Udo und der Vintage Tone der Les Paul

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Diet
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Re: Udo und der Vintage Tone der Les Paul

Beitrag von Diet » Montag 14. Dezember 2020, 07:51

partscaster hat geschrieben:
Sonntag 13. Dezember 2020, 23:39
weil wir wollen, dass sie das hat.
Moin,

den Gedanken hab ich oft. Bei aller Art neuem oder auch altem Equipment.
Wir sind auch von Erwartungen und Wünschen gesteuert. Vieles ist so, weil es so sein soll.
Ich glaube, das kann man auch nicht wirklich ausschalten im Kopf.
Oder zumindest können das nur die wenigsten :D Und leider gehöre ich nicht zu denen, das weiß ich.

Ich versuche, das auch positiv zu sehen. Denn das kann ja auch inspirierend sein.
Negativ daran ist: Es kann teuer werden :? :mrgreen:

Gruß Diet

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tommy
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Re: Udo und der Vintage Tone der Les Paul

Beitrag von tommy » Montag 14. Dezember 2020, 10:13

Diet hat geschrieben:
Montag 14. Dezember 2020, 07:51
Negativ daran ist: Es kann teuer werden :? :mrgreen:
Moin,

häufig wird es das offensichtlich aber nicht.
Denke nur an die vielen Nasen, die voller Überzeugung mit billigen (hier jetzt ein teures Originalinstrument oder einen Customshop der Wahl eintragen) -KILLERN herumlaufen. ;) :D

Überzeugung verleiht Flügel (und macht taub :mrgreen: )! War schon immer so! :thumbsup02:
LG, Tommy


Esst mehr Obst!

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Wizard
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Re: Udo und der Vintage Tone der Les Paul

Beitrag von Wizard » Montag 14. Dezember 2020, 10:44

Diet hat geschrieben:
Montag 14. Dezember 2020, 07:51
partscaster hat geschrieben:
Sonntag 13. Dezember 2020, 23:39
weil wir wollen, dass sie das hat.


den Gedanken hab ich oft. Bei aller Art neuem oder auch altem Equipment.
Wir sind auch von Erwartungen und Wünschen gesteuert. Vieles ist so, weil es so sein soll.
Ich glaube, das kann man auch nicht wirklich ausschalten im Kopf.
Eine 63 Jahre alte Goldtop klingt mit Sicherheit etwas anders, nicht nur weil wir das so wollen. Schon alleine wenns immer noch die
Original Humbucker von 1957 sind, kann doch bereits aus physikalischen Gründen der Klang nicht so sein wie bei einer nagelneuen LP.

Was allerdings nicht gesagt ist: Klingt sie aus oben erwähnten Gründen nun auf jeden Fall besser? Nein, kann aber muß nicht...
Gruß Peter

immer noch aktuell: >>> leben und leben lassen <<<

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Batz Benzer
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Re: Udo und der Vintage Tone der Les Paul

Beitrag von Batz Benzer » Montag 14. Dezember 2020, 11:00

Wizard hat geschrieben:
Montag 14. Dezember 2020, 10:44
Eine 63 Jahre alte Goldtop klingt mit Sicherheit etwas anders, nicht nur weil wir das so wollen. Schon alleine wenns immer noch die
Original Humbucker von 1957 sind, kann doch bereits aus physikalischen Gründen der Klang nicht so sein wie bei einer nagelneuen LP.
Das bezweifle ich in dieser Grundsätzlichkeit.

Am Ende kommen bei einer Gitarre ja viele Faktoren zusammen, die dann zum Gesamtklangbild verschmelzen.

Vielleicht klingen die Humbucker von 57 nicht so wie die neuen, machen aber, dass letztere im Zusammenspiel mit dem Holz und der Metall-Hardware dann doch ein ähnliches oder sogar ziemlich deckungsgleiches Gesamt-Klangbild bieten.

Fertigungstoleranzen und lebendige Baustoffe wie Holz haben ein so großes Variantions-Spektrum, dass es meines Erachtens schon möglich ist, auf ganz anderem Wege dennoch am Ende in Rom zu landen. ;)

Die Frage ist: Gibt es Menschen mit so großen Erfahrungshorizont, dass sie dies in der Fertigung bewusst steuern können? Oder bleibt dies dem glücklichen Zufall überlassen...?

