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Re: Völlig begrenzte Gitarren?

Verfasst: Samstag 31. Oktober 2015, 14:58
von Mintage
Moin,

meine PRS Custom22 ist eine völlig begrenzte Gitarre: sie überzeugt mich nur im Highgain-Bereich, klingt über egal welchen Verstärker "alles erschlagend fett" , hat im Crunch-Bereich gegen meine Les Paul keine Chance - und im Clean-Bereich gegen eine Strat u. Tele sowieso nicht...!

Deswegen hole ich sie nur noch quartalsmässig aus dem Koffer, erfreue mich an der wunderschönen Optik - und benutze eben "breiter aufgestellte" Gitarren :D

Grüße
Rainer

Re: Völlig begrenzte Gitarren?

Verfasst: Samstag 31. Oktober 2015, 15:06
von guitman
tommy hat geschrieben:Moin, stilistisch empfand ich die '57 LP Junior sehr eingegrenzt. Sie ging in unserem sehr breit aufgestelltem Repertoire eigentlich nur für geradlinige Schweinerock auf die 12 Sounds. Alles andere konnten meine anderen Gitarren dermaßen besser, dass ich die Junior schließlich verkauft habe und mir in eine meiner vielseitigeren Gitarren (Les Paul) einen heißen Humbucker eingebaut habe. Zusammen mit einem entsprechenden Overdrive Pedal komme ich jetzt auch so auf den Junior Sound, aber mit weiteren Optionen, ohne die Gitarre wechseln zu müssen.
War das eine alte aus 1957? Ich ging auch zuerst davon aus, dass die Junior nur zum Abrocken taugt.
Dann war es bei meiner 55er Junior aber genau anders herum. Mit dem Volumen- und (eigentlich noch mehr) Ton-Poti sind jede Menge Sahnesounds (von country-clean über bissigen Crunch bis warmen, einigermaßen fetten Solosound) einstellbar, zusammen mit einem zweiten Mastervolumen am Amp auch in der jeweils notwendigen Lautstärke. Diese alte Junior klingt immer klasse, sogar wenn Volumen und Ton auf 1 stehen.
Das Gute an der Junior bei uns ist, dass sie offener und weniger wuchtig klingt als die Les Paul vom anderen Gitarristen, und somit eventuelles Sound-Gematsche von vornherein unterbindet. Somit ist die Junior (zumindest diese eine alte 55er) aus meiner Sicht alles andere als völlig begrenzt.

Re: Völlig begrenzte Gitarren?

Verfasst: Samstag 31. Oktober 2015, 16:03
von tommy
guitman hat geschrieben:
tommy hat geschrieben:Moin, stilistisch empfand ich die '57 LP Junior sehr eingegrenzt. Sie ging in unserem sehr breit aufgestelltem Repertoire eigentlich nur für geradlinige Schweinerock auf die 12 Sounds. Alles andere konnten meine anderen Gitarren dermaßen besser, dass ich die Junior schließlich verkauft habe und mir in eine meiner vielseitigeren Gitarren (Les Paul) einen heißen Humbucker eingebaut habe. Zusammen mit einem entsprechenden Overdrive Pedal komme ich jetzt auch so auf den Junior Sound, aber mit weiteren Optionen, ohne die Gitarre wechseln zu müssen.
War das eine alte aus 1957? Ich ging auch zuerst davon aus, dass die Junior nur zum Abrocken taugt.
Dann war es bei meiner 55er Junior aber genau anders herum. Mit dem Volumen- und (eigentlich noch mehr) Ton-Poti sind jede Menge Sahnesounds (von country-clean über bissigen Crunch bis warmen, einigermaßen fetten Solosound) einstellbar, zusammen mit einem zweiten Mastervolumen am Amp auch in der jeweils notwendigen Lautstärke. Diese alte Junior klingt immer klasse, sogar wenn Volumen und Ton auf 1 stehen.
Das Gute an der Junior bei uns ist, dass sie offener und weniger wuchtig klingt als die Les Paul vom anderen Gitarristen, und somit eventuelles Sound-Gematsche von vornherein unterbindet. Somit ist die Junior (zumindest diese eine alte 55er) aus meiner Sicht alles andere als völlig begrenzt.
...nee, war eine von Epiphone mit einem David Barfuß drin. Es ist natürlich auch alles Geschmacksache. Der Cleansound war mir zu direkt und bassarm. Ich mag sehr gerne fulminante Wärme. Das bekomme ich nur mit einem Hals PU oder mit Zwischeneinstellungen hin. Wenn ich darüber nachdenke, kenne ich eigentlich keine Gitarre, wo mir der reine, cleane Steg PU Sound gefällt.

