Gitarrentechniker macht dir das allerdings in wenigen Minuten. Meist kostet das nicht viel und man hat anschließend richtig Spaß!

Ich frag trotzdem mal:

Wie hast du das Tremolo eingestellt. Aufliegend oder frei schwebend? Wie hoch sind die Saitenreiter? Ist der Sattel passend gekerbt?
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Re: Vintage Strat Setup

Beitrag von Dreamrider » Mittwoch 13. Januar 2016, 21:29

Magman hat geschrieben:
Eine Strat sauber und so einzustellen das sie richtig Spaß macht ist mit reichlich Erfahrung und Know How verbunden. Ein versierter Gitarrentechniker macht dir das allerdings in wenigen Minuten. Meist kostet das nicht viel und man hat anschließend richtig Spaß!
So ist es. Obwohl ich so einiges selbst mache, lasse ich bei meiner 71er Strat auch nur meinen Techniker ran, wenn ich's optimal eingestellt haben will. Bei mir ist übrigens der Hals vom Griffbrett aus gesehen, ganz leicht, konkav ("nach innen gewölbt"). In Verbindung mit einer guten Tremolo Einstellung (bei mir: schwebend), sauber abgerichteten Bünden und vernünftig bearbeitetem Sattel gibt es dann auch die gewünschte eine schöne, tiefe Seitenlage, ohne das Schnarren einzelner Saiten in den hohen Bundbereichen.

Grüße
Sven
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Re: Vintage Strat Setup

Beitrag von Butterkräm » Donnerstag 14. Januar 2016, 06:57

Ich bin auch der Meinung, daß Strats und Teles eine ganz leichte Krümmung vertragen dürfen! ;-)
Wenn es jetzt aber schon in den höheren Lagen schnarrt, dann ändert das eine stärkere Krümmung aber überhaupt nicht!
Erstens krümmt sich der Hals eher in den unteren Lage als in den höheren und zweitens:
wenn der Hals jetzt noch ein bisschen nach vorne kommt, dann ist die Saitenlage auch wieder etwas höher! Das möchtest Du nicht und dann würdest Du an der Bridge alles wieder tiefer einstellen. Aber Du sagtest ja, daß es jetzt schon schnarrt, tiefer dann erst recht!
Der Sattel ist so oft das Problem. Wenn dieser z.B. viel zu hoch gekerbt ist! Wenn man diesen dann richtig kerbt, ist die Saite direkt auch wieder etwas tiefer, was bedeutet, daß man insgesamt die Saitenlage etwas erhöhen kann, was wiederum den hohen Lagen zugute kommt, damit dort die Saiten nicht zu tief über die Bünde laufen.
Hängt alles zusammen, daher nicht alles ganz einfach, aber in sich dann doch auch logisch!
Grüße,
Hannes

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Re: Vintage Strat Setup

Beitrag von tommy » Donnerstag 14. Januar 2016, 07:24

Moin,

bedenke bitte auch, dass eine Strat eine längere Mensur hat. Die Saitenauslenkung (und somit auch die Neigung zum Schnarren) ist dort größer.
LG, Tommy


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bobtonic
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Re: Vintage Strat Setup

Beitrag von bobtonic » Donnerstag 14. Januar 2016, 10:02

Hey Leute,

ja das hilft doch schonmal. Ganz so grade geht es dann wohl nicht.
Hab ihr jetzt ein bisschen Krümmung gegeben und konnte dann auch die Reiter runterschrauben.
Bünde und Sattel sind ziemlich gut. Klar da geht bestimmt noch was. Sattel macht noch ab und an "pling" da ich 10er draufgemacht habe.
Trem ist mir 3 Federn aufliegend. Schrauben so gut wie ganz rein.

Ich weiß nicht..ich war schon bei vielen Technikern und Gitarrenbauern. Aber was Setups anging war ich nie zufrieden.
Selbst wenn nachgebessert wurde.
Das ist für mich eher ein Prozess.

Bei mir handelt es sich um eine 62 Ri btw.

Vorstellen mach ich die Tage ;)

Danke schonmal..falls wer noch Tips hat kann er sie ja posten.
Bezüglich des Radius fand ich das gut erst die beiden E Saiten einzustellen und dann den Rest nach Auge + Gefühl.
Dann noch das man die Pickups vorm Setup runterschraubt. Da die die Intonation verfälschen können.

Der Dude hat ganz gute Videos für den der es noch nicht kennt: https://www.youtube.com/user/FruduaTv


EDIT: Vielleicht weiß wer was man machen kann wenn das Trussrod ein wenig schwergängig geht? Gitarre ist von 99 und wurde glaube ich fast so lange im Koffer gelassen. Trussrod geht, aber es knarrt ein wenig...