Lieben Gruß,

Batz. :smoke01:
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

Duke

Re: Udo und der Vintage Tone der Les Paul

Beitrag von Duke » Montag 14. Dezember 2020, 11:38

BB Kassel hat geschrieben:
Sonntag 13. Dezember 2020, 16:28
Magman hat geschrieben:
Sonntag 13. Dezember 2020, 13:44
Ich mochte ihn ja schon immer den Udo Pipper.
Ich mochte Ihn noch nie.
Erstens stammt er aus dem tiefsten nordhessischen Hinterland. Die mag man eh nicht. Aber es ist gut, wenn die da bleiben.
Zweitens war er mal Hifi-Stereo-Zeitschriften-Schreiber. Und das merkt man. Geschwurbel über Sachen, die kein Mensch hören kann. Früher hat er zudem immer aus den Ami-Foren abgeschrieben, als die noch keiner kannte.
Und Drittens findet er eh nur das gut, was alle gut finden. Er noch nie irgendwelches geheimes Wissen offenbart, bevor es eh raus war.
Vielleicht geht es ja nur mir so - möchte sowas, als ein reines Personenbashing, hier echt nicht lesen. :roll: :kopf_kratz01:


Btt: Die Sound in dem Video sind schon erste Sahne (übrigens bei beiden Gitarren). Das hängt auch nicht an den Gitarren / Amps, sondern an einer sehr feinen Soundesthetik - well done! 8-)

Finde aber auch, dass er auf der 57-ger besser, lockerer spielt.

Ob er das jetzt
a) absichtlich macht,
b) es sich um ein Freudsche Sehleistung handelt oder,
c) weil er sich da einfach wohler fühlt,
sei mal dahingestellt. Persönlich tendiere ich zu c).

Normalerweise (allg. Internet oder z. B. GW-Logik) würde er ja allein schon einen Shitstorm ernten, weil er ein 4 k - Mikro einsetzt. :lol:
Was er da auffährt ist schon sehr sportlich. Mehr als 100 k für die Paula. :shock: Die gepimpte Paula dürfte auch nicht unter 6 k zu Buche schlagen. Die Amps dann locker nochmal über 20 k (in Summe).
Schon der Hammer! Muss man im lassen, da hat er einiges aus seiner Gearleidenschaft aufgebaut - Respekt. 8-)

Witzig und bemerkenswert ist, dass er u. a. nichts zu Preamp und Wandler schreibt. Da hat er sicherlich nochmal einen erheblichen Betrag investiert.
Er kennt halt seine Zielgruppe, und beim Gitarristen hört die Kette ja bekannterweise nach dem Mikro auf. ;-)

partscaster
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Re: Udo und der Vintage Tone der Les Paul

Beitrag von partscaster » Montag 14. Dezember 2020, 12:45

Duke hat geschrieben:
Montag 14. Dezember 2020, 11:38


Vielleicht geht es ja nur mir so - möchte sowas, als ein reines Personenbashing, hier echt nicht lesen. :roll: :kopf_kratz01:


Btt: Die Sound in dem Video sind schon erste Sahne (übrigens bei beiden Gitarren). Das hängt auch nicht an den Gitarren / Amps, sondern an einer sehr feinen Soundesthetik - well done! 8-)

Finde aber auch, dass er auf der 57-ger besser, lockerer spielt.

Ob er das jetzt
a) absichtlich macht,
b) es sich um ein Freudsche Sehleistung handelt oder,
c) weil er sich da einfach wohler fühlt,
sei mal dahingestellt. Persönlich tendiere ich zu c).

Normalerweise (allg. Internet oder z. B. GW-Logik) würde er ja allein schon einen Shitstorm ernten, weil er ein 4 k - Mikro einsetzt. :lol:
Was er da auffährt ist schon sehr sportlich. Mehr als 100 k für die Paula. :shock: Die gepimpte Paula dürfte auch nicht unter 6 k zu Buche schlagen. Die Amps dann locker nochmal über 20 k (in Summe).
Schon der Hammer! Muss man im lassen, da hat er einiges aus seiner Gearleidenschaft aufgebaut - Respekt. 8-)

Witzig und bemerkenswert ist, dass er u. a. nichts zu Preamp und Wandler schreibt. Da hat er sicherlich nochmal einen erheblichen Betrag investiert.
Er kennt halt seine Zielgruppe, und beim Gitarristen hört die Kette ja bekannterweise nach dem Mikro auf. ;-)
Würde ich alles so unterschreiben! :banana02:


