ben-piep hat geschrieben:...
Und da ich schon immer Improvisation lernen wollte, wollte ich Euch mal fragen, wie ich mich da am besten ran wagen kann.
Ist Blues generell gut dafür geeignet oder ist die Musikrichtung eigentlich völlig egal? Wie seid ihr das Thema angegangen?
...
Nun, ich empfehle einen harten aber erfolgversprechenden Weg:
- Zunächst einmal Grundlagen lernen und verstehen: Was sind Tonleitern, welche gibt es, Qintenzirkel, wie setzen sich Akkorde zusammen, welche Akkorde harmonieren miteinander (Dur/Moll/7er/etc.), Powerchords, wie erkenne ich die Tonart eines Songs, Gehörtrainig, ganz viel (Lieblings)musik hören etc..
- Parallel zum Erwerb des theoretischen Grundlagenwissens Spielen üben. Auch zu Backingtracks.
- Tonleitern in allen Lagen auf dem Griffbrett üben. Ich glaube mich zu erinnern, es gibt in Reinform für Pentatonik 5 Lagen und für MajScales 7 Lagen. Die sollte man auf jeden Fall für alle 12 Tonarten beherrschen.
- Dann sollte man lernen, wie man verschiedene Tonleitern miteinander verbindet. Der Quintenzirkel kommt hier zum Zuge.
- Lernen mit unterschiedlichsten Rhythmen und Verschachtelung der Tonleitern umzugehen.
- All das Üben, üben und nochmals üben und sich gleichzeitig an das "überdudeln" der Lieblingssongs wagen.
Das alles ist sehr zeitaufwendig, sollte aber in einem Jahr mit Begleitung eines Lehrers machbar sein. Je nach Ausdauer und Talent dauert es länger oder auch kürzer. Wer nicht einknickt, kann sein Leben lang die Früchte ernten und mit diesem Wissen richtig gut auf seinem Instrument werden.
Ach ja, Blues ist perfekt! Andere Sachen, auch sehr melodische, kommen dann von alleine.
Und - abschauen aus Youtube ist Nachmachen, aber kein beherrschen des Instruments. Außerdem wird dort viel falsches gezeigt/gelehrt.
EDIT: Fast vergessen: Die Kommunikation zwischen rechter und linker Hand muß trainiert werden, denn nur dort entsteht der Ton und somit das Gefühl. Anschlagstechnik gehört selbstverständlich dazu.