My No. 1....gibt es das überhaupt?

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Batz Benzer
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Re: My No. 1....gibt es das überhaupt?

Beitrag von Batz Benzer » Dienstag 26. Januar 2016, 17:47

Hi Diet,

wir geht's da eher wie Bensen: Ich möchte ja die Sounds in meinem Kopf umsetzen, die durch Hörgewohnheiten entstanden und idealisiert worden sind.

Natürlich könnte ich Brian Setzer auch auf der Strat, Stevie Ray auf der Paula und Motörhead auf der Gretsch dengeln. Aber es entspricht nicht meiner Vorstellung dessen, was ich da machen möchte.

Für mich sind die Klangfarben, die mir zu Verfügung stehen, wie Farben auf der Palette eines Malers: Es braucht, was es braucht, um das Bild so wie vorm inneren Auge zu malen. Der eine malt eben eher in bestimmten Farben, die ihn immer wieder zu Neuem inspirieren, der andere ist da breiter und vielleicht nicht ganz in die Tiefe aufgestellt und braucht die Vielfalt.

Ich brauche da auch keine Beweisführung: Nur dass es jemand macht, heisst ja nicht, dass es mir gefällt oder ich es ebenso machen mag. ;)

Unterm Strich scheinen mir beide Wege nach Rom zu führen; keiner mutet mir besser als der andere an, jeder muss für sich wählen. UNd: Beide Wege funktionieren! Ja, man kann jeden Stil der Welt auf jeder Gitarre spielen. Ist eben nur die Frage, ob man das auch möchte.

Lieben Gruß,

Batz. :smoke01:
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

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partscaster
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Re: My No. 1....gibt es das überhaupt?

Beitrag von partscaster » Dienstag 26. Januar 2016, 18:20

Batz Benzer hat geschrieben:Ich möchte ja die Sounds in meinem Kopf umsetzen, die durch Hörgewohnheiten entstanden und idealisiert worden sind.
Wobei vieles auch eher Seh- als Hörgewohnheiten sein dürften. Klischees, die der Kopf eben so zusammenbaut.
Siehe auch deine eigenen Erkenntnisse im That-Gretsch-Sound-Thread*

*http://www.gitarrenbu.de/viewtopic.php?f=8&t=146

Man weiss ja, dass viele "historisch" wichtige Aufnahmen unter ganz anderen Umständen entstanden sind, als man oft angenommen hat. Denkt man an Jimi hört man ne Strat in nen Marshall. Das kaufen wir uns dann und stellen fest: "Jo, klingt wie Jimi". Dass der gute Mann vieles mit Teles, Fender Twins oder Gibsons eingespielt hat, blenden wir lieber aus. Davon gibt es unzählige nachweisbare Beispiele.

Deswegen ist das hier...
Ja, man kann jeden Stil der Welt auf jeder Gitarre spielen. Ist eben nur die Frage, ob man das auch möchte.
... wohl die absolut richtige Richtung. :thumbsup03:

Grüße
Michael

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Batz Benzer
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Re: My No. 1....gibt es das überhaupt?

Beitrag von Batz Benzer » Dienstag 26. Januar 2016, 19:21

Ich gebe Dir 100%ig recht, was die Hörgewohnheiten anbelangt und musste ebenfalls an den Gretsch-Artikel denken und dass er Diet, der es ja seinerzeit eher kritisch sah, heute in seiner Position stützt. :thumbsup03:

Mir ist es aber egal, WARUM jemand was Bestimmtes hören möchte; mir ist nur wichtig, DASS er es selbst erzeugen kann. Für die einen geht das eben nur mit Fuhrpark, für die anderen ist diese eine Verlängerung ihres Körpers für ihre Vorstellungen dit rischtje.

Letzten Endes ist mein Sound ja eine meine Interpretation eines Wunschsounds, ein selbst geschaffenes Ideal*, das durch meine Möglichkeiten gefiltert wird. Die wahre Kunst ist es, DANN noch mit, im wahrsten Sinne des Wortes, seinem Sound zufrieden zu sein... ;)

*Das kennt Ihr doch bestimmt, dass der Knopfler-Sound IM KOPF so viel knopfliger als der von Sultang of Swing klingt, wenn man dass dann nach einiger Zeit nochmal hört. Gilt auch für Gilmours und Hendrix' Univibe-Sound... der in meinem Kopf klingt einfach besser als jede Aufnahme...! :D

Grüße,

Batz. :smoke01:
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Re: My No. 1....gibt es das überhaupt?

Beitrag von M. L. Schwan » Dienstag 26. Januar 2016, 19:55

Batz Benzer hat geschrieben:Hi Diet,

wir geht's da eher wie Bensen: Ich möchte ja die Sounds in meinem Kopf umsetzen, die durch Hörgewohnheiten entstanden und idealisiert worden sind.

Für mich sind die Klangfarben, die mir zu Verfügung stehen, wie Farben auf der Palette eines Malers: Es braucht, was es braucht, um das Bild so wie vorm inneren Auge zu malen. Der eine malt eben eher in bestimmten Farben, die ihn immer wieder zu Neuem inspirieren, der andere ist da breiter und vielleicht nicht ganz in die Tiefe aufgestellt und braucht die Vielfalt.
Hi Batz,

da ich auch schon "einige" Gitarren (darunter Strat, Gretsch, Tele, ES335) jeweils über längere Zeiträume im Bandeinsatz hatte, erlaube ich mir auch mal ein Urteil: Sicherlich gibt es hörbare klangliche Unterschiede, aber ich finde sie nicht so gravierend, dass man hier von einer Farbpalette sprechen könnte. Ich denke es ist eher die Einstellung am Verstärker, Effekte und das unterschiedliche Handling, was es ausmacht.
Nicht dass ich jetzt die Variax als Referenzbeispiel nehmen wollte, aber hier kann man auch hören, dass die klanglichen Unterschiede zwischen den gemodelten E-Gitarren gar nicht so groß sind.
Ich denke unterm Strich ist es eher unsere Spielweise, die den Klang eines Gitarrenmodels in die Richtung bringt, die wir damit verbinden.

