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Mikros

Verfasst: Freitag 5. Mai 2017, 17:12
von Diet
Hi,

vielleicht hat ja jemand genug Zeit und Muße.
Ein interessanter, aber sehr umfangreicher Mikrofonvergleich:

http://www.soundandrecording.de/tutoria ... rstaerker/

Gruß Diet

Re: Mikros

Verfasst: Mittwoch 19. September 2018, 16:49
von Magman
Dieter diesen Thread habe ich gerade erst entdeckt. Wenn auch verspätet, danke für den Link :thumbsup03:

Um die 50 Jahre alt ist dieses Mikro und ich behaupte mal, es ist das erfolgreichste überhaupt. Es ist der Star bei unseren Recording Sessions vor dem Gitarrenamp und auch vor der Snare.

Das Sennheiser MD421

Bild

Re: Mikros

Verfasst: Mittwoch 19. September 2018, 16:55
von Batz Benzer
Jepp; kann alles. ALLES!!! 8-)

Re: Mikros

Verfasst: Mittwoch 19. September 2018, 16:56
von finetone
Magman hat geschrieben:Dieter diesen Thread habe ich gerade erst entdeckt. Wenn auch verspätet, danke für den Link :thumbsup03:

Um die 50 Jahre alt ist dieses Mikro und ich behaupte mal, es ist das erfolgreichste überhaupt. Es ist der Star bei unseren Recording Sessions vor dem Gitarrenamp und auch vor der Snare.

Das Sennheiser MD421
und für Bläser!

so eins weiss ich seit geraumer in meinem Besitz :thumbs:

Das stelle ich immer vor's Drumset (oberhalb der Kick zwischen die Hängetoms Richtung Snare) wenn wir das Drumset nicht komplett mikrofonieren, ich aber ein bisschen Drum für mein in-ear-Mix brauche.

Re: Mikros

Verfasst: Mittwoch 19. September 2018, 17:47
von tommy
Geiles Mikro, aber m.E. ein ziemlich heftiger Rückkoppler!

Re: Mikros

Verfasst: Mittwoch 19. September 2018, 18:10
von Motörheiko
Das MD421 ist echt das Schweizer Taschenmesser unter den Mikros ...

Meine Lieblingsmikrophone für E-Gitarre - live das Sennheiser e906, im Studio das Beyerdynamic M201 (bzw. Revox M3500 fast baugleich, klingt etwas heller) sowie ein Rode NT1A.

Re: Mikros

Verfasst: Mittwoch 19. September 2018, 18:32
von Diet
heiko7471 hat geschrieben:Das MD421 ist echt das Schweizer Taschenmesser unter den Mikros ...

Meine Lieblingsmikrophone für E-Gitarre - live das Sennheiser e906, im Studio das Beyerdynamic M201 (bzw. Revox M3500 fast baugleich, klingt etwas heller) sowie ein Rode NT1A.

Ich hab selbst zu Haus auch das Rode NT1a und ein Sennheiser Brikett, allerdings die spartanische Version e606.
Damit geht eigentlich alles sehr gut. Jedenfalls für mich.
Im Proberaum haben wir noch eine ganze Batterie unterschiedlicher Mikros, von denen ich immer wieder auch mal
zu Hause was ausprobiere. Da haben wir z.B. ziemlich hell klingelnde Audio Technika Stäbe, die klasse für die
Akustikgitarre sind.
Eigentlich sollte man doch meinen, ein Mikro sollte so gemacht sein, dass es möglichst neutral abbildet, was es aufnehmen soll.
Vor dem Hintergrund war ich schon oft echt verblüfft, wie groß die Unterschiede doch sind :?

