Hals Reparatur bei Strat

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tommy
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Hals Reparatur bei Strat

Beitrag von tommy » Samstag 14. Dezember 2019, 22:25

Moin,

bei meiner Lieblings- Maple Neck Strat (94er American Standard) schnarrt der Halsspannstab. Er liegt wohl nicht mehr stramm in seiner Ausfräsung weil das Holz im Laufe der Jahrzehnte geschrumpft ist.
Hat schonmal jemand Erfahrungen mit einer diesbezüglichen Reparatur gemacht? D.h. Ausfräsen des Skunk Stripes und Fixierung bzw. Austausch des Stabes?
Bieten Gitarrenbauer sowas eigentlich überhaupt an und macht eine solche Reparatur Sinn (sowohl finanziell als auch vom Ergebnis)?

Ein neuer/gebrauchter Hals wäre zwar eine Alternative, leider sind die 90er Am Std. Hälse aber von der Form her etwas speziell und wohl schwer zu bekommen. Zumal meiner auch noch eine spezielle Bundierung erhalten hat. Ich habe mich über die Jahre extrem an ihn gewöhnt.

Für Tipps wäre ich dankbar! :thumbsup02:
LG, Tommy


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Motörheiko
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Re: Hals Reparatur bei Strat

Beitrag von Motörheiko » Samstag 14. Dezember 2019, 22:27

Mein Tip - direkt beim Gitarrenbauer anfragen
notasis - Oasis Tribute Band

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tommy
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Re: Hals Reparatur bei Strat

Beitrag von tommy » Samstag 14. Dezember 2019, 23:53

Motörheiko hat geschrieben:
Samstag 14. Dezember 2019, 22:27
Mein Tip - direkt beim Gitarrenbauer anfragen
Klar, danke, aber mich interessiert halt auch das Ergebnis, bzw. ob es eventuell zielführender ist, sich an einen neuen Hals zu gewöhnen.
Klingt zuerst nach einer dummen Frage, aber ich habe noch nie über einen längeren Zeitraum eine andere Strat besessen. Bisher sind die paar, die ich probiert habe, immer nach kurzer Zeit möglicherweise vorschnell wieder gegangen.
Mir fehlt also die notwendige Erfahrung und der Mut zu neuen Wegen.
LG, Tommy


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Colombo

Re: Hals Reparatur bei Strat

Beitrag von Colombo » Sonntag 15. Dezember 2019, 00:25

Hallo Tommy, wenn der Halsspannstab noch funktionstüchtig ist, kannst du das leicht selber beheben. Bei den alten Fender-Hälsen war unter dem 5. Bunddot eine Druckschraube. Schau dir mal die alten Blueprints von Fender an. Allerdings weiß ich nicht in wieweit das noch in den 90zigern weitergeführt wurde.
Wenn es nicht so ist, besteht die Möglichkeit den Dot bis zum Halsspannstab ausbohren und dann Epoxidharz einzufüllen. Anschließend mit einem Holzstab wieder schließen und einen neuen Dot einsetzen. Dann sollte das schnarren behoben sein und man sieht davon nichts.

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tommy
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Re: Hals Reparatur bei Strat

Beitrag von tommy » Sonntag 15. Dezember 2019, 00:59

Colombo hat geschrieben:
Sonntag 15. Dezember 2019, 00:25
Hallo Tommy, wenn der Halsspannstab noch funktionstüchtig ist, kannst du das leicht selber beheben. Bei den alten Fender-Hälsen war unter dem 5. Bunddot eine Druckschraube. Schau dir mal die alten Blueprints von Fender an. Allerdings weiß ich nicht in wieweit das noch in den 90zigern weitergeführt wurde.
Wenn es nicht so ist, besteht die Möglichkeit den Dot bis zum Halsspannstab ausbohren und dann Epoxidharz einzufüllen. Anschließend mit einem Holzstab wieder schließen und einen neuen Dot einsetzen. Dann sollte das schnarren behoben sein und man sieht davon nichts.

