Gitarrenbau, Relic und Qualität

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Rainer Mumpitz
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Re: Gitarrenbau, Relic und Qualität

Beitrag von Rainer Mumpitz » Montag 3. Dezember 2018, 22:22

Ich hatte noch nie das Gefühl, daß Relic-Gitarren hauptsächlich dafür da sind um Leuten irgendetwas vorzugaukeln. Wer halbwegs vernünftig spielen kann, wird das mit jeder Gitarre tun können und das wird dann auch hoffentlich vom Publikum so & dementsprechend honoriert. Dafür KLINGEN die Relics - zumindest, die, die ich gespielt und/oder besessen hab - meistens einfach sehr gut und fühlen sich was Haptik und Spielkomfort angeht auch oft besser an als nicht-gerelicte Exemplare.

Your mileage may vary, wie der Amerikaner zu sagen pflegt... :ugeek:
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setneck
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Re: Gitarrenbau, Relic und Qualität

Beitrag von setneck » Dienstag 4. Dezember 2018, 07:02

Armint hat geschrieben:Ich kann dieser Relic-Masche nichts abgewinnen.
Für mich ist es das was es ja ist: Fake.
Da versucht ein(e) mit dem Instument zu zeigen: "Schaut her! Ich habe schon soviele Bühen gesehen und Gigs gehabt, der Zustand meiner Instrumente beweist das!"...
Das halte ich für eine (mögliche) Interpretation.
Für mich ist es mehr das Alter oder die Historie des Instruments, die da im Hinblick auf "vintage" etc. "beschönigt" werden.
Wer's braucht...
Schöne Jrööss,
Thomas

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Armint
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Re: Gitarrenbau, Relic und Qualität

Beitrag von Armint » Dienstag 4. Dezember 2018, 11:02

Rainer Mumpitz hat geschrieben:... Dafür KLINGEN die Relics - zumindest, die, die ich gespielt und/oder besessen hab - meistens einfach sehr gut und fühlen sich was Haptik und Spielkomfort angeht auch oft besser an als nicht-gerelicte Exemplare.

Your mileage may vary, wie der Amerikaner zu sagen pflegt... :ugeek:
Ja, aber ist das nicht eher traurig?
Wieso bekommt der Hersteller (im einzelnen, bzw. die Hersteller generell) das nicht gebacken, dass auch fabrikneu (aussehende) Gitarre sich ordentlich anfühlen?
Auch ich hatte kurze Zeit (dann lief mir ein 78er über den Weg) einen Road Worn Preci, weil die fabrikneu (aussehenden) einfach nix klangen oder sich doof anfühlten - ich wollte den gar nicht, musste sogar noch extra für 50,- ein Pickguard aus Kunststoff dazukaufen weil ich schon beim Gedanken ans das Aluteil fröstele. Er löste übrigens einen gut klingenden und sich auch (mit Abstrichen, der Hals war mir dann doch zu breit) gut zu bespielenden Roger Waters Sign. ab.
Ein Bass hat 4 Saiten. Alles andere ist Schnullibulli.
Gear: Gitarren und Bässe von u.a. Fender, Hagström, Höfner, MusicMan, PRS, Sandberg, Taylor, Tokai. Amps/Boxen von Basstown, Fender, Glockenklang, Roland.

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Magman
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Re: Gitarrenbau, Relic und Qualität

Beitrag von Magman » Dienstag 4. Dezember 2018, 11:44

Armint hat geschrieben: Wieso bekommt der Hersteller (im einzelnen, bzw. die Hersteller generell) das nicht gebacken, dass auch fabrikneu (aussehende) Gitarre sich ordentlich anfühlen?
Ich glaube das Anfühlen ist einer der wichtigsten Gründe, warum sehr viele - mich inbegriffen - gleich den Sabberlack vom Hals geschoben haben. Es gibt da fürchterliche Marken für teuer Geld, die das noch heute tun. Music Man zB hat es vorgemacht, wie gut sich Instrumente anfühlen können. Die fand ich zumindest vom Hals her immer schon sehr schmeichelnd!