Und freilich macht es Spaß unterschiedliche Gitarrenmodelle zu spielen. Ich ernte immer ungläubige Blicke wenn ich mit der Gretsch Gallaghernummern spiele :twisted:
Viele Grüße
- Der Schwan -

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Re: My No. 1....gibt es das überhaupt?

Beitrag von Batz Benzer » Dienstag 26. Januar 2016, 20:21

Ich kann ja nur für mich sprechen, aber mir sind diese Unterschiede eben wichtig; nicht nur im Sound, auch im Handling. Ja, es geht mir sogar bis zu einem gewissen Grad um die Unterschiede, diese Vielfalt, die ich mir so gerne erschließe...

Auf der Bühne hingegen war ich z.B. stinkefaul und mache alles aus Bequemlichkeitsgründen mit einer Gitarre. Zum Aufnehmen hingegen wähle ich das Werkzeug, das dem Sound im Kopf entspricht...

Weisste, man kann auch Golf mit nur einem Schläger spielen... ich kann auch den Rest meines Lebens nur noch einen Whisky trinken. Allerdings würde ich dann vielleicht keinen Whisksy mehr trinken wollen... ;) ;) ;)

Dafür bin ich z.B. langweilig-monogam. Bei Gitarren hingegen stehe ich aufs korrekt besetzte Harem... 8-)

Alles geht... ist das alleine nicht schon großartig? - JEDER kann sich verwirklichen... was will man mehr? :smoke01:
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Re: My No. 1....gibt es das überhaupt?

Beitrag von Rider on the storm » Dienstag 26. Januar 2016, 20:51

Meine PRS Santana III in Vintage Orange, und aus.
grooving again...

partscaster
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Re: My No. 1....gibt es das überhaupt?

Beitrag von partscaster » Dienstag 26. Januar 2016, 22:38

Batz Benzer hat geschrieben:
*Das kennt Ihr doch bestimmt, dass der Knopfler-Sound IM KOPF so viel knopfliger als der von Sultang of Swing klingt, wenn man dass dann nach einiger Zeit nochmal hört. Gilt auch für Gilmours und Hendrix' Univibe-Sound... der in meinem Kopf klingt einfach besser als jede Aufnahme...! :D

Grüße,

Batz. :smoke01:
Das stimmt tatsächlich! :lol:

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Re: My No. 1....gibt es das überhaupt?

Beitrag von Bensen » Dienstag 26. Januar 2016, 23:18

Diet hat geschrieben:...
Der Beweis, dass man z.B. mit einer Tele alles machen kann ist, dass man in jedem Genre Leute mit Tele findet.
...
Die Tele ist ein SEHR GUTES ARGUMENT, da kann man nichts gegen einwenden. Kennst du auch noch einen Gitarristen, der mit der selben klampfe so vielseitig unterwegs ist? Für mich sind die Nr 1 Player auch immer Signature-Sound Leute (was geil ist) und nicht die vielseitigen. Und wie gesagt, für mich selber passen verschiedene Gitarren unterschiedlich gut zu den verschiedenen Projekten/Bands, aber das kann auch an meiner Eingeschränktheit liegen :D
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Diet
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Re: My No. 1....gibt es das überhaupt?

Beitrag von Diet » Mittwoch 27. Januar 2016, 00:04

Bensen hat geschrieben:
Diet hat geschrieben:...
Der Beweis, dass man z.B. mit einer Tele alles machen kann ist, dass man in jedem Genre Leute mit Tele findet.
...
Kennst du auch noch einen Gitarristen, der mit der selben klampfe so vielseitig unterwegs ist? Für mich sind die Nr 1 Player auch immer Signature-Sound Leute (was geil ist) und nicht die vielseitigen.
Hab echt lang überlegt! Mir fällt tatsächlich kein bekannter Gitarrist dazu ein :tuete01:
Ich muss Dir recht geben.

Ich könnte mir vorstellen, dass im Top40 Bereich semi-oder professionell vielleicht der eine oder andere mit nur einer Gitarre am Start ist,
und damit viele Richtungen abdeckt. Aber irgendeinen Namen hab ich da auch nicht parat.

Zudem ist es bei mir beim Recording auch so, dass ich alles Mögliche benutze, zwecks Inspiration und Klangfarbe, so wie Batz es weiter oben auch beschreibt.
Nur Live und in den Proben spiel ich ausschließlich meine Es und brauch und möchte auch nichts anderes.

Wahrscheinlich bin ich wohl etwas merkwürdig :?
Den Verdacht hab ich eh schon lange ;) :lol:

Gruß Diet

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Manuel
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Re: My No. 1....gibt es das überhaupt?

Beitrag von Manuel » Mittwoch 27. Januar 2016, 10:37

Diet hat geschrieben:Moin Manuel,

ist das die mit dem 380 Volt Steghumbucker? ;) :D
Jepp, Tesla Plasma-2 mit 23.5kOhm, aber das Vol-Poti hilft da ungemein weiter und gesplittet schafft der auch noch was weg ... ;)
Grusz,

Manuel

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Ich mag E-Gitarren, Röhrenverstärker und Effektgeräte, Hauptsache nicht zu teuer ... ;)

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