Oh, klasse, danke! Das hört sich ja auf jeden Fall nach einer nicht allzu aufwendigen Reparatur an! Ich werde diesbezüglich mal einen Tech einschalten.
LG, Tommy


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M. L. Schwan
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Re: Hals Reparatur bei Strat

Beitrag von M. L. Schwan » Sonntag 15. Dezember 2019, 09:47

tommy hat geschrieben:
Samstag 14. Dezember 2019, 22:25
bei meiner Lieblings- Maple Neck Strat (94er American Standard) schnarrt der Halsspannstab. Er liegt wohl nicht mehr stramm in seiner Ausfräsung weil das Holz im Laufe der Jahrzehnte geschrumpft ist.
Hi

Hab noch nie von so einem Fall gehört. Passiert so etwas denn öfter?
Viele Grüße
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tommy
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Re: Hals Reparatur bei Strat

Beitrag von tommy » Sonntag 15. Dezember 2019, 10:50

Ok, "geschrumpft" ist vielleicht missverständlich.
Der Spannstab wird ja unter Spannung mittels Skunkstripe eingesetzt. Ich denke, im Laufe der Jahre ist die Spannung etwas verlorengegangen bzw. hat sich der Stab ins Holz eingearbeitet. Er hat jetzt sozusagen zuviel Platz in seiner Nut und verursacht Geräusche, wenn er durch die Saitenschwingung angeregt wird.
Aus vermutlich gleichen Gründen hat bspw. Gibson ihn bei seinen Gitarren Irgendwann mal in eine Art "Kondom" gepackt.
LG, Tommy


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Mintage
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Re: Hals Reparatur bei Strat

Beitrag von Mintage » Sonntag 15. Dezember 2019, 10:56

Moin Tommy,

die 90er Strat-Hälse wirst Du nicht via 5. Bund-Dot korrigieren können !

Der Hals meiner 95er Strat ( so die Ser.Nr. auf der Kopfplatte - der Stempel
zeigt jedoch 94er Baujahr an...) war mir irgendwann zu dünn, weshalb
er dann einen Tandler-Hals bekam - seitdem ist diese meine Hauptgitarre
in der Arbeitsband.

Suche einen Gitarrenbauer (! ) auf, der Dir helfen wird ;-)

Grüsse
Rainer

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M. L. Schwan
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Re: Hals Reparatur bei Strat

Beitrag von M. L. Schwan » Sonntag 15. Dezember 2019, 11:06

tommy hat geschrieben:
Sonntag 15. Dezember 2019, 10:50
Ok, "geschrumpft" ist vielleicht missverständlich.
Der Spannstab wird ja unter Spannung mittels Skunkstripe eingesetzt. Ich denke, im Laufe der Jahre ist die Spannung etwas verlorengegangen bzw. hat sich der Stab ins Holz eingearbeitet. Er hat jetzt sozusagen zuviel Platz in seiner Nut und verursacht Geräusche, wenn er durch die Saitenschwingung angeregt wird.
Aus vermutlich gleichen Gründen hat bspw. Gibson ihn bei seinen Gitarren Irgendwann mal in eine Art "Kondom" gepackt.
Ah,
und wie wirkt sich das aus? Vibration bei bestimmten Frequenzen? Merkt man das, wenn man die Gitarre schüttelt?
Viele Grüße
- Der Schwan -

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tommy
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Re: Hals Reparatur bei Strat

Beitrag von tommy » Sonntag 15. Dezember 2019, 11:43

M. L. Schwan hat geschrieben:
Sonntag 15. Dezember 2019, 11:06
tommy hat geschrieben:
Sonntag 15. Dezember 2019, 10:50
Ok, "geschrumpft" ist vielleicht missverständlich.
Der Spannstab wird ja unter Spannung mittels Skunkstripe eingesetzt. Ich denke, im Laufe der Jahre ist die Spannung etwas verlorengegangen bzw. hat sich der Stab ins Holz eingearbeitet. Er hat jetzt sozusagen zuviel Platz in seiner Nut und verursacht Geräusche, wenn er durch die Saitenschwingung angeregt wird.
Aus vermutlich gleichen Gründen hat bspw. Gibson ihn bei seinen Gitarren Irgendwann mal in eine Art "Kondom" gepackt.
Ah,
und wie wirkt sich das aus? Vibration bei bestimmten Frequenzen? Merkt man das, wenn man die Gitarre schüttelt?
Wenn ich eine Saite anschlage, überträgt sich deren Schwingung auf den Halsstab (So ähnlich wie die Vibratofedern manchmal angeregt werden). Gleichzeitig stirbt der Ton etwas ab. Die Schwingungen heben sich offensichtlich etwas gegenseitig auf.
Beim Schütteln hört man nichts. Nur wenn man gegen den Hals schlägt (s.u.).
Das Geräusch ist so ähnlich, als wenn man auf den Vibratohebel schlägt (eher ein " Zing").

Wenn der Fehler auftritt, schlage ich übrigens mit der Hand relativ unsensibel gegen den Hals. Dann ist erst einmal für kurze Zeit Ruhe. :mrgreen:

@Rainer: :danke:
LG, Tommy


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