Ich glaube, es ist auch bei Relic Gitarren, speziell Fender der fast unbehandelte Hals der uns gefällt. Die Macken und Schrammen müssten nicht unbedingt sein. Am schlimmsten finde ich verrostete Hardware, die eigentlich kaputt-relict wurde und die man dann noch sauteuer zahlen muss. Das ist bei Fender Masterbuild Gitarren nicht so, die sind großartig gebaut aus streng selektierten Teilen.
Bild
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setneck
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Re: Gitarrenbau, Relic und Qualität

Beitrag von setneck » Dienstag 4. Dezember 2018, 11:47

Armint hat geschrieben:...
Wieso bekommt der Hersteller (im einzelnen, bzw. die Hersteller generell) das nicht gebacken, dass auch fabrikneu (aussehende) Gitarre sich ordentlich anfühlen?...
Weil fabrikneue Gitarren noch die Ecken und Kanten haben, die sich im Laufe des Spielens leicht "abschleifen". Dadurch fühlen sich viel bespielte Gitarren komfortabler an - im gegensatz zu Polstermöbeln...
Ich habe bei einigen meiner Gitarren die Enden der Bundstäbchen, die ab Werk sehr gut verrundet waren, nochmals flacher abgerundet. Und schon geht der Lagenwechsel noch leichter von der Hand. Abgespiete Griffbrettkanten machen das Greifgefühl deutlich runder. Neue, zusätzlich mit Kunststoffbinding, finde ich z.T. recht unangenehm.
Schöne Jrööss,
Thomas

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Re: Gitarrenbau, Relic und Qualität

Beitrag von Wizard » Dienstag 4. Dezember 2018, 13:14

Man sollte beim Relicen auch endlich mal an die Elektronic gehen, sprich unkalkulierbare Ausfälle der Klampfe mit null Output :afro:
Gruß Peter

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Re: Gitarrenbau, Relic und Qualität

Beitrag von tommy » Dienstag 4. Dezember 2018, 14:11

setneck hat geschrieben:
Armint hat geschrieben:...
Wieso bekommt der Hersteller (im einzelnen, bzw. die Hersteller generell) das nicht gebacken, dass auch fabrikneu (aussehende) Gitarre sich ordentlich anfühlen?...
Weil fabrikneue Gitarren noch die Ecken und Kanten haben, die sich im Laufe des Spielens leicht "abschleifen". Dadurch fühlen sich viel bespielte Gitarren komfortabler an - im gegensatz zu Polstermöbeln...
Ich habe bei einigen meiner Gitarren die Enden der Bundstäbchen, die ab Werk sehr gut verrundet waren, nochmals flacher abgerundet. Und schon geht der Lagenwechsel noch leichter von der Hand. Abgespiete Griffbrettkanten machen das Greifgefühl deutlich runder. Neue, zusätzlich mit Kunststoffbinding, finde ich z.T. recht unangenehm.
Ebenfalls meine erste Amtshandlung, auch bei neuen Gitarren! Bundenden nach meinem Geschmack richtig verrunden und polieren. Ebenso Griffbrettkanten brechen. Bei lackierten Maple Griffbrettern tunke ich anschließend ein Wattestäbchen in Klarlack und ziehe dieses zart über die Kante, um diese wieder zu versiegeln. Sieht man nicht, schützt aber vor Verschmodderung und Verfärbung.
LG, Tommy


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Diet
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Re: Gitarrenbau, Relic und Qualität

Beitrag von Diet » Dienstag 4. Dezember 2018, 14:27

tommy hat geschrieben:...und ziehe dieses zart über die Kante,

Sowas kannst Du :o
Das hätte ich jetzt nicht gedacht




;) :lol:


Gruß Diet

SilviaGold

Re: Gitarrenbau, Relic und Qualität

Beitrag von SilviaGold » Dienstag 4. Dezember 2018, 15:13

Ich möchte auch mal den kennenlernen der Griffbrettkanten abspielt :shock: ...oder besser nicht.

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Richard
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Re: Gitarrenbau, Relic und Qualität

Beitrag von Richard » Dienstag 4. Dezember 2018, 15:31

... und wenn man sich dann überlegt, was es zusätzlich kostet, so ein relic'tes CS-Teil "in Ordnung" bringen zu lassen (spachteln, lackieren, neue Elektrik usw. ) ....

PS: Konnte ich mir nicht verkneifen

Gruß
Richard

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