Hallo Andrea,SilviaGold hat geschrieben:Da das ein wenig widersprüchlich klingt... soll das also heissen:Mintage hat geschrieben:
die alten Gitarren klingen u.a. deshalb so gut, weil die Hölzer knochentrocken (!!) sind. Flute ich quasi das Griffbrett, dann wird dieses weich -und das klingt dumpf - obwohl es "gesund" aussieht. (Ist die Gitarre neu, das Griffbrett üblicherweise knochentrocken, dann empfiehlt sich mehrmaliges Ölen - aber nach ein paar Behandlungen ist es gut...!).
Ein wenig GriffbrettÖL ist fürs Holz Anfangs ganz gut... aber FEUCHTtigkeit ist für den Klang letztlich schlecht?
Tone is what you make it
das "Problem" der maschinell neu gebauten Gitarren ist, das deren Hölzer innerhalb kürzester Zeit auf fast "klinisch-tot" runtergetrocknet werden - um dann wieder bei ca. 50% Luftfeuchtigkeit verarbeitet zu werden...!
Das hält das Holz zwar aus, hat aber mit den Prinzipien der Tonholzlagerung/Entwicklung von Tonholz nix zu tun.
Damals (bzw. die hiesigen Gitarrenbauer machen das bei ihren Kleinserien noch Heute - was eben auch den Preis erklärt) wurde das Holz noch über Jahre (!) gelagert/getrocknet, ein langsamer, konstanter Prozess - der Einfluß auf die Ansprache/Dynamik/Klang des Instrumentes hat, was aber in der Serie nicht mehr zu bezahlen wäre.
Die Hölzer der "alten" Gitarren sind nicht "total trocken", da sie sonst reißen würden - aber sie haben eine derartige Qualität, das sie unbehandelt (!) auch 50 Jahre später hervorragend klingen/funktionieren (Jörg Tandler z. B. hält von Griffbrett-Ölungen bei einem "gesunden" Griffbrett überhaupt nix )
Deshalb empfehle ich bei Neukauf einfach mal das Griffbrett (vor allem bei Palisander - Ebenholz ist von der Oberfläche her fast geschlossen) zu ölen, und zu schauen, wie schnell das Öl einzieht. Anschließend kann man das wiederholen oder man hat für die nächsten Monate dieses Thema erledigt.
Grüße
Rainer