Können Hälse sterben?

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Diet
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Können Hälse sterben?

Beitrag von Diet » Dienstag 6. Januar 2015, 14:09

Hi,

ich hab vor Jahren in meine Japan Custom Tele einen Bariton Hals eingebaut.
Die Gitarre klang vorher klasse, das weiß ich. (Als Bariton Gitarre jetzt aber ebenso! ;) )
Den originalen Hals hab ich natürlich behalten, der lag jetzt seit ein paar Jahren rum. Ich denke das müssten so 10/11 Jahre sein.

Jetzt hab ich den einfach mal aus Lust und Laune in meine 50s Tele eingebaut, ist ja kein großer Akt.
Das Ergebnis ist eine total tote Gitarre. Am Body kanns nicht liegen, es ist der Hals.
Keine Resonanz, keine Reaktion auf irgendwas, nur toter belangloser Klang. Verblüffend.

Ob der sich wieder "einspielen" würde?
Leider hab ich das "Einschwinggerät", dass ich mir zusammen mit drei Kollegen gekauft hab nicht zur Hand.
Ich glaube, das werde ich mir mal wieder schicken lassen und den Hals mal damit behandeln. Bin gespannt.

Gruß Diet

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Batz Benzer
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Re: Können Hälse sterben?

Beitrag von Batz Benzer » Dienstag 6. Januar 2015, 14:20

Moin Diet,

ich glaube - wissen kann ich hier leider nicht -, dass Du zwei Hölzer miteinander kombiniert hast, die "nicht miteinander können", deren Summe negativ ausfällt.

Abseits dessen glaube ich auch, dass Klangholz immer ein wenig eingeschwungen ("wachgeküsst") werden muss, wenn es eine Zeitlang nicht benutzt wurde; dies würde aber dem drastischen Eindruck, den Du hier schilderst, m.E. nicht gerecht, so dass ich ersteres vermute.

Hatte ich auch schon: Ein Hals, der auf der Gitarre vorher gigantisch klang in Kobination mit einem großartig resonierenden Korpus ergab... herrliche braune Kacke! -Es klang einfach gar nicht, die beiden Teile wollten nicht miteinander.

Haste bestimmt - auf uns Menschen übertragen - auch schon mal erlebt, dass zwei Kumpels von Dir, die Dir beide bestens reingehen, sich nicht verstehen.

Schraub den Hals doch nach Möglichkeit nochmal woanders an; dann weiß Du garantiert mehr. ;)

Lieben Gruß,

Batz. :smoke01:
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

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Magman
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Re: Können Hälse sterben?

Beitrag von Magman » Dienstag 6. Januar 2015, 16:38

Da ich seit langen Jahren immer wieder mit Hälsen experimentiere kann ich dir versichern es liegt nicht am einschwingen. Ein Hals muss gleich gut klingen und entwickelt sich dann beim einspielen noch nach oben hin. Ja es gibt das tote Holz und wenn eine Gitarre nicht so richtig klingen kann liegt es immer am Hals. Beispiel mein Voodoocaster Neck. Der war jetzt auf 4 verschiedenen Strat Bodys. Paulownia, Erle, Esche und aktuell Linde. Die Gitarren klangen fast immer gleich! Der Hals machte den Sound! Wenn man mal so einen guten Hals gefunden hat ist es ratsam ihn zu behalten und sollte man die Gitarre doch mal verkaufen wollen so kauft man besser einen neuen Hals und behält den alten. Meine Erfahrungen.
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Aratin
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Re: Können Hälse sterben?

Beitrag von Aratin » Dienstag 6. Januar 2015, 20:40

Wie wäre es mit Option C: Der Hals klingt noch exakt genauso wie früher, aber du hast dich geändert?

Zehn Jahre sind eine lange Zeit. Musikgeschmack verändert sich, Hörgewohnheiten ändern sich, Spielgewohnheiten ändern sich.

Vielleicht klingt der Hals noch genauso wir früher, aber heute gefällt dir der Klang nicht mehr, weil du auf andere Nuancen wert legst?

THB
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Re: Können Hälse sterben?

Beitrag von THB » Dienstag 6. Januar 2015, 22:41

Ich stimme Batz zu. Im orangenen Bereich war einmal eine Diskussion über Body und Neck Matching...., meine Erfahrung ist auch, dass es meist die Kombination macht....
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Everyone's approach to what can come out of six strings is different from another person, but it's all valid. "
Jimmy Page

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Diet
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Re: Können Hälse sterben?

Beitrag von Diet » Dienstag 6. Januar 2015, 23:12

Hi,

viele Antworten und Möglichkeiten.
Und alle plausibel!

Am besten ist wohl, ich schraub den Hals mal in den originalen Body und schau, wie es klingt.

Werde berichten.

Gruß Diet

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Re: Können Hälse sterben?

Beitrag von telly45 » Mittwoch 7. Januar 2015, 08:48

Da bin ich dann schon mal gespannt, Dieter :thumbsup03:
Gruß Rainer

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NoiseZone
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Re: Können Hälse sterben?

Beitrag von NoiseZone » Donnerstag 8. Januar 2015, 12:13

Keine Ahnung.
Aber Holz altert ständig, zumindest in trockenen Räumen.

Furztrockenens Holz klingt anders als "frisches". Auch denk ich dass altes Holz, bedingt durch den kompletten Feuchtigkeitsverlusts, steifer/stabiler aber auch spröder wird.
Man bringt ja Holz zum biegen mithilfe von Wasserdampf.

:kopf_kratz01:

LG

Pizzamampf :lol:

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setneck
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Re: Können Hälse sterben?

Beitrag von setneck » Donnerstag 8. Januar 2015, 12:49

NoiseZone hat geschrieben:Keine Ahnung.
Aber Holz altert ständig, zumindest in trockenen Räumen.

Furztrockenens Holz klingt anders als "frisches". Auch denk ich dass altes Holz, bedingt durch den kompletten Feuchtigkeitsverlusts, steifer/stabiler aber auch spröder wird.
Man bringt ja Holz zum biegen mithilfe von Wasserdampf.

:kopf_kratz01:

LG

Pizzamampf :lol:
:?:
Holz altert. 24 Stunden pro Tag.
Trockenes Holz hat einen Feuchtigkeitsverlust hinter sich.

Wasserdampf ist energiereiches, Wasser in der Gasphase.
:kopf_kratz01:

Was wollten wir eigentlich sagen?
Schöne Jrööss,
Thomas

Ferdi

Re: Können Hälse sterben?

Beitrag von Ferdi » Samstag 10. Januar 2015, 13:21

Meiner Erfahrung nach stecken etwa 2/3 des Grundklanges im Hals. Von mir aus auch 2/4 im Hals, 1/4 im Body und 1/4 in der Hardware.
In meinem "Gitarrenzimmer" achte ich sehr auf eine konstante Luftfeuchtigkeit von ca. 60%.

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