Wenn einer es schafft, so nen Sound aus ner Epi und nem HX Stomp o.ä. rauszuholen, nehme ich das Zeug über Neupreis ab. ;)

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Electric Mud
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Re: Udo und der Vintage Tone der Les Paul

Beitrag von Electric Mud » Montag 14. Dezember 2020, 13:02

Moin,

nettes Video, ich finde den Pipper gut, habe ihn immer gern gelesen. :thumbsup03:
Mal so als Gedankenexperiment: Hätte die 57er im Video den lauteren, kräftigeren Ton gehabt, wäre dann vielleicht das, das erstrebenswerte Ideal gewesen?

Also worauf ich hinaus will: Es erscheint mir schon recht oft ziemlich willkürlich, welche Klangeigenschaften als "gut" und welche als "nicht gut" definiert werden. Mal geht es darum des Sound so "warm" wie möglich zu bekommen, dann soll wieder das letzte Fitzelchen "Highend" gerettet werden (z. B. mit Edelkabeln, mit denen dann versucht wird wie Hendrix zu klingen, der aber damals wohl extra lange Spiralkabel benutzt hat, um das "Highend" abzumildern). Mal ist "laut und kräftig" besser, dann wieder "schlank und dezent", der Sound soll so "dynamisch" wie möglich sein, aber dann muss ein Compressor die unfassbare Dynamik wieder zügeln etc... Man stößt in der Branche eigentlich auf wahnsinnig viele Widersprüche. Der Skeptiker könnte fast meinen, die Frage, welches Klangattribut nun gerade "gut" ist, entscheidet sich oftmals auch danach, was gerade verkauft werden soll. :kopf_kratz01:

Bitte nicht missverstehen: Das ist nur ein Gedankengang! Das soll bitte niemand als Angriff verstehen. Ich spiel dieses verrückte Spiel ja auch schon lange, die Suche nach dem perfekten Ton usw. :prost:

Viele Grüße
Moritz

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tommy
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Re: Udo und der Vintage Tone der Les Paul

Beitrag von tommy » Montag 14. Dezember 2020, 14:09

Electric Mud hat geschrieben:
Montag 14. Dezember 2020, 13:02
...Ich spiel dieses verrückte Spiel ja auch schon lange, die Suche nach Meinem perfekten Ton usw. :prost:
;) :D

Bin komplett bei Dir! :prost:
LG, Tommy


Esst mehr Obst!

Mintage
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Re: Udo und der Vintage Tone der Les Paul

Beitrag von Mintage » Montag 14. Dezember 2020, 15:10

Moin,

ein sehr schönes Video !

Ein Austausch mit Herr Pipper vor Dekaden sorgte dafür, das ich mich ein mal jährlich um meine Amps kümmere 8-)

Es bleibt jedoch weiterhin so: wenn ich (!) den Sound als "nicht gut" empfinde, dann ist es egal, ob es sich um Vintage-Equipment
handelt. Meine Erfahrung mit den so angesagten "unglaublichen 68er u. 69er Goldtops" war klanglich derart, das ich keinen einzigen
Euro für diese Teile gezahlt hätte...!

Man hat irgendwann "seinen Sound" gefunden - es sei denn, man möchte diesen "alten Ur-Sound" unbedingt nachstellen !

Grüsse
Rainer

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tommy
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Re: Udo und der Vintage Tone der Les Paul

Beitrag von tommy » Montag 14. Dezember 2020, 15:40

Es gibt übrigens so gut wie keine Aufnahme, bei der ich den Sound von Jimmy Page gut finde.
Offensichtlich kommt es auch auf den gespielten Musikstil sowie das Equipment und dessen Einstellungen an.
Bei Blues von den Allman Brothers oder Peter Green finde ich den Sound alter Gibson Les Pauls auch mit moderater Verzerrung begnadet. Auch der Sound im Pipper Video fasst mich an.
Im Hardrock Kontext ala Page, mit mittlerer Verzerrung, ist er nicht so mein Ding. Erst ab einer gewissen distortionbedingten Geschmeidigkeit und Kompression gefällt er mir wieder (Woman Tone). Hier käme jetzt auch Gary Moore ins Spiel. Bei dem gefallen mir alle Spielarten.
LG, Tommy


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