Hey Joe - Teil 2
Die Epiphone Les Paul Standard 2014 "Bonamassa" Pelham Blue
Eigentlich wollte ich mir dieses Jahr keine weitere Gitarre mehr gönnen, denn ich war auch 2017 außergewöhnlich großzügig zu mir. Viel zu großzügig - jedenfalls in dieser Hinsicht.
Nun ja, eigentlich ist die Erde ja auch rund und keine Scheibe.
Angefeuert durch Uwe's enthusiastischen Bericht über den Umbau seiner eigenen Pelham Blue Bonamassa
, sowie meinen hier schon geschilderten guten Erfahrungen mit der "Inspired by 1955" und der "Goldtop Epi-Bonamassa", hatte ich seit ein paar Wochen immer wieder gewohnheitsgemäß die Ebay-Kleinanzeigen nach ihr durchstöbert, aber nichts gefunden.
Gestern Abend war es dann allerdings soweit.
In Berlin-Marienfelde suchte die Nr. 813 der auf 1000 Stück limitierten Epi-Bonamassa einen neuen Besitzer. Und zwar dringend. Die Gitarre war wohl deshalb ein wenig beleidigt, weil ihr Erstbesitzer, eigentlich ein "Filmmensch" und Hobbygitarrist, der das Teil 2014 für 750 Euronen bei Thomann erworben hatte, sie bislang kaum angesehen bzw. -gerührt hatte. So erwartete mich dann heute auch eine Epi-Bonamassa Pelham Blue im Neuzustand. Sogar die Schlagbrettfolie war noch drauf. Auch deren Koffer machte einen ladenneuen Eindruck.
Der Besitzer hatte die Epi seinerzeit auf Empfehlung eines befreundeten Gitarristen gekauft, sie aber kaum bis nicht benutzt.
Das einzige Problem war, dass dieser Mensch nicht verhandeln wollte. Und das, obwohl ich mich extra auf den "weiten Weg" von Berlin-Charlottenburg nach Berlin-Lankwitz gemacht hatte. Sowas von egoistisch.
Nu ja, man kann nicht alles haben, aber die Gitarre fand mich gut, sprach zu mir "hol mich bitte hier raus" und deshalb habe ich sie nun inne - wenn auch zum tatsächlich geforderten Preis, ohne einen Cent Rabatt.
Kurz zu den Einzelheiten. Wie hier schon mehrfach erwähnt, ist die Epi-Bonamassa Les Paul in Pelham Blue im Jahr 2014 ziemlich genau drei Jahre nach der Gold Top aufgelegt worden. Die 1000 Stück waren ebenso schnell wie bei der ersten Bonamassa-Serie im Jahr 2011 weg. Der Unterschied zwischen beiden Gitarren liegt nicht so sehr im Sound, sondern vor allem in der Farbe. Das Pelham Blue schimmert, je nach Beleuchtung, ausgesprochen unterschiedlich. Es sieht also abwechselnd entweder nur "geil" oder auch richtig "geil" aus
. Die Tonabnehmer sind wieder die schon bekannten Gibson Burstbucker 2 und 3. Die Mechaniken sind dabei auch wieder von Grover, diesmal sogar mit einer 18er Ratio, statt 14. Der Sound dieser Gitarre ähnelt auffallend dem der Goldtop Bonamassa. Der Koffer ist innen auch wieder "schweinchenrosa", das Autogramm von Joe -inklusive Zertifikat- fehlte auch diesmal nicht.
Während meine GoldtopEpi von Hause aus einen Gibson- (Switchcraft?) Toggle-Switch hatte, muss man hier mit dem original Epiphone Knack- und Wackelpeter vorlieb nehmen, der durch die jahrelange "Nichtbenutzung" beim Probespielen diesmal besonders kräftige Umschaltgeräusche von sich gab.
Da aber bei dieser Gitarre sowieso "kein Stein auf dem anderen bleiben wird, war mir das erstmal egal.
Auch die Rückseite der Gitarre ist eine Sensation. Ich hatte sie nach dem Auspacken noch nicht poliert, konnte aber - spiegelgleich - sofort erkennen, dass ihr neuer Besitzer nicht mehr der Jüngste ist - obwohl er sich heute morgen erst rasiert hatte. Neuzustand (der Gitarre, leider nicht des neuen Besitzers) also auch hier.
Folgende Umbaumaßnahmen werden in den nächsten Wochen erfolgen:
Switchcraft Toggle Switch und Output-Buchse. Edelstahl Output-Platte
Neue Pickups (wahrscheinlich diesmal Häussels "Wilder Honig")
Neues Wiring (Crazyparts)
Neues Tailpice (Faber oder ABM)
Neue Brücke (ABM)
Knochensattel
Optiweb 10-46 Saiten.
Ich denke, dass mit der 5. Les Paul mein Hunger nach dieser Gitarrenausgabe nunmehr gestillt ist. Eine muss jetzt gehen und es wird die an sich gute Epi Les Paul 1960 Tribute Plus treffen. Wenigstens ist deren Ladenpreis kürzlich auf 799,00 erhöht worden, so dass ich , trotz des nachträglichen Einbaus eines Knochensattels, wohl nicht allzuviel Geld daran verlieren werde.
Ansonsten ist jetzt wirklich Schluss mit dem Gitarrekaufen, wenigstens für dieses Jahr.
Der Mensch muss einfach irgendwann mal vernünftig werden.
Viele Grüße
Sven