Auf meinem Notebook ist zwar sogar Studio One installiert, das gab's mal einen Tag lang für 5 Dollar, aber ich nehme damit höchstens mal kurz ne Idee für die Band auf. Das könnte ich aber auch mit dem Schartfohn machen. 
Ich muss aber auch sagen, im Prinzip HASSE ich Homerecording. Ich habe noch nie ein Album gehört, dass mich sorichtig mitgerissen hat, welches per Homerecording entstanden ist. Ausser man würde das Foo Fighters "Garagen"-Album noch als Homerecording durchgehen lassen. Und wenn da noch welche sind, weiss ich zumindest nichts davon. Ich gehöre absolut zu den Menschen, die jemanden (außerhalb der aufzunehmenden Band!) schätzen, der die technische Seite des Aufnahmeprozesses komplett erledigt. Im besten Fall noch eine zweite Person die "produziert", also hier und da sagt ob es gut oder schlecht war und Anregungen zu Verbesserung beisteuert. Das hat mehrere Gründe. Zum einen bin ich (und meiner Erfahrung nach trifft das auf die meisten Musiker zu) schnell betriebsblind und bemerke kleinere Fehler oft erst zu spät, oder denke mir gespielte sachen kurzzeitig schön. Dann ist da noch das Problem, dass der Songwriter/Texter ja meist einer aus der Band ist und da Kritik aus den eigenen, engen Reihen oft viel schlimmer ist, als die eines Dritten. Und Overdub Recording auf "Schlagzeug" aus Addictive Drums und Co. finde ich auch eher doof und leblos. Am liebsten spiele ich wesentlich Teile eines Songs mit der Band live ein.
Unter anderem aus den oben genannten Gründen gibt es keine Aufnahme von mir, die ich jemals irgendwo ohne ein "ja aber" vorzeigen/posten würde?
Klar ist Homerecording eine feine Sache, wenn man nen Demo braucht oder eben ein Einzelgänger ist, aber für ich ist das alles immer nur ne Notlösung.
Batz' Ansatz gefällt mir da schon eher, es extrem einfach zu halten und sich einzuschränken, um die Musik im Vordergrund zu halten.
Bei mir kommt die Einstellung übrigens auch daher, dass ich leider immer wieder erlebe das "Produzieren" (wenn jemand aus meiner Band das Wort benutzt, wird mir immer schon ganz anders
) und "Vermarktung" sich schon im Kopf breit gemacht haben, wenn die Musik noch nicht einmal im Ansatz richtig mit Leben gefüllt ist und die Band live noch auf den Ordner mit Lead Sheets schielt.Eine befreundete Band hat das meiner Meinung nach richtig gelöst. Die haben erst richtig an den Songs gearbeitet, bis sie in ihren Augen "perfekt" waren, dann in einem kleinen Studio aufgenommen. Zeitraubende und daher teure Arbeiten wie Schneiden, Takes aussuchen etc. wieder selbst gemacht und dann in einem anderen Studio gemeinsam mit einem Toning gemischt und gemastert. Statt eine komplette CD sind es nur 4 Song als EP, die aber absolut klasse und so, dass man sie auch ohne Scham verkaufen und als Demo verwenden kann! Kostet auch was, klar. Ist aber auch etwas, das bleibt!
Für mich ist Musik keine Ware, die man mal eben möglichst effizient (Kosten und Zeit) irgendwie in den Äther jagt, sondern die man mit Herz und möglichst viel Seele gebärt!
Das heisst alles natürlich nicht, dass ihr nicht alle Spaß am Homerecording haben sollt!!!
Die Zähle ich jetzt absolut nicht zu meinen Einflüssen...
