That Great Gretsch Tone
Verfasst: Donnerstag 30. Oktober 2014, 14:14
That Great Gretsch Tone - das ist schon seit Ewigkeiten der Werbesloagan der ursprünglich in New York beheimateten Firma, die heutzutage unter dem Dach der Fender Corporation zu finden ist.
Doch was macht ihn aus, diesen speziellen Klang? - Warum klingen Gretsches mit DeArmond- und Filtertron-Pickups zwar nicht gleich, aber dennoch beide typisch? Warum klingen selbst Solid Bodies von Gretsch nach Gretsch? Und warum assoziieren wir Chris Isaaks "Wicked Game" mit Gretsch - obgleich hier eine Strat am Start ist?
Gleich vorab die Warnung: Diesen Thread könnte manch einer als ketzerisch empfinden; ich persönlich möchte ihn eher als Mythbuster verstanden wissen und ausdrücklich darauf hinweisen, dass er von einem 1a-Gretsch-Fanboy verfasst wurde.
Gleich zu Beginn: Eigentlich klingen sie ja relativ unspektakulär, so an und für sich, diese Gretsch-Kübel. Außerdem können sie beileibe nicht mit jedem Amp - nee nee, der muss die beabsichtigten Frequenzen schon aus dem Eimer rauskitzeln können. Das ist z.B. bei einer Strat anders: Die klingt zwar nicht mit jedem Amp gleich, aber sie klingt.
Hat man dann den richtigen Verstärker am Kabel, muss das immer noch nicht typisch nach Gretsch klingen. Ich behaupte: Erst ab einem perlenden Ton mit Slapback-Delay - möglichst lasziv mit etwas längerer Verzögerung als bei Slapback üblich - kommt die Gretsch-Assoziation auf! Und jetzt kommt die spanische Inquisition: Dabei isses dann fast egal, ob eine Tele, Strat, eine höhenreiche Les Paul mit Bigsby, eine PRS oder eine Gretsch Hollow Body am Start ist - wir denken automatisch an Gretsch. Genau so wie bei Chris Isaak!
Oder mal hier reinhören, am besten ohne zu gucken: http://www.youtube.com/watch?v=4VfeP3roN7A Na, wann hörst Du 'ne Gretsch und wann nicht...?
Es ist auch hier ein weiteres Mal unser Auge, das hört: Mit solchen Tönen verbinden wir die Gretsch, also sehen wir sie vor unserem geistigen Auge.
In diesem Sinne behaupte ich: Es ist leichter, eine Gretsch mit einer Strat zu imitieren als eine Gretsch nach Gretsch klingen zu lassen.
Zumindest entspricht das meinen Erfahrungswerten. Und an diese zu gelangen war gar nicht so einfach - mein Verstand hat sich nämlich sehr lange geweigert, dieses Faktum anzuerkennen. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Tja, drauf geschissen - wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, habe ich die Kübel mehr fürs Auge und der klassichen Haptik wegen. Klar, das Bigsby macht Spaß und klingt 1a - aber das kann das Strat-Vibrato ebenfalls leisten, und im Zweifelsfall verstimmungsärmer.
Natürlich hat die Gretsch Hollow Body Klangformanten, die sie eigen machen. Aber sind das auch dieselben, derethalben wir diese Gitarre so lieben?
Mein Fazit: Sie ist eine Ikone. Und ein Statement. Sie ist Stil. Nichts kann dem Vergleich mit amerikanischen Autos so gerecht werden wie eine Gretsch - der Cadillac unter den Gitarren! - Aber rein klanglich... ist sie ohne weiteres ersetzbar. Autsch, aber m.E. wahr.
So, jetzt teert und federt mich. Aber bitte so, dass ich beizeiten mal Klangbeispiele nachreichen kann. Bis dahin muss der gute alte Chris Isaak herhalten:
http://www.youtube.com/watch?v=PGlfpzRL2O0
http://www.youtube.com/watch?v=xL-gEN3J_kQ
Lieben Gruß,
Batz.
Doch was macht ihn aus, diesen speziellen Klang? - Warum klingen Gretsches mit DeArmond- und Filtertron-Pickups zwar nicht gleich, aber dennoch beide typisch? Warum klingen selbst Solid Bodies von Gretsch nach Gretsch? Und warum assoziieren wir Chris Isaaks "Wicked Game" mit Gretsch - obgleich hier eine Strat am Start ist?
Gleich vorab die Warnung: Diesen Thread könnte manch einer als ketzerisch empfinden; ich persönlich möchte ihn eher als Mythbuster verstanden wissen und ausdrücklich darauf hinweisen, dass er von einem 1a-Gretsch-Fanboy verfasst wurde.
Gleich zu Beginn: Eigentlich klingen sie ja relativ unspektakulär, so an und für sich, diese Gretsch-Kübel. Außerdem können sie beileibe nicht mit jedem Amp - nee nee, der muss die beabsichtigten Frequenzen schon aus dem Eimer rauskitzeln können. Das ist z.B. bei einer Strat anders: Die klingt zwar nicht mit jedem Amp gleich, aber sie klingt.
Hat man dann den richtigen Verstärker am Kabel, muss das immer noch nicht typisch nach Gretsch klingen. Ich behaupte: Erst ab einem perlenden Ton mit Slapback-Delay - möglichst lasziv mit etwas längerer Verzögerung als bei Slapback üblich - kommt die Gretsch-Assoziation auf! Und jetzt kommt die spanische Inquisition: Dabei isses dann fast egal, ob eine Tele, Strat, eine höhenreiche Les Paul mit Bigsby, eine PRS oder eine Gretsch Hollow Body am Start ist - wir denken automatisch an Gretsch. Genau so wie bei Chris Isaak!
Oder mal hier reinhören, am besten ohne zu gucken: http://www.youtube.com/watch?v=4VfeP3roN7A Na, wann hörst Du 'ne Gretsch und wann nicht...?
Es ist auch hier ein weiteres Mal unser Auge, das hört: Mit solchen Tönen verbinden wir die Gretsch, also sehen wir sie vor unserem geistigen Auge.
In diesem Sinne behaupte ich: Es ist leichter, eine Gretsch mit einer Strat zu imitieren als eine Gretsch nach Gretsch klingen zu lassen.
Zumindest entspricht das meinen Erfahrungswerten. Und an diese zu gelangen war gar nicht so einfach - mein Verstand hat sich nämlich sehr lange geweigert, dieses Faktum anzuerkennen. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Tja, drauf geschissen - wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, habe ich die Kübel mehr fürs Auge und der klassichen Haptik wegen. Klar, das Bigsby macht Spaß und klingt 1a - aber das kann das Strat-Vibrato ebenfalls leisten, und im Zweifelsfall verstimmungsärmer.
Natürlich hat die Gretsch Hollow Body Klangformanten, die sie eigen machen. Aber sind das auch dieselben, derethalben wir diese Gitarre so lieben?
Mein Fazit: Sie ist eine Ikone. Und ein Statement. Sie ist Stil. Nichts kann dem Vergleich mit amerikanischen Autos so gerecht werden wie eine Gretsch - der Cadillac unter den Gitarren! - Aber rein klanglich... ist sie ohne weiteres ersetzbar. Autsch, aber m.E. wahr.
So, jetzt teert und federt mich. Aber bitte so, dass ich beizeiten mal Klangbeispiele nachreichen kann. Bis dahin muss der gute alte Chris Isaak herhalten:
http://www.youtube.com/watch?v=PGlfpzRL2O0
http://www.youtube.com/watch?v=xL-gEN3J_kQ
Lieben Gruß,
Batz.