Re: Völlig begrenzte Gitarren?

Verfasst: Samstag 31. Oktober 2015, 20:28
von Aratin
Also ich denke das es ausser den wirklichen Jazz Mamas mit nur einem "mumpfel Humbucker" am Hals keine Gitarren gibt die so spziell sind das man damit nicht doch am ende irgendwie alles Spielen könnte.

Ich finde das ja gerade sehr reizvoll Stücke auf Genreuntypischen Gitarren zu Spielen. Heavy Metal mit ner Tele und Single Coil? Warum nicht. Country mit ner Powerstrat? Warum nicht. Top 40 mit ner Les Paul Junior. Geht. Klingt interessant. Ich mag das. Ich habe das gefühl es fordert den Spieler dann mehr.

Re: Völlig begrenzte Gitarren?

Verfasst: Samstag 31. Oktober 2015, 20:34
von Aratin
tommy hat geschrieben:
guitman hat geschrieben:
tommy hat geschrieben:Moin, stilistisch empfand ich die '57 LP Junior sehr eingegrenzt. Sie ging in unserem sehr breit aufgestelltem Repertoire eigentlich nur für geradlinige Schweinerock auf die 12 Sounds. Alles andere konnten meine anderen Gitarren dermaßen besser, dass ich die Junior schließlich verkauft habe und mir in eine meiner vielseitigeren Gitarren (Les Paul) einen heißen Humbucker eingebaut habe. Zusammen mit einem entsprechenden Overdrive Pedal komme ich jetzt auch so auf den Junior Sound, aber mit weiteren Optionen, ohne die Gitarre wechseln zu müssen.
War das eine alte aus 1957? Ich ging auch zuerst davon aus, dass die Junior nur zum Abrocken taugt.
Dann war es bei meiner 55er Junior aber genau anders herum. Mit dem Volumen- und (eigentlich noch mehr) Ton-Poti sind jede Menge Sahnesounds (von country-clean über bissigen Crunch bis warmen, einigermaßen fetten Solosound) einstellbar, zusammen mit einem zweiten Mastervolumen am Amp auch in der jeweils notwendigen Lautstärke. Diese alte Junior klingt immer klasse, sogar wenn Volumen und Ton auf 1 stehen.
Das Gute an der Junior bei uns ist, dass sie offener und weniger wuchtig klingt als die Les Paul vom anderen Gitarristen, und somit eventuelles Sound-Gematsche von vornherein unterbindet. Somit ist die Junior (zumindest diese eine alte 55er) aus meiner Sicht alles andere als völlig begrenzt.
...nee, war eine von Epiphone mit einem David Barfuß drin. Es ist natürlich auch alles Geschmacksache. Der Cleansound war mir zu direkt und bassarm. Ich mag sehr gerne fulminante Wärme. Das bekomme ich nur mit einem Hals PU oder mit Zwischeneinstellungen hin. Wenn ich darüber nachdenke, kenne ich eigentlich keine Gitarre, wo mir der reine, cleane Steg PU Sound gefällt.

Zu dem Thema einfach mal die ersten 3-5 Minuten anschauen... verblüffend was eine Junior alles kann...

https://www.youtube.com/watch?v=YUdq59CRcxk

Re: Völlig begrenzte Gitarren?

Verfasst: Samstag 31. Oktober 2015, 23:29
von M. L. Schwan
Chris_1981 hat geschrieben:Also ich denke das es ausser den wirklichen Jazz Mamas mit nur einem "mumpfel Humbucker" am Hals keine Gitarren gibt die so spziell sind das man damit nicht doch am ende irgendwie alles Spielen könnte.
Hi,
wirkliche Jazz Mamas haben keinen mumpfel Humbucker, schuld sind eher die Spieler, die die Lebendigkeit des Tones mit dem Tonepoti zunichte machen. Schlimmer sind aber Heavyklampfen mit so überzüchteten Tonabnehmern, aus denen man keinen vernünftigen Cleansound mehr rausbekommt.

