Notizen zum Gig - ja oder nein

Der tut nix! Der will nur üben!
Karsten
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Notizen zum Gig - ja oder nein

Beitrag von Karsten » Freitag 19. Februar 2016, 17:57

Hallo, angestoßen durch Muelrichs Frage nach ner App für Songlisten, frage ich mal (was ich schon länger fragen wollte) in die Runde, was und wie Ihr Euch (für Gigs) Notizen macht (oder auch nicht).

Ich merke, dass ich bei mittlerweile 40Songs auch hier und da ins straucheln komme...
Chords, Solos, bewusst andere Griffe als der Cogitarrist, Melodielinien oder Fills
Meist sind es die Sachen die wir nicht so oft proben, manchmal ist es immer DIE eine Stelle die trotz Proben's hakt.
Bislang also alles im Kopf, nicht Perfekt aber OK ...

Nun also unser Basser, der alle Songs und Chords aufm Ipad hat. Also hab ich mir gedacht -fang das auch mal an-
hab die ersten Songs zusammengeschrieben und fange an zu zweifeln...

Um für jeden Fall gewappnet zu sein müsste ich das so detailiert aufschreiben, dass es mir irgendwie nicht richtig vorkommt...
nicht mehr ausm Bauch heraus, sozusagen
Mich würde also interessieren wie Ihr das macht, schreibt Ihr auf oder nicht, blockiert euch das oder hab Ihr vieleicht ein besonderes System? :popcorn:

Klaus
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Re: Notizen zum Gig - ja oder nein

Beitrag von Klaus » Freitag 19. Februar 2016, 19:00

Hallo,

die Setliste meiner Band umfasst derzeit rund 50 Songs (Cover). Ich spiele komplett ohne Notizen und habe nur die Setliste.
Wenn dann mal ein Song kommt und ich merke, dass mir da der Ablauf oder irgendwas nicht klar ist, frage ich einen meiner Mitspieler kurz. Die verwenden zT ausführliche Leadsheets.

Auch wenn wir Songs neu einproben, versuche ich, mich so schnell wie möglich von meinen immer nur rudimentären Notizen zu lösen, weil ich ansonsten Schwierigkeiten habe, frei zu spielen. Mit anderen Worten - ich bekomme die Songs nur dann richtig in meinen Kopf, wenn ich keine Notizen (mehr) habe. Außerdem kann ich dann besser zuhören und interpretieren - meine ich :-)

Grüße, Klaus

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Diet
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Re: Notizen zum Gig - ja oder nein

Beitrag von Diet » Freitag 19. Februar 2016, 19:03

Moin,

bisher hatte ich tatsächlich immer nur die Setlist am Start und möchte das auch gerne so beibehalten.
Ich möchte sozusagen frei aufspielen. Momentan haben wir ein Repertoire von ca. 25 Stücken, da kann ich das noch wuppen.
Stücke, die noch irgendwelche Probleme machten hab ich mir zu Gigs dann immer gezielt noch reingepaukt.

Allerdings sind das immer Gigs von höchstens eineinhalb Stunden.
Bei einem ganzen Abend, mehrere Stunden lang würde ich das wohl nicht hinkriegen :?

Gruß Diet
P.S.: Hab jetzt erst das posting von Klaus gelesen: Den Satz mit dem in den Kopf kriegen ohne Notizen, der gilt auch für mich.
Und: Wenn ich das Gefühl hab, ich brauch Zettel, dann ist der Fehler eigentlich schon gespielt.

partscaster
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Re: Notizen zum Gig - ja oder nein

Beitrag von partscaster » Freitag 19. Februar 2016, 19:23

Ich schleppe immer meine Zettel (Leadsheets/Texte) mit. Meist brauche ich sie nicht, aber so fürs Gefühl habe ich sie in der Tasche. Etwas blöd ich, dass ich elektrifiziert mit Band und ungestöpselt im Duo (was sich Gigmäßig ziemlich die Waage hält) die Songs meist komplett anders spiele und daher alles doppelt im Kopf haben muss bzw. nicht versehentlich mischen darf. Da wir sehr, sehr wenig proben muss da immer mal wieder nachschauen. Ich bin aber generell kein Konzentrationswunder und auch ADS-Kanditat. :lol: :?

Je weniger ich von Anfang an mit Notizen mache, desto weniger brauche ich welche. Alte Songs, für die ich beim Einstieg in die Band Zettel bekommen habe, vergesse ich schon mal wieder. Alle neu dazu gekommenen, die ich beim Arrangieren mitbearbeitet habe, kann ich in der Regel dann auch immer ohne Stütze.

