EPIPHONE CASINO COUPE VS HALS - Masse

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Blues-Verne

EPIPHONE CASINO COUPE VS HALS - Masse

Beitrag von Blues-Verne » Mittwoch 20. Dezember 2017, 00:57

Hey, ich lese hier immer was von fetter Hals bei diesen Casino Coupe. Jetzt würde mich mal wirklich interessieren, was die einen oder anderen darunter verstehen. :manney:
Hintergrund: ich spiele und besitze ja nun genügend Gitarren mit wirklich feisten Dickmann-Hälsen ...der fetteste kam von einem anderen Pfälzer und ist aus Goncalo Alves, einem wahrhaft umwerfenden Holz - ideal Kombination/Symbiose an einer Esche-Strat!

Auch meine HB-Goldtop, die Maggie ja kennenlernte, hat nen richtig dicken Hals. :thumbsup03:

Aber die CASINO COUPE VS, die hier heimisch werden wollte, hat ein Halsprofil, das mir Rätsel aufgibt und mit dem ich so gar nicht zurecht komme:
ein kräftiger Stock, breit und fleischig, aber nicht rund sondern hinten abgeflacht - das fühlt sich für mich so irgendwie eckig an. Ich kann dat Dingen nicht lange spielen, dann schwindet die Lust. Wobei der Ton der Dame durchaus überzeugt, was ja hier und in anderen Foren immer wieder lobend erwähnt wird. Aber der Halsprofil... :kopf_kratz01:

Sagt doch mal, wie das für Euch so rüberkommt und wie ihr Gitarrenhälse fühlt, die als "fett" bezeichnet werden.

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setneck
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Re: EPIPHONE CASINO COUPE VS HALS-masse

Beitrag von setneck » Mittwoch 20. Dezember 2017, 07:13

Kommt natürlich immer draf an, wer sie als "fett" bezeichnet...
Ich bin ja seit einigen Jahren auch ein Freund kräftiger Kopf-Rumpf-Verbindungen. My favourite one ist das "wide fat" von PRS (das ja, wie Paul selber sagt, nicht soo breit und nicht soo fett ist), das ist für mich im übertragenen Sinne ein bequemer, ergonomischer Bürostuhl. Meine R9 und die Maybach Lester sind nciht wesentlich (wenn überhaupt) dicker im Halsprofil, aber an den Seiten noch mehr gerundet. Den Maybach Hals hab ich entlacken lassen, das ist jetzt so etwas wie ein ultrabequemer Fernsehsessel. Dann habe ich eine El Maya (einige kennen sie vom Budentreffen), die hat zwar einen durchgehenden, ansonsten aber eher stratmäßigen dicken aber schmalen Hals. Da spielt sich für mich auch eine Stratmensur ganz easy. Meine alte Martinez (Japanerin mit ebenfalls durchgehendem Hals) - ich habe sie unlängst veräußert - hatte einen durchgehend, nach oben nur leicht verdickten kräftigen Hals, superbequem. Da ich sie aus anderen Gründen aber selten gespielt habe und die Maybach finanziert werden musste - ich schweife ab...
Ob ich die beschriebenen Hälse als "fett" bezeichnen würde? Keine Ahnung. Das Wort hat sowas Negatives. Ich mag dicke, äh, kräftige Hälse. Wie Kollege Blues Verne erwähnte, mag ich auch keine abgeflachten, weder Dick (abgerundete Kanthölzer) noch flach (verrundete Dachlatten). Außerdem habe ich festgestellt, das entlackte Hälse, auch dünnere/flachere, für mich einfacher zu bespielen sind als lackierte.
Ich bin gespannt, was Ihr so als fett bezeichnet. Wenn jemand einen richtig fetten Gitarrenhals sein eigen nennt, bringe er/sie mit zur nächsten Session.
Schöne Jrööss,
Thomas

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Magman
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Re: EPIPHONE CASINO COUPE VS HALS - Masse

Beitrag von Magman » Mittwoch 20. Dezember 2017, 08:21

Naja generell haben diese Coupe Modelle nicht alle kräftige Hälse, es ist eher so, das es wenige Modelle gibt mit kräftigen Hälsen. Aber wirklich fett sind die nicht. Das kommt daher, weil an diesen Gitarren teils noch sehr viel Hand angelegt wird. Man hat eine Bezeichnung in der Beschreibung, 1960's SlimTaper ist es da, aber verlassen kann man sich darauf nicht. Es gibt gravierende Unterschiede!

Der Thomas hat es richtig geschrieben, es kommt auch immer drauf an, wer Hälse als "fett" bezeichnet! Fett bedeutet für mich fast immer durchgehend 1 Zoll, also 25,4mm. Das ist dann wirklich fett. So ist zB meine Maybach Teleman bemessen. Darauf kommen nicht alle Spieler klar, das muss man mögen. Anderseits kommt fetter Ton nun eben mal durch Masse! Meine 55er Epi Custom Paula hat auch einen satten Hals, eben dieses typische 1950s Rounded-C Profil. Durch das runde C sehr angenehm zu bespielen. Die hat am ersten Bund etwa 23,5mm und am 12en Bund 25,5mm.

Das Halsprofil selbst hat viel mit Wohlfühlen zu tun. Viele Leute kommen zB ganz und gar nicht mit einem V-Profil zurecht, andere mögen das D-Profil nicht. Letzteres findet man gerade bei den Casino Modellen öfters. Es entsteht eben hier und da durch Handarbeit und wer da gerade daran arbeitet.

Schaut mal hier, was es da so gibt:

Bild
Bild
STOMPIN' HEAT …we are ready to rock :mosh:

Loki
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Re: EPIPHONE CASINO COUPE VS HALS - Masse

Beitrag von Loki » Mittwoch 20. Dezember 2017, 10:05

Als Untergrenze von fett würde ich den Hals meiner Tokai beschreiben, der hat am 1. Bund eine Stärke von 23,4mm

Wobei ich festgestellt habe, dass für mein Spielgefühl das Profil viel wichtiger ist als die Stärke. C ist perfekt, U ist ok, D nicht so gern und V kommt mir nicht ins Haus
Lust ist, wenn ich spiele. Frust ist, wenn ich mich höre

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Re: EPIPHONE CASINO COUPE VS HALS - Masse

Beitrag von tommy » Mittwoch 20. Dezember 2017, 10:26

"Fetter Hals" bedeutet für mich, dass er nicht nur dick, sondern auch breit sein muss. Idealerweise füllt er die Hand beim typischen Klammergriff Spiel komplett aus, eine normal große Hand natürlich vorausgesetzt.
Andernfalls würde ich immer von einem breiten/schmalen und oder dicken/flachen Hals in der entsprechenden Kombination sprechen.

PRS macht das schon einigermaßen schlüssig. Mit Gibsons "slim tapered" kann ich weniger anfangen. Schlank bedeutet für mich dünn und schmal, was hier ja bezüglich der Breite m.E. nicht zutrifft. Bei diesem 60er Gibson Profil würde ich eher lediglich von "flat" sprechen.
LG, Tommy


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Blues-Verne

Re: EPIPHONE CASINO COUPE VS HALS - Masse

Beitrag von Blues-Verne » Donnerstag 21. Dezember 2017, 01:28

Also dann mal Butter bei die Fische!
Die nachfolgenden Halsmasse sind gemessen jeweils am 1. und am 12ten Bund: Breit/Dicke in mm.

Vorweg mal die EPI CASINO Coupe VS = 44 / 21,8 ~ 54 / 23,8 ...also im Verhältnis zur Breite eher flach und gefühlt klobig.

1. ST-Ash mit Goncalo Alves (Warmoth) = 45,2 / 25 ~~ 52,4 / 25,1
2. Les Paul Goldtop Gibson 1956, P90ies = 44,2 /22,5 ~~ 53,4 / 25,3
3 Les Paul Goldtop ex Harley B, P90ies = 44,6 /22,0 ~~ 53,6 / 22,4
4 Les Paul Goldtop CstmB "Knottie", HBs = 43,8 /23,2 ~~ 52,0 / 26,5 ...die wurde zu meinen Spezifikationen handgebaut (CstmB)

- das sind alles Hälse mit sattem D-Profil und wie im Vergleich zu sehen, haben die nach meinem Empfinden richtig fleisch an den Hüften. Nur die EPI fühlt sich halt komisch unproportioniert an und liegt mir nicht gut in der Hand, wobei ich noch anmerken muss, dass ich eher eine kleine Männerhand habe.

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Re: EPIPHONE CASINO COUPE VS HALS - Masse

Beitrag von Diet » Donnerstag 21. Dezember 2017, 09:23

Blues-Verne hat geschrieben:Also dann mal Butter bei die Fische!
Die nachfolgenden Halsmasse sind gemessen jeweils am 1. und am 12ten Bund: Breit/Dicke in mm.

Vorweg mal die EPI CASINO Coupe VS = 44 / 21,8 ~ 54 / 23,8 ...also im Verhältnis zur Breite eher flach und gefühlt klobig.

1. ST-Ash mit Goncalo Alves (Warmoth) = 45,2 / 25 ~~ 52,4 / 25,1
2. Les Paul Goldtop Gibson 1956, P90ies = 44,2 /22,5 ~~ 53,4 / 25,3
3 Les Paul Goldtop ex Harley B, P90ies = 44,6 /22,0 ~~ 53,6 / 22,4
4 Les Paul Goldtop CstmB "Knottie", HBs = 43,8 /23,2 ~~ 52,0 / 26,5 ...die wurde zu meinen Spezifikationen handgebaut (CstmB)

- das sind alles Hälse mit sattem D-Profil und wie im Vergleich zu sehen, haben die nach meinem Empfinden richtig fleisch an den Hüften. Nur die EPI fühlt sich halt komisch unproportioniert an und liegt mir nicht gut in der Hand, wobei ich noch anmerken muss, dass ich eher eine kleine Männerhand habe.
Moin,

mir fällt auf, dass die Epi in der Breite sehr heraussticht.
Vorne fast das schmalste, hinten das breiteste Griffbrett.

Gruß Diet

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Diet
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Re: EPIPHONE CASINO COUPE VS HALS - Masse

Beitrag von Diet » Donnerstag 21. Dezember 2017, 09:25

tommy hat geschrieben:Mit Gibsons "slim tapered" kann ich weniger anfangen. Schlank bedeutet für mich dünn und schmal, was hier ja bezüglich der Breite m.E. nicht zutrifft. Bei diesem 60er Gibson Profil würde ich eher lediglich von "flat" sprechen.
Das sehe ich und das geht mir genau so.

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Re: EPIPHONE CASINO COUPE VS HALS - Masse

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 21. Dezember 2017, 11:16

Mein Problem ist, dass Labels wie "slim tapered" einfach ganz grundsätzlich als Schlagwort ohne tatsächlichen Bezug benutzt werden. So habe ich von derselben Firma unter dieser Bezeichnung bereits sich diametral gegenüberstehende Halsprofile gesehen...
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

Blues-Verne

Re: EPIPHONE CASINO COUPE VS HALS - Masse

Beitrag von Blues-Verne » Donnerstag 21. Dezember 2017, 15:12

Magman hat geschrieben: ...
Schaut mal hier, was es da so gibt:

Bild
Martin, was mir gerade aufgefällen ist - die in dem Bild angezeigten SRV-Halsmasse befremden mich erheblich: welche seiner Strats soll das sein?
Seine No. ONE, die ich in HH in der Hand hatte sicher nicht!!! Denn deren Hals hatte mit dem 14-58 Saitensatz gefühlt eher das Profil meines Goncalo Alves oder meiner "Knottie".
Ich gehe eher davon aus, Dass Fender bei den SRV-Reissues geschummelt hat, weil man der Normalo-Kundschaft solche Prügel nich zuzumuten wagte...

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