Re: Völlig begrenzte Gitarren?

Verfasst: Sonntag 1. November 2015, 14:33
von Manuel
Tach auch!

Ja, ich habe so One Trick Ponies, mit denen man praktisch nichts anders tun kann, als wirklich hart zu rocken.
Ein davon ist meine Phantom SauGeil:

Bild
M. L. Schwan hat geschrieben:Schlimmer sind aber Heavyklampfen mit so überzüchteten Tonabnehmern, aus denen man keinen vernünftigen Cleansound mehr rausbekommt.
Die SG oben hat nen SD Invader eingebaut, ein wahres Output-Monster. Aber auch mit diesem PU kann man mit dem Vol-Poti
akzeptabele Cleansounds erzeugen. In meiner Phantom Les Porn habe ich einen Tesla Plasma 2 mit knapp 24 (!!!) kOhm.
Den kann ich splitten und das Resultat ist ein schön drahtiger Singlecoil-Sound, den man prima im Clean-Bereich einsetzen kann.

Ich bin mittlerweile aber wieder bei Gitarren mit zwei PUs angekommen und bevorzuge hier einen fetten Humbucker am Steg
und etwas P90-artiges am Hals. Damit habe ich alles, was ich brauche. Der tommy weiss jetzt ziemlich genau, was ich meine ... ;)

Schönen Rest-Sonntag!

Re: Völlig begrenzte Gitarren?

Verfasst: Sonntag 1. November 2015, 19:54
von Diet
Manuel hat geschrieben: Die SG oben hat nen SD Invader eingebaut, ein wahres Output-Monster. Aber auch mit diesem PU kann man mit dem Vol-Poti
akzeptabele Cleansounds erzeugen. In meiner Phantom Les Porn habe ich einen Tesla Plasma 2 mit knapp 24 (!!!) kOhm.
Den kann ich splitten und das Resultat ist ein schön drahtiger Singlecoil-Sound, den man prima im Clean-Bereich einsetzen kann.


Schönen Rest-Sonntag!
Hi Manuel,

ja, in Quakenbrück hab ich die "24 kOhm" Maschine mit der schönen Gitarre dran ja mal spielen dürfen.
Mich hat genau das erstaunt! Am Volume drehen ergab wunderbare Cleansounds. Ich hab mittlerweile
keine Vorurteile mehr gegenüber sehr Outputstarke Pickups. Vor allem aber auch, weil das volle Pfund
auch mal richtig geil ist, auch für so einen Softrogger wie mich!

Ich hab hier auch einen sehr heftigen HB in einer ganz günstigen Samick. 24 kOhm wird er wohl nicht ganz haben,
aber das ist der kräftigste, den ich je hatte. Das geht ab wie Luzi und ist dabei aber ganz und gar nicht totkomprimiert oder versumpft. Das ist klasse.

Die Samick hat auch nur einen Stegpickup und ist auch nur ein One Tricky Pony.
Ich hab sie eigentlich nur als Träger für einen GK-Pickup gekauft für 230 Euro. Aber die macht auch so einen richtig klasse Rock-Job.
Die ist das: http://www.guitartest.de/Samick%20JTR%2 ... 0LN-10.htm

Gruß Diet

Re: Völlig begrenzte Gitarren?

Verfasst: Montag 2. November 2015, 09:55
von Manuel
Moin Diet!

Ja, so ein Volumen-Poti kann schon sehr hilfreich sein! ;)

Oft ist es bei so PUs sogar gut, KEIN Treble-Bleed zu verbauen, da beim Zurückdrehen dann auch evtl. vorhandene "Schärfe"
eines sollchen PUs deutlich gemildert wird. Die Samick sieht hübsch aus. Hätte die noch nen geleimten Hals, käm ich jetzt schwer ins Grübeln ...

Allen eine angenehme Woche!