Um Zettel und Notenständer möglichst zu vermeiden, auch wenn ich das völlig in Ordnung finde (!), schreibe ich mir auf die Setliste die Tonart für den Solo Part hinter die Titel und manchmal auch ne Akkordfolge, wenn es eine ist, die ich gern vergesse. Manchmal auch Stichworte. Das reicht eigentlich.
Da unser Sänger für einige Texte manchmal ne Stütze braucht, hat der eh immer seine Zettel und ich könnte zur Not auch mal da drauf gucken. :mrgreen:

Ich finde die iPad-Lösung am elegantesten. Ein iPad Mini reicht eigentlich aus, wenn man jetzt nicht grad komplett vom Blatt spielen will, das kann man schön am Mikroständer befestigen. Ist klein, sieht viel besser aus als ne Mappe und in z.B. Onsong kann man auch noch ne Menge Tools nutzen. Das werde ich in Zukunft auch wieder machen. Ich hatte mein letztes iPad aus Wut auf Apple zurückgegeben, aber nun werde ich reumütig dahin zurückkehren. :mimimimi:

Grüße
Michael

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75Deluxe
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Re: Notizen zum Gig - ja oder nein

Beitrag von 75Deluxe » Freitag 19. Februar 2016, 19:41

Wenn wir mit "SixAffair" neue Songs einüben, mache ich mir Notizen auf dem Leadsheet.
Wenn der Song geprobt ist, hat sich das dann erledigt und ich spiele alles aus dem Kopf.
Wenn eine Weile kein Gig war, schaue ich manchmal nochmal nach, aber live wird immer frei gespielt (meine Bandkollegen haben aber alle Onsong auf dem iPad, ich nur die Setliste).
Bei meinem Akustik-Trio wo ich auch sehr viel singe, benutze ich live Onsong auf dem iPad Mini.
Das gibt mir Sicherheit bei den Texten und ich habe mir für die Chorsätze immer die Anfangstöne notiert. Nicht nur von mir, sondern auch von meinen Mitmusikanten, damit man nicht versehentlich die Stimmen tauscht. Außerdem wird da viel mit Capo gespielt und das muss natürlich notiert sein, sonst gibt´s Chaos!
Eigenbau-Strat, Gibson Les Paul DeLuxe, Rickenbacker 660/12, Egnater Rebel 30 Combo, Sigma Hummingbird Custom, Rickenbacker 4003 S Bass, Maruszczyk Jake 4+Bass, Fender Deluxe-8 Lapsteel, Duesenberg Pomona Lapsteel, ...

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Re: Notizen zum Gig - ja oder nein

Beitrag von M. L. Schwan » Freitag 19. Februar 2016, 19:52

Hallo,
frei nach dem Motto "die besten Spickzettel sind die, die man nicht braucht" komme ich in der Regel ohne Leadsheets aus.
Sie hindern frei zu spielen und machen die Bühnenpräsenz kaputt.

Aber vor ein paar Jahren machten wir bei einer größeren Veranstaltung die Backingband für verschiedene Künstler und das über mehrere Stunden.
Die meisten mir unbekannten Stücke konnte ich mir zwar vorher reinpressen, aber es hatte halt doch nicht alles Platz :mrgreen: So hab ich mir dann bei zwei oder drei Stücken die Leadsheets vergrößert und vor mir auf den Bühnenboden gelegt. Das ging aber nur deshalb, weil ich hier als Begleitmusiker relativ unauffällig agieren konnte. Hätte ich selber singen müssen, dann wäre ich am Auswendiglernen nicht vorbeigekommen.
Viele Grüße
- Der Schwan -

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Re: Notizen zum Gig - ja oder nein

Beitrag von telly45 » Freitag 19. Februar 2016, 23:19

Auch ich habe meine Parts im Kopf, Setlist mit Tonart reicht mir. Vor einem Gig nehme ich mir allerdings zuhause die Songs und Soli nochmals kurz zur Brust. Das funktioniert bei gut 100 Songs, die ich so in den letzten Jahren gespielt habe. Ich muss allerdings nicht Lead singen, allenfalls Background.
Gruß Rainer

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Re: Notizen zum Gig - ja oder nein

Beitrag von setneck » Samstag 20. Februar 2016, 15:34

M. L. Schwan hat geschrieben:Hallo,
frei nach dem Motto "die besten Spickzettel sind die, die man nicht braucht" komme ich in der Regel ohne Leadsheets aus.
Sie hindern frei zu spielen und machen die Bühnenpräsenz kaputt.
...
So sehe ich das auch! :thumbs:
Schöne Jrööss,
Thomas

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Re: Notizen zum Gig - ja oder nein

Beitrag von Plaid » Sonntag 21. Februar 2016, 10:59

Moin,
ist reine Gewöhnung, Stücke auswendig drauf zu haben. Momentan hab ich ca. 150 Nummern auswendig parat, früher waren es mehr.
Sieht vermutlich Jeder anders, aber ich persönlich finde Notenständer/ Ipads oder sowas auf der Bühne jenseits von Tanzmusik sehr uncool. Hat was von "Vortrag"/ Musikschule oder noch schlimmer.... JAZZ! ;-) (Liebe Jazz-Polizei: War nur ein Scherz, ihr dürft das....)

Gruß,
Plaid

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OhNoNoNo
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Re: Notizen zum Gig - ja oder nein

Beitrag von OhNoNoNo » Sonntag 21. Februar 2016, 11:05

Hmm, bisher war ich in dem Glauben, Jazz sei die hohe Schule der Improvisation ... :?
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