Gruß Diet

Re: Mikros

Verfasst: Mittwoch 19. September 2018, 19:43
von Pfaelzers KSM
Das Sennheiser MD421 ist eines der seltenen dynamischen Großmemebran-Mikros, d.h. seine Membranfläche ist eher bei U87 oder C414 denn beim SM57 anzusiedeln. Es ist aber trotzdem ein Tauchspulenmikro, d.h. ein dynamisches Mikro.
Duch die größere Membranfläche hat es einen vergrößerten Frequenzbereich (vor allem in den Tiefmitten sehr stark), ist aber etwas träger als z.B. ein SM57.
Sehr geiles Mikro, hat ein paar nervigen Schwächen (z.B. die Halterung und die rückwertige Dämpfung ist auch nicht gut).
Eine prima Alternative ist imho das Telefunken M80 mit geringfügig kleinerer Membranfläche, ausgeglichenerer Frequency Response und deutlich besser für Gesang zu handlen. Mein persönlicher Favorit vor Gitarrenamps, aber auch für fast alles andere, was sich im Mittenspektrum abspielt (Sänger, Bläser etc.) und wo ich kein 414 nehme...bzw. nahm, die Zeiten sind ja vorbei.
Diet hat geschrieben:Eigentlich sollte man doch meinen, ein Mikro sollte so gemacht sein, dass es möglichst neutral abbildet, was es aufnehmen soll.
Vor dem Hintergrund war ich schon oft echt verblüfft, wie groß die Unterschiede doch sind
Die Abweichungen sind bei dynamischen Tauchspulenmikros (z.B. Shure SM-Serie, Sennheiser MD-Serie, AKD D-Serie etc.) am größten. Das liegt an dem Problem der mechanischen Schall-zu-Strom-Wandlung, bei der Reibung, Eigenresonanz und Massenträgheit eine Rolle spielen. Übrigens ist bei Tauchspulenmikros nicht nur die Frequency Response unterschiedlich, sondern auch die Richtcharakteristik frequenzabhängig, und das wiederum unterschiedlich abhängig bei den verschiedenen Mikromodellen.

Die Schallwandlung bei Tauchspulenmikros ist der umgekehrte Prozess wie bei Lautsprechern(*), und wie unterschiedlich die klingen, brauche ich euch ja nicht erzählen. Und genau wie bei Lautsprechern nutzt der geneigte Tonmensch diese Unterschiede zur Soundformung durch gezielten Mikroeinsatz. In meiner Diplomarbeit habe ich lange darüber sinniert, wie man anhand der Frequency Charts von Lautsprechern und Mikros (die genau gleich aufgebaut sind) erkennt, welches Mikro zu welchem Lautsprecher passt (und mache es am Ende doch wieder mit den Ohren...).


* Übrigens kann man Mikros auch als Lautsprecher benutzen (sic!), allerdings zumeist nur einmal....

Re: Mikros

Verfasst: Mittwoch 19. September 2018, 19:50
von tommy
Diet hat geschrieben: Eigentlich sollte man doch meinen, ein Mikro sollte so gemacht sein, dass es möglichst neutral abbildet, was es aufnehmen soll.
Vor dem Hintergrund war ich schon oft echt verblüfft, wie groß die Unterschiede doch sind :?
Ich denke, es gibt durchaus neutrale Mikros (z.B. Neumann), die will man nur oft gar nicht hören, weil entweder unspektakulär oder schonungslos. Ersetzt man bspw. ein Gitarrenamp Close Miking durch sein eigenes Ohr, ist das, mal abgesehen von der Lautstärke, kein Sound, den man wirklich haben möchte.

Andererseits ist etwas Glitzer und sonorer Bass auf einer mittelprächtigen Gesangsstimme durchaus erstrebenswert.

Insofern ist ein Mikro in vielen Situationen fast eher ein willkommenes Effektgerät als ein reiner Abnehmer und wird möglicherweise auch entsprechend konstruiert.


P.S. Meine überall dabei Gesangsfavoriten sind übrigens 3 alte dynamische Jefe Handhelds. Haben damals bei Conrad 35,- Deutschmark das Stück gekostet. Sie sind nicht wirklich linear, machen aber fast jede Stimme knackig, sonor und durchsetzungsfähig. (Dieter, das waren die Backing Mikros beim JOA).

Re: Mikros

Verfasst: Mittwoch 19. September 2018, 20:23
von Motörheiko
Pfaelzers KSM hat geschrieben:... Eine prima Alternative ist imho das Telefunken M80 mit geringfügig kleinerer Membranfläche, ausgeglichenerer Frequency Response und deutlich besser für Gesang zu handlen. Mein persönlicher Favorit vor Gitarrenamps, aber auch für fast alles andere, was sich im Mittenspektrum abspielt (Sänger, Bläser etc.) und wo ich kein 414 nehme...bzw. nahm, die Zeiten sind ja vorbei. ...
Ich hab das Telefunken M81 als Gesangsmikrophon - das sollte ich vielleicht auch mal zu Amp-Abnahme ausprobieren :kopf_kratz01: