Die Entstehung einer E-Gitarre in Bild und Ton

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tommy
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Re: Die Entstehung einer E-Gitarre in Bild und Ton

Beitrag von tommy » Sonntag 25. Februar 2018, 17:50

Chris_1981 hat geschrieben:Irgendwie wirkt der Kunde nur so mäßig begeistert...

Ja, hat mich auch irritiert. Sinngemäß erklärt er ja, dass die Gitarre nicht ganz der Planung entspricht, er sich aber schon irgendwie daran gewöhnen werde.
Bei 5.000 Schleifen schon etwas befremdlich.
Für mich selbst käme bei dem Preis eigentlich nur Begeisterung in Frage. Nur leider kann man vorher nicht mit absoluter Bestimmtheit festlegen, ob die gebaute Gitarre eine Punktlandung hinlegen wird. Sagt der Gitarrenbauer ja selbst.
Einer der Gründe, warum ich immer eine fertige Gitarre bevorzugen würde. Ich habe da immer die Möglichkeit, mir die zu nehmen, die mir richtig gut gefällt. Bei 5.000 Euro dürfte die Auswahl sehr groß sein.
Auf das Thema Wiederverkauf will ich hier gar nicht eingehen, es wurde ja schon hinreichend diskutiert.
LG, Tommy


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Magman
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Re: Die Entstehung einer E-Gitarre in Bild und Ton

Beitrag von Magman » Sonntag 25. Februar 2018, 18:51

tommy hat geschrieben: Einer der Gründe, warum ich immer eine fertige Gitarre bevorzugen würde.
Würde ich selbst auch so machen. Allerdings gibt es Gitarren, wie zB Tandler, die nur auf Kundenwunsch gebaut werden, mit Wartezeiten von 2 Jahren und mehr. Da musst du schon genau wissen was du möchtest und zwar in allen Belangen. Seine Gitarren werden auch meist von Livemusikern gespielt.

Rainer zb lässt sich ja seine ganz eigene Kreation bauen und da freu ich mich schon fast genau so wie er selbst drauf :P
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partscaster
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Re: Die Entstehung einer E-Gitarre in Bild und Ton

Beitrag von partscaster » Sonntag 25. Februar 2018, 19:01

Ich gehe auch mal davon aus, dass der Kunde nun nicht gerade täglich für TV Dokus gefilmt wird und eventuell nervös ist!? ;)

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Wizard
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Re: Die Entstehung einer E-Gitarre in Bild und Ton

Beitrag von Wizard » Sonntag 25. Februar 2018, 20:00

Interessante Doku, aber das ist wie die Katze im Sack kaufen - niemals würde ich das machen!
Gruß Peter

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partscaster
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Re: Die Entstehung einer E-Gitarre in Bild und Ton

Beitrag von partscaster » Sonntag 25. Februar 2018, 20:48

So etwas kann man machen, wenn man sehr genau weiß, was man will und einen Gitarrenbauer findet, mit dem man auf einer Wellenlänge ist. Was genau einem bei Instrumenten von der Stange fehlt, kann man mit Erfahrung ja doch schon gut sagen. Und so ganz unberechenbar ist Gitarrenbau ja nu auch nicht.


Grüße
Michael

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Magman
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Re: Die Entstehung einer E-Gitarre in Bild und Ton

Beitrag von Magman » Montag 26. Februar 2018, 07:18

partscaster hat geschrieben:So etwas kann man machen, wenn man sehr genau weiß, was man will und einen Gitarrenbauer findet, mit dem man auf einer Wellenlänge ist. Was genau einem bei Instrumenten von der Stange fehlt, kann man mit Erfahrung ja doch schon gut sagen. Und so ganz unberechenbar ist Gitarrenbau ja nu auch nicht.


Grüße
Michael
Das stimmt sehr wohl. Ein erfahrener Gitarrenbauer, der klassische Instrumente baut wie zB LP, der kann dir schon ne Gitarre in die Hände bauen. Aber seit dem ich weiß wie unterschiedlich selbst Premium-Gitarren klingen können würde zumindest ich nur das kaufen was ich vorher antesten kann. Bei Gregor Hilden hatte ich mal gut 2 Stunden lang CS Paulas und auch alte Originale testen können. Enorme Unterschiede! Bei den Schwarz St.Helens, welche außer den Tandler Beauty IMO die besten Paulas waren die ich je spielte ist der Unterschied nicht so groß. Da merkt man wohl, das die Gitarren oftmals aus den gleich-alten Hölzern gebaut werden und auch sehr sorgfältig ausgesucht werden. Ich glaube, wenn ich 5 K€ hätte, um mir eine LP zu kaufen würde ich wohl eine Schwarz kaufen. Und das, obwohl ich wüsste, das der Preis verfällt. Da kommt tonal einfach keine Gibson CS mit.
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Mintage
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Re: Die Entstehung einer E-Gitarre in Bild und Ton

Beitrag von Mintage » Montag 26. Februar 2018, 14:43

Moin,

als Besitzer einer "für mich gebauten" Gitarre (Tandler-Strat) kann ich zu der o.a. Problematik ( "Katze im Sack
kaufen, wenn man die Gitarre nicht vorher in den Händen hielt" ) einiges anmerken:

Ich hatte ein paar Tandler-Strats (damals noch "Morgaine") in den Händen und war begeistert. Nach Gesprächen
mit ihm gab ich eine in Auftrag. Als diese fertig war, konnte ich ein Dauergrinsen nicht verkneifen: sie klang anders als
alle meine Strats, Dynamik, Feinzeichnung, cleaner u. verzerrter Klang, ich war begeistert !

Aaaaber: das Halsshaping gefiel mir nicht so in den oberen Lagen. Dies änderte sich auch in den folgenden Monaten des
ausgiebigsten Spielens nicht - der Hals war fetter als bei meiner Custom22 mit WideFat-Neck...!
Die Folge: Jörg mußte zwei mal ran, um das Halsshaping dahingehend zu ändern, das ich (!) glücklich war.
Ein anderer Punkt war das Maß der Bünde: ich konnte mir zunächst nicht erklären, was mich beim Greifen störte - bis
ich darauf kam, das es einfach Breite u. Höhe der Bünde waren...! Ich kam auf allem "blind" zurecht - egal, ob Medium Jumbo
oder Vintage-Frets. Aber dieses damals von Jörg propagierte Maß gefiel mir überhaupt nicht.
Folglich wurden nach 5 Jahren die Bünde erneuert (die neuwertig waren - alle meine Gitarren habe bis heute die original
Bünde drauf - und das wird auch noch lange so sein ;-) ) und seitdem ist Glückseligkeit angesagt :D

Man kann die Zutaten zwar vorher bestimmen - wie es sich jedoch dann anfühlt bzw. klingt, das weiß man erst am
Abholtag 8-)
Beim Klang war ich mir sicher - bei der Spielbarkeit mußte der Meister halt noch mal ran ;-)


Grüße
Rainer

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Re: Die Entstehung einer E-Gitarre in Bild und Ton

Beitrag von setneck » Montag 26. Februar 2018, 15:06

Habe mir die Sendung jetzt auch angesehen. Das eine oder andere wusste ich bis dato noch nicht, z.B. das das Holz vor dem Letzten Schliff "gewässert" wird.
Ich fand die Antworten des Meisters z.T. etwas "salopp".
Den Preis fand ich auch etwas hoch angesiedelt. Ich nenne ja eine Kraushaar mein eigen, die nach Walters Aussage die aufwändigste E-Gitarre ist, die er je gebaut hat - und die war (incl. der Bauteile, die ich selber besorgt habe) deutlich (!) günstiger. Und sie klingt exakt so wie sie sollte. Von der Planung bis zur Fertigstellung wurden einige kleine Änderungen vorgenommen, nichts was Klang oder Bespielbarkeit beeinflusst hätte.
Schöne Jrööss,
Thomas

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Re: Die Entstehung einer E-Gitarre in Bild und Ton

Beitrag von tommy » Montag 26. Februar 2018, 15:07

Mintage hat geschrieben: Beim Klang war ich mir sicher - bei der Spielbarkeit mußte der Meister halt noch mal ran ;-)
Danke für Deinen Erfahrungsbericht!

Letztlich hast Du noch Glück gehabt. Stell Dir vor, der Hals wäre zu dünn und die Bünde zu breit gewesen. Das dann eventuell noch bei einer Gitarre mit eingeleimten, schlimmer noch...mit durchgehendem Hals. Der Supergau!

Ich kenne einen Gitarrenbauer, der hat tatsächlich E-Gitarren aus einem (!) Stück Holz gebaut! :shock:


http://www.musikladen-jansen.de/gitarrenbau/

Siehe ganz unten.
LG, Tommy


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Paulasyl
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Re: Die Entstehung einer E-Gitarre in Bild und Ton

Beitrag von Paulasyl » Dienstag 27. Februar 2018, 13:12

Ich fand den Film klasse, allerdings hatte auch ich das Gefühl, dass der Kunde nicht recht zufrieden war, weil die Klampfe an seinen Wünschen vorbei ging. Bei 5000 € eigentlich ein Unding. Zum Vergleich: ich habe 3 RBC Gitarren (Rainer Buschmann Custom), davon wurden 2 nach meinen Wünschen gebaut. Das hat sehr weitgehend geklappt, Änderungen waren nachträglich möglich und es war DEUTLICH billiger.
Mein Körper besteht zu 65% aus Müdigkeit, der Rest ist Hunger.

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