Potis, Kondensatoren und andere Wundermittel.

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MaBert

Re: Potis, Kondensatoren und andere Wundermittel.

Beitrag von MaBert » Sonntag 18. Februar 2024, 13:14

Als Hobby Elektroniker kann ich folgendes zum Thema beitragen.

Zum Thema Kondensatoren habe ich mal dieses Video verlinkt.

Hier wird gut erklärt wo die Unterschiede der Kondensatoren liegen.
Wer keinen Wert auf die Grundlagen von Kondensatoren legt, kann ab 14:19 einsteigen.



Was macht ein Ton – Poti in der Gitarrenschaltung?

Das Ton-Poti und der Kondensator ist ein Passiver Hochpass 1. Ordnung.
Als Hochpass (auch Tiefensperre, englisch low-cut filter, high-pass filter) bezeichnet man Filter, die Frequenzen oberhalb ihrer Grenzfrequenz annähernd ungeschwächt passieren lassen und tiefere Frequenzen dämpfen.

Der einfache Hochpass der 1. Ordnung wird mit einem Kondensator und einem in Reihe geschalteten Widerstand aufgebaut. Der Kondensator trägt die Abkürzung C und der Widerstand R, weshalb häufig die Kurzbezeichnung RC Hochpass verwendet wird.

RC Hochpass – Funktionsweise
Bei einer einzelnen, sprunghaften Änderung der Eingangsspannung Ue gibt es eine kurze Spannungsspitze der Ausgangsspannung Ua. Das kommt daher, dass der Kondensator die veränderte Spannung kurzzeitig passieren lässt. Sein kapazitiver Blindwiderstand XC braucht eine kurze Zeit, bis er sich aufbaut.

Besitzt die Eingangsspannung allerdings eine Frequenz, hängt XC von der Höhe dieser Frequenz ab. Mit steigender Frequenz sinkt der Spannungsabfall über dem Kondensator. Folglich steigt die Ausgangsspannung. Bei einer niedrigen Frequenz vergrößert sich XC und es fällt mehr Spannung über dem Kondensator ab. Die Ausgangsspannung Ua sinkt.

Da der Widerstand RE ein Trimmwiederstand ist und der Kondensator ein festen Wert hat, verändert sich die Frequenz proportional zum Widerstand.

Ich hoffe es ist einigermaßen Verständlich was ich da von mir gegeben habe.

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Re: Potis, Kondensatoren und andere Wundermittel.

Beitrag von Paulasyl » Sonntag 18. Februar 2024, 15:17

Das glaube ich im großen Ganzen alles zu verstehen.
Was aber nicht klar wird: Warum sollte das bei voll aufgedrehten Potis wirken?
Die haben ja (theoretisch, schon klar) keinen Widerstand und somit kommt eigentlich beim Kondensator nichts mehr an. Ebenso 250 KOhm oder 500 kOHm: voll aufgedreht sollte doch gar kein Unterschied meßbar sein und es sollte auch keinen Einfluß auf Resonanzspitzen haben dürfen.
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MaBert

Re: Potis, Kondensatoren und andere Wundermittel.

Beitrag von MaBert » Sonntag 18. Februar 2024, 15:47

Paulasyl hat geschrieben:
Sonntag 18. Februar 2024, 15:17
Das glaube ich im großen Ganzen alles zu verstehen.
Was aber nicht klar wird: Warum sollte das bei voll aufgedrehten Potis wirken?
Die haben ja (theoretisch, schon klar) keinen Widerstand und somit kommt eigentlich beim Kondensator nichts mehr an. Ebenso 250 KOhm oder 500 kOHm: voll aufgedreht sollte doch gar kein Unterschied meßbar sein und es sollte auch keinen Einfluß auf Resonanzspitzen haben dürfen.
Bei einem voll aufgedrehten Poti liegt ja der gesamt Wiederstand vom Poti an. Also bei einem 250KOhm Poti auch +/- 250KOhm.

Also ergibt sich aus einem voll aufgedrehten Poti mit 250KOhm und einen 0.22nF Kondensator eine Grenzfrequenz von 2.89 kHz.
Drehe ich das Poti (Linear) um die hälfte zu, ergibt sich eine Grenzfrequenz von 5.79 kHz.

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