Re: Der sus9-Akkord, das (un)bekannte Wesen
Verfasst: Sonntag 29. April 2018, 09:44
Hallo erstmal.
Ich bin erstaunt, was mir damals auf dem GIT falsch beigebracht worden ist...ist aber auch schon mehr als ein Vierteljahrhundert her, und ich lerne gerne neu dazu.
Dass es eine "internationale Übereinkunft" gibt, beim X11 nur die Upper structure (also 7-9-11 = Dur-Triad mit Root einen Ganzton unter der Root des sus-Chords) zu spielen ist mir neu (sind diese internationalen Übereinkünfte irgendwo dokumentiert? Das ist nicht ironisch gemeint, sondern es interessiert mich wirklich, denn wenn es diese gibt, sollte ich sie erlernen).
Dann wäre G11 also F/G und nicht Gsus9 = F/G...ich habe (wohl fälschlicherweise) gelernt, dass (wie oben geschroben) da der Unterschied besteht, dass beim 11er die gr. Terz gespielt wird (und mein Pianist spielt sie da auch) und beim anderen eben nicht...was einen immensen Soundunterschied (je nach Voicing) ausmachen kann, weil beim einen Akkord mit Terz eben der Tritonus zwischen Terz und Septim drin ist und beim sus-Akkord halt nicht.
Weiterhin wurde mir beigebracht, dass es zwischen sus2 und sus9 einen Unterschied gibt: Beim sus2 wird die die (Dur) Terz 1 Ganzton tiefer subsstituiert (also gr. 2 statt gr. 3) (in F also f-g-c-eb) . Beim sus9 wird die gr. Terz zur reinen Quarte sustituiert und eine gr. 9 hinzugefügt (in F also f-bb-c-eb-g). Klingt ähnlich, ist aber 1 Ton mehr. Für den geneigten Gitarristen zumeist wurst, für den geneigten Pianisten ein Unterschied.
In der Praxis begegnet mir der Chord zumeist (aber nicht immer) als Bass-Slashakkord, d.h. eben als F/G (aber auch als sus9). Die Bezeichnung habe ich aber absichtlich nicht am Anfang meines Pamphlets verwendet, weil ich finde, dass es mit der Bezeichung wesentlich schwieriger zu erklären ist, wie man von einem Dom7 zum Sus-Chord kommt...dass man in der Praxis als Gitarrist da fast immer eben diesen Slashchord spielt, ist mir bekannt. Wusste aber nicht, dass das per geregelter Übereinkunft sanktioniert ist.
Man lernt nie aus, vielen Dank dafür
Ich bin erstaunt, was mir damals auf dem GIT falsch beigebracht worden ist...ist aber auch schon mehr als ein Vierteljahrhundert her, und ich lerne gerne neu dazu.
Dass es eine "internationale Übereinkunft" gibt, beim X11 nur die Upper structure (also 7-9-11 = Dur-Triad mit Root einen Ganzton unter der Root des sus-Chords) zu spielen ist mir neu (sind diese internationalen Übereinkünfte irgendwo dokumentiert? Das ist nicht ironisch gemeint, sondern es interessiert mich wirklich, denn wenn es diese gibt, sollte ich sie erlernen).
Dann wäre G11 also F/G und nicht Gsus9 = F/G...ich habe (wohl fälschlicherweise) gelernt, dass (wie oben geschroben) da der Unterschied besteht, dass beim 11er die gr. Terz gespielt wird (und mein Pianist spielt sie da auch) und beim anderen eben nicht...was einen immensen Soundunterschied (je nach Voicing) ausmachen kann, weil beim einen Akkord mit Terz eben der Tritonus zwischen Terz und Septim drin ist und beim sus-Akkord halt nicht.
Weiterhin wurde mir beigebracht, dass es zwischen sus2 und sus9 einen Unterschied gibt: Beim sus2 wird die die (Dur) Terz 1 Ganzton tiefer subsstituiert (also gr. 2 statt gr. 3) (in F also f-g-c-eb) . Beim sus9 wird die gr. Terz zur reinen Quarte sustituiert und eine gr. 9 hinzugefügt (in F also f-bb-c-eb-g). Klingt ähnlich, ist aber 1 Ton mehr. Für den geneigten Gitarristen zumeist wurst, für den geneigten Pianisten ein Unterschied.
In der Praxis begegnet mir der Chord zumeist (aber nicht immer) als Bass-Slashakkord, d.h. eben als F/G (aber auch als sus9). Die Bezeichnung habe ich aber absichtlich nicht am Anfang meines Pamphlets verwendet, weil ich finde, dass es mit der Bezeichung wesentlich schwieriger zu erklären ist, wie man von einem Dom7 zum Sus-Chord kommt...dass man in der Praxis als Gitarrist da fast immer eben diesen Slashchord spielt, ist mir bekannt. Wusste aber nicht, dass das per geregelter Übereinkunft sanktioniert ist.
Man lernt nie aus, vielen Dank dafür