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Magman
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Re: Vintage Strat Setup

Beitrag von Magman » Donnerstag 14. Januar 2016, 12:41

bobtonic hat geschrieben:Vielleicht weiß wer was man machen kann wenn das Trussrod ein wenig schwergängig geht? Gitarre ist von 99 und wurde glaube ich fast so lange im Koffer gelassen. Trussrod geht, aber es knarrt ein wenig...
Bob immer daran denken, wenn du den Halsstab spannst, also nach rechts drehst immer erst die Saiten entspannen! Umgekehrt ist es egal. Manchmal ist eine Viertelumdrehung bereits ausreichend. Dem Holz auch immer die nötige Zeit lassen zu arbeiten.

Der Hals darf schon eine ganz leichte Krümmung haben, also etwas konkav sein. Meine Hälse sind aber fast alle schnurgerade und da liegt nirgendwo etwas auf, oder irgendwas schnarrt. Ich besitze allerdings auch fast nur noch hochwertige Strats und Teles die dies auch voraussetzen.

Du kannst falls es dennoch Probleme bereitet eine vernünftige Saitenlage herzustellen auch einen Shim in die Halstasche legen. Man nimmt da entweder Furnier, oder so wie ich es gerne tue eine Spielkarte.

Ein guter und erfahrener Gitarrentechniker stellt dir jedenfalls eine Gitarre, ganz egal welcher Art perfekt ein sofern der Hals nicht verzogen ist, oder ein Defekt vorliegt. Von woher kommst du denn wenn ich fragen darf?
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Mintage
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Re: Vintage Strat Setup

Beitrag von Mintage » Donnerstag 14. Januar 2016, 13:29

Moin Bob,

eine "knarrende Halsschraube" bedeutet oft, das diese nicht so läuft/funktioniert, wie sie eigentlich sollte :(

Bedenke, das eine Halsschraube bereits bei einer Viertelumdrehung reagiert/reagieren sollte !
Meine 62er Reissue von 2000 hat auch so eine Schraube drin - bei voll angezogener Schraube hängt der Hals immer noch leicht durch, gerade einstellen ist nicht...! Immerhin ist die Saitenlage derart, das sie zwar höher als bei meinen anderen Strats ist, aber trotzdem
in Verbindung mit dem 7.25er Radius bequem zu spielen.

Zum Thema Schnarren: fast jede E-Gitarre "schnarrt" wenn sie "trocken", ohne Amp gespielt wird. Es muß also nur dann
Abhilfe geschaffen werden, wenn das "Schnarren" über den Verstärker ertönt (ich habe aufgehört zu zählen, wie oft seinerzeit
Kunden in den Laden kamen, "weil ihre E-Gitarre schnarrt" - bei Nachfrage, ob es über den Amp zu hören wäre wurde ich zunächst
immer komisch angeschaut - weil "eine Akustik-Gitarre ja auch nicht schnarrt" :shock: ) - und das meine ich absolut konstruktiv ;)

Wenn der Fender-Hals ab dem 12. Bund einen leichten "Buckel" aufweist, dann ist das auch nicht mehr mit der Halsschraube zu
korrigieren... und es wäre auch möglich, das einer der Bünde der oberen Lagen "herausgekommen" ist, das hätte einen ähnlichen
Effekt.

Du kommst also um den Besuch eines Fachmanns (!) nicht umhin - wobei mich wundert, das Du ja bereits bei einigen warst :kopf_kratz01:

Grüße
Rainer

colombo

Re: Vintage Strat Setup

Beitrag von colombo » Donnerstag 14. Januar 2016, 14:03

bobtonic hat geschrieben:

EDIT: Vielleicht weiß wer was man machen kann wenn das Trussrod ein wenig schwergängig geht? Gitarre ist von 99 und wurde glaube ich fast so lange im Koffer gelassen. Trussrod geht, aber es knarrt ein wenig...

Bei manchen Gitarren werden die Trusrodgewinde durch eine Bohrung im Holz gesteckt und dann die Stellschraube aufgeschraubt.
Dann kommt das Knarren von dem hohen Druck von Metall auf Holz. Die Reibwerte sind da halt nicht so dolle.
Abhilfe schafft dort Schmierung aber nicht in Form von einem Tropfen Öl sondern von ein paar Krümelchen Kerzenwachs.
Die Schraube komplett abschrauben, Wachs abschaben und die Schraube wieder reindrehen. Jetzt sollte es besser fluppen als am ersten Tag.

Grüße vom Inspector

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